Wo der westliche Selbsthass herrührt und wie er überwunden werden kann

Von Jürgen Fritz

Eine der Schlüsselfragen unserer Zeit, vielleicht die Frage überhaupt lautet: Wo kommt diese Selbsverachtung respektive dieser Selbsthass her, welche(r) fast die gesamte westliche Welt ergriffen hat? Diese Frage wird nicht einfach zu beantworten sein und es wird wahrscheinlich keine monokausale Erklärung geben. Hier meine These, die aber vielleicht ins Mark gehen und den Schlüssel liefern könnte zum tieferen Verständnis der Problematik und ihrer Überwindung.

Wie die permanente Abwertung des Eigenen und die Aufwertung des Fremden in den Selbsthass mündet

Die westliche Welt hat seit den alten Griechen vor zweieinhalb Jahrtausenden (erste Aufklärungswelle in der Menschheitsgeschichte) gelernt, kritisch zu denken, vor allem selbstkritisch. Das ist gut, sehr gut sogar. Kritik, die Unterscheidung, was ist gut – was ist verbesserungsbedürftig (konstruktive Kritik) ist der Schlüssel für fast jede Weiterentwicklung. Darauf basiert im Grunde alle Evolution.

Nun ist der Westen aber einem großen Fehler anheimgefallen: Er wertschätzt die Selbstkritik weit höher als die Kritik am anderen. Ganz besonders sehen wir das bei der Kritik an anderen Völkern, Gesellschaften, Ländern und Kulturen. Kritik an ihnen ist verpönt. Hier dürften die Kulturwissenschaftler und Ethnologen eine große Rolle spielen, die Kritik an dem anderen seit langem als etwas nicht Statthaftes darstellen.

Wozu führt das aber, wenn man sich selbst ständig kritisiert, sprich auch das Negative in aller Deutlichkeit herausarbeitet, dies bei dem anderen aber nicht tut und er selbst es auch nicht tut, weil er die Stufe des selbstkritischen Denkens noch gar nicht erreicht hat? Es führt zur Abwertung des Eigenen und zur unberechtigten Aufwertung des Fremden.

Irgendwann beginnen viele sich nach den Fremden regelrecht zu sehnen, weil diese in ihrer kindlichen Naivität quasi noch ein völlig unbefangenes Verhältnis zu sich selbst pflegen. Das führt aber langfristig dazu, dass die Höherentwickelten, die die Stufe des kritischen Bewusstseins längst erreicht haben (und bisweilen sehr darunter leiden und es wieder weg haben wollen), sich danach sehnen unterzugehen, sich selbst auslöschen wollen (Selbsthass).

Die Wurzel der völligen Verkehrung der Selbstbewusstseine

Und wieder frage ich mich: Wo kommt das her? Warum soll man andere, die die Kritik noch viel mehr bedürftig sind, zumindest nicht auch kritisieren. Denn es ist zutiefst ungerecht, den noch viel Kritikwürdigeren gerade nicht genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie soll er sich dann weiterentwickeln, wenn man ihm seine Schwächen nicht aufzeigt, und wie will man dann verhindern, dass es zu einer völligen Verkehrung der Selbstbewusstseine kommt, dass der Niedere am Ende selbstbewusster ist als der Höhere?

Wenn ich dieser Frage, die meines Erachtens zur Wurzel des Übels führt, versuche zu beantworten, dann lande ich wieder, wie so oft, bei dem jüdischen Wanderprediger aus Nazareth:

„Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7, 3).

Und:

„Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“ (Johannes 8, 7)

Soll heißen: Urteile nicht über andere, bleibe lieber bei dir selbst. Wer aber kein Urteil fällt über andere – und ein Urteil ist nicht zwingend eine Verurteilung -, der darf natürlich auch keine Kritik üben. Zumindest wird dies von den meisten so verstanden und ist im westlichen, von der christlichen Moral geprägten Kulturkreis tief verinnerlicht.

Dieser Ansatz ist aber grundfalsch. Es kann nicht darum gehen, andere gar nicht zu beurteilen, vielmehr muss das Ziel sein,

  • eine möglichst hohe Urteilskompetenz zu entwickeln und
  • sowohl sich als auch andere fair und auch gütig zu beurteilen.

Die Griechen, die Erfinder des kritischen Denkens, hatten dieses Problem der Selbstverachtung noch nicht. Warum nicht? Weil sie den anderen kulturell und zivilisatorisch überlegen waren und dies auch erkannten. Sie waren stolz, Griechen zu sein, trotz kritischem Denken. Weshalb? Weil sie es nicht primär oder gar ausschließlich auf sich selbst angewendet haben, sondern auf beide: auf sich und die anderen.

Fazit

Was wir, die westliche Welt, wieder lernen müssten, wäre: den anderen, die der Kritik noch viel mehr bedürfen als wir selbst, diese auch zukommen zu lassen. Das heißt, die fehlgeleitete christliche Moral, den anderen möglichst wenig zu kritisieren, um ihn nicht zu verletzen, zu überwinden und uns zu orientieren nicht am Gefühl des anderen, den wir ständig zu schonen trachten, sondern an dem Ideal der Fairness und Gerechtigkeit sowie der Wahrhaftigkeit.

Wahrheitsliebe und Wahrhaftigkeit können und sollten selbstverständlich einhergehen mit Taktgefühl. Das heißt, Verletzungen sollten immer auf ein Mindestmaß reduziert werden. Was aber nicht richtig ist, ist, den anderen so sehr zu schonen, dass man gar nicht mehr ehrlich ist ihm gegenüber, denn das würde letztlich darauf hinauslaufen, ihn gar nicht als kritikfähiges Wesen ernst zu nehmen, mithin seine Würde (die Fähigkeit zur Selbstbestimmung) zu missachten.

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Titelbild: Pixabay, CC0 Creative Commons

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45 Antworten auf „Wo der westliche Selbsthass herrührt und wie er überwunden werden kann

  1. traumfaenger

    Kritik gewünscht… okay:
    Für mich ist der Titel der Überschrift leider verfehlt. Im Artikel wird aufgezeigt, warum es Sinn machen sollte, anderen „Fremden“ endlich auch mal ehrliche Kritik zukommen zu lassen.
    Es zeigt aber nicht auf, warum wir eigentlich so kritisch – inklusive Selbsthass- mit uns sind.
    Der Aufruf am Ende müsste eher lauten: Seid milder mit euch und nehmt euch an, wie ihr seid. Brecht altes auf. Und lasst den Selbsthass weg.
    Und ja, der Blick zu DEM Fremden ist in einer hochreflektierten Gesellschaft immer gegeben. Aber das impliziert nicht „DER Fremde“ aus einem fernen Land, sondern kann schon mein Gegenüber auf Arbeit sein, der vielleicht etwas anders macht als ich….

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  2. Der Beurteiler

    Sagen wir mal so, die Griechen haben schon lange keinen Grund mehr auf Ihre Zustände im eigenen Land stolz zu sein. Wenn ich das Archaische und Primitive bei vielen Arabern, Afrikaner oder auch Türken sehen, bin ich froh, Europäer zu sein, allerdings ohne Einbindung der politischen EU, die bringt nur selten etwas Gutes zustande.
    Ihren Ansatz alles Fremde neutral zu behandeln und bei gegebener Kritik dies auch zu äußern, sollte man schon in der Grundschule vermitteln, Herr Fritz, aber bei den vielen linken Lehrkräften wohl unmöglich!

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    1. oneiros

      Das liegt daran, dass die Griechen (als auch Spanier und Italiener) so häufig in der Antike von den Arabern überfallen und die Frauen vergewaltigt wurden, dass das damals typisch blonde Haar, die helle Haut mittlerweile die absolute Ausnahme sind und nur bei den schönsten Griechinnen auf die edle Abstammung hinweisen. Nun dominiert ein eher arabisches Aussehen, als auch eine „eher arabisch“ geprägte Mentalität.
      Das war nicht immer so. Das ist leider auch die Zukunft Deutschlands, wenn man sich nicht zu alter Stärke zurückbesinnt.

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  3. R.B. Stufen Pascal

    Der „Wanderprediger“ hatte erkannt, dass man den anderen nur lieben kann, wenn man sich selbst liebt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
    Die Überschätzung des Fremden ist eine Projektion der eigenen nicht verwirklichten Ideale auf etwas Unbekanntes – keine Fremdenliebe. Die eigene Entfremdung des westlichen Menschen ist nicht in der Lehre des Wanderpredigers zu suchen. Diese deckt sich mit allen anderen Weisheitslehren. Die Entfremdung basiert auf dem 2000 Jahre währenden Mißbrauch und der Umdeutung seiner Lehren durch die Kirchen. Durch Schuld und Scham lassen sich die Menschen am besten unterdrücken.

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    1. Werner Kaunzner

      Hallo Herr Fritz, wieder einmal Ihr Lieblingsthema: Polemik gegen den „Wanderprediger“. Eigentlich sind Ihre Parolen auch eine Form von Selbstverachtung. Sie spielen sich als Fielosof auf und sind im Grunde nur ein Dummklugschwätzer. Schuster, bleib bei deinem Leisten. Schreiben Sie nicht über Themen, von denen Sie keine Ahnung haben, mit den Roten und Grünen + Merkel – CDU ist der Bedarf an Dummschwätzerei reichlich gedeckt.

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  4. Bloggich

    Ich selbst bin christlich erzogen, aber nicht rk. Mit der Demutshaltung und anerzogenen Schuld habe ich mich auch beschäftigt und kam zum Ergebnis, dass dies nur dem Gesellschaftsleben dient.
    Es erklärt mir aber nicht so ganz, warum man sich nicht mit dem Schutz um sich selbst und seiner Nächsten beschäftigt.
    Ist da nicht auch ein wenig „einfaches Ausblenden“? Angst vor dem was man sehen könnte, vor dem Grauen sich einer Sache stellen zu müssen, die eigentlich undenkbar ist?
    Existenzängste dürften so ziemlich das Schlimmste für Menschen sein. Ich kaue auch schon eine Weile an dieser Frage herum und mir scheint es so, dass die meisten einfach nicht in Erwägung ziehen wollen was alles das sie sind und haben, in Frage stellt.
    Da machen sie lieber einfach ihre Tür zu und hoffen es trifft sie nicht

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  5. Jutta M. Brandt

    Natürlich sind selbstbewusste Menschen kritikfähiger und eher kritisierbarer. Das hat aber nur an der Oberfläche etwas mit Eigenliebe zu tun. Das Problem geht viel tiefer. Selbsthass ist die Abwesenheit von Selbstliebe. Die Frage müsste lauten: Was muss man tun, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, einen gesunden Egoismus? Es gibt tausend Bücher dazu, im Kern aber würde ich sagen, dass körperliche und geistige Herausforderungen und deren Bewältigungen dazu führen, dass das Selbstwertgefühl wächst. Kämpfe, Siege, der Triumpf über sich selbst, das Bezwingen des inneren Schweinehundes, das schafft Kraft und Selbstwert. Schon in der Schule wird unseren Kindern die Herausforderung genommen, das Klassenziel zu erreichen und nicht sitzen zu bleiben. Und damit fängt es erst an. Wer Menschen die Eigenverantwortung nimmt, nimmt ihnen den Selbstwert. Haben wir diese Situation so in DE? Ist unsere Gesellschaft so gestrickt, dass es noch bezwingbare Herausforderungen gibt, oder sind wir schon so satt, dass wir den Arsch nicht mehr hochkriegen? Und wer in unserer Gesellschaft ist von Selbsthass und wer von Selbstwert getrieben?
    Buchempfehlung: Jose Saramago STADT DER BLINDEN

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    1. Jutta M. Brandt

      Nachtrag: Man betrachte das Verhalten unserer Justiz. Kriminelle werden aus den verschiedensten Gründen (schwere Kindheit usw.) nicht mehr angemessen bestraft. Noch schlimmer ist es mit Migranten und Asylanten. Deren Verhalten wird mit „kulturbedingt“ entschuldigt und sie werden wenig bis gar nicht zur Rechenschaft gezogen. Jetzt könnte man dieses Gebahren der Justizbehörden als Gutmenschenverklärtheit auslegen, ist es aber nicht. Wer dem Menschen die Verantwortung für sein Handeln entzieht, entmündigt ihn….und das ist eiskalte Absicht. Wenn auch dien Migranten und Asylanten das nicht bis ins Bewusstsein dringt, so spüren sie dieses im Unterbewusstsein, was sie am Ende noch aggressiver und noch krimineller macht. Ausbaden muss es letztendlich der Deutsche, der auch wiederum nicht mit diesen Sorgen ernst genommen wird.

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  6. Pingback: Wo der westliche Selbsthass herrührt und wie er überwunden werden kann – Leserbriefe

  7. 𝓟𝓱𝓻𝓮𝓷𝓸𝓵𝓸𝓰𝓲𝓬𝓾𝓼 (@Phrenologicus)

    Die Analyse verkennt den wahren Grund fuer den Selbsthass. Dieser ruehrt nicht aus christlichen Werten, wie man unschwer daran erkennen kann, dass die mit Abstand am meisten christlichen gepraegten Laender auf dem Erdball allesamt keinen solchen Selbsthass kennen. Der wahre Grund liegt in einer spezifisch westlich-philosophischen Fehlentwicklung des 20 Jahrhunderts, die sich bis heute fortsetzt. Marxismus, aufgebohrt durch den Neomarxismus, der seine finale Form im Kulturmarxismus, d.h. dem Neomarxismus Frankfurter Schule findet und der sich ueber die Geisteswissenschaften in die Bildung, die Medien und die Politik hineingefressen hat.

    Die im Kulturmarxismus einzige valide Form der Gesellschaftsbetrachtung ist die Einteilung aller Dinge in Unterdrueckungshierarchien, bei denen die Vorherrschaft der westlichen Zivilisation die hoechste Form der Unterdrueckung und damit als Feind aller freien Menschen gelten. Der Kulturmarxismus hat diesen Institutionen explizit den Vernichtungskampf angesagt. Diese Institutionen wurden identifiziert (A) als christlicher Glaube, dessen Wertestruktur und Menschenbild gesellschaftliche Entwicklungen vorauszeichnet, (B) als Kernfamilie, die heterosexuelle Partnerschaften und Kinder inkorporiert und Geschlechterrollen festlegt, (C) als der Nationenstaat, dessen Ethnie und Wertegesellschaft sich nach aussen abgrenzt, (D) als Leistungsgesellschaft, in der Mehrleister ueber mehr Resourcen verfuegen als Minderleister, (E) als empirische Wissenschaft, die sich als Methode der Wissenserlangung ueber andere Fomen des Diskurses erhebt.

    Dieses Konzept erklaert alles, was wir seit den 1960ern an aggressiven Fehltentwicklungen zu verzeichnen haben. , Der Neue Atheismus, die Verteufelung von Geschlechterrollen und traditioneller Familie, Radikalfeminismus, Homo/Transsexualismus, hoechstmoegliche Fremdzuwanderung und Multikulturalismus, Anti-weisser Rassismus, Antikapitalismus, totalitaerer Sozialstaat, Zersetzung akademischer Wissenschaften durch postmodernen Diskurs. Zivilisatorischer Selbstmord ist der Sieg gegen den Unterdruecker.

    Die These haelt auch der Gegenprobe statt: Absolut alle Vertreter der zuletzt genannten Entwicklungen finden sich ideologisch im spezifisch durch den Kulturmarxismus gepraegten linken Umfeld wieder; ob sie es selbst als solches erkennen, oder nicht. Keine Ausnahme. Selbst historisch zentristische, sogar konservative Institutionen sind betroffen. Vor der Unterwanderung durch den Kulturmarxismus haette es in der CDU beispielsweise niemals eine moslemische Fraktion geben koennen. Ebenso waere es undenbkar gewesen, dass eine „konservative“ Kanzlerin im Alleingang den Rechtsstaat aussetzt und die Staatsgrenzen zum Zwecke der ungehemmten Masseneinwanderung aus fremden Kulturkreisen oeffnet.

    Wir sind auf dem Weg nach unten. Nach ganz unten. Die Kinder, die heute in Deutschland geboren werden, werden uns fuer unsere Verbrechen verfluchen. Sofern es dann noch Reste von Meinungs- und Denkfreiheit gibt.

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  8. Tanzender Berg

    Sie haben recht damit, daß man den Selbsthaß und die vor sich gehende Selbstzerstörung nur verstehen kann, wenn man die Wurzeln dieser Fehlhaltung in den problematischen Seiten des Christentums erkennt. Das verstehen viele Konservative nicht, die immer nur ein zurück zum Christentum als Lösung ansehen.

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    1. Jutta M. Brandt

      Stimmt! Das ist der Wunsch, die Verantwortung für das eigene Wohlergehen wo anders zu suchen, nur nicht bei sich selbst!

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  9. Hansa

    Selbsthass? lassen Sie mich bitte resümieren:

    Es gibt nichts mehr zu tun für uns.

    Meine Eltern sind 1942/43 im DR geboren.
    Sie erlebten die Flucht in die Reste Deutschlands unter Zurücklassung der Sudeten-Heimat: Acker, Wald, Heim.
    Meine Großmutter ist noch ausgelacht worden als Sie nach Unterstützung für die vier verwaisten Kinder bei den Kommunisten fragte. Wir haben wieder und wieder alles verloren. 1945/49/90

    Es gibt nichts mehr zu tun für uns.

    Heute leben meine Eltern von der Stütze. Es gibt keine Arzttermine mehr, die Rente reicht kaum zum Leben, sie wohnen zur H4-Miete, ihr Garten wurde genommen.

    Es gibt nichts mehr zu tun für uns.

    Wenn sie mit den Enkeln im Hof spazieren singen sie noch die alten Reigen, mein Vater liest noch die jungeWelt. Meine beiden Schwestern sind seelich Krank, keine schönen Lebenslinien.

    Es gibt nichts mehr zu tun für uns.

    Wenn meinen Eltern eine Zuteilung von Refugees ins Haus stünde würden sie das hinnehmen,
    wenn meinen Eltern die Rente auf Null gekürzt wird, würden sie das hinnehmen,
    wenn meine Eltern sterben, nehmen sie die alte Heimat mit in ihr Grab und lassen entwurzelte Generationen zurück.

    Es gibt nichts mehr zu tun für uns.

    Das Land ist reif für die Übernehme.

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    1. Jutta M. Brandt

      Meine Mutter kommt auch aus dem Sudetenland — mit nichts!!! Mein Vater ist vor dem Mauerbau aus Leipzig geflohen —- mit nichts! Sie hatten 50 Jahre Zeit, sich ein neues, gutes Leben aufzubauen, was sie auch taten !! Vielleicht stand ihnen auch kein Selbstmitleid im Wege, jedenfalls haben sie es geschafft, aus dem Nichts eine neue Existenz aufzubauen.

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      1. Hansa

        Die Ossis sollten sich immer zuerst den Rat eines Wessis anhören.
        Danke – prosperierendes Verständnis nach fast 30 Jahren blühender Landschaften in Mitteldeutschland. Warum mußten die blöden Ossis auch 40 Jahre eine verkorkste DDR aufbauen – um sich dann von Kohls Treuhand die Butter und Renten vom Brot nehmen zu lassen.

        Aber jetzt, wo Sie, Jutta M. Brandt es mir sagen… 13 Jahre Merkelwirtschaft und den Ihren geht es richtig gut, „ein neues, gutes Leben aufzubauen“. Danke für diesen Tipp. Deswegen bin ich nun richtig foh über das schöne neue Deutschland. Ich bin sehr stolz auf ihre „neue Existenz“.

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      2. Hansa

        Auszug von journalistenwatch.com/2018/04/19/panorama-reschke-und-die-innerdeutsche-fluechtlingsluege/

        „Ich bin aus dem mir verhaßten System der SED-Diktatur nicht geflohen – sondern ich wurde von 3 Stasi-Schergen in Handschellen und mit schußbereiter Pistole abgeführt.

        Meine über 40-jährige Tochter leidet noch heute unter den Folgen der Stasi-Folter.
        Gerechtigkeit gegen Jedermann üben- ist der Schwur einer/s Bundeskanzlers.

        Uns wurden über die Manipulation der Treuhandgesetze das letzte Privatvermögen konfisziert.“

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  10. Benjamin Goldstein

    Das Erste-Stein-Zitat und die ganze Story mit der Ehebrecherin sind übrigens nicht authentisch, sondern wurde erst Jahrhunderte später in die Bibel eingepflegt. Der Satz mit dem Splitter ist auch anders gemeint.

    Nichtsdestoweniger ist das Zitieren dieser Sätze Beleg eines alten Schuldkultes. Die Ursache ist mir tatsächlich nicht klar. Vieles sind vererbte Traumata, also Kriege und Seuchen. Die Götter haben schon immer gestraft. Interessanter ist, warum manche Kulturen da rausfnden und andere nicht.

    Phasen des Selbstbewusstseins folgen oft gewonnenen Kriegen. Das wird in jüngster Zeit durch linke Propagandisten torpediert. Man beachte: Der jeweils aktuelle Militärschlag der NATO ist in allen Medien positiv dargestellt, die vorigen werden immer als Fehler dargestellt. Wenige getrauen sich zurückzugehen und zu sagen, „Moment mal, die Argentiner haben Großbritannien überfallen und Thatcher hat zurecht das Staatsgebiet auf den Falklands verteidigt“. D.h. selbst Erfolge werden nicht mehr geehrt. Man muss aber Falschanschuldigungen korrigieren und Erfolge feiern. Das gilt insbesondere für die Kunst, die heute leider im Zeichen der linken Propaganda steht.

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  11. R.J.

    Sehr geehrter Herr Fritz, vielen Dank für diese Analyse von der logischen und inhaltlichen Seite her. Ich fürchte jedoch, was die Ursachen angeht, ist die Realität sehr viel banaler, elementarer und geradezu tierischer, so billig, dass noch die simpelste Küchenpsychologie und Primatosophie sie im Kern trifft.

    Menschen wollen sich gegenüber anderen auszeichnen und in vielen Fällen über sie herrschen, sie wollen einen möglichst hohen Platz in der Hierarchie, und zwar zumeist auf möglichst einfache Weise, erst recht, wenn sich die eigenen Fähigkeiten erkennbar in Grenzen halten. Früher wachte man gerne über die Rechtgläubigkeit, den Kirchgang des Nachbarn usw., um ihn unter die eigene Knute zu bringen, heute bedarf es anderer Themen, und da bietet sich die universalistische Hypermoral wegen ihrer Flexibilität geradezu an. Damit kann man andere nach Belieben abwerten und, das ist das Entscheidende, sich selbst direkt und indirekt aufwerten. Die leichtesten Ziele aber sind in einer zivilisierten Gesellschaft die eigenen Zeitgenossen, von denen man nichts zu befürchten hat. Von Moslems beispielweise schon, da saust der Frack vor Angst, nicht vor sog. Mut, d.h. simulierter Tapferkeit gegenüber den eigenen Zeitgenossen.

    Es ist daher nach meiner Einschätzung, die ich durch viele Detailbeobachtungen und konkrete Erfahrungen stützen kann, gar kein Hass auf sich selbst im eigentlichen Sinne, sondern Geltungs- und Herrschaftsbedürfnis, das die Form eines Hasses auf andere annimmt. Was die eigene Person angeht, finden sich im Gegenteil Narzissmus und Selbstüberschätzung in teils aberwitziger Form. Das alles erscheint als Selbsthass nur, weil man sich des Hasses auf die eigene Kultur als Vehikel der Selbsterhöhung bedient. Dahinter wiederum stehen neben dem Drang zum intellektuell Bequemsten eine Unterschätzung der mental und kulturell zerstörerischen Konsequenzen (es ging den Leuten halt zu lange zu gut) und oft auch eine geradezu infantile Lust an der Zerstörung, die ihrerseits gerne mit chiliastischen Momenten verbunden ist (Erlösung im sozialistischen, ökologistischen etc. Paradies). I am afraid it‘s more simple than it seems.

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    1. Benjamin Goldstein

      Es erklärt aber noch nicht, warum es überhaupt gelobt wird, sich scheinbar selbstzerfleischend zu präsentieren. Natürlich meinen die Leute mit „wir“ nie sich selbst, wenn sie was anprangern. Aber woher das Ideal? Warum können die das?

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      1. R.J.

        Es geht m.E. überhaupt nicht um Ideale irgendwelcher Art, es geht um plakative Methoden der persönlichen und gruppenhaften Selbsterhebung, und da ist es auf der Basis einer Kultur, deren Bestandteil über die Jahrhunderte die Kritik auch an sich selbst wurde (das ist eine andere Frage), ebenso naheliegend wie ungefährlich und effektiv, die eigene Kultur zu „kritisieren“. Man muss sich vor allem auch nicht verteidigen gegen im physischen Sinn Aggressive, man kriecht vor ihnen voller Stolz. Das funktioniert aber nur, solange es noch Restbestände von Leuten gibt, die das System stabilisieren und sich dafür beschimpfen lassen. Dass diese Methode spätestens dann mit voller Wucht auf einen zurückfallen wird, wenn man mit einer genügend großen Zahl von Leuten konfrontiert ist, denen Selbstkritik komplett fremd ist und für die Kritik mit Eroberung und Unterdrückung zusammenfällt, steht auf einem anderen Blatt. So weit denkt unsere sog. Intelligenz nicht, sofern überhaupt von Denken die Rede sein kann.

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      2. Benjamin Goldstein

        Vielleicht haben Sie recht und das Problem ist eine gewisse Vulgär-Sozialkritik. Jeder meint es zu können und die meisten, die sich zu Philosophen aufschwingen wollen sind nur Lautsprecher der Feinde. Ein Russia-Today-Glotzer ist aber noch kein Nietzsche. Er will sich aber für so kritisch halten obwohl er selbst gar keine Mißstände eigenständig entdeckt hat. Noch geringer ist sein Interesse daran, die Mißstände zu beheben.

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    2. R.B. Stufen Pascal

      Gesunde Menschen wollen mit Freunden feiern, nicht über andere herrschen. Alpha Tiere gibt es nur dort, wo nach einem einzelnen Merkmal (z.B. Stärke) selektiert wird. In der arbeitsteiligen menschlichen Gesellschaft kommt es auf Kooperation und Austausch an. Bill Gates und die anderen erfolgreichen Gründer der heutigen Zeit sind sicher keine Alpha-Tiere gewesen und in modernen Firmen werden diese auch immer seltener. Narzismus beruht auf einer nicht abgeschlossenen Individualisierung, wie sie z.B. durch Initiationsriten in naturnahen Gesellschaften erzwungen wird. Ein Narzist muss sich gegen andere abgrenzen und seine Bewunderung erringen, um sich selbst zu stabilisieren. Ein pubertärer Zustand, der auf öffentliche und Machtpositionen hinarbeitet. Selbsthass ist im Prinzip das Gleiche, nur anders herum. Das Ego liebt den Schmerz mehr als die Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit – bis es sein SELBST gefunden hat.

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    3. Peter Thomas

      Hallo R.J., ich finde Ihre Überlegungen fundiert und überzeugend. Ganz besonders gilt das für die Einschätzung, daß sich hinter dem „Selbsthaß“ etwas ganz anderes versteckt – das Verlangen nach Selbstüberhöhung (und Herrschaft). Ich „beweise“ meine moralische Überlegenheit, indem ich behaupte, ich hätte mich aus dem Deutschsein, dem jene Niederen noch verhaftet sind, herausgequält und emporgeschwungen.

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  12. Manfred Herr

    Sich mit Kritik zurückzuhalten ist keine ausschließliche Folge des Christentums und der Christenethik. Auch in Religionen im asiatischen Raum finden sich Beispiele, zum Teil drastischere: Es ist unhöflich, NEIN zu sagen. Das stammt wohl aus der Erkenntnis, dass Kritik immer eine Wertung an persönlichen eigenen Maßstäben ist und leicht, ja sogar meist, als Beleidigung aufgefasst wird. Aber wenn es nun die Wahrheit ist? Nur überhebliche Menschen wie Atheisten und Nihilisten wagen von sich zu behaupten, im Besitz der Wahrheit zu sein. Jener Wahrheit, die überall und alle Zeit für jeden gilt. Statt diesen noch zum Ablegen der Selbstkritik zu raten sollte besser deren Selbstüberschätzung gestutzt werden, z.B. mit dem Hinweis auf den alten Griechen Sokrates.

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  13. Gregor Kühn

    Hallo Herr Fritz, ihre These geht nicht ins Mark, sie ist einfach 1.das Produnkt ihrer Voreingenommenheit gegenüber dem Wanderprediger und 2. der Verabsolutierung ihrer Sicht, die wiederum von ihrer Voreingenommenheit diktiert ist. Wenn man das Leben Jesu betrachtet, dann sieht man einen Mann, der sich
    angstfrei mit dem religiösen Establishment anlegte und es scharf und unwiderlegbar entlarvte – sollte ihnen eigentlich gefallen. Jesus sagt nicht, dass man über Andere nicht urteilen solle, sondern dass man zuerst gründlich
    vor der eigenen Haustür kehren soll, bevor man sich mit dem Schmutz anderer Menschen beschäftigt. Das halte ich für eine konstruktive Haltung, die keine Duckmäuser hervorbringt, sondern Menschen mit Selbstreflektion, die natürlich Kritik äußern müssen und werden – aber ohne Überheblichkeit. Was ist daran falsch?
    Und bitte nicht so leichtgläubig die Evolution nachbeten. Ich hoffe, dass sie sich als kritischer Geist mit fundierter
    Kritik an dieser Theorie beschäftigen. Die gibt es nämlich – es geht ihr allerdings so wie der Kritik an Merkels Migrationspolitik – sie wird vom Mainstream verschwiegen oder diffamiert.
    .

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  14. Werner Ocker

    Und Fritz hat völlig recht: Die Wurzel des krankhaften Selbsthasses in unserem Kulturkreis, ohne Beispiel in allen anderen, ist ausschließlich in der Bibel zu suchen.

    Fast 2000 Jahre lang haben sich die Christen in ihrer Lebenspraxis zumeist nicht an ihre Lehre gehalten, haben sich in zahllosen Kriegen gegenseitig und andere millionenfach umgelegt. Dank Naturwissenschaft und Technik und moderner Medizin im Gefolge der Aufklärung im Geiste des Griechentums vom Lebenskampf befreit – der über Jahrhunderte für die übergroße Mehrheit ein Kampf um die nackte Existenz war –, leben sie heute in historisch einmaligem Luxus. Sie können es sich deshalb leisten, nach den Maximen des jüdischen Wanderpredigers zu leben,ihre Feinde zu lieben und sich in ihrer „Erbsünde“ zu suhlen. Aber nur eine gewisse Zeit lang. Denn weniger von Selbstzweifeln geplagte Anhänger einer anderen Weltanschauung werden den Selbsthaß und die Feindesliebe der Abendländer (Dazu zähle ich auch deren Agnostiker und Atheisten, denen mehrheitlich nicht bewußt ist, daß sie die Lehren des Mannes aus Judäa verinnerlicht haben und danach denken und handeln; und insbesondere auch die Sozialisten respektive Marxisten, denn auch der atheistische Marxismus hat seine geistigen Wurzeln in der christlichen Lehre – wo sonst?) dazu ausnutzen, sich ein gewisse Zeit lang füttern zu lassen, um ihren Gönnern eines Tages an die Gurgel zu fahren.

    Und ganz klar: Die demonstrative Selbstverachtung und das permanente Zurschaustellen der eigenen Schuld macht moralisch groß und stolz, die Feindesliebe gar noch größer. Matthäus 5,44. „Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen;…“ „ – Refugees welcome!“, höre ich. Geistig krank sage ich!

    Anderseits, wenn einer solche Lehren nicht gut findet, so findet die Feindesliebe ein abruptes Ende: Markus 9, 42: „Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde.“ Muß man dies als Aufforderung zu Tat verstehen? Nun, also Mühlsteine hängen sie keinem an den Hals, aber ihn in seiner beruflichen und sozialen Existenz fertig machen sie ihn schon.

    Man sollte als Christ intensiv die Bibel studieren.Man kommt dann bald vom Christentum ab. Falls einem nicht, wie Schopenhauer wußte, schon frühzeitig das Hirn gewaschen wurde: „Es gibt keine Absurdität, die so handgreiflich wäre, daß man sie nicht allen Menschen fest in den Kopf setzen könnte, wenn man nur schon vor ihrem sechsten Jahre, anfienge, sie ihnen einzuprägen, indem man unablässig und mit feierlichstem Ernst sie ihnen vorsagte.“ – Parerga und Paralipomena II, Kapitel 26, § 344. – Das haben auch die Koranschulen im Programm.

    Das Christentum ist eine nette Idee für einen ausschließlich von Karpfen bewohnten Teich. Tödlich ist sie im real existierenden Haifischbecken der Menschheit. Vor allem für die Karpfen.

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    1. Tanzender Berg

      „Es gibt keine Absurdität, die so handgreiflich wäre, daß man sie nicht allen Menschen fest in den Kopf setzen könnte, wenn man nur schon vor ihrem sechsten Jahre, anfienge, sie ihnen einzuprägen, indem man unablässig und mit feierlichstem Ernst sie ihnen vorsagte.“ – Parerga und Paralipomena II, Kapitel 26, § 344. –
      Hervorragendes Zitat! Manches hat der alte Pessimist wirklich gut durchschaut.

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    2. Tanzender Berg

      „Das Christentum ist eine nette Idee für einen ausschließlich von Karpfen bewohnten Teich. Tödlich ist sie im real existierenden Haifischbecken der Menschheit. Vor allem für die Karpfen.“
      Sehr treffend ausgedrückt.

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    3. R.B. Stufen Pascal

      Christus hatte nie einen politischen Anspruch, d.h. die Machtverhältnisse neu zu regeln. Deshalb ist er von seinem Volk ja auch den Römern ausgeliefert worden. Wenn man seine Feinde liebt, heißt das nicht, sich ihnen zu unterwerfen – im Gegenteil – nur so kennt man sie und nur so kann man sie besiegen. Das macht man mit seinen Kinder ja auch nicht anders.

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      1. R.B. Stufen Pascal

        Einen Feind besiegen – heißt das nicht ihn zu unterwerfen oder zu vernichten ?
        Nein – es geht in verbundenen Systemen darum, wer wen integriert. Wen ich im Hass unterwerfe, werde ich nicht verdauen können.
        Es gilt die Standard-Methode der Sozialpädagogik:
        Ich zeige dem Jugendliche, Abweichler oder Neubürger mein hoffentlich überlegenes System und seine Früchte.
        Er versucht, sich zu integrieren, geht in die Scheinanpassung, will sich nicht verändert und leidet (kognitive Dissonanz).
        Er sucht Gleichgesinnte, um dem Veränderungsdruck zu widerstehen – bildet Subkulturen (Pubertäre Phase und Status der „Linken“)
        Das aufnehmende System zeigt nun weiterhin ein gütiges Gesicht und gleichzeitig die verborgenen Waffen, um die Machtfrage zu klären.
        Der Abweichler, Jugendliche oder Fremde wird nun zu seinem eigenen Feind, weil er keine Chance sieht dem Dilemma zu entkommen. Er isoliert sich und reift in Einsamkeit bestenfalls zu einem Individuum aus (findet seinen Gott oder sein Totemtier). Er wird Teil der Gesellschaft.
        Die es nicht schaffen, pubertieren den Rest ihres Lebens als Linker, Grüner , Narzist, Fundamentalist und stören den Frieden der anderen.

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  16. maru

    Ui, der Artikel ist aber wirklich völlig mißlungen und greift viel zu kurz. Er bewegt sich nur dilletantisch an der Oberfläche und streift jedes dafür relevante Thema mal kurz ohne dann alles in einen sinnvollen Zusammenhang zu setzen. Es ist sehr ärgerlich für die Leser, lauter lose, unverknüpfte Fäden vor die Füße geworfen zu bekommen. So geht das nicht.

    Die Ethnologen sind auch nicht für das vermurkste Bild vom „Fremden“ in der Öffentlichkeit verantwortlich. Sie wissen wie jeder, der sich langjährig in anderen Kulturen bewegt hat, daß man grad in der Fremde das Eigene findet. Ich habe z.B. erst durch meine 5 Jahre in verschiedenen Ländern Südamerikas herausgefunden, was mich zur „Deutschen“ macht. Vorher wußte ich das nicht.

    Die Idealisierung des Fremden muß desillusioniert werden. Jeder, der wirklich in andere Kulturen eintaucht (und sich nicht nur in der lokalen deutschen/ europäischen Community bewegt) durchlebt verschiedene Phasen: Von der neugierigen Romantisierung und Exotisierung des Fremden über die Wahrnehmung und Ablehnung der negativen Aspekte, des Schattens vom Fremden bis hin zur konstruktiven Balance, sowohl mit den positiven als auch negativen Seiten der anderen Kultur umgehen zu können.

    Leider befinden sich die einheimischen Buntblödel noch in der unkritischen und begeistert-besoffenen Anfängerphase. Daher kann man die auch nicht ernst nehmen, weil sie nicht über die zur angemessenen Beurteilung erforderlichen interkulturellen Kompetenzen verfügen.

    Sie, Herr Fritz, aber haben mit Ihrer Überschrift den Mund zu voll genommen und zuviel versprochen, was Sie dann aber auch nicht im Ansatz einlösen konnten.
    Mein Tip: Legen Sie die Meßlatte, worüber Sie schreiben wollen, nicht so hoch, sondern nur in der Höhe, über die Sie bequem rüberkommen.

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  17. Eugen Karl

    Der jüdische Wanderprediger aus Nazareth ist am Problem völlig unschuldig. Beweis: als noch breite Teile der abendländischen Bevölkerung an diesen Wanderprediger glaubten, und das heißt natürlich: nicht an den Wanderprediger, sondern an den Sohn Gottes, da gab es überhaupt keinen europäischen Selbsthaß, sondern viel eher ein ungeteiltes Überlegenheitsgefühl. Der Selbsthaß ist merkwürdigerweise mit dem Glaubensverlust gekommen. Es stimmt also viel eher das Gegenteil; denn der Haß auf das Christentum ist ein ganz wesentlicher Teil des Selbsthasses der Europäer, ja vielleicht ist er sogar Ausgangspunkt und Urgrund dieser pathologischen Gesinnung.

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    1. Werner Ocker

      Schon mal von Bußpredigern und Flagellanten gehört? Wer an die Erbsünde glaubt (sie war tausend Jahre lang DAS Kerndogma des katholischen Chrstentums, muß sich hassen. Eigentlich sollte der damit Beladene Gott dafür hassen, dass der ihn sündig erschaffen hat.Traut er sich aber nicht. Also verkriecht er sich in Einsiedeleien und Klöster, lebt asketisch und betet von früh bis spät, geißelt sich auch gerne bis auf’s Blut, und hofft damit Gottes Sündenerlaß zu erwerben. Die ganze mittelalterliche Geistesgeschichte kreist um die Erbsünde, war wie gelähmt davon, angefangen bei deren „Entdecker“ dem „Kirchenvater“ Augustinus. Erst Luther brach damit.

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  21. Reinhard Wehpunkt

    Die beiden Zitate des Wanderpredigers bedeuten doch einfach: Mensch – kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten.
    Über andere zu meckern ist einfach, bequem und gibt auch noch das erhabene Gefühl der Überlegenheit. An den eigenen Fehlern zu arbeiten, um sich zu verändern, ist dagegen schwierig, mühsam und unbeliebt.

    Und natürlich ist es fragwürdig, über Andere ein Urteil zu treffen, da hatte der Wanderprediger völlig Recht. Wenn ich z.B. die Afrikaner als faul verurteile -was sie im Vergleich zu unseren Leistungsdaten objektiv sind- wie kann ich mir ein solches Urteil anmaßen, der ich in einem Land mit angenehmen Temperaturen und reichen Wasservorräten lebe? Bei uns im Büro plärrt das dekadente Pack, wenn die Temperatur unter 21 Grad sinkt und schreit nach Heizung und plärrt nach Klimaanlage, wenn die Temperatur über 22 Grad steigt. Woher wollen wir wissen, wie quälend mühselig so ein Leben in Afrika unter den gegebenen Lebensumständen ist, die wir in ein vergleichsweise so angenehm klimatisiertes Land geboren wurden, in dem sich auch deshalb über die Jahrhunderte eine hohe Zivilisation entwickeln konnte?

    Nein, die Gründe für den Selbsthass liegen woanders. Im Artikel wird treffend beschrieben, wie konstruktive Selbstkritik der Schlüssel zu fast jeder Weiterentwicklung ist. Wo denn findet heutzutage bei der großen Masse dieses Volkes eine solche Entwicklung statt?

    Diesem Volk fehlt das, was alle vorangegangenen Generationen hatten, welche noch nicht in der Gnade des allumfassenden Sozialversicherungsstaates leben durften. Um dieses Vakuum mit einer neuen existenziellen Auseinandersetzung zu füllen, holt es sich eine solche Bedrohung millionenfach ins Land. Der Selbsthass ist die Katharsis der eigenen verfaulten Verkommenheit dieses Volkes.

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  22. Werner N.

    Es tut meiner „Überheblichkeit“ gut, dass nun auch mehrere Kommentare die fragwürdige Behandlung philosophischer und religiöser Themen von Jürgen Fritz anprangern. Wer sich als „religiöser Atheist“ bezeichnet, also annimmt, gleichzeitig vor- und rückwärts gehen zu können, dürfte kaum zu folgerichtigen Schlüssen kommen. Das ist insofern schade, als seine politischen und ökonomischen Beiträge durchaus lesenswert sind.

    Einige Kommentare sagen m.E. richtig, dass bei der angesprochenen Problematik nicht Selbsthass, sondern Überheblichkeit und mangelnde Selbstkritik vorliegen, was wiederum auf den behaupteten hehren „westlichen Werten“ einer „ewigen“ rationalen „Aufklärung“ und „Moderne“ sowie dem Christentum beruht. Bekanntlich will man diese immer mal wieder Anderen militant „überstülpen“. Das spricht weder für weltliche noch religiöse Minderwertigkeitskomplexe.

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  23. Realistischer

    Das ist zwar ein interessanter Erklärungsansatz, aber ich meine die Hauptursache ist die linksgrüne Ideologie, welche letztlich die Zivilisation abschaffen („überwinden“) will. Und das trifft vor allem den Westen. Von den Linksgrünen aus ist es also kein Selbsthass sondern ein Hass auf, im Grunde, die Sesshaftigkeit („Kapitalismus“).

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