Warum wir uns von den notorischen Schwarzsehern nicht bremsen lassen dürfen

Von Jürgen Fritz

Wer a sagt, der muss nicht b sagen. Er kann auch erkennen, dass b falsch ist. Sodann gilt es die Kraft aufzubringen, von vorne zu beginnen, neu anzufangen. Doch dabei gibt es immer solche, die den falsch eingeschlagenen Weg weiter gehen wollen, und solche, die zwar erkennen, dass es in die völlig verkehrte Richtung geht, die aber eine Umkehr und einen Neuanfang für unmöglich halten und die anderen bremsen wollen. In Wirklichkeit steckt aber oftmals noch etwas anderes dahinter. 

Aufsteher und Sitzenbleiber, die an den Ketten nach unten zu ziehen versuchen

Es wird immer Personen geben, die diejenigen, die aufstehen, diejenigen, die etwas bewegen, diejenigen, dies sich für etwas einsetzen, diejenigen, die Ideale haben und sich dafür engagieren, diejenigen, die ihren Hintern hoch bekommen, zu bremsen und zu demotivieren suchen: „Das hat doch alles kein Sinn“, „Es ist alles zu spät, unser Land ist nicht mehr zu retten“, „Schön wär’s“, „Na dann wünsche ich dir viel Glück, das wirst du gebrauchen können“ … usw. usf.

Ihr kennt all die Sprüche. Lasst euch davon nicht beirren, nicht entmutigen und nicht vom Weg abbringen und seid diesen Dauerbremsern und notorischen Schwarzsehern auch nicht böse.

Die eigene Kleinheit wird durch das Aufstehen anderer umso deutlicher sichtbar

Was psychologisch dahinter steckt, ist ganz einfach zu erklären: eigene Schwäche und Unzulänglichkeit. Der Schwache und Unzulängliche hat zumeist die Neigung, diejenigen, die nicht so schwach sind wie er, zu bremsen und ihre Anstrengungen zu konterkarieren. Warum?

Nun, wenn jene Erfolg haben, halten sie ihm quasi den Spiegel vor und zeigen ihm und allen anderen, a) was alles möglich war beziehungsweise ist und b) dass er zu schwach war, dafür zu kämpfen, sich dafür einzusetzen, etwas zu bewirken. Sie machen ihn im ihrem Erfolg, der womöglich sogar ihm selbst zugute kommt, aber noch kleiner, weil sie nun größer sind als er, was seine Kleinheit erst so richtig sichtbar macht.

Deshalb will er lieber, dass alle klein bleiben und nichts erreicht wird. Dann geht es zwar unter Umständen allen schlechter, aber er ist dann eben nur genauso klein und schwach wie alle anderen und nicht kleiner als andere.

Versuchen mitzuziehen und wenn das nicht möglich, nicht auf sie hören

Also nicht auf diese Stimmen hören. Sie reden nicht immer wirklich über die Sache und die Erfolgsaussichten, sondern in Wahrheit manchmal nur über ihr eigenes Inneres. Wenn es unmöglich ist, sie zu motivieren mitzumachen, dann sie lieber meiden, wenn es um das Thema geht, welches sie aus den erläuterten Gründen sabotieren oder bremsen wollen.

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Titelbild: YouTube-Screenshot aus I’m Spartacus

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13 Antworten auf „Warum wir uns von den notorischen Schwarzsehern nicht bremsen lassen dürfen

  1. Benjamin Goldstein

    Wenn es unmöglich ist, sie zu motivieren mitzumachen, dann sie lieber meiden, wenn es um das Thema geht, welches sie aus den erläuterten Gründen sabotieren oder bremsen wollen.

    Sektenhaftigkeit ist so ziemlich das Letzte, was man gebrauchen kann.

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      1. Benjamin Goldstein

        Ja und nein. Ich sehe schon, worauf Sie hinauswollen. Sie haben es auch vorsichtig genug formuliert, dass nichts daran wirklich falsch ist.

        Aber ich glaube, gerade die Frage der Motivation und der Zuversicht lässt sich mit anderen Strategien besser lösen.

        Der Vorschlag vermeintlich hoffnungslose Fälle bei den relevanten Themen einfach zu ignorieren birgt einfach Gefahren, v.a. der falschen Priorisierung. Von Kommunikation abzuraten ist immer ein sehr scharfes Schwert, dass man so zögerlich wie möglich ziehen sollte.

        Es läutet die Alarmglocken. Ein Aufruf, in welchem Maße auch immer anderen nicht zuzuhören, erinnert an Le Bon’s Beobachtungen von Gruppendynamiken und ihr Mißbrauch durch autoritäre Geister wie z.B. Sekten. Der Ruf nach „Abgrenzung“ von allen möglichen Gruppen folgt diesem Muster und wird in Deutschland erstaunlich wenig hinterfragt. Sie vermieden richtigerweise einen solchen Aufruf. Ich meinte nur die Tendenz zu entdecken.

        Motivierend kann vieles sein, z.B. auf Vorbilder hinzuweisen, die bereits mit etwas vergleichbarem Erfolg hatten (z.B. die Protagonisten der DDR Bürgerrechtsbewegung). Und natürlich haben wir alle mal mehr und mal weniger Hoffnung und die Sachlage/Gefühlslage muss leider auf den Tisch.

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    1. Jürgen Fritz

      Ich bleibe bei meiner ersten Antwort auf Ihren ersten Kommentar. Sie vertauschen hier, wie ich meine, Kategorien bzw. merken den Unterschied nicht. Es geht nicht um ein Erkennen von X und Sichtweisen oder Argumente, die ausgeblendet werden sollen. Der hier beschriebene Sachverhalt ist ein anderer. M versucht, auf A Einfluss zu nehmen, versucht die Motivation von A zu lähmen, obschon er bezüglich X zum gleichen negativen Urteil kommt. Dieser Versuch, A zu bremsen kann geschehen aus Sorge um A oder aber aus sachfremden, rein psychischen Erwägungen, die ich versucht habe zu erläutern, nämlich dass es M gar nicht um X geht und auch nicht um A geht, sondern nur um sich selbst, um M. Wenn man das merkt, sollte man sich von solchen Leuten fernhalten, da sie in diesem Bereich nicht fähig sind, nach vorne zu schieben, sondern nur nach unten zu ziehen. Das Sich-Distanzieren ist hier ein Gebot der Klugheit.

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      1. Benjamin Goldstein

        Sie spekulieren aber über die Motive von M. Aber Sie und vermutlich nicht einmal M selbst wissen, dass M A wirklich bremsen will (aus welchen Gründen auch immer).

        Davon kann man getrost abstrahieren und sagen, dass M nun einmal A runterzieht. A ist deprimiert, dass M (nennen wir M einmal Ines Laufer) das Land verlässt. Nun kann A sich für klug halten und den Kontakt zu Frau Laufer kappen. Ihr geht es vielleicht nur um sie selbst, nicht aber um X (nennen wir X mal Deutschland). Laufer hält X für hoffnungslos.

        Damit wird aber wegen der Unterstellung der Motive und dem Kappen der Kommunikation jede Möglichkeit ausgeräumt mit der Frau Laufer aus dem Exil heraus wirken könnte. Gibt es nicht bessere Wege sich gegen ein runterziehen lassen zu immunisieren, z.B. in dem A eine möglichst diverse Gruppe von Menschen hat, die sich über X einigermaßen einig sind? Je nach Situation ist immer einer mal mehr mal weniger optimistisch. Mit einem gemischten Umfeld aus Optimisten und Warnern wäre für den Marathon geeicht, nicht nur für den Sprint. Vielleicht gibt es noch bessere Möglichkeiten. (Aufruf an alle anderen Kommentatoren: Bitte Brainstormen)

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  2. C. Ulrich

    1. Hinzu kommt noch, daß ein rein defätistisches Verhalten ansteckend wirkt: da brauchen nur 5 Leute mit hängenden Ohren zu sitzen und zu klagen: „Deutschland ist sowieso verloren“ (ersatzweise: „Die Katholische Kirche ist nicht mehr zu retten“), und schon stimmen Nr. 6, 7, 8 etc. mangels Alternativen in das Klagen mit ein.
    2. In aller Regel wird denjenigen, die dann doch etwas machen wollen, „reiner Aktionismus“ oder (wenn die Zornesader schon geschwollen ist) „blinder Aktionismus“ vorgeworfen.
    3. Ein weiteres Merkmal ist der Fehlglaube: „das Gras jenseits des Zaunes ist grüner“. Ein Beispiel, das in Leserkommentaren schon mal anzutreffen ist: „Wenn es so weitergeht in Deutschland, dann wandere ich aus“ (ohne daß man allerdings sagt, wo denn auf der Welt dieses deutschnationale Paradies liegen soll). Oder: „Ja, wenn wir nur einen Orban/Strache/Farage hätten…“ Oder: „In Frankreich, da ist der traditionalistische Katholizismus stark, aber bei uns…“. Oder: „Wenigstens ich selber muß das nicht mehr erleben – aber meine armen Enkel tun mir leid“. In früheren Jahren war auch oft zu hören: „Ja, in Österreich da gehen die Uhren anders: die haben ja eine FPÖ. Aber wir hier?“ Und als dann endlich die AfD kam, fand man tausend Entschuldigungen, die nicht zu unterstützen…
    4. Häufig anzutreffen sind dann Ironie – und vor allem Sarkasmus. Nun sind beide durchaus wichtige Stilmittel und oft vielleicht auch so etwas wie ein Selbstschutz – aber wenn jemand nur noch ironisch und sarkastisch formuliert, dann hat er oft schon den Weg in die Sackgasse der Bitterkeit angetreten.
    5. Im schlimmsten Fall sind solche Parolen dann eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: „Ich hab‘ doch gleich gewußt, daß das schiefgeht“.

    Und wer wie ich jetzt den Zeigefinger ausstreckt, sollte bedenken, daß drei Finger auf einen selber zurückweisen: denn in manchem erkenne ich mich auch nur allzu gut mich selber und mein eigenes Verhalten wieder. Vielen Dank, Herr Fritz, für diesen nachdenklichen und nachdenklich machenden Artikel.

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  3. Pingback: Warum wir uns von den notorischen Schwarzsehern nicht bremsen lassen dürfen – Leserbriefe

  4. Benjamin Goldstein

    Rebecca Hargreave über die Gleichgültigkeit gegenüber echten Skandalen, wenn sie denn nicht gegen Konservative politisch instrumentalisiert werden können. Ihr Beispiel dreht sich um den Abhörskandal. Obama hatte das Trump-Wettkampfteam ausspionieren lassen. Dafür brauchte es rechtliche Anhaltspunkte für eine gerichtliche Durchsuchungsbefehl/Telekommunikationsüberwachungsbefehl (englisch: warrant). Zugrunde lag wohl ein Dossier, das über korrupte Seilschaften im FBI zusammengeschustert wurde.

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  5. Caesarion

    Sie haben natürlich vollkommen recht. Leider kommt bei der Diskussion eine Gruppe immer viel zu kurz, deren Protagonisten leider immer noch in der Mehrheit sind – die Ahnungslosen, Naiven und Interessenlosen, die immer noch davon überzeugt sind, dass sich alles zum Guten wendet – „et hät emmer noch jot jejange“, so der Kölner. Diese in Zügen fatalistische Einstellung gilt es zuvorderst durch Ansprache aufzubrechen, um überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Es müssen viel mehr werden, erst dann werden sich auch die Zaghaften aus der Deckung wagen. Eine Gruppe wird man wahrscheinlich nie erreichen können: die ignoranten Gutmenschen, die daran glauben, dass alle Menschen gleich sind, vor allem gleich gut – außer den „Rechten“ natürlich! Soviel Unterschied muß denn doch sein.

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  6. Realistischer

    Der Glaube daran, dass es das richtige Ziel ist, den muss man zuerst fassen. Nach der langen Indoktrination durch Antinationalismus, Antirassismus, Anti-Allesmögliche, braucht es eine gewisse Zeit für die Rück-Umwertung. Wobei die jugendliche Spontanität unserer Gäste eine gewisse Hilfestellung bietet, bei der Bekehrung zum Richtigen. Wenn man einmal erkannt hat worum es geht, erscheinen die Bremser nur noch als jene, die das noch nicht erkannt haben.

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