Der Pakt der Macht mit dem Christentum: die konstantinische Wende

(Jürgen Fritz, 23.05.2021) Durchgesetzt habe sich der Katholizismus nicht wegen seiner „Rechtgläubigkeit“, sondern weil er sich durchsetzte, wurde er rechtgläubig, schrieb einst Karlheinz Deschner. Der Katholizismus „siegte, weil er am besten organisiert, im Konkurrenzkampf am brutalsten war… Doch erst nachdem ihn Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert favorisiert hatte, schlug er alle seine christlichen Gegner durch Zerstörung ihrer Kirchen, Konfiskation, Zwangstaufen und andere ähnliche Mittelchen nieder. Dass sich in der Geschichte nicht immer die Besten behaupten und der Sieg selten mit der Wahrheit identisch ist“, sei gerade von der theologischen Forschung oft betont worden. „Auf dem Sektor des Geistes jedenfalls sind die Entscheidungen über das, was ‚rechter‘ Glaube und ‚Irrlehre‘ war, meist nicht gefallen, sondern fast stets auf dem der Macht“, so Deschner. In der Tat spielte der Pakt der Macht mit dem Christentum für dessen Überleben und Aufstieg eine Schlüsselrolle – bis heute.

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Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee zur höheren Ehre Allahs oder des Sultans?

(Herwig Schafberg, 20.07.2020) Während Antirassisten unterschiedlicher Hautfarbe sowie weiße Autorassisten in der westlichen Welt Standbilder abreißen, die zu Ehren europäischer Kolonialisten und Imperialisten aufgestellt wurden, oder wenigstens deren Abriss fordern, kommt in der Türkei der osmanisch-islamische Imperialismus zu neuen Ehren – nicht durch Aufstellung neuer Statuen, sondern durch Wiederherstellung alter Statuten. Dazu gehört insbesondere ein Urteilsspruch des obersten Verwaltungsgerichts der Türkei, dass die von Kemal Atatürk 1934 angeordnete Umwidmung der Hagia Sophia in ein Museum unrechtmäßig erfolgt wäre und das Gebäude insofern wieder als Moschee genutzt werden dürfte. Der Historiker Herwig Schafberg beleuchtet, was hier eigentlich gerade vor sich geht.

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