Merkel: Ich habe alles richtig gemacht und werde genau so weitermachen

Von Jürgen Fritz

Mit dem Friedensnobelpreis hat es dieses Jahr leider noch nicht geklappt für die deutsche – Verzeihung! – für die Weltkanzlerin. „Na und, dann nehme ich halt noch mehr Flüchtlinge auf“, soll die Unabsetzbare hinter verschlossenen Türen gesagt haben. Jürgen Fritz fragte im Exklusivinterview mit der ewigen Regentin nach.

Das Interview

Jürgen Fritz: Sehr geehrte Frau Merkel, vielen Dank, dass Sie sich trotz der anstehenden parteiinternen wie auch der Sondierungsgespräche mit CSU, FDP und Grünen die Zeit genommen haben für diese kurze Interview.

Angela Merkel: Mach‘ ich doch gerne.

JF: Frau Merkel, die Union insgesamt und ganz besonders die CDU haben ja bei der Bundestagswahl ein für Sie sehr schlechtes Ergebnis eingefahren. Es war Ihre vierte Bundestagswahl als CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin, aber so schlecht haben Sie noch nie, ja so schlecht hat überhaupt die Union seit 1949 niemals abgeschnitten. Wie erklären Sie sich das?

AM: Ich kann mir das auch nicht so richtig erklären. Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen. Im Grunde war ja alles richtig so. Die Bevölkerung hat es nur noch nicht so richtig verstanden. Vielleicht hätten wir es den Menschen besser erklären müssen. Wir müssen das noch genauer analysieren. Aber das kann ich ja in vier, acht oder zwölf Jahren machen, wenn ich dann in Rente bin. Jetzt geht es erstmal darum, möglichst schnell eine neue Regierung zustande zu bringen. Das ist jetzt meine primäre Aufgabe als CDU-Vorsitzende, amtierende und zukünftige Bundeskanzlerin.

Gegner räumt man anders aus dem Weg

JF: Die SPD scheint ja nicht mehr mit Ihnen zu wollen. Martin Schulz hat schon am Wahlabend entsprechende Äußerungen getätigt und die neue SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles träumt schon davon, Ihnen und ihren Parteikollegen kräftig in die Fresse zu geben.

AM: Also wissen Sie, Herr Fritz, das ist nicht meine Sprache und auch nicht mein Stil. Den politischen Gegner räumt man anders aus dem Weg oder macht ihn unschädlich.

JF: Aber die SPD scheint auf jeden Fall raus aus dem Spiel.

Meine Umarmungsstrategie hat funktioniert

AM: Die Zusammenarbeit mit der SPD war sehr gut in den letzten vier Jahren. Die konnten letzten Endes nicht viel ausrichten gegen meine Umarmungsstrategie. Was gut bei der Masse ankam, habe ich einfach übernommen und dann für mich reklamiert. So konnte ich die SPD immer klein halten. Von mir aus hätten wir das auch nochmal vier Jahre so weitermachen können, wobei mir die Grünen als Koalitionspartner am liebsten gewesen wären. Deren Positionen hätte ich komplett übernommen, in vier Jahren hätte die kein Mensch mehr gewählt. Wir haben ohnehin viel zu viele Parteien, was beim Regieren nicht immer förderlich ist. Aber gut, nun ist es anders gekommen. Letzten Endes ist es ja nicht entscheidend, wer unter mir mit in der Regierung sitzt.

JF: Denken Sie, Jamaika wird zustande kommen?

AM: Ja warum denn nicht? Jetzt müssen alle ihre Pflicht für unser Land wahrnehmen. Geht doch gar nicht anders. Ansonsten gäbe es Neuwahlen und das kann keiner von uns wollen. Wir können ja nicht so lange wählen lassen, bis uns das Ergebnis gefällt. Und womöglich würde dann die AfD von Mal zu Mal stärker, wenn die Leute den Eindruck bekommen, wir sind sogar unfähig, eine neue Regierung zu bilden.

Jetzt haben wir halt dieses schlechte Ergebnis – na und?

JF: Nochmals zurück zu dem schlechten Abschneiden der Union und der SPD. Letztere hat ja bezogen auf ihr ohnehin schon schlechtes Ergebnis von 2013 nochmals über 20 Prozent ihrer Stimmanteile verloren, die CSU auch fast 17 Prozent – Seehofers Position scheint derzeit höchst fragil -, Ihre Partei hat aber sogar über 21 Prozent verloren. Geben Sie selbst sich denn wirklich gar keine Schuld an diesem miserablen CDU-Ergebnis?

AM: Also wissen Sie, Herr Fritz, wenn ich jetzt anfange, mich auch noch selber zu kritisieren oder zu hinterfragen, dann bringt das auch niemanden weiter. Jetzt haben wir halt dieses Ergebnis. Na und? Ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern. Noch bin ich die Kanzlerin und werde das auch bleiben.

JF: Frau Merkel, wenn Sie überhaupt keine Selbstreflexion betreiben, sich jeglicher Kritik entziehen, besteht denn dann nicht die Gefahr, dass Sie die gleichen Fehler immer wieder machen und am Volk völlig vorbeiregieren?

AM: Also wissen Sie, ich werde jetzt nicht anfangen, mich dafür zu entschuldigen, dass ich eine schlechte Politik gemacht habe. So etwas liegt mir nicht und damit werde ich jetzt mit über 60 auch nicht mehr anfangen.

Ich bin nicht die Kanzlerin der Deutschen, sondern aller Menschen

JF: Aber was ist denn mit dem Volkswillen? Sie sind doch die deutsche Kanzlerin, die Bundeskanzlerin der Deutschen, denen Sie auch einen Eid geschworen haben!

AM: Ich bin nicht die Bundeskanzlerin der Deutschen, sondern aller Menschen, die hier leben. Derer, die schon länger hier sind, aber auch derer, die jetzt neu dazugekommen sind. Und Letzteren gilt unser besonderes Augenmerk, denn diese haben ja viel mitgemacht. Das ist ein Gebot der christlichen Nächstenliebe. Da muss man schon auch die Prioritäten richtig setzen. Ansonsten gibt es ja nicht nur Deutschland. Als Regierungschefin muss ich schon auch über die Landesgrenzen hinaus denken, die es ja ohnehin eigentlich gar nicht mehr gibt. Ich selbst habe sie ja abgeschafft.

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© Archi W. Bechlenberg

Ich muss kurfristige Lösungen finden und nicht langfristige Gedanken entwickeln

JF: Immer mehr Menschen sehen aber gerade diese Haltung als sehr kritisch an. Sie sagen, wir können doch nicht die halbe Welt hier in unserem kleinen Land aufnehmen. Das wäre doch völlig fernab der Realität. Außerdem hochgradig gefährlich für unsere Demokratie für welche der Großteil der Immigranten ja gar nicht erzogen und gebildet wurde. Und 16-, 18-, 20- oder gar 30-jährige Menschen könne man meist nicht mehr umerziehen, weil die Grundprägungen längst vorhanden und abgeschlossen. Was sagen Sie diesen Landsleuten?

AM: Das ist nicht meine Denke. So tief steige ich grundsätzlich nie in die Materie ein. Ich muss als Kanzlerin kurzfristige Lösungen finden und mir nicht tiefgründige oder langfristige Gedanken machen für Zeiten, wenn ich ja gar keine politische Verantwortung mehr trage.

Notfalls wird das Volk eben ausgetauscht

JF: Und wenn immer mehr Bürger das aber anders sehen und sich die Frage stellen, ob wir alle nicht lernen müssen, über den Tellerrand hinaus zu blicken? Muss denn die Regierungschefin dem Volk nicht geistig voraus sein statt ständig nur hinterher zu hinken? Die Menschen wünschen, ja sehnen sich doch nach geistiger Führung gepaart mit hoher Integrität. Der Name Helmut Schmidt fällt immer wieder.

AM: Helmut Schmidt ist tot. Jetzt bin ich da. Ich bin die gewählte Kanzlerin, die im übrigen schon jetzt viel länger im Amt ist als Helmut Schmidt es je war. Und wenn das Volk meinen Kurs nicht mehr tragen möchte, dann stimmt was nicht mit ihm. Wenn ich mich jetzt beim Volk entschuldigen muss, nur weil ihm meine Politik nicht gefällt, dann ist das nicht mehr mein Volk. Notfalls muss es eben ausgetauscht werden. In der ganzen Welt findet man meine Politik sehr gut und auch fast alle der neu zu uns Gekommenen sehen das so. Sogar die Leute vom IS. Die sind mir alle meist sehr dankbar, dass sie kommen durften und würden mich sofort wählen, wenn sie könnten.

Mit Kritik konnte ich noch nie was anfangen

Wenn es nicht anders geht, ändern wir das Wahlrecht und dann wird das Volk meinen Kurs schon weiter mittragen. Warum sollten nur die wählen dürfen, die schon länger hier sind? Ansonsten müssen wir halt alles so lange erklären, bis es die Menschen verstehen.

JF: Die Kritiker sind also a priori und per se immer im Unrecht, Sie immer im Recht?

AM: Ja aber natürlich! Ansonsten wäre ich ja nicht die gewählte Kanzlerin.

So wichtig ist das Rechtsstaatsprinzip auch wieder nicht

JF: Und was ist mit der Missachtung des Rechtsstaates? Prof. Meuthen wirft Ihnen multiple Rechtsbrüche vor. Selbst Horst Seehofer sprach von einer Herrschaft des Unrechts, hat das dann irgendwann aus welchen Gründen auch immer aber wieder vergessen. Prof. di Fabio hat ein Rechtsgutachten erstellt, das zu ähnlichen Ergebnissen kommt. Prof. Schachtschneider hat eine Verfassungsbeschwerde gegen Sie eingereicht. Das Urteil des Europäischen Gerichtshof stellte ebenfalls fest, dass Ihr Vorgehen nicht rechtmäßig war. Denken Sie, dass Sie über dem Gesetz stehen?

AM: Ich stehe selbstverständlich nicht über dem Gesetz, aber manchmal gibt es wichtigere Dinge.

JF: Also dienen nicht Sie dem Staat, dem Volk und dem Recht, sondern das Recht dient Ihnen und Ihrem Machterhalt? Wenn es ihnen passt, halten Sie sich dran, wenn nicht, dann nicht?

AM: Natürlich diene ich dem Volk. Das habe ich ja geschworen. Aber manchmal muss man sich eben über Dinge hinwegsetzen.

JF: Und wer entscheidet, wann Sie sich darüber hinwegsetzen dürfen und wann nicht?

AM: Die Kanzlerin.

JF: Also Sie selbst?

AM: Ja, wer denn sonst? Ich bin die gewählte Kanzlerin.

Na und? Dann nehm ich halt noch mehr Flüchtlinge auf

JF: Frau Bundeskanzlerin, viele hatten ja damit gerechnet, dass Sie dieses Jahr vielleicht den Friedensnobelpreis erhalten könnten. Sie auch?

AM: Nein, mit so etwas rechnet man nicht. Man macht seine Arbeit und irgendwann kommt der ganz von alleine.

JF: Sind Sie denn gar nicht ein wenig enttäuscht? Schließlich haben Sie sich doch mit all den hunderttausenden Flüchtlingen, die Deutschland auf Ihre Anordnung hin aufgenommen hat, darunter viele Verbrecher und Terroristen, sehr um den Frieden in zig Ländern verdient gemacht. Diese sind heilfroh, diese Leute losgeworden zu sein. Wären Sie denn da nicht dran gewesen dieses Jahr. Was sollen Sie denn noch machen, damit Oslo das endlich entsprechend würdigt?

AM: Ach wissen Sie, wenn ich den Preis dieses Jahr noch nicht bekomme, dann halt nächstes Jahr. Gehen Sie bitte davon aus, dass ich nach zwölf Jahren Regenschaft sehr gute Beziehungen habe in der ganzen Welt. Und zu der Frage, wie ich das anstellen möchte: Na ganz einfach, dann werden halt noch mehr Flüchtlinge aufgenommen. Wo soll da das Problem sein? War doch alles richtig, wie ich es gemacht habe. Da sind sich doch letztlich alle einig, die entscheidend sind. Und haben die Wahlen meinen Kurs nicht eindrucksvoll bestätigt? Die CDU ist und bleibt die mit großem Abstand stärkste Partei. Ohne uns geht gar nichts, schon gar nicht eine Regierungsbildung, die nicht von der CDU angeführt werden würde. Und wer führt wiederum die CDU an? (Die Kanzlerin nickt mit dem Kopf) – Machen Sie sich also um meinen Preis keine Sorgen. Der kommt schon noch (breites Lächeln auf dem Gesicht unserer großartigen Kanzlerin).

JF: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Merkel.

AM: So, jetzt muss ich auch weiter. Der Horst wartet schon.

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Bild: Youtube-Screenshot

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17 Antworten auf „Merkel: Ich habe alles richtig gemacht und werde genau so weitermachen

    1. Manfred Wilke

      Hallo du Merkel Verbrecherin wenn du nicht gehst, dann wirst du gegangen in Italien gibts Kopfschüsse wir sind nicht weit davon weg. Deine schmutzigen Verbrechen an unserem Volk sind wir leid und es kommen schon bald die Richtigen die die Notwehr ausüben damit wir unser Land retten. So gehts nicht weiter und vor allem hier kommt kein Wort von Entschuldigung und Mitleid an den armen Frauen Kinder und auch Männer die von dem Flüchtlingspack total immer weiter grausam verbrecherisch mißhandelt werden und es hört nicht auf. Irgendwann kommt alles zu dir zurück es dauert nicht mehr lange was du unserem Volk antust und nimmst, betrügst. und bestiehlst uns armes Volk.
      Wenn du meinst irgendwann nach Paraguay dich abzusetzen, dort gibt deutsche Städte auch mit Rentner die von euch abgezockt werden.

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  1. goldsteinweb

    Frau Merkel, welches Kind von Ursula von der Leyen wird einst Ihre Nachfolge antreten?

    AM: Die kleine Aysha natürlich. Wir lehnen die rassistische Blut-und-DNA-Familie entschieden ab.

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  2. Pingback: Merkel: Ich habe alles richtig gemacht und werde genau so weitermachen – halle-leaks.de Blog

  3. mariettalucia

    Hat dies auf Leuchtturm Netz rebloggt und kommentierte:
    Eines der besten satirischen Interviews, die ich seit langem gehört habe 😉 Da geh ich doch gleich doppelt so gerne an meinen Arbeitsplatz……besser kann die Situation nicht dargestellt werden. Besten Dank dafür, hab sowas von geschmunzelt 🙂

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  4. thom ram

    Prima Mischung von Satire und „Normalbetrachtung“.

    Kleiner Hinweis.
    Am Schluss die Bitte um Spende kommt bei mir nicht gut an. Kann sein, dass das bloss eine Egoreaktion von mir ist. Wenn ja, dann nicht zu beachten.

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  5. Magnus Augustin

    Guten Tag Herr Fritz,
    als mittlerweile treuer Leser und Fan Ihres Blogs erlaube ich mir heute zu dem Thema, was uns alle seit Wochen bewegt – und noch heftig bewegen wird – einen Artikel vorzuschlagen, der es m.E. auf den Punkt bringt; aus schweizerischer Sicht. Ich finde überaus lesens- und beachtenswert, was der Kollege da schreibt. Hier der Link: http://bit.ly/2x3K6OE Sollte das hier stören oder fehl am Platze sein, löschen sie es einfach! Vielleicht kennen Sie auch diesen Artikel schon … Oder vielleicht können Sie es verwenden … ich mein ja nur.
    Herzlichen Gruß von mir und: Weiter so Herr Fritz!

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  6. Pingback: Merkel wird weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt. Heut zerstört sie Deutschland… – halle-leaks.de Blog

  7. Angelina Kettel

    Irre lustig und super in Form gebracht.
    Ich konnte allerdings nicht einen Satz ausmachen, den Merkel so nicht tatsächlich gesagt hätte. Überwiegend sogar Wortwörtlich.
    Deprimierend daran sind zwei Dinge.
    Erstens, dass ich keine Satire erkennen kann, weil es traurige Realität ist und zweitens, dass es immer die Unrechtssysteme sind, in denen Humor und Satire Hochkonjunktur haben.
    Ist es also tatsächlich schon wieder so weit.

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