SPD bricht völlig ein – AfD kaum noch zu stoppen

Von Jürgen Fritz

Der Trend setzt sich fort. Die SPD verliert auch in der neuesten Umfrage von Emnid für Bild am Sonntag zwei Punkte, während die AfD mächtig aufholt und zwei Prozentpunkte zulegen kann. Hier der Wochenüberblick von Wahl-O-Matrix, dem führenden Meta-Analyse-Tool mit den verlässlichsten Zahlen.

Der Niedergang der SPD

Es droht ein wahres Debakel zu werden für die SPD. 23,0 Prozent war bislang ihr schlechtestes Ergebnis bei Bundestagswahlen. Erzielt 2009 unter Frank-Walter Steinmeier, dem jetzigen Bundespräsidenten. 2013 schafften die „Sozialdemokraten“ dann wenigstens nochmal 25,7 Prozent. Ebenfalls ein miserables Ergebnis für die ehemalige Volkspartei, die einst unter Willy Brandt und Helmut Schmidt Werte von 40 bis 45 Prozent erzielte, einmal sogar darüber: 1972 unter Willy Brandt fast 46 Prozent.

Davon ist nicht einmal die Hälfte übrig geblieben. Denn die SPD, darauf deutet im Moment zumindest alles hin, wird sogar die 23,0 Prozent von 2009 noch unterschreiten. Im gewichteten Durchschnittswert von Wahl-O-Matrix, welches die verlässlichsten Zahlen von allen liefern dürfte, liegt die SPD zur Stunde bei 22,4 Prozent, Tendenz weiter sinkend. Ja sie droht sogar unter 20 Prozent zu fallen, wenn es die letzte Woche bis zur Bundestagswahl so weiter geht.

Und immer mehr Menschen denken: das ist auch gut so. Denn letztlich werden Deutschland und Europa sich entscheiden müssen, ob sie selbst, ob die Aufklärung, universale Menschenrechte, Humanismus und Zivilisation überleben wollen oder die islamophile, fremde Kulturen hofierende, die eigene aber verachtende „Sozialdemokratie“. Beides zusammen, humanistisch geprägtes Abendland und „sozialdemokratische“ Verachtung des Eigenen wird nicht gehen.

CDU/CSU ebenfalls seit Wochen im Fallen

Aber auch die unter Merkel weitgehend sozialdemokratisierte Union verliert in den letzten Wochen mehr und mehr an Zustimmung. Im ZDF-Politbarometer fielen CDU/CSU die letzten fünf Wochen von 40 auf 36 Prozent. Bei Emnid stand die Union vor vier Wochen noch bei 39 Prozent und fällt auch hier aktuell auf 36 Prozent. Tendenz weiter sinkend. Im gewichteten Wahl-O-Matrix-Durchschnitt, der von allen Umfrageinstituten die jeweils jüngste Erhebung mit einrechnet und gewichtet, sofern diese bezogen auf den mittleren Tag der Befragung nicht alter als drei Wochen ist, liegt die Union jetzt bei 36,8 Prozent, Tendenz weiter fallend.

Sensationeller Endspurt der AfD auf der Ziellinie

Der große Gewinner dieser Wahl wird, das kann man jetzt schon sagen, die AfD sein, welche 2013 bei 4,7 Prozent landete und heute erstmals seit langem wieder den zweistelligen Bereich erreicht, ihr 2013er-Ergebnis als mehr als verdoppeln könnte. Aktueller Stand: 10,2 Prozent, Tendenz weiter steigend.

In den fünf jüngsten Umfragen von INSA, YouGov, Emnid, ARD (Infratest dimap) und ZDF (Forschungsgruppe Wahlen) liegt die „Alternative für Deutschland“ jeweils zwischen 10 und 12 Prozent. Und Civey, das inzwischen für den den extrem linken SPIEGEL tätig ist und die AfD vor fünf Tage noch mit mageren 8,5 Prozent auswies (dieser Wert ist in den Mittelwert von 10,2 Prozent von Wahl-O-Matrix noch enthalten), sieht die AfD jetzt auch schon bei fast 11 Prozent. Die AfD-Werte dürften die nächsten Tage in Wahl-O-Matrix also noch weiter ansteigen, sobald Civey, Forsa und auch Trend Research Hamburg ihre neuen Zahlen veröffentlichen.

10 bis 12 Prozent scheinen aktuell auf jeden Fall möglich für die AfD, eventuell auch mehr als 12. Nicht wenige glauben inzwischen sogar deutlich mehr. Damit dürfte die Alternative für Deutschland beim Kampf um Platz drei klar die Nase vorn haben. Ergebnisse von klar über 10 Prozent werden für die Linkspartei und die FDP kaum möglich sein, wenn überhaupt. Ergebnisse im hohen einstelligen Bereich von um die 9 Prozent sind bei diesen beiden Parteien wesentlich wahrscheinlicher. Und die Grünen bewegen sich seit langem im Bereich von 6 bis 8, maximal 9 Prozent. Ein Ergebnis von über 8 Prozent ist hier kaum zu erwarten. Für mehr als Platz sechs wird das kaum reichen.

Wenn heute Bundestagswahlen wären

Hier die aktuellen Ergebnisse im Überblick. Wären heute schon Bundestagswahlen, könnten die Parteien in etwa mit folgenden Ergebnissen rechnen:

  1. CDU/CSU: 36 – 38 %, Tendenz leicht fallend
  2. SPD: 20 – 24 %, Tendenz fallend
  3. AfD: 8 – 12 %, Tendenz steigend
  4. Linke: 9 – 10,5 %, Tendenz leicht steigend
  5. FDP: 8 – 10 %, Tendenz minimal steigend
  6. Grüne: 6 – 9 %, Tendenz minimal steigend
  7. Sonstige: 3,5 – 5 %

Im gewichteten arithmethischen Wahl-O-Matrix-Durchschnitt sieht das wie folgt aus.

2017-09-17

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Bilder: © Eigene Grafiken sowie Youtube-Screenshot

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14 Antworten auf „SPD bricht völlig ein – AfD kaum noch zu stoppen

  1. lynx

    Ich finde nachwievor, dass „Aufklärung, universale Menschenrechte, Humanismus und Zivilisation“ (richtige Positionen) sich nicht vereinbaren lassen mit den deutlich faschistischen Positionen von Frau Weidel, die sie in ihrer (mittlerweile eingestandenen) mail vertritt. Für bürgerliche Wähler mit noch einem Funken Anstand im Herzen ist die AfD unwählbar geworden. Programmatik und Führungspersonal sind nicht mehr identisch. Ich denke, das wird sich im Endspurt noch abbilden.

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    1. Tanzender Berg

      Die ganze Affäre um diese ominöse Email kann mich nur in meiner Unterstützung für Frau Weidel bestärken. Ob sie nun Fake, Satire, echt oder sonst was ist, ist mir herzlich egal. Falls Frau W. das geschrieben hat, zeigt es nur, daß sie verstanden hat, was in unserem Land abgeht. Es steht nichts Falsches drin. In einer privaten Email muß man sich auch nicht super-diplomatisch ausdrücken. Das Ganze fällt auf die Leute zurück, die in ihren Diffamierungskampagnen nicht einmal vor vertraulicher persönlicher Kommunikation haltmachen.

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      1. lynx

        Es steht nur Falsches drin. Jemand, der politische Verantwortung übernehmen will, darf nicht von Verschwörungstheorien geleitet sein. Das hatten wir schon mal, ist uns nicht bekommen.

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    2. helmuth brender

      Genau für bürgerliche Wähler mit einem Funken Anstand im Herzen wählen die AfD. Weil wir wollen, dass Deutschland auch weiterhin ein christliches Land bleibt in dem Frauen sich auch am Abend auf die Strasse trauen. Ich kann den Islam in Deutschland – bei entsprechendem angepassten Verhalten – akzeptieren aber er gehört auf keinen Fall zu Deutschland.

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      1. lynx

        Kann es sein, dass Sie da dem gleichen Trugschluss erliegen, wie viele Wähler des Zentrums und der DVP in den 1920er Jahren, als sie schließlich der NSDAP auf den Leim gingen? Völkisch-autoritär hat Lindner die AfD genannt – das trifft es ziemlich gut, wenn man Gauland, Weidel, Höcke usw. so zuhört. Und wenn Sie die Kommentare in diesem und ähnlichen Blogs studieren, dann wird dort genau eine solche Denkweise zelebriert: wirres Germanentum, Deutschland erwache und ähnlicher Schmuh. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies das christliche Land ist, an das sie denken. Denn ein christliches Land benimmt sich nicht so ausgrenzend und verletzend gegenüber Minderheiten.
        Das soll nicht heißen, dass eine Auseinandersetzung mit dem Islam nicht dringend nottut, aber auf eine zivilisierte Weise, in unserer humanistischen Tradition: Reden, Überzeugen, ein gutes Vorbild abgeben.

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  2. Pingback: SPD bricht völlig ein – AfD kaum noch zu stoppen – Alternativnews

  3. max Müller

    >lynx

    Reden, Überzeugen, ein gutes Vorbild abgeben.

    erinnert mich an Degenhardt:

    So nun woll’n wir aber wirklich wissen was sie tun.
    Also, noch mal.
    Ein paar schwere Jungs
    schwer bewaffnet und betrunken nachts im Park
    machen sich an ihre Freundin ‚ran.
    SIE haben wieder die MP dabei.
    Na, was machen sie?
    Was sagen sie uns da?
    Sie wehren ,
    weil sie ja in Notwehr sind?
    Ätsch,
    das ist aber falsch,
    durften sie nicht sagen.
    Richtig ist die Antwort, nämlich die,
    ich werfe meine Waffe fort
    und dann bitte ich die Herr’n
    mit der Vergewaltigung doch bitte aufzuhör’n.
    Was sagen sie uns da?
    Sie kämen als Soldat doch nie in eine solche Situation?
    Fangen sie schon wieder an?
    Ist doch Politik!
    Hat doch mit Gewissen nichts zu tun.
    Ja grundgesetz, ja Grundgesetz, ja Grundgesetz!
    Sie berufen sich hier pausenlos aufs Grundgesetz.
    Sagen sie mal,
    sind sie eigentlich Kommunist? Na ja,
    hier darf jeder machen was er will
    im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung versteht sich.

    Wir bitten die Deplatzierten doch einfach lieb zu sein, das wird schon klappen

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    1. lynx

      Klar, wir können uns natürlich auch an der Steinzeit orientieren oder am Alten Testament und so tun, als hätten wir uns nicht ein wenig weiterentwickelt. Mag ja sein, dass manche die Steinzeitpraktiken vorziehen, mit denen möchte ich mich nicht gemein machen.
      Nicht ständig mit der Keule zu drohen heißt ja nicht, sie bei Bedarf nicht zu ziehen – aber eben erst bei Bedarf und nicht schon prophylaktisch. Insbesondere verbale Abrüstung ist schon einmal ein guter Anfang.

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      1. Werner Scholz

        FAHREN SIE IN EINER DEUTSCHEN GROSSTADT ZWISCHEN HAMBURG UND MUENCHEN U-BAHN UND ERZAEHLEN SIE MIR, WAS SIE ERLEBT HABEN.

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    1. lynx

      Ergänzung: früher gab es manchmal Probleme mit aggressiven Punks, später mit besoffenen Nazis, bis heute. Die sind die schlimmsten, weil sie sich immun fühlen. Araber gibt es inzwischen auch, meist unauffällig.

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