Islamistischer Terroranschlag in Wien

Von Jürgen Fritz, Mo. 02. Nov 2020, Update 03. Nov 2020, Titelbild: YouTube-Screenshot

In Wien kam es Montagabend zu mehreren Terror-Anschlägen an verschiedenen Orten. Es gab mehrere Schusswechsel mit der Polizei. Ein Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Ein zweiter ist auf Videoaufnahmen zu sehen, wie er mit einer AK47 auf der Flucht ist und Schüsse abfeuert. Die Terroristen haben mindestens vier Menschen ermordet. Mindestens 22 Menschen wurden zum Teil schwerverletzt in Krankenhäuser eingeliefert.

Islamistischer Terroraschlag in Wien

Es war der letzte Abend vor dem mindestens vierwöchigen Corona-Shutdown, mithin die letzte Möglichkeit, so viele Menschen auf einmal anzutreffen. In Wien kam es Montagabend ab ca. 20 Uhr zu mehreren islamistischen Terror-Anschlägen an bis zu sechs verschiedenen Orten, womöglich auch auf eine jüdische Synagoge. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Ein Terrorist soll von der Polizei erschossen worden sein. Mindestens ein weiterer sei auf der Flucht. Der Großeinsatz der Polizei läuft noch. Es kam der Wiener Polizei und österreichischen Medien zufolge zu mehreren Schusswechseln unter anderem im Bereich des Schwedenplatzes in der Nähe der größten Synagoge Wiens.

Ein Polizist, der die Synagoge bewachte, wurde offenbar angeschossen. Er soll in Lebensgefahr schweben. Auf einer Videoaufnahme ist zu sehen, wie ein Attentäter mit einer AK47 auf der Flucht ist und Schüsse abfeuert.

Mindestens 22 Verletzte und vier von den Terroristen Ermordete

Einer der Attentäter soll tot sein. Zunächst hieß es in einigen Medien, er habe sich mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt. Inzwischen (Dienstagmorgen) ist davon die Rede, dass die Polizei ihn erschossen habe. Der Sprengstoffgürtel, den der Attentäter trug, sei eine Attrappe gewesen. Mindestens ein weiterer Terrorist sei mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr AK 47 bewaffnet auf der Flucht. Er hat zuvor wohl einen Polizisten angeschossen, der die Synagoge bewacht hatte.

Der Polizist wurde lebensgefährlich verletzt. Außerdem soll es mehrere weitere Verletzte geben. 22 Menschen seien nach dem Anschlag in die Krankenhäuser eingeliefert worden, mehrere von ihnen seien schwer verletzt. Nach Angaben der österreichischen Polizei sind bei der Terrorattacke vier Passanten ermordet worden, zwei Männer und zwei Frauen. Die Täter sollen wahllos auf Menschen geschossen haben. Hinzu komme der von der Polizei erschossene Terrorist. Dieser war bewaffnet mit einem einem Kalaschnikow-Sturmgewehr, einer Pistole und einer Machete.

Nach Angaben von Innenminister Karl Nehammer habe es neun Minuten gedauert, bis der Täter „ausgeschaltet“ wurde. Er soll noch viel Munition bei sich gehabt haben.

Der Attentäter

Die Wohnung des Verdächtigen sei auf der Suche nach belastendem Material durchsucht worden. Tausend Beamte seien in Wien im Einsatz. „Wir können derzeit nicht ausschließen, dass es noch andere Täter gibt“, sagte Innenminister Nehammer. Die entsprechenden Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass dies der mutmaßliche Haupttäter sein soll, bei dem es sich um einen IS-Anhänger handelt:

BILD-Video-Screenshot

Laut den Recherchen des österreichischen Journalisten Florian Klenk (Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter) soll es sich bei dem Haupttäter um Kurtin S., Jahrgang 2000 handeln, der in Wien geboren wurde und albanische Wurzeln, also einen Migrationshintergrund habe. Seine Eltern sollen aus Nordmazedonien stammen.

Twitter-Screenshot

Der Attentäter habe 2018 nach Syrien reisen wollen, um sich dort der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Allerdings sei er an der Weiterreise gehindert und im April 2019 in Österreich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt worden. Aber bereits im im Dezember 2019, also nur wenige Monate später, sei der IS-Anhänger „vorzeitig bedingt entlassen“ worden. Zuvor absolvierte er nach Angaben des österreichischen Innenministers erfolgreich an einem De-Radikalisierungprogramm teil, um eine vorzeitige Haftentlassung zu erreichen. Der radikale Muslim habe die Behörden getäuscht.

Laut nordmazedonischen Medien stammt der Attentäter aus dem Dorf Celopek (albanisch: Cellopek) nahe der Stadt Tetovo. Das Gebiet ist nahezu ausschließlich von ethnischen Albanern bewohnt. Die Albaner bilden eine Minderheit von ca. 25 Prozent der Bevölkerung Nordmazedoniens. Die meisten Albaner bekennen sich zum Islam.

„Augenscheinlich ein Terroranschlag“

Österreichs Innenminister Karl Nehammer sagte im Interview mit dem ORF, es handele sich augenscheinlich um einen Terroranschlag. Der Angriff laufe noch. Er gehe von mehreren Tätern aus.

Die Terrorattacke von Wien geht nach den Worten Nehammers auf das Konto mindestens eines islamistischen Terroristen. Der Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz IS gewesen, sagte Nehammer am Morgen. Der Mann sei mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen und habe außerdem als Attrappe einen Sprengstoffgürtel getragen. Er habe offenbar Panik verbreiten wollen.

Auf dem Video unten ist unter anderem der mutmaßliche zweite Attentäter zu sehen, wie er Schüsse abfeuert. Ein anderes Video zeigt eine große Blutlache vor einem Restaurant.

BILD-Video-Screenshot

Sebastian Kurz: ein widerwärtiger Terroranschlag

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz verurteilte den Angriff als „widerwärtigen Terroranschlag“. Für Dienstagvormittag hat er eine Sonder-Kabinettsitzung per Videokonferenz einberufen. Der erschossene mutmaßliche Attentäter war nach Angaben von Wiens Bürgermeister Ludwig schwer bewaffnet. Er habe eine Langwaffe, eine Pistole und eine Machete bei sich geführt, sagt Ludwig dem Sender ORF.

Die IS-Terroristen seien mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet gewesen. Der Anschlag sei sehr professionell vorbereitet worden. Ein Augenzeuge sagte im ORF, einer der Angreifer habe wild mit einer Schnellfeuerwaffe um sich geschossen, bevor die Polizei eingetroffen und das Feuer eröffnet habe.

Der Polizei zufolge gab es sechs verschiedene Anschlagsorte. An den Attentaten seien mehrere Täter mit „Langwaffen“ beteiligt gewesen. Die ersten Schüsse seien in der Seitenstettengasse abgegeben worden, einer belebten Straße im Zentrum.

Die Schüler müssen heute in Wien nicht zur Schule gehen, wenn sie oder die Eltern das nicht wollten.

Macron: Dies ist unser Europa – Wir werden nicht nachgeben

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter in Deutsch: „Nach Frankreich ist es ein befreundetes Land, das angegriffen wird. Dies ist unser Europa. Unsere Feinde müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wir werden nicht nachgeben.“

Twitter-Screenshot

US-Präsident Donald Trump hat Österreich die Unterstützung der USA im Kampf gegen Terrorismus zugesichert:

„Unsere Gebete sind bei den Wienern nach einem weiteren abscheulichen Terrorakt in Europa. Diese bösen Angriffe gegen unschuldige Menschen müssen aufhören. Die USA stehen mit Österreich, Frankreich und ganz Europa im Kampf gegen Terroristen, einschließlich radikaler islamischer Terroristen.“

Merkel: „Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind“

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den mutmaßlichen Terroranschlag in Wien verurteilt. Deutschland stehe an der Seite Österreichs:

 „Ich bin in diesen schrecklichen Stunden, in denen Wien Ziel terroristischer Gewalt geworden ist, in Gedanken bei den Menschen dort und den Sicherheitskräften, die der Gefahr entgegentreten. Wir Deutschen stehen in Anteilnahme und Solidarität an der Seite unserer österreichischen Freunde. Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind. Der Kampf gegen diese Mörder und ihre Anstifter ist unser gemeinsamer Kampf.“

Erste dramatische Bilder vom Anschlag in Wien

Deutsche M-Medien berichteten am Montagabend wieder maximal rudimentär, wie meist bei islamistischen Anschlägen

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