Von Jürgen Fritz, Di. 12. Okt 2021, Update: 13. Okt 2021, Titelbild: TV aktuell-Screenshot
Endlich die gute Nachricht: Die achtjährige vermisste Julia, die beim Spaziergang im Wald an der Grenze zwischen Bayern und Tschechien seit Sonntag 17 Uhr verschwunden war und fast zwei Tage (über 40 Stunden) lang gesucht werden musste, wurde im tschechischen Böhmerwald lebend gefunden. Das Kind ist abgesehen von starker Unterkühlung unversehrt.
Am späten Sonntagnachmittag war Julia plötzlich spurlos verschwunden
Das Mädchen sei zwar stark unterkühlt, ansonsten aber wohl unversehrt und wohlauf, war auch direkt ansprechbar. Nach Angaben der deutschen Polizei wurde das Kind von Waldarbeitern oder Förstern in Tschechien gefunden.
Die Eltern kamen aus Berlin und waren mit Julia, ihrem Bruder und ihrem Cousin auf den Berg Cerchov (Schwarzkopf) gewandert, der wenige Kilometer vom bayerischen Waldmünchen entfernt liegt. Dabei hatten sie die drei Kinder aus den Augen verloren. Die zwei Jungs konnten schnell wieder gefunden werden, das Mädchen aber blieb spurlos verschwunden. Vermutet wurde, dass Julia sich im Wald verirrt habe.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Am Montag kam es dann zu umfangreichen Suchmaßnahmen. An dem Einsatz waren über 800 Einsatzkräfte aus Deutschland (Bayern) und Tschechien beteiligt. Zum Einsatz kamen über 40 Suchhunde, darunter mehrere Personensuchhunde (Mantrailer) und Flächensuchhunde. Ferner setzte die Polizei mehrere Einsatzhundertschaften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, Polizeihubschrauber, Multicopter (Drohnen) und Streifen ein. Von den Hilfsorganisationen waren etliche Kräfte der Feuerwehr, der Bergwacht, des THW und des Rettungsdienstes bei der Suche eingesetzt.
Auf Grund der langen Zeit bis zum Auffinden und Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt musste schon mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Die Polizei hatte bereits von einem Wettlauf mit der Zeit gesprochen. Nun hat das Ganze wohl doch noch einen glimpflichen Ausgang gefunden. Die kleine Julia scheint abgesehen von ihrer starken Unterkühlung ansonsten unversehrt zu sein.
Nachtrag
Die kleine Julia war, wie inzwischen bekannt wurde, beim Auffinden durch einen tschechischen Wildhüter bereits so schwach, dass sie nicht einmal mehr auf sich aufmerksam machen konnte. Der Mann sah ihre blonden Haare und konnte sie so im Gebüsch entdecken.
Das Mädchen war 45 Stunden alleine im Wald unterwegs, ohne Essen, ohne Getränk, und irrte wahrscheinlich die meiste Zeit umher, was ihr wohl das Leben rettete, weil sie die Bewegung vor dem Erfrierungstod bewahrte.
Julia wurde ca. 3,5 Kilometer von dem Ort entfernt gefunden, wo sie die Eltern aus den Augen verloren hatten. Sie war extrem geschwächt, nahezu apathisch, war aber bei Bewusstsein und konnte auf Fragen nicken. Das traumatisierte Mädchen wurde in eine Klinik eingeliefert, wo sie nun wieder aufgepäppelt und auch psychologisch betreut werden kann.
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