Die blaue oder die rote Kapsel?

Von Jürgen Fritz

Möchtest du wissen, was die Matrix ist? Sie ist allgegenwärtig. Sie umgibt uns. Es ist eine Scheinwelt, die man dir vorgaukelt, um dich von der Wahrheit abzulenken. Du lebst in einem Gefängnis, das du weder anfassen noch riechen kannst, ein Gefängnis für deinen Verstand. Dies ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein Zurück. Schluckst du die blaue Kapsel, wachst du in deinem Bett auf und glaubst an das, was du glauben willst. Schluckst du die rote Kapsel, führe ich dich in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus. Bedenke, alles, was ich dir anbiete, ist die Wahrheit. Nicht mehr.

Wenn die Erde rund ist, fallen die Menschen in Australien doch runter!

Als ich ein kleiner Junge war, ich mag vielleicht sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein, erzählten mir meine beiden großen Schwestern, die neun und zehn Jahre älter waren als ich, eines Tages, dass die Erde keine Scheibe, sondern rund sei. Ich weiß noch genau, ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie sie das meinten. Für mich war klar, dass die Erde flach ist. Das sah man doch, wenn man die Straße runter sah. Also zeigten sie mir einen großen Wollknäuel und erklärten mir, so etwa würde die Erde aussehen, nur eben viel größer. Aber dann würden die Leute unten doch runterfallen“ entgegnete ich. „Nein, die fallen nicht runter“, sagten mir meine Schwestern. Die Erde würde sie alle in Richtung Erdmittelpunkt anziehen.

Das konnte ich mir nicht vorstellen. Irgendwie hatte ich ab da Angst um die Menschen in Australien. Ich fragte mich, wo die hinfallen würden, wenn sie irgendwann doch nach unten fallen. So ganz traute ich der für mich völlig neuen Erdanziehungskraft noch nicht über den Weg. Was, wenn die nicht mehr könne und völlig erschöpft wäre? Irgendwie war in meinem kleinen Kopf alles durcheinander und es dauerte eine Weile, bis alles wieder neu geordnet und in Ordnung war.

Das Gute muss wehrhaft sein

Noch schlimmer aber war etwas anderes für mich. Bei meiner unfreiwilligen „Entdeckung“, dass die Erde rund ist, hatte ich nicht weinen müssen, wenngleich das erstmal sehr verwirrend war. Das war bei dem folgenden anders. Ich war als kleiner Junge ein ganz großer Westernfan. Ich liebte alles, was irgendwie mit Cowboys und Indianern zu tun hatte. Am liebsten sah ich Westernserien. Rauchende Colts, Bonanza, am meisten aber Die Leute von der Shiloh Ranch waren meine absoluten Lieblingsserien und Adam, Little Joe, Trampas, vor allem jedoch der namenlose Vormann von der Shiloh Ranch, der im amerikanischen Original „The Virginian“ genannt wurde und der Serie in den USA auch ihren Namen gab, waren meine absoluten Helden.

Diese prägten wohl mein Weltbild, vor allem auch in moralischer Hinsicht und das nicht nur rational, sondern auch emotional. Der Vormann machte irgendwie immer das Richtige. Das spürte ich schon als Junge. Er war nie ungerecht oder gemein, konnte sich aber durchsetzen. Entweder mit seinen Fäusten, mit dem Lasso oder notfalls auch mit seinem Colt. Das war wichtig, ja essenziell. Denn ansonsten hätte ja das Böse obsiegen können und davon gab es genug auf der Shiloh Ranch, aber auch in der wirklichen Welt, das war mir schon damals klar. Das Gute musste wehrhaft sein und wenn nötig Gewalt einsetzen, um den Bösen nicht das Feld zu überlassen.

Ab diesem Tag war die Welt nie wieder wie zuvor

Doch dann geschah das Unerhörte, ja, mich zutiefst Verstörende, was mein Weltbild völlig erschüttern sollte, jetzt auch emotional. Meine Schwestern erzählten mir, dass  die wirklichen Cowboys in Amerika schon lange keine Colts mehr tragen würden. Es gäbe schon noch welche, aber sie hätten eben keine Colts mehr. „Was?“, dachte ich. „Cowboys ohne Colts? Das sind doch dann gar keine richtigen Cowboys mehr.“

Der Colt gehörte für mich zwingend zum Cowboy dazu. Ohne Colt kein richtiger Cowboy. Und jetzt erzählten mir Monika und Gisela, dass in Wirklichkeit alles ganz anders wäre. Ich war völlig schockiert, konnte es nicht fassen. Für mich brach regelrecht eine Welt zusammen. Und das war noch schlimmer als diese seltsam runde Erde, wo die Australier ständig Angst haben mussten, runter zu fallen. Meine Helden waren jetzt irgendwie nicht mehr so wie zuvor. Ich war nicht mal sicher, ob sie überhaupt noch meine Helden waren. „Cowboys ohne Colts, was soll das denn sein? Wie sollten die denn dann für Recht und Ordnung sorgen?“ Es war also alles nur gespielt, noch schlimmer aber war,  dass es nicht mal annähernd der Wirklichkeit entsprach. Ich glaube, ab diesem Tag war die Welt für mich nie wieder wie zuvor.

Es hat keinen Sinn, die Illusion mit Gewalt zu zerstören

Viele, viele Jahre später, ich war längst erwachsen, redete ich auf einem Familienfest mit meinem 15 Jahre jüngeren Neffen, der eigentlich schon groß, fast erwachsen war. Er war ein riesiger Wrestling-Fan, wusste alles Mögliche, wer wen wann besiegt hat, welcher Kampf ansteht und tausend Dinge mehr. Ich hatte keine Ahnung von Wrestling, mir war aber klar, dass dies keine Sport-, sondern Show-Veranstaltungen waren, und ich dachte, das wüsste jeder. Dann merkte ich, dass mein Neffe tatsächlich meinte, die würden wirklich miteinander kämpfen, und ich sagte, dass dies doch reine Show-Kämpfe wären, bei denen alles genau abgesprochen sei. Ich konnte zunächst gar nicht verstehen, dass ihm das wirklich nicht klar war, war ein bisschen ungläubig, weil er doch kein kleiner Junge mehr war.

Aber dann merkte ich, dass er da wirklich felsenfest dran glaubte und dass ihm das wichtig war. Er suchte nach allen möglichen Argumenten. Das müsse echt sein! Neulich habe sich doch der eine sogar den Arm gebrochen und der andere habe auch schwere Verletzungen davon getragen. So was würde man doch nicht zum Spaß machen. Solche Verletzungen! Als ich merkte, wie sehr er da emotional dran hing, war mir klar, dass es keinen Sinn hätte, noch was zu sagen.

Ist man einmal über die Brücke gegangen, gibt es kein zurück mehr

Solche Erfahrungen, schwere Desillusionierungen, machen wir wohl alle irgendwann durch. Danach ist die Welt nie wieder wie sie zuvor war. Wahrscheinlich geht da etwas kaputt in uns. Eine Ursprünglichkeit und Naivität, die wir verlieren. Aber wahrscheinlich gehört genau das zum Erwachsen-werden dazu.

Ich weiß nicht, was ich geantwortet hätte, hätte man mich gefragt, ob ich wieder in den Zustand zurück will, bevor Monika und Gisela mir diese Dinge mit der runden Erde und den unbewaffneten Cowboys erzählten, bevor sie meine Illusionen zerstörten. Wahrscheinlich hätte ich selbst als Junge nein gesagt. Obwohl das schrecklich schmerzlich war. Aber wenn man einmal über diese Brücke gegangen ist, dann ist die Welt hinter dieser irgendwie nicht mehr so richtig erstrebenswert. Ja man blickt wohl irgendwie auf sie herab, wenngleich sie doch so schön und rein war. Aber man weiß nun, dass es eben nur eine Illusion, dass es nicht die Wirklichkeit, nicht die Wahrheit war. Man befand sich im Irrtum und so süß dieser auch gewesen sein mag, man will irgendwie nicht wieder zurück. Mir jedenfalls ging das immer so. Bei anderen mag das anders sein.

Platons Höhlengleichnis – die blaue und die rote Kapsel

Als ich dann mit Anfang zwanzig das erste Mal Platons Höhlengleichnis las, wusste ich sofort, wovon die Rede war. Natürlich enthält das Gleichnis unfassbar viele Einsichten, spielt auf verschiedenen Ebenen, ist unglaublich komplex, aber der Grundgedanke war mir sofort klar. Die Wachowski-Brüder haben diese Idee 1999 in ihrem berühmten Film Matrix aufgegriffen:

„Möchtest du wissen, was sie (die Matrix) ist? Die Matrix ist allgegenwärtig. Sie umgibt uns. (…) Es ist eine Scheinwelt, die man dir vorgaukelt, um dich von der Wahrheit abzulenken.“- „Welche Wahrheit?“ – „Dass du ein Sklave bist, Neo. (…) Du lebst in einem Gefängnis, das du weder anfassen noch riechen kannst. Ein Gefängnis für deinen Verstand. Dummerweise ist es schwer, jemanden zu erklären, was die Matrix ist. Jeder muss sie selbst erleben.

Dies ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein Zurück. Schluckst du die blaue Kapsel, ist alles aus. Du wachst in deinem Bett auf und glaubst an das, was du glauben willst. Schluckst du die rote Kapsel, bleibst du im Wunderland und ich führe dich in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus. Bedenke, alles was ich dir anbiete, ist die Wahrheit. Nicht mehr.“ 

Die Menschen brauchen Trost

Neo, der Held des Films, entscheidet sich für die rote Kapsel. Er will wissen, auch wenn sich das Wissen weniger angenehm anfühlt als die süße Illusion. Ich persönlich glaube, dass die rote Kapsel viele Menschen einfach überfordert. Warum ist dem so? Weil wir extrem sensible Wesen sind und weil die wahre Welt uns oftmals überfordert. Oder wie der Althistoriker und Philosoph Egon Flaig es formulierte:

„Zwar dient die Vernunft auch der Erkenntnis. Aber das Bewußtsein selber nützt prioritär nicht dem Erkennen, sondern der Orientierung des Menschen in seiner Lebenswelt. Orientierung und Erkenntnis gehen jedoch in der Regel weit auseinander. Vor allem aber benutzen die Menschen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Bewußtseinsfunktionen, um Enttäuschungen und bitteres Leid zu verarbeiten. Weil Menschen extrem abhängige und verletzbare Lebewesen sind, ist es für sie eine zentrale biographische Aufgabe, an den persönlichen Widerfahrnissen zu wachsen und sie einzufügen in einen Sinnhorizont. Anders gesagt: Sie brauchen Trost

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Titelbild: Youtube-Screenshot

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25 Antworten auf „Die blaue oder die rote Kapsel?

  1. Pingback: Fehlvorstellungen, Desillusionierungen und Wahrheitsliebe – Leserbriefe

  2. Der Beurteiler

    Meiner Meinung leben viele Menschen in ihrer eigene Welt, so, wie sie es für richtig halten und hören nur das, was sie hören wollen! Die Merkel „Jünger“ denken bestimmt, wie gut und modern sie sind! Dabei richten sie dadurch unser Land zu Grunde, zerstören uralte Werte und Traditionen.

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    1. trumpelman

                                     Das war’s?
                                                           Das war’s.
      Für mich total neu…

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  3. Martin Weismann

    Jeder Mensch lebt in seiner Blase. Ausnahmelos. Und viele haben sich darin eingerichtet, wie in Ihrem Wrestling-Beispiel. Sie leben zufrieden damit und wollen gar kein Erkenntnis, die ihre Blase platzen lassen würde. Erkenntnis kann man nämlich nicht auf Dauer abstellen. Ganz praktisch hatte ich so eine Erfahrung mit einem CDU-Mitglied. Ein durchaus intelligenter Mensch mit einer positiven Vorstellung von Angela Merkel. Als ich ihm erläutern wollte, dass es einzig Merkels persönliche Entscheidung, gegen die Beratung der Bundespolizei war, die Grenzen zu öffnen, wollte er davon nichts wissen. Er wollte, dass ich nicht weiter den Beweis zu führen konnte. Und das in einem 4-Augengespräch. Es war mit den Händen greifen, dass er seine eigen kleine heile Welt nicht beschädigt haben wollte. Er wollte explizit keine Erkenntnis.
    Popper hat, wie ich meine, völlig Recht, wenn er sinngemäß sagt, dass man sich vor seiner Blasenwelt nur so schützen kann, dass man jede Wahrheit prinzipiell als Vermutungswissen behandelt, dass nur so lange gilt, bis anderes bewiesen sei, es gleichwohl aber Wahrheit gibt, die vom Wesen her unteilbar ist. Im Gegensatz zu den Vertretern einer „relativen Wahrheit“. Wobei keine Mensch von sich behaupten könne im Besitzt der reinen Wahrheit zu sein, ganz einfach, weil Menschen sich irren können.
    Das Problem scheint nicht die unterschiedliche Verteilung von Intelligenz bei den Menschen, sondern ihr offensichtliche Unvermögen (oder Faulheit) sich ihres eigen Verstandes zu bedienen. Warum das so ist, hat sich mir noch nicht erschlossen. Womöglich ist der Wunsch nach Erkenntnis genetisch angelegt, wie ein Begabung.

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  4. Tanzender Berg

    Überall werden millionenweise blaue Kapseln verteilt, besonders im Fernsehen und in der Kirche. Die größten und blauesten von den blauen Kapseln verteilt die CSU. Über 80% der Leute können nicht genug kriegen von diesen blauen Kapseln. Ungefähr ein Drittel der Leute wird extrem böse und aggressiv, wenn ihnen jemand eine rote Kapsel anbietet.

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  5. trumpelman

    In dem Bewusstsein eine jeden bildet sich nur ein Bruchstück von Realität ab. Allwissenheit besitzt niemand, deshalb auch keine Unfehlbarkeit.
         Doch schon von einem „Schicksal“ zu sprechen, um sich über ein persönliches „Pech“ hinweg zu trösten, führt auf Abwege. Denn es gibt nur eine Gegenwart als zeitlose Trennlinie zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Vergangenheit kann man kennen, und sei es auch nur aus „objektiv zutreffenden“ Aufzeichnungen (eigentlich nur aus Bild mit Ton einigermaßen möglich).
         Ein Schicksal müsste aus der Zukunft kommen, dort schon formuliert sein, damit wir es erleben, sobald unsere Gegenwart in unserer Zukunft Realität wird. – Wie soll das gehen? – Wir können in der Gegenwart sogar etwas wahrnehmen, das in seiner eigenen Gegenwart so schon nicht mehr existiert… – entfernte Sterne etwa. Wissen wir mit Sicherheit, dass ein Stern überhaupt noch existiert, dessen Licht Millionen Lichtjahre braucht, bis es bei uns aufschlägt und und den Stern „sehen“ lässt?

    Zukunft? – Wegen unserer Abstraktionsfähigkeit (die waschechten „Negern“ weitgehend abgesprochen wird) können wir Zukunft verplanen und dabei Realitäten als Randbedingungen bedenken. Dazu benutzen wir Gewissheiten… – wen wir kennen, wer wann auch Zeit hat und bereit ist, wo sich etwas befindet und ob es nutzbar ist. Entscheidend ist die Vernetzung unserer Gedanken im Abgleich mit den Bedingungen und Vernetzungen in der als real empfundenen Welt.

    Vieles von dem, was wir tun könnten, aber nicht tun, hängt ab von unserem Willen, von unserer „Bereitwilligkeit“ und von unseren Gefühlen, von unserer „Unwilligkeit“, unserer Abneigung, zu etwas bereit zu sein. – Dabei spielen „Arbeit“ und „Aufwand“ eine große Rolle – oder anders: unsere Faulheit, unsere Trägheit aus vielerlei möglichen Aversionen. Man kann auch von „Faulheit” oder „Bequemlichkeit“ sprechen, von dem, was uns auch gern als nützlich verkauft wird: Easy und automatisch machen „lassen“.

    Fastfood ist zu einer Seuche der Bequemlichkeit geworden und hat auch im Geistigen weite Verbreitung gefunden. Das ist so weit gediehen, dass geistig Vorgekochtes nicht einmal mehr gründlich gekaut und nur flott geschluckt wird. Oft reichen bereits die Überschriften aus, um den individuellen geistigen Resonanzboden schon – als ausreichend empfunden – schwingen zu lassen. Texte gar mit mehr als acht Wörtern bereiten selbst Lesewilligen allzu oft schon Schwierigkeiten. Abs 13 Wörtern wird es total heikel. Den Jürgen Fritz zu lesen und zu verstehen dürfte einem eklatant überwiegenden Teil der Bevölkerung unmöglich sein, weshalb er – stünden seine Beiträge in BILD oder Stern – seine Perlen vor allem vor die Säue wirft. Selbst hier im Blog dürften zum Beispiel viele frischgebackene Abiturienten oder gar praktizierende Studiosi Probleme mit dem Kapieren haben.

    Matrix hin – Matrix her – ob blaue oder rote Pille… – das macht heute keinen Unterschied mehr. Man landet, welche Pille man auch schluckt und wie man sich auch dreht und wendet, stets in einer Matrix aus Komplexitäten, in denen meistens auch Bosheiten virulent ihr Unwesen treiben.

    Es müsste weiße Pillen oder Zäpfchen geben, deren Applikationen zu Empathie und tief empfundener Solidarität, zu echter Mitmenschlichkeit führen. Dann würden wir aber kaum Afrikaner importieren, sondern unseren Überfluss an Knowhow und Gerätschaften samt Ausbildern derart nach Afrika exportieren (exportiert haben), dass Afrikaner sich zu Hause am wohlsten fühlen, und zwar nur dort, weil es da so schön ist. Ich war drei Jahre in Afrika und bin nur deshalb dort schnell weg, weil eine Kugel mein Schienbein streifte. Ein Sohn des Schützen lebt jetzt vielleicht als „Flüchtling“ in meiner Nähe.
                               Seine neue Matrix kostet jetzt unser aller Wohlstand und Sicherheit.

    Uff, das dazu. – Schönes WE!
    – mlskbh –

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  6. trumpelman

    Lieber Jürgen,

    wenn es um die Matrix geht, in der wir ja gefangen sind, sollten wir auch bestimmte Ereignisse bedenken, die der Matrix abrupt neue Wendungen „aufgezwungen“ haben.

    Da ist erst einmal 9/11. – Ohne 9/11 keine ausufernde NSA, keine Homeland Security, kein permanenter Ausnahmezustand im fortdauernden „War on Terrorism“.
         9/11 also ein Auslöser für den Nachbrenner im Hegemonialbestreben der USA?
    Aus diesem Grunde vielleicht tatsächlich ein „Inside-Job“?

    Merkels Millionen-Import von fremdgläubigen und kulturinkompatiblen Ethnien…
         …vielleicht ein planmäßig gewollter „Nachbrenner“ in wessen Sinne und für was?

    Vielleicht solltest Du Dir mal zu diesen Aspekten gründlich Gedanken machen und uns diese mitteilen.

    MfG, M.

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  7. Andi-CD

    Werter trumpelman!

    Folgt man „QAnon“, so ist die NSA „not such agency“, gehört also zu den „white hats“.

    Danach war (nach meiner Interpretation) Edward Snowden ein black hat der losgeschickt wurde, um die NSA zu diskreditieren.

    Dies erfolgte als Reaktion auf die Enthüllungen von Julian Assange und in Vorbereitung auf die Vernichtung der USA.

    Edward Snowden ist nach Q wieder im Boot.

    Zu Jürgen Fritz: danke für diesen aufschlußreichen und wichtigen Beitrag – mit Ihrer Erlaubnis würde ich ihn gerne verwenden, um Freunde zum Nachdenken zu bringen.

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  8. RBPascal

    Der Althistoriker und Philosoph Egon Flaig hat sich wohl vertan. Der Verstand dient der Orientierung und ist ein Werkzeug – oder besser Filter – des Bewusstseins. Er schafft die Matrix, in der jeder einzeln gefangen ist und die wir durch gegenseitige Bestätigung aufrechterhalten – bis in politische Institutionen hinein. Der Trost besteht darin, dass jeder aufwachen kann und den Unterschied zwischen Verstand und Bewusstsein entdecken kann. Das Bewusstsein lebt auf der höheren Ebene, außerhalb Platons Höhle. Der Verstand fesselt uns an die Schatten an der Wand. Der Schmerz der Desilliosionierung (es waren nur Schatten !) vergeht schnell, wenn man aus der Höhle hinausgetreten ist.

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  9. Bloggich

    Diesen Zustand aufzuwachen kenne ich und zwar war es der Moment, als ich nicht verstand warum mein Land nicht so geschützt wird wie ich meine Kinder und mein Heim schütze.
    Dieser Aspekt war mir einfach nicht schlüssig. Also kann man doch erwarten, dass andere an diesen Punkt auch ankommen, sofern sie so empfinden. Verantwortungsbewusstsein, Empathie. Das Fühlen um das was meine Kinder vielleicht erleben müssen oder meine Nachbarn.

    Es ergibt, mit etwas Neugier eins das andere. Jeder hätte die Chance zu sehen, sofern ihm Mitmenschlichkeit wichtig ist und ich meine tatsächliche! Nicht das was sie glauben das es ist, um die die es wirklich nötig hätten, zu verraten.

    Sie werden Verantwortung übernehmen müssen und sie haben dann die Chance daran zu wachsen, sofern ihnen das wichtig ist. Mitleid, für Bequemlichkeit oder Egoismus? Mitleid für Überheblichkeit?
    Das erfordert von mir zuviel Kraft, zur Zeit habe ich da nur Verachtung. Ein hartes Wort vielleicht, aber ich denke zur Zeit ist jede Energie hier verschwendet, die dringender benötigt wird für das was Menschen tatsächlich aushalten müssen, durch die Übersatten

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  10. Reinhard Wehpunkt

    Hervorragender Artikel, der die Antwort gibt, warum nach all den vielen gemesserten Opfern, den vergewaltigten Frauen und den ermordeten Deutschen so viele Menschen immer noch nicht aufwachen: sie wären einfach völlig überfordert und verzweifelt.
    Deshalb können ihnen die Verbrecher der Political Correctness so unverschämt die Hucke vorlügen, sie wollen die Wirklichkeit einfach nicht wahrhaben, denn es würde ihre Illusionen zerstören.

    „Als ich merkte, wie sehr er da emotional dran hing, war mir klar, dass es keinen Sinn hätte, noch was zu sagen.“
    Auch eine bittere Wahrheit. Sie erklärt, warum immer noch 85% der Deutschen die fatale Politik der Zerstörung unserer Zivilisation durch ihre Wählerstimme möglich machen.

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  11. Realistischer

    Das soziale Wissen ist das Wissen darum, was man sagt. Zum Beispiel, dass Flüchtlinge gut sind, dass alle Menschen gleich sind, usw. Es ist das Wissen der Schwarmintelligenz, d.h. der Orientierung aneinander.
    Das „aussersoziale“ Wissen dagegen stammt aus den eigenen Sinneseindrücken, man muss es selbst formulieren, und in den Fällen wo das soziale Wissen etwas anderes vorgibt als das eigene, braucht man Selbstvertrauen, um es auch annehmen zu können.
    Selbstvertrauen ist der Knackpunkt, ohne dem geht garnichts, ohne dem bleibt man immer ein Trottel, also jemand der den anderen nach trottet – siehe Schwarmintelligenz – und das ist die Grundlage der Gesinnungsdiktatur.

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  12. schattenboxerblog

    AKTION ZUKUNFT 2018 – AKTION HIRNWÄSCHE 2018?

    „Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert für Schülerinnen & Schüler aus ganz Deutschland unter dem Namen „AKTION ZUKUNFT“ Workshops in Berlin, bei denen diese unter professioneller Anleitung lernen sollen, selbst Initiativen & Aktionen zu starten, bei denen Schüler auf „Flüchtlinge“ treffen.“

    https://schattenboxerblog.wordpress.com/2018/04/29/aktion-zukunft-2018-aktion-hirnwaesche-2018/

    MfG
    Schattenboxerblog

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  13. greypanter

    Eine Geschichte voller Poesie – zunächst. Dafür meinen Glückwunsch an Jürgen Fritz! Die Überleitung zum Film ‚Matrix‘ scheint mir wenig sinnvoll. Als wissenschaftlich denkender Mensch ist mir bewusst, dass unsere Sinnesorgane nur einen individuellen Eindruck von der Realität vermitteln, ähnlich wie schon Platon in seinem Höhlengleichnis darstellte. Die Summe dieser Eindrücke ergeben im Gehirn ein mehr oder weniger zutreffendes Abbild der Realität. Unser Abbild kennt beispielsweise Farben und keine Energie-Emissionen, welche die wissenschaftliche Erklärung für unser Farbempfinden sind. Dieses Abbild der Realität stellt das momentane Bewusstsein und das gesammelte Wissen des Individuums dar. Beides wird ständig erweitert und gleichzeitig auf seinen Nutzen anhand bisheriger Erfahrungen geprüft. Nutzlos erscheinendes fällt dem Vergessen anheim. Nützliches verändert unser Bewusstsein und damit unser Ego.

    Um auf die ‚Matrix‘ zurückzukommen: Die Selektivität unserer Eindrücke von der Realität wird einem schnell bewusst, wenn man an die Fülle der im Internet und sonst wo verfügbaren Informationen denkt. Wir wählen aus dieser Fülle diejenigen Informationen aus, die uns laut unseren bisherigen Erfahrungen nützlich erscheinen. Ob wir damit ein zutreffendes Abbild der Realität in unserem Gehirn erzeugen, werden wir nie erfahren, womit wir wieder bei Platons Höhlengleichnis wären. Man bezeichnet dieses Phänomen als Prägung. Sie beginnt beim Kleinkind und setzt sich ein Leben lang fort. Damit schließt sich der Kreis zu den kindlichen Erfahrungen, welche Jürgen Fritz so schön geschildert hat.

    Erkenntnispillen gleich welcher Farbe sind dagegen eine hübsche filmische Illusion ohne realen Sinn. Der Sozialist kann nichts dafür, dass er von Elternhaus, Schule oder Uni als solcher geprägt wurde. Er wird nie in der Lage sein, konservatives Gedankengut als richtig anzuerkennen. Das gilt gleicher Maßen für die Religion. Nur ganz wenige Menschen verfügen über einen so hohen Intellekt, dass sie aufgrund neuer Erkenntnisse aus ihrer Prägung entfliehen. Eine Pille, welche diesen IQ verleiht, wird es nie geben.

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  14. Karl der Preuße

    Gut geschriebener Artikel. Grundsätzlich gehe ich mit ihnen konform.
    Mit #greypanter bin ich da nicht ganz auf einer Linie.
    Warum gibt es auf der ganzen Welt Menschen die an ETWAS glauben „müssen“? Es ist zu einem Teil Prägung oder Indoktrination.
    Aber, ich denke „der Mensch“ muss grundsätzlich (mein Lieblingswort 🙂 ) an etwas glauben. Das hat weniger mit Intellekt, als mit Natur zu tun. Wobei „glauben/Glauben“ nicht unbedingt anbeten an einen Gott beinhaltet. Es kann eine Firma, eine Partei, die Familie oder eben eine x-beliebige Gottheit sein.
    Da nehme ich einmal das Übernatürliche. Es gab Zeiten, da haben sich die Menschen in Massen für „ihren Glauben“ abschlachten lassen ( Inka, Azteken, Kreuzritter, Königstreue, Christen, Juden, Mohammedaner, etc.)
    Der denkende Mensch (das Gehirn) kommt nicht damit klar, das Etwas, wie Leben, Politik, Reichtum, usw. irgendwann vorbei ist ( Es gibt die bekannten Ausnahmen (wie mich zum Beispiel 😉 ); echte Atheisten).
    Die Manipulation dieser Menschen ist recht einfach. Selbst ich habe die, versuchte, Indoktrination erlebt. Eine katholische Erziehung hat anfangs gefruchtet. Als Kind habe ich die Angst vor Strafe- und die Erleichterung nach der Beichte erfahren! Allerdings habe ich mich noch vor der Firmung davon (Religion) befreit.

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    1. greypanter

      Für ‚Karl der Preuße‘ eine breitere Darstellung was in meinem Beitrag ‚Prägung‘ bedeutet: Beim Neugeborenen – Mensch und Tier – liegt zunächst eine genetische Prägung vor. Das neugeborene Fohlen rappelt sich auf seine vier Beine auf, ohne dass die Mutterstute es ihm vorzumachen braucht. Auch das Aufsuchen der Zitzen und das Saugen sind Ergebnis genetischer Prägung. Das menschliche Neugeborene ist dagegen eine hilflose Frühgeburt, welche nur durch lautes Schreien erreicht, dass seine Mutter es an die Brust führt oder die Flasche gibt. Beim Menschen ist diese genetische Prägung der Brutpflege bei der Mutter oder Ziehmutter überlebenswichtig für die ersten Lebensjahre des Kindes.

      Die zweite Stufe der Prägung ist das Austesten der eigenen Fähigkeiten. Das Galoppieren beim Fohlen, das Flügelschlagen beim Vogel, das Laufen auf zwei Beinen beim Menschen. Damit ist auch schon eine erste strukturelle Prägung des Gehirns verbunden. Während zuvor nur genetisch bedingte Zuordnungen von Gehirnarealen und Sinnesorganen, sowie der Motorik vorlagen, entwickeln diese Gehirnareale nun höhere Fähigkeiten, wie Erkennung der Eltern, Deutung akustischer Signale und Steuerung komplexer Bewegungsabläufe.

      Die dritte Stufe ist die Nachahmung der Eltern und anderer Lebewesen. Das Erlernen der Sprache und von sozialem Verhalten. Damit erhalten Bezugspersonen, bei Tieren Bezugsindividuen prägende Bedeutung. Das Lernen durch Nachahmung ist ein integraler Bestandteil des Prägungsvorgangs.

      Beim Menschen tritt eine vierte Stufe der Prägung hinzu: Die verbale Wissensvermittlung durch Bezugspersonen. Das sind zunächst Eltern, ältere Geschwister und andere Pflegepersonen. Später kommen Lehrer, Geistliche, Lehrmeister, Dozenten und mediale Informationen aus Büchern, Fernsehen und anderen Veranstaltungen hinzu. Die gesamte Wissensvermittlung wird zunächst als glaubwürdige Autorität akzeptiert und höchst selten auf ihren Wahrheitsgehalt hinterfragt. Für Menschen mit geringer Intelligenz ist damit eine unumstößliche Prägung der persönlichen Identität vollzogen, welche im späteren Leben kritiklos beibehalten wird.

      Nur nach intensiver Schulung des logischen Denkens, welche viel zu oft vernachlässigt wird, ist der Mensch zur Erkennung von Widersprüchen in den verinnerlichten Lehren befähigt. Vom Erkennen der Widersprüche bis zur Suche nach einer höheren Wahrheit und zu einer Revision der bisher für richtig gehaltenen Überzeugungen ist ein weiter, steiniger Weg.

      Allerdings gibt es das Phänomen der Rudelbildung: Wenn sich einzelne Menschen so profilieren, dass sie aus der Masse herausragen, so können sie zu Trendsettern werden und die uneingeschränkte Bewunderung der einfachen Mitmenschen gewinnen. Diese Rudelführer besitzen dann unbeschränkte Autorität und sind in der Lage bei ihren Gefolgsleuten alle bisherigen Prägungen über den Haufen zu werfen und eine völlig neue Prägung zu etablieren. Im politischen Bereich wird dieses Phänomen als Populismus bezeichnet und führt die Berechtigung demokratischer Regierungsformen regelmäßig ad absurdum.

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      1. trumpelman

        Darf ich Sie zitieren, @greypanter:
             „… Das neugeborene Fohlen rappelt sich auf seine vier Beine auf, ohne dass die Mutterstute es ihm vorzumachen braucht. Auch das Aufsuchen der Zitzen und das Saugen sind Ergebnis genetischer Prägung. …“

        Der absolute Hammer ist dabei auf informationstechnischen Gebiet zu finden:
                           Was wird da an Information und Vorprogrammierungen rein biologisch übertragen?
        Wie und wo ist das nach der Geburt (nach der Verselbständigung eines Lebewesens) verankert worden?
        Lasst uns nachdenken…

        Und zur „Rudelbildung“ (bitte inclusive Ausfechtung der „Hackordnung“): Auch im „Erbgut“ – oder wie denn sonst?

        Bleibt am Ende die Frage, inwieweit wir grundsätzlich „Getriebene“ sind und als Jämmerlinge aus unserer Haut nicht heraus können.
                        –– Erfolgreich ausgenutzt wird das ausgerechnet durch schlimmste Psychopathen! ––
        – mlskbh –

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  15. maru

    Die Matrix-Metapher von der blauen Pille (steht für den Gewohnheits-Modus als Mitläufer und Herdentier) und der roten Wahrheits- bzw. Aufwach-Pille finde ich sehr treffend.
    Manchmal wünscht man sich sogar – wie der Verräter im Matrix-Film – die schöne unschuldige, noch nicht von Fakten getrübte Welt der blauen Pille zurück. Aber immer seltener.

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