Kubicki: Jamaika ist nicht vom Tisch – Söder ist gerade dabei, sich politisch zu ruinieren

Von Jürgen Fritz, Di. 12. Okt 2021, Titelbild: YouTube-FOCUS-Screenshot

Scharfe Kritik an Söder kam am Wochenende nicht nur von Friedrich Merz, sondern auch von FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Söder sei gerade dabei, „sich politisch zu ruinieren“, sagte dieser im Interview mit der WELT AM SONNTAG. Jamaika sei keineswegs vom Tisch, wenn die Union sich in den nächsten 14 Tagen nicht zerlegt.

Wolfgang Kubicki: Jamaika ist nicht vom Tisch

Zuerst rede man mit demjenigen, der die meisten Stimmen erhalten hat. Das heiße aber nicht, dass man die zweitplatzierte Partei ausschließe. „Das tun weder wir noch die Grünen“, sagte Kubicki im Interview mit der WELT AM SONNTAG. Jamaika sei nicht vom Tisch.

Söder sei gerade dabei, sich politisch zu runieren

Kubicki übte aber zugleich harsche Kritik an dem Zustand der Union. Nach wie vor gelte die Aussage des CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. Dessen Wort sei „gewichtiger als das von Söder, der gerade dabei ist, sich politisch zu ruinieren.“

Söder versucht seit geraumer Zeit, die CDU und insbesondere ihren Noch-Vorsitzenden Armin Laschet zu schwächen, wo er nur kann, und die Tür für eine Jamaika-Koalition zuzumachen, stößt sowohl die Schwesterpartei CDU als auch die FDP immer wieder vor den Kopf. Viele vermuten aus persönlichen Machtinteressen, weil Söder die Union lieber in der Opposition sehen möchte, was wohl für seine Ausgangsposition für die bayerische Landtagswahl 2023 günstiger wäre und zugleich seine Chancen für eine mögliche Kanzlerkandidatur 2025 verbessern könnte.

„Die Menschen sind Machtkämpfe auf offener Bühne leid“

Kubicki – und wohl nicht nur er – sieht die Tür für eine Jamaika-Koalition aber noch nicht geschlossen, sofern die Union es schafft, sich selbst zu ordnen. Kubicki: „Ich glaube, die Union wäre für eine solche Koalition bereit, wenn sie sich in den nächsten 14 Tagen nicht zerlegt.“

Das Erscheinungsbild der Union hält Kubicki derzeit aber für „hundsmiserabel“. Insofern könne er nur an die Union appellieren, „einfach mal die Füße stillzuhalten.“ Die Menschen seien „Machtkämpfe auf offener Bühne leid“.

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