Berlin: 29-jähriger Deutsch-Armenier rast mit PKW in Menschenmenge

Von Jürgen Fritz, Mi. 08. Jun 2022, Update, Titelbild: Twitter-Bild

In Berlin-Charlottenburg kam es heute gegen 10:30 Uhr zu einem schrecklichen Vorfall. Ein Mann raste mit einem Renault Clio auf den Gehweg, dort in eine Menschenmenge hinein, erfasste mehr als ein Dutzend Menschen, fuhr dann wieder auf die Fahrbahn und über 200 Meter weiter in ein Geschäft hinein. Eine Person verstarb direkt vor Ort, viele weitere wurden verletzt, zum Teil lebensgefährlich.

Ein Todesfall und mindestens 14 Verletzte, sechs lebensgefährlich

Der Vorfall ereignete sich kurz vor 10:30 Uhr. Eine Person raste mit einem PKW, einem silberfarbigen Renault Clio zunächst auf dem Gehweg in eine Menschenmenge, fuhr dann weiter zurück auf die Fahrbahn, kam dann erneut von dieser ab und fuhr schließlich in die Schaufensterscheibe eines Geschäfts, eine Douglas-Parfümerie. Es soll sich insgesamt um eine Strecke von mindestens 250 Meter handeln.

Innerhalb der Menschenmenge, in die der Fahrer hineinfuhr, kam es zu einem Todesfall und mindestens 14 Verletzten. Nach Angaben der Feuerwehr schweben sechs Menschen in Lebensgefahr, drei weitere wurden schwer verletzt. Zudem gebe es eine unbekannte Anzahl an Leichtverletzten. 

Der Fahrer soll in eine Schulklasse aus Hessen hineingefahren sein. Dabei handle es sich um eine zehnte Klasse, also ca. 16-, 17-Jährige. Die Person, die zu Tode kam, verstarb direkt am Ort des Geschehens. Dabei soll es sich um die 51-jährige Lehrerin Tanja H. handeln, die Mutter zweier Kinder. Unter den Verletzten befinden sich viele Schüler dieser Klasse. Ein weiterer Lehrer soll ebenfalls schwer verletzt worden sein.

Vorsatztat (Anschlag) oder Unfall?

Der Fahrer des Wagens soll anschließend versucht haben, sich von dem Tatort zu entfernen, wollte wegrennen, konnte aber von Passanten festgehalten werden und wurde dann von Polizisten festgenommen. Laut Berliner Zeitung berichten Augenzeugen, dass es sich beim dem Fahrer des Renault um einen jungen Mann gehandelt haben soll. Eine Sprecherin gibt an, der Fahrer sei 29 Jahre alt und habe eine „deutsch-armenische“ Staatsbürgerschaft.

Ob es sich um einen Anschlag oder einen Unfall beziehungsweise medizinischen Notfall handelt, war anfangs nicht klar. Der Pressesprecher der Polizei, Thilo Cablitz, sagte: „Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob es sich um eine Vorsatztat oder einen Verkehrsunfall handelt.“

Am späten Nachmittag wurde folgendes bekannt: Der Deutsch-Armenier heißt Gor H. und lebt mit seiner älteren Schwester in Charlottenburg. Er war auch mit ihrem Auto unterwegs. Augenzeugen berichteten, sie hätten den Eindruck gehabt, dass der Fahrer gezielt in die Menschengruppen gefahren sei.

Ferner gab die Polizei bekannt, dass im Wagen Plakate mit Türkeibezug gefunden worden seien. Ein Unfall oder ein medizinischer Notfall erscheinen damit als sehr unwahrscheinlich. Vieles deutet im Moment auf eine vorsätzliche Tat hin. Die Ermittlungen sind aber noch im Gange.

Erinnerungen an den Breitscheidplatz-Terroranschlag werden wach

Der Vorfall ereignete sich an der Ecke Rankestraße/Tauentzienstraße nahe der Gedächtniskirche und dem Ku’damm, in der Nähe des Breitscheidplatzes, wo am 19. Dezember 2016 ein schwerer islamistischer Terroranschlag verübt wurde, bei dem 13 Menschen zu Tode kamen und mindestens 67 weitere zum Teil auch schwer verletzt wurden.

Rund 130 Polizisten, teils schwer bewaffnet, und 60 Feuerwehrleute sollen im Einsatz sein sowie etliche Sanitäter, die die Verletzten versorgen.

Bilder rund um das Geschehen

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