Union droht bei Neuwahlen völlig einzubrechen

Von Jürgen Fritz

Jamaika ist gescheitert. Was nun? Vieles deutet auf vorgezogene Neuwahlen hin. Bei solchen gäbe es nach aktuellem Stand zwei große Gewinner und einen Verlierer.

Neinmaika

Mehr als acht Wochen sind seit der Bundestagswahl vergangen. Acht Wochen, in denen unser Land nicht wirklich regiert wird. Und diese Zeit ohne echte Regierungsarbeit wird sich nochmals etliche Wochen, wenn nicht viele Monate hinziehen. Am späten Sonntagabend trat kurz vor Mitternacht FDP-Chef Christian Lindner nach einer Marathon-Sitzung vor die Presse und verkündete das Aus für die ungeliebte Jamaika-Koalition. Er begründete dies mit fehlendem Vertrauen. Es sei den vier Gesprächspartnern nicht gelungen, eine Vertrauensbasis oder eine gemeinsame Idee für die Modernisierung des Landes zu finden, sagte Lindner. Es sei besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren. Doch wie geht es nun weiter? Vieles deutet auf Neuwahlen hin? Dabei gäbe es nach derzeitigem Stand zwei Gewinner und einen Verlierer.

Wahl-O-Matrix-Prognose

Wahl-O-Matrix, Deutschlands führendes und präzisestes Meta-Analyse-Tool, welches die Ergebnisse der NRW-Wahl am genauesten von allen voraussagte und bei der Bundestagswahl auf Platz 2 von 17 lag, kommt aktuell (am 21.11. aktualisiert) auf folgende Prognose, wenn es jetzt in Kürze zu Neuwahlen kommen sollte. Hierbei werden insbesondere die repräsentativen Erhebungen von Forsa, Infratest dimap (ARD-Deutschlandtrend), INSA und Civey (SPON-Wahltrend) berücksichtigt:

  1. CDU/CSU: 30 %
  2. SPD: 20,5 %
  3. AfD: 14 %
  4. GRÜNE: 11 %
  5. FDP: 11 %
  6. LINKE: 9 %
  7. Sonstige: 4,5 %

2017-11-21b

Gewinn und Verluste gegenüber der Wahl am 24.09.2017

Der große Verlierer wären nach aktuellem Stand die CDU/CSU. Unter Adenauer einst bei über 50 Prozent, unter Kohl bei fast 49 und selbst unter Merkel 2013 noch bei 41,5 Prozent, droht die Union erstmals in ihrere Geschichte unter 30 Prozent abzustürzen. Die großen Gewinner könnte bei vorgezogenen Neuwahlen dagegen vor allem die Grünen und die AfD werden, die ihre Ergebnis vom September von 8,9 und 12,6 Prozent voraussichtlich steigern könnten.

  1. GRÜNE: + 2,9 %
  2. AfD: + 1,4 %
  3. FDP: + 0,3 %
  4. SPD: +- 0
  5. LINKE: – 0,2 %
  6. Sonstige: – 0,5 %
  7. CDU/CSU: – 2,9 %

Koalitionsmöglichkeiten nach einer Neuwahl

Bei solch einem Ergebnis (plus-minus jeweils ein bis zwei Prozentpunkte bei den kleineren Parteien, zwei bis drei Punkte bei den größeren) gäbe es folgende Möglichkeiten für eine Regierungskoalition:

  1. Jamaika: 52 %
  2. GroKo: 50,5 %
  3. Ampel (SPD + FDP + GRÜNE): 42,5 %
  4. Schwarz-Gelb: 41 %
  5. Rot-Rot-Grün: 40,5 %
  6. Rot-Grün: 31,5 %

Für eine Mehrheit wären – auf Grund der ca. 5 Prozent für sonstige Parteien – knapp 48 Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen notwendig. Somit kämen auch nach einer vorgezogenen Neuwahl nur zwei mögliche Mehrheiten zustande: 1. eine Jamaika-Koalition, 2. eine große Koalition.

Merkeldämmerung

Die noch amtierende Kanzlerin dürfte jedoch nach dem Abbruch der Sondierungsgespräche noch mehr geschwächt sein. Auf das desaströse Unionsergebnis bei der Wahl am 24. September, bei welcher Merkel das schlechteste CDU-Ergebnis seit 1949 einfuhr, folgt nun das Scheitern bei dem Versuch, eine neue Regierung zu bilden. Dies ist ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik, dass die gewählten Parteien nicht fähig sind, eine Regierung zustande zu bringen. Ob die CDU mit einer derart geschwächten Parteivorsitzenden in eine neue Wahl gehen will, wird man sehen müssen.

Insgesamt muss wohl konstatiert werden: Die Politik Merkels, der CDU, der CSU und der SPD der letzten Jahre ist komplett gescheitert und hat Deutschland in eine schwere und tiefgreifende Krise geführt, bei der überhaupt nicht ersichtlich ist, wie sie in absehbarer Zeit aufgelöst werden sollte.

*

Bilder: Alice Weidel by Youtube-Screenshot, Angela Merkel by https://www.flickr.com/photos/eppofficial/ [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)%5D, via Wikimedia Commons, Grafik © Jürgen Fritz, Wahl-O-Matrix

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26 Antworten auf „Union droht bei Neuwahlen völlig einzubrechen

  1. Alexandra Hinkel

    Eines kann man beim besten willen nicht verstehen.Sollte es zu vorgezogenen Neuwahl kommen,sind diese unsäglichen Grünen immer noch mit dabei wieso nur wer wählt diese Deutschhasser und Deutschabschaffer trotzdem wieder .Da blick ich nicht mehr durch,am ende ist ja egal wir sind doch jetzt schon unregierbar geworden.Erinnert alles an vergangene zeiten .

    Nur der Wähler könnte jetzt sich selbst durch die richtige Wahl befreien .
    Aber auch egal da wird sich nix ändern der Deutsche hat schon immer seinen eigenen untergang gewählt .

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    1. Schmidt Maria Helmut

      Lehrer, Gewerkschafter, Genderverwirrte. Schau dir mal an, wer alles Geschwätzwissenschaften studiert hat und nur durch die Grünen einen gut bezahlten Job sicher hat? Das Parasitentum der Grünen Khmer hat Methode. Die meisten der Grünen Vertreter, wären ohne ihr Mandat Hartz 4 Kandidaten, da bar jeglicher Kompetenzen.

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      1. ceterum_censeo

        Eben! Die verunglimpfen und beleidigen doch lieber weiter die AfD, statt endlich mal Verantwortung für Deutschland zu übernehmen. Aber sie wissen genau, dass sie den ISlamisierungswahn und zügellose Immigration mit der AfD nicht machen können, und deswegen lieber neue widerliche ‚GroKo ‚ mit all den bekannten Schranzen incl. dem geliebten Joseph Maaasslos als ‚Unrechtsminister‘.

        Allen vorweg natürlich das machtgeile Merkill, das an seinem Sessel klebt mit geradezu überirdischem ‚WeltraumSuperExtraKleber‘!

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  2. anvo1059

    Bis jetzt deutet alles auf eine Minderheitsregierung raus. Die machtgeilen GRÜNEN wollen unbedingt …… Und wenn es täglichen Kampf geben sollte. Aber der wird nicht so doll ausfallen, denn Alle werden brav ihr Händchen heben, egal was zum Beschluss steht. Hauptsache man stimmt gegen die AfD….
    So zu mindet kann Äußerungen aus den Reihen von LINKEN, GRÜNEN, CDU,SPD auslegen…….

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  4. Wulf

    Frau Merkel gibt niemals freiwillig auf, egal wie groß der Flurschaden ist! Das Amt des BK gibt ihr den Schutz gegen eine rechtiche Würdigung ihrer „Leistungen“. Ihren Lemmingen erhält dieses ihr Amt, ihre „Würden“ und unverdientes Geld – die werden Frau Merkel tragen, egal wie verfahren die Situation ist. Es bedarft einer Revolution (kein Putsch) in der rosa-blassgrünen (Farbe von angegammelten Fleisch) CDU zurück zu einer christlich-konservativen Partei.
    Die CSU steht kurz vor einem Putsch – warten wir mal 96 Stunden ab.
    Es ist zwar noch kein Grund irgendeinen Erfolg zu feiern, aber es gibt eine Hauch von Hoffnung, die wertebezogene Demokratie in DE wieder zu etablieren und dabei sich auch an den Vorschlägen von Herrn Prof.H.-H. v. Arnim zu orientieren.

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  6. Sabrina

    Das sind ja gute Nachrichten! Die GröFaZ*_in, die es geschafft hat, unser Land bis zur Unkenntlichkeit schadend zu verändern, ist sichtlich erfolgreich dabei, dasselbe mit „ihrer Partei“ zu machen, so daß diese inzwischen deutlich unter der 30%-Marke prognostiziert wird.
    Während sich die Sozen derzeit anscheinend an der 20%-Marke festgebissen haben, kann es bis zur möglichen Wahl ja vielleicht noch ein“ Kopf-an-Kopf-Rennen“ an der 20%-Marke geben, und wenn es gut läuft, ist dann auch die AFD mit dabei. Es wäre schon toll, wenn die AFD am Ende sogar „die Nase vorn“ hätte!
    Die „alternativlose Kanzlerin“ hat ja schon unter dem Beifall ihrer Heloten- Claqueure festgestellt, daß sie bei Neuwahlen wieder als Kanzlerkandidatin antreten wird. Nunmehr sollte auch dem letzten bisherigen bürgerlichen CDU/CSU-Wähler klar geworden sein, vor was uns die FDP gestern noch einmal bewahrt hat, und was uns droht, wenn man einer SED-Blockpartei seine Stimme gibt.
    Ich bin davon überzeugt, daß ein Großteil der bisher treuen CDU/CSU-Wähler gerade dann, wenn diese Katastrophe für unser Volk und Land noch einmal wieder antritt, und eben wegen dieser Merkill, seine Stimme entweder der AFD oder der FDP geben wird.

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  8. pcleopa

    Solange der dumme deutsche Normalmichel nicht begreift, dass die AfD eben keine Nazipartei ist, sondern eine demokratische Partei, so lange wird er die Blockflöten wählen. Leider tragen jetzt die Jahre der unsäglichen 68er ihre Frücchte…an denen unser Land stirbt…

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  9. exkuseme

    Was soll die Union anderes tun als auf Merkel zu setzen? Schauen Sie sich doch Mal die Personaldecke an! Da ist nichts mehr. Diese Partei ist personell völlig ausgebombt.

    Für die AfD würde es schwierig im Falle von Neuwahlen werden.

    Für Prognosen, die hier abgegeben wurden kann ich laut aktueller Sonntagsfragen nicht nachvollziehen.

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    1. Jürgen Fritz

      Meine Prognose von gestern bezog sich sehr stark auf die repräsentativen Civey-Ergebnisse von gestern. Seltsamerweise hat Civey wenige Stunden nach Veröffentlichung meines Artikels seine repräsentativen Ergebnisse deutlich verändert (bei der AfD fehlten schlagartig 2 – 3 Prozentpunkte, während die Werte der CDU/CSU schlagartig um 1,5 Punkte anstiegen, ohne dass die Rohdaten sich merklich verändert hätten – ein Schelm, wer …).

      Ich habe die Prognose heute verändert und die beiden Blitzumfrage von Forsa und Infratest dimap (ARD-Deutschlandtrend) mit einbezogen.

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  10. Thorsten Werner

    Bei einer Neuwahl sollten die Wähler geläutert sein und endlich geschlossen die Partei der Bürger der Mitte, die Partei für uns unsere Kinder und Enkel, die AFD wählen. Immer wieder falsch als Rechtspopulistisch deklariert, würde es aussagen, alle Bürger dieser BRD währen Rechts. Rechts kommt von Rechtens!!!! Die NSDAP wahr eine linke Arbeiterpartei. Immer wieder wird diese Rechtskeule angewandt, voll zu unrecht. Wacht endlich auf, stellt euch gegen den Zerstörungsplan gegen Deutschland. Helmut Kohl durfte Deutschland nicht wiedervereinigten, das hat ihn innerlich zerstört. Die Sowjetunion als Förderer von Kriegsreparaturleistung ist seit 1991 raus, England und Frankreich auch, die USA als Ausbeuter? Nein! Die Eigentümer der USA!

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