Terroranschlag in New Orleans in der Neujahrsnacht: 14 Tote

Von Jürgen Fritz, Do. 02. Jan 2025, Titelbild: YouTube-Screenshots

In der Neujahrsnacht raste eine Muslim um 03:15 Uhr (Ortszeit) in der Bourbon Street im French Quarter, dem touristischen Zentrum und Ausgehviertel von New Orleans, während dort noch Silvester gefeiert wurde, mit einem Pick-up in die Menschenmenge. Er tötete dabei 14 Personen, verletzte ca. 35.

„Wild entschlossen, ein Blutbad anzurichten“

Dieser Anschlag erinnert einen spontan sofort an den Anschlag in Magdeburg auf dem Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024. Wieder rast ein Mann mit einem PKW in die Menschenmenge und tötet gezielt so viele Personen wie möglich. Wieder gibt es einen Zusammenhang zum islamischen Kulturkreis. Doch der Reihe nach.

Zeugen berichten, dass sie sahen, wie ein weißer Lastwagen „mit hoher Geschwindigkeit“ durch eine Barrikade gerast sei. „Nachdem er (der Laster) an uns vorbeigefahren ist, hörten wir Schüsse und sahen die Polizei in diese Richtung rennen“. Der Täter wurde unmittelbar nach der Terror-Fahrt von der Polizei erschossen, nachdem er ausgestiegen war und das Feuer auf die Beamten eröffnet hatte (er selbst war der 15., der zu Tode kam). Zwei Polizeibeamte seien bei dem Feuergefecht angeschossen worden. Ca. 35 Menschen sollen mit Verletzungen in fünf Krankenhäuser gebracht worden sein.

Laut Alethea Duncan vom FBI-Büro in New Orleans wurden auch „improvisierte Sprengsätze gefunden. Es werde nun geprüft, ob sie funktionsfähig waren oder nicht, wird sie von CNN zitiert.

„Er war wild entschlossen, ein Blutbad anzurichten“, sagte Polizeichefin Anne Kirkpatrick. Es habe sich um ein vorsätzliches Verhalten gehandelt. Der Mann habe versucht, so viele Menschen wie möglich zu überfahren. Die Bürgermeisterin von New Orleans, LaToya Cantrell, sagte laut CNN: „Wir wissen, dass es ein Terroranschlag war.“ Das FBI stufte die Attacke inzwischen ebenfalls als Terror-Akt ein.

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Der Täter: ein 42-jähriger Ex-Soldat, der eine IS-Flagge im Fahrzeug hatte

Bei dem Täter soll es sich um den in Texas geborenen 42-jährigen Shamsud Din Jabbar handeln. Laut FBI war er ein ehemaliger US-Soldat und ist vermutlich nicht „allein verantwortlich“. In seinem Wagen fanden Ermittler eine Flagge des Islamischen Staates IS.

Laut Pentagon arbeitete er insgesamt 13 Jahre für die US-Armee, von 2007 bis 2015 im Personalmanagement und als IT-Fachmann, danach bis 2020 als Reservist. Ein Armeesprecher sagte, Shamsud Din Jabbar habe von Februar 2009 bis Januar 2010 in Afghanistan gedient und am Ende seines Dienstes den Rang eines Feldwebels gehabt.

Die Nachrichtenagentur AFP schreibt unter Berufung auf die Georgia State University, dass Jabbar dort von 2015 bis 2017 studiert und einen Bachelor-Abschluss im Fach Computersysteme gemacht habe. Laut New York Times war er zwei Mal verheiratet und zweifacher Vater. Seine zweite Ehe sei 2022 geschieden worden. Laut Gerichtsunterlagen habe er in dieser Zeit finanzielle Probleme gehabt So gab er an, mit Hausabzahlungen um 27.000 Dollar im Verzug zu sein, er habe 16.000 Dollar an Kreditkartenschulden und wolle die Scheidung schnell abwickeln. Zu dem Zeitpunkt verdiente Shamsud Din Jabbar den Unterlagen zufolge etwa 10.000 Dollar pro Monat bei der Beraterfirma Deloitte.

Zum Islam konvertiert und vom Islamischen Staat inspiriert: „Wunsch zu töten“

Die New York Times veröffentlichte ferner Strafregister, aus welchen hervorgeht, dass Jabbar zwei Mal wegen kleinerer Delikte angeklagt und verurteilt wurde: 2002 wegen Diebstahls und 2005 wegen Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis. Hierfür erhielt er jeweils kleine Geldstrafen in Höhe von 100 US-Dollar.

Die New York Times zitierte ferner den mutmaßlichen Bruder des Mannes mit den Worten, dieser sei „wirklich ein Schatz, ein netter Kerl, ein Freund, wirklich klug, fürsorglich“ gewesen. Jabbar sei schon in jungen Jahren zum Islam konvertiert.

Ein Jugendfreund sagte gegenüber der New York Times, Jabbar sei ein Mensch gewesen, der „keine Probleme machte“. Er sei „nie bedrohlich gewesen, aber man konnte sehen, dass er wirklich intensiv geworden ist, was seinen Glauben angeht„.

Noch-US-Präsident Joe Biden verwies in einer Stellungnahme auf Videos des mutmaßlichen Attentäters mit IS-Bezügen. Jabbar habe nach FBI-Erkenntnissen einige Stunden vor der Tat Videos in Online-Netzwerken veröffentlicht, so Biden. Diese deuteten daraufhin, dass seine spätere Tat vom Islamischen Staat angeregt worden sei. Die Videos zeugten außerdem von einem „Wunsch zu töten“, sagte der US-Präsident in einer kurzen Rede in seiner Residenz in Camp David nahe Washington. Hier ist der erschossene Täter zu sehen:

New Orleans 10

X-Screenshot

P.S.

Ursprünglich war von 15 Todesopfern die Rede. Der 15. Tote war der Täter selbst, der 14 Menschen umbrachte. Das sind die 14 von Shamsud Din Jabbar Ermordeten:

New-Orleans-Todesopfer

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