Die zwei geistigen Beziehungen zur Welt: Meinen und Wünschen

(Jürgen Fritz, 01.05.2021) Philosophie wird traditionell unterteilt in zwei große Bereiche: theoretische und praktische Philosophie. Diese sehr sinnvolle Unterteilung hat eine tiefere Bewandtnis. Sie ist darin begründet und fundiert, dass wir zwei ganz unterschiedliche geistige Beziehungen zur Welt einnehmen können und dies auch permanent tun: dem Glauben oder Meinen, dass etwas der Fall ist, und dem Wünschen, dass etwas der Fall sein sollte.

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Philosophie der Mathematik als Teil der theoretischen Philosophie

(Jürgen Fritz, 29.03.2021) Existieren die mathematischen Gegenstände wirklich, unabhängig von uns, werden mithin entdeckt, oder werden sie von uns konstruiert und existieren ausschließlich in unserem Geist? Oder muss man die Mathematik gar rein als ein formales System ansehen, in dem einfach Zeichen nach syntaktischen Regeln bearbeitet werden, ohne jede Bedeutung (Semantik)? Wie kommt es dann, dass Mathematik „auf die Gegenstände der Wirklichkeit so vortrefflich passt“ (Albert Einstein)?

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Philosophischer Realismus: Die Welt ist nicht in mir, sondern ich bin in der Welt

(Jürgen Fritz, 02.10.2020) Erzeugt ein Baum, der in der Wildnis umfällt, Schall, wenn niemand da ist, dessen Ohr die hierdurch erzeugten Bewegungen der Luftmoleküle aufnehmen und die Signale an sein Gehirn weiterleiten könnte? War die Erde schon damals (annäherungsweise) eine Kugel, als vor vielen Jahrtausenden noch niemand dies entdeckt hatte? Ist ein bestialischer Mord ein Verbrechen, mithin eine moralisch zu verurteilende Tat, auch wenn er sich in der Wildnis ereignet, wo niemand es beobachtet, niemand den Toten vermisst und die Leiche niemals entdeckt wird?

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Objektive Wahrheit und subjektive Fehlvorstellungen

(Jürgen Fritz, 09.08.2020) „Auch eine schädliche Wahrheit ist nützlich, weil sie nur Augenblicke schädlich sein kann und alsdann zu andern Wahrheiten führt, die immer nützlich und sehr nützlich werden müssen, und umgekehrt ist ein nützlicher Irrtum schädlich, weil er es nur augenblicklich sein kann und in andre Irrtümer verleitet, die immer schädlicher werden.“ (Johann Wolfgang von Goethe an Charlotte von Stein, 8. Juni 1787) – „Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.“ (Friedrich Rückert)

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An Xavier Naidoo und Andreas Gabalier

(Jürgen Fritz, 26.05.2020) Lieber Xavier Naidoo und Andreas Gabalier, Sie haben neulich ein Lied zusammen gesungen „A Meinung ham, dahinter stehn“. Ein sehr schönes Lied übrigens. In dem Song stellen Sie beide es so dar, als sei das schon eine Tugend, überhaupt irgendeine Meinung zu haben und zu dieser zu stehen. Doch Sie übersehen dabei etwas Entscheidendes.

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