Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?

Von Jürgen Fritz

Es gibt Fragen, die berühren unser Innerstes. So auch die Frage nach unserer eigenen Identität. Nun ist aber alles, was ist, ein solches, welches geworden ist. Um das Sein einer Person, einer Gesellschaft oder einer Kultur zu erfassen, muss man also ihre Genese kennen, um so die Möglichkeit zu erhalten, das Heute zu verstehen und das Morgen bewusst zu gestalten.

I. Frühzeit und Antike: Vom Dorf zur Polis und zum Imperium

Der Mensch, wusste schon Aristoteles (384-322 v. Chr., auf dem Bild oben in der Mitte mit dem blauen Umhang), ist ein Zoon politikon – ein soziales, auf Gemeinschaft angelegtes und Gemeinschaft bildendes Wesen. Als Einzelgänger hätte der homo sapiens, der anatomisch moderne Mensch, nicht überleben können und auch heute dürfte kaum einer von uns als Einzelner lange überlebensfähig sein.

In der Frühzeit, vor zig- beziehungsweise hunderttausenden von Jahren lebten die Menschen in sehr kleinen, überschaubaren Gruppen. Aus diesen kleinen Gruppen bildeten sich irgendwann Dorfgemeinschaften und Stämme. In Ägypten entstand dann bereits vor 5.000 Jahren ein großes Pharaonenreich, das Jahrtausende Bestand haben sollte. In Mesopotamien, dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris (heutiger Irak und Syrien), wuchsen ebenfalls vor ungefähr 5.000 Jahren große Stadtstaaten heran, insbesondere Babylon (Turmbau zu Babel), von dem Alexander der Große später zutiefst beeindruckt sein sollte.

Die Geburt Europas

In Europa entstanden dann im antiken Griechenland vor ca. 2.800 Jahren die ersten sogenannten Poleis (Sparta, Korinth, Athen …). Stadtstaaten, in denen erstmals in der Geistesgeschichte der Übergang vom Mythos zum Logos stattfand, in denen die europäische Philosophie und die Wissenschaften (erste Aufklärung der Menschheitsgeschichte) sowie die Demokratie entstanden sind.

Hier in Griechenland wurde mit Thales von Milet (um 600 v. Chr.) und anderen zunächst die Naturphilosophie entwickelt. Mit Sokrates (470 – 399 v. Chr.), dem, so meine These, eigentlichen geistigen Vater Europas, beginnt dann die Frage nach der Ethik, die Frage nach der menschlichen Seele und wonach der Mensch streben, wie er sein praktisches Leben führen soll, vor allem aber das kritische Denken, das die Aufklärung gerade ausmacht.

Platon und Aristoteles begründen die Staatstheorie

Platon (427-347 v. Chr.), auf dem Bild oben links neben Aristoteles, der mit seinem einzigartigen literarisch-philosophischen Werk nicht nur seinem geliebten Lehrer Sokrates ein ewiges Denkmal setzte, sondern auch das Denken des gesamten Abendlandes prägen sollte wie kein anderer, dessen Philosophie großen Einfluss auf die Entwicklung des Christentums hatte (nach Nietzsche Platonismus fürs Volk), entwirft dann in seiner epochalen Schrift Politeia (Der Staatzum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ein Modell, wie ein gerechter Staat auszusehen habe, das zugleich ein Bildungsprogramm enthält auf einer Höhe, die erst Rousseau (1712-1778) zweitausend Jahre später wieder erreichen sollte.

Platons berühmtester Schüler Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) begründet sodann neben der Logik, der Wissenschaftstheorie, der Biologie, der Physik, der philosophischen Ethik und der Dichtungstheorie auch die Staatstheorie. Der Staat ist für Aristoteles der Zusammenschluss kleinerer Gemeinschaften zu einer großen, die das Ziel der Glückseligkeit erfüllt. Entstanden aus der logischen Folge wachsender Gemeinschaften (Familie – Hausgemeinschaft – Dorf – Polis), besteht der Staat als natürliche Einheit zur Ermöglichung eines vollkommenen Lebens.

Der Staat (die Polis) ist also für den Menschen da, um ihm ein Leben in Sicherheit und Freiheit zu ermöglichen. Zugleich muss der Einzelne diesem Staat, der ihm das Überleben und das gute Leben überhaupt erst ermöglichen kann, aber auch dienen. Ein Umstand, den heute so viele vergessen haben. Die Selbstbestimmung der Bürger über das eigene Gemeinwesen, die Demokratie fand hier statt in kleinen überschaubaren Einheiten, in Stadtstaaten (Poleis).

Die Verschmelzung von Perser- und Alexanderreich

Daneben gab es in Asien inzwischen das persische Großreich, das Alexander der Große (356-323 v.Chr.), der von Aristoteles persönlich unterrichtet wurde, dann später besiegen konnte, um ein eigenes Reich zu schaffen, das von Griechenland bis nach Ägypten und bis nach Indien reichte, das Orient und Okzident verbinden sollte. Alexander selbst heiratete eine persische Fürstentochter, um Morgen- und Abendland auch dynastisch zu vereinen. Alexander versuchte hierbei das Griechische mit dem Persischen, Babylonischen zu vereinen, was allerdings noch scheiterte. Er gründete hierbei überall neue Städte, die bekannteste hierunter Alexandria in Ägypten mit seiner einzigartigen Bibliothek, einem wahren Wissensschatz der Antike. Leider hatte dieses Großreich keinen Bestand und zerfiel kurze Zeit nach Alexanders Tod.

Demokratisch organisiert waren aber weder das persische Großreich, welches die griechischen Stadtstaaten übrigens immer wieder angriff und sich einzuverleiben suchte – bekannt ist vor allem die Schlacht bei Marathon – noch das Alexanderreich.

Das Imperium Romanum bewahrt das griechische Erbe

Aber dennoch ging das einmalige griechische Erbe nicht verloren. Denn auf der Apenninenhalbinsel entwickelte sich aus der zunächst kleinen Stadt auf den sieben Hügeln, aus Rom (Gründung der Sage nach 753 v.Chr.), im Laufe der Jahrhunderte das Imperium Romanum, ein Weltreich. Und die Römer, selbst zwar nicht die größten Denker, aber ausgezeichnete Verwalter und Organisatoren, die besten der Welt, waren schlau genug, das griechische Erbe zu bewahren, ließen ihre Kinder teilweise von griechischen Gelehrten unterrichten. Und sie schufen ein weltweit einmaliges Rechtssystem, das Römische Recht, das für fast ganz Europa prägend werden sollte und das noch heute weltweit Vorbild ist für alle möglichen Rechtssysteme, bis hin nach China. Auch das moderne bürgerliche Recht ist nach wie vor in besonderem Maße vom römischen Recht geprägt.

Das Imperium Romanum war nicht demokratisch organsiert, doch waren die Römer klug genug, die eroberten Gebiete zwar alle Rom zu unterstellen, aber sie führten den römischen Provinzen nicht nur ihre weit überlegene Kultur zu, bauten ein einmaliges Straßennetz, welches noch heute besteht – daher der Ausspruch, dass alle Wege nach Rom führen -, sondern gewährten den eroberten Ländern zugleich oftmals weitgehende Selbstbestimmungsrechte, so dass das Leben der meisten sich nicht verschlechterte, sondern verbesserte.

Auch in China, dem einzigen Großreich, das seit vielen Jahrtausenden bis heute Bestand hat, das zwischendurch mal an Bedeutung verlor, sich inzwischen aber anschickt, neben den USA die zweite Supermacht des 21. Jahrhunderts zu werden, gab es schon vor Jahrtausenden Bestrebungen, im Reich der Mitte „alle unter einem Himmel“ zusammenzufassen. Dieses Großreich war ebenfalls niemals demokratisch organisiert, sondern immer zentralistisch und hierarchisch von oben herab.

II. Die Bildung moderner Staaten in der Neuzeit

In der Neuzeit bildeten sich dann die modernen Staaten, soziale Gebilde also, die drei konstituierende Merkmale aufweisen:

  1. ein Staatsgebiet, also ein abgegrenztes Territorium, ein Stück Erde,
  2. eine darauf als Kernbevölkerung ansässige Gruppe von Menschen, das Staatsvolk sowie
  3. eine auf diesem Gebiet herrschende Staatsgewalt.

Genauso ein moderner Staat war das Deutsche Reich von 1871 bis 1945 (zuvor bis 1806: das Heilige Römisches Reich Deutscher Nation, 1815 bis 1866 der Deutsche Bund als lockerer Zusammenschluss). Und genau so ein moderner Staat – und eben nicht mehr zwei Staaten – ist Deutschland seit 27 Jahren. Wir sind ein Staatsvolk, das auf einem Staatsterritorium unter einer Staatsgewalt lebt. Wir bilden eine Gemeinschaft. Wir sprechen die gleiche Sprache. Wir haben das gleiche Recht. Wir haben eine gemeinsame Tradition. Wir gehören zusammen.

Ganz konkret bedeutet dies z.B. wir haben alle das gleiche Rechtssystem, vom Grundgesetz bis zur StVO, egal ob wir in Kiel oder Freiburg leben. Wir haben alle die gleiche Bundesregierung. Wir haben alle die gleichen Rechte. Wir haben alle die gleiche Schulpflicht usw. usf. Und es bedeutet auch, dass der Kranke, Arbeitslose oder der Rentner in Hamburg von Menschen aus München oder Leipzig mitversorgt wird oder umgekehrt.

Das Land der Dichter und Denker

Wünschenswert wäre natürlich, dass alle in Deutschland auch wirklich die gleiche Sprache sprechen, nämlich Deutsch und diese auch wirklich beherrschen, bietet diese doch ungeheure Ausdrucksmöglichkeiten. Nicht von ungefähr kamen in den letzten 300 Jahren aus allen sonstigen Ländern dieser Erde zusammen nicht so viele bedeutende Denker wie aus dem deutschsprachigen Raum alleine, dem Land der Dichter und Denker: Gottfried Wilhelm Leibniz, Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Carl Friedrich Gauß, Arthur Schopenhauer, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Wilhelm Dilthey, Gottlob Frege, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Edmund Husserl, Max Scheler, Karl Jaspers, Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein und Karl R. Popper (beide Österreich), Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Hans Albert, Jürgen Habermas, Peter Sloterdijk, um nur einige zu nennen.

Wenn auch die deutsche Sprache vielleicht nicht so charmant klingt wie z.B. die französische, nicht so prägnant wie die englische, so bietet sie doch ganz besonders differenzierte Ausdrucksmöglichkeiten, die gerade das tiefsinnige Nachdenken ermöglicht und zu begünstigen scheint. Der Geist der Menschheit hat sich vor allen Dingen in zwei Ländern wie nirgends sonst verdichtet: in der Antike in Griechenland, in der Neuzeit in Deutschland.

Wünschenswert wäre auch, dass es ein gemeinsames Bewusstsein gibt für die eigene, gemeinsame Tradition und Kultur, insbesondere für die deutsche Literatur und Geschichte. Diese Dinge sind nicht nur für die eigene Identitätsbildung wichtig, sondern auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl. Und ohne ein Zusammengehörigkeitsgefühl kann keine Gemeinschaft auf Dauer gedeihen.

III. Menschen schließen sich zu immer größeren Einheiten zusammen

Menschen schließen sich also seit Urzeiten zu Einheiten zusammen und diese Einheiten werden immer größer. Die nächstgrößere Einheit wäre ein vereintes Europa. Auch Europa verbindet eine gemeinsame Kultur, ausgehend von der griechisch-römischen Antike, die dann in Verbindung mit dem Christentum unser gesamtes Denken bis heute maßgeblich grundgelegt hat, ein Denken, das dann nach der antiken griechischen Aufklärung im 18. Jahrhundert in eine zweite Aufklärung mündete, welche das Feudalsystem abschaffte und die Menschenrechte proklamierte, ein Denken, an dem sich die gesamte Welt zunehmend orientiert und das in vielem als Maßstab, Richtschnur und Vorbild gilt.

Eine spannende Frage ist, inwieweit der geistige Horizont des Menschen mit dieser äußeren Entwicklung hin zu großen Einheiten Schritt halten kann. Es zeigt sich z.B., dass unser moralisches Empfinden bei Menschen, die uns näher sind, ganz anders ausgeprägt ist, als bei Menschen, die wir nicht persönlich kennen und die weiter weg sind. Die Aufgabe wird hier sein, dass aus der ursprünglichen Familien- und Gruppenmoral ein Ethos entsteht, der sich auf alle Menschen und dann im nächsten Schritt auch auf empfindungsfähige Tiere sukzessive ausweitet. Manche Menschen sind hier schon viel weiter als andere. Aber das ist wohl bei jeder Entwicklung so.

Und es wird auch darum gehen müssen, die Unterschiede in den Lebensbedingungen der Menschen auf der Erde sukzessive zu reduzieren – nicht völlig einzuebnen, Unterschiede wird es immer geben -, aber diese eben zu verringern, damit es nicht immer wieder zu riesigen Flüchtlingsströmen kommt.

Verschiedene „Wirs“

Letztlich bilden natürlich alle Menschen dieses Planeten eine Gemeinschaft. Wenn wir die Lebensbedingungen der Erde z.B. durch einen atomaren Krieg zerstören oder wenn ein großer Meteor auf der Erde einschlägt, wie dies in der Erdgeschichte schon mehrfach der Fall war, dann kann dies im Extremfall alles menschliche Leben auf der Erde auslöschen. Insofern bilden wir alle zusammen von Europa bis Australien, von Grönland bis zur Antarktis eine Gemeinschaft.

Es gibt also verschiedene ‚Wirs‘ gleichsam konzentrischen Kreisen, denen der Einzelne allen angehört. Ich lebe derzeit in Hamburg. Hamburg gehört zu Deutschland. Deutschland liegt im Herzen Europas. Und Europa gehört zur Weltgemeinschaft.

Und um die Brücke zur eingangs angeführten Frühzeit zu schlagen: Moderne genetische Untersuchungen deuten ganz massiv darauf hin, dass alle heute lebenden Menschen Nachfahren sind einer relativ kleinen Gruppe Menschen, die vor einigen zig Jahrtausenden in Afrika lebten (Out-of-Africa-Theorie, genauer: Out-of-Africa III). Es könnte sogar sein, dass alle heute lebenden 7,4 Milliarden Menschen von einer ganz bestimmten Frau abstammen, dass es also in gewissem Sinne tatsächlich eine Eva gab (die sogenannte Mitochondriale Eva), die, so schätzt man aktuell, vor ca. 200.000 Jahren lebte. Das wäre ausgesprochen jung, wenn man bedenkt, dass die bislang ältesten Urmenschenfunde auf zwei bis drei Millionen Jahre datiert werden! Von all den Linien des Stammbaums des Menschen wäre also nur eine einzige übrig geblieben und unsere Ur-Mutter wäre nicht Millionen Jahre alt, sondern „nur“ 0,2 Millionen Jahre.

Demokratie braucht eine demokratische Tradition und ein inneres Band der Bürger

Biologisch gesehen sind wir also alle Brüder und Schwestern, auch wenn wir nicht immer die gleiche Sprache sprechen, nicht einmal in Deutschland, genauer: auch wenn wir uns gegenseitig nicht immer verstehen. Der Mensch ist jedoch im Gegensatz zum Tier und zur Pflanze kein rein biologisches, sondern vor allem ein Kultur- und Geistwesen. Und die Kulturen, die Geistesgeschichten und auch die Moral- und Wertvorstellungen dieser Kulturen unterscheiden sich beachtlich. Auffällig ist auch, dass selbstbestimmte politische Gemeinwesen nur von Europäern entwickelt wurden. Offensichtlich müssen Menschen die inneren Voraussetzungen hierfür mitbringen. Sie müssen zu politischen Wesen, zu Staatsbürgern erst erzogen werden. Niemand wusste das besser Platon und Aristoteles und dann Rousseau. Dazu braucht es aber eine gewachsene Tradition, die das von Generation zu Generation weitergibt. Wo eine solche Tradition gar nicht vorhanden, kann sich das nur schwerlich kurzfristig entwickeln.

Auch hat sich gezeigt, dass Demokratien, dass Selbstbestimmung von Gemeinwesen durch die Staatsbürger bislang immer nur funktioniert hat, wenn diese nicht zu groß wurden. In der kleinen Schweiz klappt dies ausgezeichnet, hat man den Eindruck. Hier sind sogar starke Elemente der direkten Demokratie verwirklicht. Deutschland mit rund 80 Millionen Staatsbürgern dürfte größenmäßig gerade noch demokratisch regierbar sein. Bei der EU mit über 500 Millionen Menschen und X verschiedenen Sprachen und Mentalitäten scheint dies auf absehbare Zeit nicht möglich zu sein. Big ist wohl nicht immer beautiful und bigger nicht immer more beautiful.

Inneres statt äußeres Wachstum

Nein, Deutschland scheint derzeit vielmehr eine Größe zu haben, die es gerade so noch erlaubt, so etwas wie eine Gemeinschaft zu bilden, die nicht durch eine Gewalt von oben, sondern durch ein inneres Zusammengehörigkeitsgefühl zusammengehalten wird. Dieses Gefühl gilt es zu stärken, nicht zu schwächen. Wachstum kann auch bedeuten, nicht immer größer zu werden, sondern in einem ersten Schritt innerlich mehr zusammenzuwachsen, mehr Solidarität entstehen zu lassen. Dies scheint mir die primäre Aufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte zu sein. Und dies könnte die Basis sein für mehr Demokratie und mehr Selbstbestimmung (Autonomie) sowohl des Einzelnen als auch unseres Gemeinwesens.

In einem zweiten Schritt könnte dann ein Wachstum nach außen stattfinden. Aber erst dann, wenn a) die Mentalitäten sich stark angenähert haben und b) die Demokratiefähigkeit sich bei denen, die dazu kommen wollen, sich entsprechend entwickelt hat. Ich finde, das wäre ein schönes gemeinsames Ziel. Und ein solches brauchen wir. Denn:

„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“ – Lucius Annaeus Seneca

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Bild: Die Schule von Athen (1510), Raphael [Public domain], via Wikimedia Commons

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22 Antworten auf „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?

  1. Wulf Peter Horstmann

    in den USA Leben ca 320 Mio Menschen. Keiner kann wohl ernsthaft bestreiten, daß es sich um ein demokratisch regiertes Land handelt und dies seit ca. 250 Jahren nach dem Unabhängigkeitskrieg gegen England. Das ist nach der Schweiz Spitze.

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    1. Jürgen Fritz

      Diese haben aber a) eine gemeinsame Sprache und b) vielfach eine gemeinsame Mentalität (Verfassungspatriotismus). Und sie suchen sich ihre Immigranten seit sehr langer Zeit viel genauer aus. Ferner stellt sich die Frage, ob hier nicht sehr starke oligarchische Verhältnisse herrschen, quasi eine Mischung aus Demokratie und Oligarchie (Plutokratie).

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      1. Tanzender Berg

        Zu b) Das hat deshalb lange funktioniert, weil die Siedler, später Einwanderer, aus Europa kamen und christlichen Glaubens waren. Das bedeutete eine ähnliche Weltsicht. Es wurden auch große Anstrengungen unternommen, um neue Einwanderer mental zu Amerikanern zu machen. Die Einwanderungsgesetzgebung der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts änderte das von Grund auf. Man wollte nun eine multikulturelle Gesellschaft mit Einwanderern aus der ganzen Welt schaffen. Das Ergebnis ist der Import von Menschen mit den Mentalitäten der 3. Welt und den Verhaltensweisen der 3. Welt. Außerdem Islamisierung, Mord und Terror, 9/11 usw. Selbstmord durch Einwanderung. Dasselbe wie in Europa.
        Literaturempfehlung: S. Huntington, Who are we? Pat Buchanan, Suicide of a superpower.

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  2. lynx

    Geht doch. So kommen wir weiter. Zwei Sachen gefallen mir besonders gut: Solidarität und Verfassungspatriotismus (im Kommentar). Wenn wir das beherzigen, kann es nicht wirklich schief gehen. Glück auf!

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    1. Sabrina

      @lynx
      Solidarität funktioniert immer „gut“ unter Schönwetterbedingungen; bitte vergleichen Sie „die Solidarität „, die bestenfalls ethnisch getrennt vorfindbar war, und die sich ansonsten in Disziplinlosigkeit, Raub, Vergewaltigung und Mord niederschlug, nach einer Katastrophe wie beim Wirbelsturm Catrina in den USA einerseits, und der disziplinierten und echt solidarischen Reaktion der ethnisch-homogenen japanischen Bevölkerung nach der Katastrophe von Fukushima andererseits.
      Verfassungspatriotismus a la USA war lange Zeit der Kitt, um Massen ansonsten wenig Gemeinsamkeiten aufweisender Staatsbürger zu binden, und Ihnen damit auch ein Stück weit den Blick zu vernebeln (Stichwort: Fahnen-Fetisch!), wie sie von ihren eigenen Interessen abgelenkt, von politischen Gestaltungsmöglichkeiten ausgeschlossen, und von der eigenen Interessen-Wahrnehmung abgehalten werden, und die durch oligarchisch-plutokratische Strukturen systematisch-expandierend manipuliert werden.
      Und das finden Sie toll?

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      1. lynx

        1. Haben wir gerade Schönwetter, schöner wird’s nimmer.
        2. Kommt der Begriff gesellschaftlicher Solidarität aus der Arbeiterbewegung des 19. Jh., als die Verhältnisse wahrlich nicht einfach waren. Aber dank des Zusammenhalts = Solidarität ist es gelungen, die Verhältnisse für viele zu verbessern. Dieses Denken können aber wahrscheinlich nur wirklich arme Menschen nachvollziehen. Kleinbürger teilen nicht gerne.

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      2. lynx

        Verfassungspatriotismus: eine ethnisch-homogene Bevölkerung in Europa ist eine Wahnvorstellung und billige Ausrede für Denkfaulheit. Diese Bevölkerung gab es nie und wird es nie geben. Das beste, was wir haben, ist unsere Verfassung. Auch Ihresgleichen lebt in ihrem Schutz: Glück für Sie.

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      3. lynx

        Nachtrag zur Ethnie: weil ich südlich des Limes geboren bin, meinte mal jemand, in meinem Aussehen schlage ein römischer Soldat durch. Wo mag der wohl hergekommen sein?

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      4. Sabrina

        @lynx:
        „1. Haben wir gerade Schönwetter, schöner wird’s nimmer.“
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        Da mögen Sie recht haben: Die Teddybären-werfenden Bahnhofsklatscher leben immer noch (zu) gut von dem über viele Generationen aufgebauten Volkswohlstand, aus dessen erwirtschafteten Leistungen sie nun meinen, hier in dem doch von ihresgleichen früher immer so beklagten „überbevölkerten“ Deutschland, nunmehr zum Weltsozialamt umfunktioniert, alle, aber insbesondere gerne Musel-Manen hierher locken, und als Akt der Humanität und Solidarität ungeprüft in unser Land hereinlassen zu müssen…
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        2. Kommt der Begriff gesellschaftlicher Solidarität aus der Arbeiterbewegung des 19. Jh., als die Verhältnisse wahrlich nicht einfach waren. Aber dank des Zusammenhalts = Solidarität ist es gelungen, die Verhältnisse für viele zu verbessern. Dieses Denken können aber wahrscheinlich nur wirklich arme Menschen nachvollziehen. Kleinbürger teilen nicht gerne.
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        Ich sehe mich da eher in der längeren Tradition des Martin von Tours; vielleicht sagt Ihnen der Name auch noch etwas; von daher ist das mit der Datierung Ihrer begrifflichen Herkunft für mich eher fragwürdig!
        Und wie sah sie denn aus, die Solidarität der seinerzeitigen Arbeiterbewegung? Wollen Sie diese etwa gleichsetzen mit der o.g. heutigen „Kost-nix-Solidarität“?
        Als Arbeiterkind weiß ich nicht, ob und ggfs. was Sie mir mit Ihrer kleinbürgerlichen Spitze möglicher Weise unterjubeln wollen. Seien sie versichert, daß ich das besagte Milieu sehr gut aus der eigenen Erfahrung kenne, und mir meine Verbundenheit damit bis heute bewahrt habe; auch das ist für mich ein Akt der Solidarität. Sie hingegen scheinen mir hier eher aus einer nicht auf eigener Erfahrung beruhenden Lebensgeschichte über „Solidarität“ vortrefflich zu theoretisieren!

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  3. Hans Franz

    Herrlich, die Sprache, die Bildung, der allmähliche Aufbau des Argumentes. Ich sehe Sie vor mir, einen Bildungsbürger, wie es ihn nicht mehr gibt. Vielleicht ein ältlicher Lateinlehrer in einem Audi 100, der davon träumt, ein Gelehrter des 19. Jahrhunderts in pittoresk-gediegenem Elfenbeinturmkämmerlein zu sein. Wie er die gesamte, in Folianten gebändigte Weltgeschichte bemüht, wenn seine Frau mal zum Kaffeekaufen über die Grenze nach Holland fahren will, weil es ja unmännlich wäre, einfach zu brummen: Da hab‘ ich Angst vor, die haben ganz andere Straßenverkehrsregeln…

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    1. Sabrina

      @ Hans Franz
      Das ist Ihre fehlgeleitete „freie Phantasie“, der sie hier mit allerlei verunglimpfenden Unterstellungen abwertende Klischees produzieren. Was bezwecken Sie damit? Halten Sie das für eine taugliche Basis für einen konstruktiven Dialog zum Thema oder geht es Ihnen nur darum,, das wichtige Thema mit untauglichen Mitteln abzuwürgen?!

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  4. Benjamin Goldstein

    Auch hat sich gezeigt, dass Demokratien, dass Selbstbestimmung von Gemeinwesen durch die Staatsbürger bislang immer nur funktioniert hat, wenn diese nicht zu groß wurden. In der kleinen Schweiz klappt dies ausgezeichnet, hat man den Eindruck. Hier sind sogar starke Elemente der direkten Demokratie verwirklicht. Deutschland mit rund 80 Millionen Staatsbürgern dürfte größenmäßig gerade noch demokratisch regierbar sein. Bei der EU mit über 500 Millionen Menschen und X verschiedenen Sprachen und Mentalitäten scheint dies auf absehbare Zeit nicht möglich zu sein. Big ist wohl nicht immer beautiful und bigger nicht immer more beautiful.
    Das denke ich schon ewig. Danke, dass Sie das mal ansprechen. Deshalb ist immer ein maximal-bürgernaher Föderalismus geboten.

    Toller Text!

    Darf ich ein bisschen ergänzen?

    Sie beginnen Rom beim Imperium. Das ist ein bisschen, als würde man die deutsche Geschichte mit dem dritten Reich beginnen. Ich weiß, Sie fangen 753 v. Chr. an, aber es ist nicht wirklich klar, warum die Römer von den Griechen abgeschaut haben sollen. Die Städte in Griechenland entwickelten gewissen Strukturen auch unabhängig voneinander. Der römische König wurde 510 v.Chr. vertrieben. Das war fast auf das Jahr genau das Datum, in dem auch die Griechen sich gegen ihre Tyrannen stellten (Verfassung des Kleisthenes 508 v.Chr)!!!

    Rom hatte über Jahrhunderte etwas, das dem heutigen Verständnis von Demokratie näherkommt als alles, was die Griechen hatten. Das Gerichtswesen entstand nicht mit dem römischen Imperium, sondern hatte eine lange Tradition. Vertragstreue und Rechtssicherheit insgesamt sind römische Errungenschaften, auch die Checks und Balances (die Konsulen z.B. hatten ein Veto) und die Amtszeitsbegrenzung. Die ausgeklügelten Institutionen von der Ämterlaufbahn über den Senat bis zur Volksabstimmung auf dem Forum bestand lange und ist alles mit der Diktatur des Julius Caesar ausgehölt worden. Das Imperium ist NICHT das römische Erbe unserer Zivilisation.

    Übrigens wird oft so getan, als hätten nur Aristokraten wichtige Positionen in der römischen Republik einnehmen können. Das stimmt formal. In Wahrheit gab es aber auch einflussreiche Ämter wie der Volkstribun, die für Adlige NICHT zugänglich waren. Der römische Bürger, ob adlig oder nicht, konnte aber JEDES Amt einnehmen. Der Wechsel von adlig zu nicht-adlig und umgekehrt (!) war ein formaler, einfacher Akt (Adoption). Man konnte sich als Erwachsener von einem Teenager adoptieren lassen. Es war eine Formalie, keine Hürde.

    Der Grund, weshalb wir mehr über die Griechen reden, liegt an der früheren Alphabetisierung der Massen (Analphabet Sokrates lebte in der Umbruchphase). Wir können die Genese der Institutionen leichter in den griechischen Texten nachvollziehen. Ein zweiter Grund ist, dass man uns gar nicht mit der Möglichkeit eines Freiheitsverlusts konfrontieren will. Die Stoffauswahl an den deutschen Schulen ist kein Zufall. Markus Tulius Cicero, einer der letzten interlektuellen Freiheitskämpfer Roms, bezahlte seinen Kampf mit dem Leben. Sein Kopf wurde ISIS-Style auf dem Marktplatz ausgestellt.

    Selbstverständlich verloren auch die Griechen ihre Freiheit. Aber auch das wird im Schulunterricht nicht besprochen. Der Mazedone überfiel das Land und trug einige Errungenschaften in die Wilderness. Was das für die Menschen, denen Freiheit etwas bedeutet, heißt, ist nicht teil unseres kulturellen Wissens. Vielmehr wird Alexander, Caesar und Napoleon (und Merkel), die Beender der Freiheit zugunsten eines minimalen Fortschritts der bishlang unfreien Massen, in den Himmel gehoben.

    In allen Fällen ging der Freiheitsverlust ein moralischer Niedergang voraus.

    Man vermutet den Ursprung des Endes der römischen Republik bei den Kämpfen, die durch die (aus heutiger Sicht sozialistischen) Landreform (!) der Gracchen-Brüder einsetzten. Zu dem Zeitpunkt, als Caesar die Macht an sich riss, war Rom, in dem es z.B. lange keine Todesstrafe für Staatsbürger gab, längst so brutalisiert, dass Gladiatorenspiele Akzeptanz fanden.

    In den Kriegen Athens spielte der Schutz der Freiheit eine große Rolle. Athener gaben nicht auf, weil sie sich versicherten, dass nur sie die Freiheit verstanden. Andere verstünden nicht, warum man in einer hoffnungslosen Situation weiterkämpft und eher Tod als Unterwerfung akzeptierte. Tja, ach, die Freiheit!

    Das Schicksal meinte es nicht gut. Als Sokrates seinen Giftkelch trank, herrschte eine moralische Panik (das ist der Zustand, den wir mit der Nazi-Putin-hinter-jedem-Busch-Hysterie im Moment erleben). Vorangeganen war ein Massensterben wegen der Kriege und auch einige Epidemien. Sokrates wurde wegen seiner Worte zu Tode verurteilt. Das war vollkommen untypisch in der vorchristlichen Antike. Es war ein gewaltiger Aderlass, (prozentuell) vergleichbar mit den Weltkriegen vorangegangen. Zwei Generationen später, war die Kultur so marode, dass man Alexander nichts mehr entgegensetzen konnte.

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  6. Cellulita

    und Merkel macht das Licht aus?
    —>n-tv: „Fokus Deutschland Marode Infrastruktur“
    Tja…Alles kaputt! (aussen wie moralisch) in der prekären Republik
    Ich lebe auch in Hamburg. Mir ist es zu voll! 😦 Inzwischen…
    inzwischen schreit die Polizei um Hilfe

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  7. jheinke

    Danke Herr Fritz – ein wichtiger Anstoß.
    Und Dank für die großartige Ergänzung von Benjamin Goldstein.
    Die Entstehung der ersten Großreiche haben Sie ein wenig arg verschoben: Babylon baute auf vielen älteren Kulturen auf, besonders der Hochkultur der Sumerer, die sich ab dem 7. Jahrtausend vor Chr. bildeten, also viele Jahrtausende zuvor. Deshalb hießen die ersten großartigen Städte auch Ururk und Ur – und nicht Babylon, das von der sumerischen Vorgängerkultur zeitlich weiter entfernet war als das antike Rom von uns heute!
    Dieses Orte Uruk und Ur nämlich war zugleich die Wiege germanischer Frühkultur: Denken wir an Worte wie „Ur-Alt“ – so alt, dass es aus Ur stammen könnte (so wie der „Ur-Ahn“, der „Ur-Großvater“) oder „Ur-Kunde“ – Kunde von Ur, oder „Ur-Sache“. Dieses „Ur“ finden Sie nur in der deutschen Sprache. Zudem die Hörner auf den germanischen Helmen – militärisch völlig unsinnig, ja schädlich und hindernd, aber sie entsprechen exakt der Darstellung von Helmen mit Hörner auf sumerischen Rollsiegeln, Helme, die ausschließlich von Göttern getragen wurden; und, siehe da, ,“An“ bzw. „Ani“, der wichtigste und „menschenfreundlichste“ Gott der Sumerer, erinnert an das germanische Göttergeschlecht der „Asen“, das in älteren Texten „Ansen“ schrieb.
    Dass sich erst 1871 ein deutscher Staat gebildet hat, ist keineswegs zutreffend: Der deutsche Freistaat Sachsen, ebenso Freistaat Bayern, um nur Beispiele zu nennen, haben viele Jahrhunderte vorher bereits bestanden und entsprachen allen von Ihnen genannten Definitionen, ebenso hat etwa das kleine Fürstentum Lippe Jahrhunderte lang wunderbar als eigener deutscher Staat existiert.
    Was mich tatsächlich irritiert, ist Ihre Auswahl an deutschen Dichtern und Denker – vielleicht wäre auch besser gewesen, von deutschen Geistesgrößen zu sprechen. Dann hätten so geniale, für die heutige Menschheit unverzichtbare Namen wie Gutenberg (Buchdruck) oder Martin Luther nicht fehlen dürfen, auch nicht die völlige Auslassung der deutschen Komponisten, Geistesriesen wie Max Plank oder Schrödinger, geniale Erfinder wie Otto, Benz, Diesel, Liebig, Siemens und zahllose andere, und dafür hätte Ihre Aufzählung an andere Stelle etwas knapper ausfallen dürfen und Namen weglassen von Philosophen, die kaum ein normal Gebildeter kennt (etwa Dilthey, Frege, Husserl, Scheler oder gar Hans Albert), auch nicht solche aus der „zweiten Reihe“ (Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse) und schon gar nicht solche geistig höchst bedenklichen wie Jürgen Habermas, der sich in die schlimme Reihe von Rousseau, Marx, Sartre und Co. einreiht, die unsere Welt in das Verderben denken.
    Dass Menschengruppen sich zu immer größeren Einheiten zusammenschließen, ist gerade nicht zutreffend, das Gegenteil passiert – siehe Katalonien, Schottland, Korsika, Baskenland, Venetien, Bretagne und viele andere. Nein, Großstaaten waren das Ergebnis des Machtanspruchs von Fürsten oder rücksichtslosen Staatslenkern, so wie in den USA Abraham Lincoln, der im Auftrag der Industrie den blutigen Bürgerkrieg entfesselt hat, um die unabhängigen Südstaaten einzuverleiben – mit Sklavenhaltung hatte das nicht das geringste zu tun.
    Unser modernes Denken, unser modernes Menschenbild wurde keineswegs vom Christentum angeregt, sondern ganz im Gegenteil vom Humanismus geprägt, der gerade die Überwindung des katholisch vorgeschriebenen Denkens war.
    Sie fordern ein (neues?) Ethos, das sich auf alle Menschen und dann auch Tiere bezieht. Aber das gibt es schon, Kant hat es genial formuliert. Ich verhalte mich gegenüber Menschen, die ich gar nicht kenne, ethisch ganz genau so wir gegenüber Verwandten.
    Und es kann gerade nicht unsere Aufgabe sein, die Unterschiede der Lebensbedingungen auf der ganzen Erde zu verwischen – das wäre das Gegenteil von Freiheit, zu der gehört, dass jeder und jede Gruppe für ihr eigenes Schicksal selbst verantwortlich ist und es gestalten kann.
    Und um die Flüchtlingsströme zu verringern, hilft das schon gar nicht, denn gewaltige Unterschiede in den Lebensbedingungen gibt es schon seit Jahrhunderten, und das ganz ohne große Flüchtlingsströme: Wenn man Flüchtlingsströme verhindern will, muss man die Massenvermehrung stoppen und erkennen, dass diese Vermehrung ein schweres, ja extremes Verbrechen gegen die Natur und gegen die Menschheit ist.

    Ein kluger Artikel wie Ihrer lässt in mir das Bild entstehen von eine kleinen Katze, die sich ohne viel Gegenwehr zum Ersaufen in einen Brunnen werfen lässt (ich bin übrigens Katzenliebhaber!): Das Tier bekommt ein nasser Fell und fängt jetzt an zu strampeln – aber eine Rettung gib es nicht mehr.
    Als dieses Strampeln betrachte ich all die klugen Anmerkungen im Internet zur anstehenden Katastrophe, der wir nicht entkommen werden: Die Islamisierung ist nicht aufzuhalten, die schrecklichen Begleitumstände auch nicht.

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    1. lynx

      Als Großkatze kommt mir das große Gähnen. Sammeln Sie weiter Katzenbildchen. Sorry, der musste raus bei so viel dummem Schwulst.

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      1. Sabrina

        Bei Ihrer anmaßenden Oberlehrerhaftigkeit, und bei gleichzeitig erkennbaren Defiziten, möchte ich es an dieser Stelle bewenden lassen mit dem Spruch:
        „Manche sind eben schlau wie Wassermanns Katze!“

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