Von Jürgen Fritz, Fr. 13. Dez 2024, Titelbild: sick-street-photography, Pixabay, CC0 Creative Commons
„Wo der Neid das Gewand der sozialen Gerechtigkeit überstreift, kommt eine Lust an der Herabsetzung zum Zuge, die schon die Hälfte der Vernichtung ist“, schrieb Peter Sloterdijk 2006 in Zorn und Zeit. Und damit sind wir schon mitten im Thema: Wie kommt das Böse in den Sozialismus, so auch in den Wokeismus hinein oder war es da einfach immer schon drin und zwar im innersten Kern?
Habe Mut, dich vom Sozialismus / Wokeismus zu befreien!
Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dass das Böse im Innersten der sozialistischen, so auch der woken Ideologie drin steckt, wenn es seine Essenz gerade mit ausmacht, dann freilich kann man es aus den Sozialisten und Wokeisten gar nicht herausbekommen. Eine Befreiung davon wäre dann nur möglich, indem man sich von der Ideologie selbst befreit. Indem man sich also von der gesamten bösartigen Ideologie emanzipiert. Dann ist man freilich kein Sozialist, kein neue woker Linker mehr, sondern ein von Ideologie befreiter Mensch. Das freilich wäre dann ein Gewinn für diesen Menschen selbst wie auch für die Welt. Insofern müsste man ihnen zurufen: Habe Mut zur Freiheit! Habe Mut, dich von dem Bösen zu befreien, indem du dich von der sozialistischen respektive der woken Ideologie lossagst!
Jede sozialistische Ideologie baut auf auf der Bewirtschaftung des Ressentiments und lenkt den Hass auf bestimmte Menschengruppen
Die gesamte sozialistische Ideologie baut in all ihren Varianten auf der Bewirtschaftung des Neids in seiner negativen Variante, der Missgunst, sowie des Zorns und des Hasses, allgemein des Ressentiments auf, welches gezielt gesteuert und gegen bestimmte Gruppen der Gesellschaft gelenkt wird. Die Diskriminierung, also die die Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen von Menschen ist geradezu das konstitutives Prinzip des Sozialismus und Wokeismus, ganz ähnlich wie im Islam. Dort die Diskriminierung der „Ungläubigen“, die Kāfir. Und ganz ähnlich wie bei den Nationalsozialisten. Dort die Diskriminierung von „minderwertigen“ Nationen und ganz besonders der Juden. Das Grundprinzip ist immer das Gleiche und die Nazis konnten es mühelos von den Marxisten, Leninisten, Sozialisten übernehmen. Zitieren wir nochmals Peter Sloterdijk:
»Die späteren faschistischen Bewegungen auf dem nationalistischen Flügel … brauchten nur die Kriegserklärung an den Klassenfeind durch die an den Volks- und Rassefeind zu ersetzen, um das Leninsche Modell auf die nationalen Bewegungen … übertragbar zu machen.“ (Zorn und Zeit, S. 234)
Besonders beliebte Hassobjekte: die „Reichen“, die „Kapitalisten“, Heterosexuelle, Männer, Europäer, Weiße, Juden
Hier bei den Sozialisten und den neuen woken Linken richten sich die Ressentiments nunmehr gegen „Reiche“ und „Superreiche“. Siehe dazu beispielsweise das Posting von Nils Schniederjann, der als Journalist hauptsächlich beim Deutschlandradio (ÖRR), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur (ÖRR), aber auch für Der Freitag, die Berliner Zeitung, für Jacobin, Blätter für deutsche und internationale Politik, für Die Presse und natürlich auch ein bisschen für Die Zeit arbeitet, und der gerne über die „Wiedereinführung der Todesstrafe, aber nur für Superreiche“ nachdenken möchte, nur dann, wenn sie ein schweres Verbrechen begangen haben, wie Mord, oder auch einfach nur deswegen, weil sie „superreich“ sind, lässt er dabei offen:
Sartre: Einen Europäer erschlagen heißt, einen Unterdrücker und einen Unterdrückten aus der Welt schaffen
Sehr beliebt als zu diskriminierende Gruppe sind bei den Sozialisten natürlich generell die „Kapitalisten“, bei den Wokeisten nunmehr Männer allgemein beziehungsweise Männer, die sich auch als Männer fühlen (Sexismus), heterosexuelle Männer und Frauen, Menschen „ohne Migrationserfahrung“ und ganz besonders Europäer, Weiße (Rassismus) und daher auch Juden, weil diese den Weißen zugerechnet werden (Antisemitismus).
Siehe dazu zum Beispiel Jean Paul Sartres Vorwort zu Frantz Fanon: Die Verdammten dieser Erde, das „kommunistische Manifest der antikolonialen Revolution“ von 1961:
„Denn in der ersten Zeit des Aufstands muß getötet werden: Einen Europäer erschlagen heißt zwei Fliegen auf einmal treffen, nämlich gleichzeitig einen Unterdrücker und einen Unterdrückten aus der Welt schaffen. Was übrigbleibt, ist ein toter Mensch und ein freier Mensch.“
Butler: Hamas und Hisbollah sind „soziale Bewegungen“ und „Teil der globalen Linken“
Ob nun getötet wird oder nicht, die Stoßrichtung ist ganz eindeutig. Es wird systematisch Stimmung gemacht, es werden systematisch Ressentiments geschürt gegen bestimmte Menschengruppen, im sozialistischen Postkolonialismus, der heute enorm wirkmächtig ist, insbesondere an den Hochschulen, ganz gezielt gegen Europäer. Der Postkolonialismus verbindet sich dann z.B. mit dem Genderismus und dessen Leitfigur Judith Butler, die den Terror der Hamas, inklusive der unfassbaren Massaker am 7. Oktober als „bewaffneten Widerstand“ bezeichnet. Hamas und Hisbollah seien „soziale Bewegungen“ und „Teil der globalen Linken“, so Judith Butler. Hier zeigt sich die Nähe zwischen Sozialismus bzw. Wokeismus und „Islamismus“ besonders schön.
Verschiedene sozialistischen Strömungen verbinden sich also bisweilen oder arbeiten zusammen und sie arbeiten auch sehr gerne mit islamistischen Strömungen zusammen, ähnlich wie früher die Nationalsozialisten. Letztlich gehen all die sozialistischen Strömungen, soweit ich sehen kann, auf den Marxismus zurück. Das Grundprinzip ist immer das gleiche: Neid, Missgunst, Zorn, Hass, Ressentiments gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen schüren, um so die Masse a) zu verbinden, einen inneren idelogischen Kitt herzustellen, und b) sie so lenken zu können, ihren Zorn permanent am Köcheln halten, auf ein Ziel ausrichten und dann von Zeit zu Zeit ihn sich in einem Exzess entladen lassen, um ihn anschließend gleich wieder anzustacheln. Never ending story.
Das sozialistische Grundprinzip widerspricht den universalen Menschenrechten und unserer Verfassung
Wichtig ist: Dies alles widerspricht fundamental den universalen Menschenrechten, widerspricht fundamental unserer Verfassung, widerspricht fundamental insbesondere Art. 3 GG:
„(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt (gleichberechtigt, nicht gleichgestellt!)… (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, … seiner Rasse … benachteiligt oder bevorzugt werden.“
Das Böse steckt also im innersten Kern all dieser sozialistischen Ideologien, inklusive des Wokeismus. Sie alle bauen genau darauf auf: auf der Bewirtschaftung und Lenkung solcher negativer Emotionen, die der ideale Nährboden für physische Gewaltausübung sind, der über die sozialistische Ideologie eine Scheinlegitimation zukommen soll, so dass der Gewaltausübende kein schlechtes Gewissen haben muss für das, was er anderen Menschen antut. Er schafft ja nur einen „Unterdrücker aus der Welt“ und „befreit damit einen Unterdrückten“, wie Sartre es formulierte, tut also gemäß dieser Ideologie sogar etwas Gutes, wenn er anderen Gewalt zufügt, im Extremfall sie tötet.
Niemand in der Weltgeschichte hat so gemordet wie die Sozialisten
Dabei hat niemand in der gesamten Weltgeschichte so gemordet, wie die Sozialisten Lenin, Stalin und Mao. Niemand, nicht einmal die Nazis. Zitieren wir noch einmal Peter Sloterdijk:
„Lenins Direktiven vom Spätherbst 1917 an lösten die ersten authentisch faschistischen Initiativen des 20. Jahrhunderts aus. Ihnen gegenüber konnten Mussolini und dessen Klone sich nur noch epigonal verhalten.“ (S. 231)
„Die versteinerten Zahlenkolonnen der Statistik sagen aus, daß im 20. Jahrhundert auf eine Tötung im Namen der Rasse zwei bis drei Tötungen im Namen der Klasse entfallen.“ (S. 234)
„Seit Lenins ‚Dekreten über den Roten Terror‘ vom 5. September 1918 waren Geiselnahmen und Massenerschießungen von ‚revolutionsfeindlichen Elementen‘ zur revolutionären Pflicht erklärt worden. Allein im Jahr 1919 soll es zu einer halben Million Erschießungen gekommen sein. (…) Im August 1918 hatte Lenin … Telegramme in des ganze Land versandt, in denen er Massenhängungen von widerstrebenden Bauern forderte – ‚macht es so, daß das Volk auf hundert Werst (1 Werst = knapp 1,07 km, JFB) sieht und erzittert‘.“ (S. 237 f.)
„Die Hinrichtungsstatistiken der Historiker geben in ungerührten Zahlen Auskunft darüber, daß unter Lenins Herrschaft (und unter Stalin wurde es ja noch x-mal schlimmer, ebenso in China unter Mao, JFB) Woche für Woche mehr Menschen ohne Prozeß liquidiert wurden als während der Zarenherrschaft aufgrund von Prozessen in einem Jahrhundert.“ (S. 239)
Der Holodomor: einer der größten Genozide der Menschheitsgeschichte
Sodann spricht Sloterdijk einen der größten Völkermorde an, den dieser Planet jemals gesehen hat:
„Mit dieser Operation begann das dunkelste Kapitel in der schattenreichen Geschichte revolutionärer Zorngeschäfte. Wir sprechen von der mutwilligen Umlenkung des ‚Massenzorns‘ gegen die wohlhabenderen Bauern der Sowejtunion, namentlich in der Ukraine, die unter dem Namen Kulaken eine traurige Berühmtheit erlangten. Sie bilden noch immer das größte Genozidopferkollektiv der Menschheitsgeschichte – zugleich eine Gruppe von Opfern, die sich gegen das Vergessen des ihnen angetanen Unrechts am wenigsten wehren kann.“ (S. 252)
Die Rede ist hier vom Holodomor. Dieser war in der Tat einer der größten Genozide in der Menschheitsgeschichte. Am meisten davon betroffen waren die Menschen in der Ukraine. Millionen wurden unter Stalin von den sowjetischen Kommunisten regelrecht ausgehungert. Unvorstellbare Szenen spielten sich überall ab, die kaum zu beschreiben sind. Überall lagen die ausgehungerten Leichen herum. Die Menschen begannen, sich gegenseitig aufzufressen. Leichname wurden massenweise in riesigen ausgehobenen Löchern verscharrt. Selbst noch Lebende wurden hineingeworfen. Doch das wäre Thema für einen eigenständigen Artikel.
Seit der Unabhängigkeit 1991 bemühte sich die Ukraine um eine internationale Anerkennung des Holodomors als Völkermord. 2003 und 2006 erklärte das ukrainische Parlament den Holodomor, bei dem schätzungsweise ca. 3,5 bis 7,5 Millionen Menschen zu Tode kamen, offiziell zum Genozid am ukrainischen Volk. Die Bundestagsfraktionen von SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU haben im November 2022 endlich einen gemeinsamen Resolutionsentwurf fertiggestellt, initiiert vom Vorsitzenden der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Robin Wagener. In der Resolution wurde der Holodomor in den Jahren 1932/33 als Genozid am ukrainischen Volk anerkannt. Alle Fraktionen stimmten der Resolution zu, außer die Abgeordneten der AfD und die der Linkspartei (SED). BSW gab es damals noch nicht.
Die neuen woken Linken liquidieren nicht physisch, aber sie versuchen, Menschen als Diskursteilnehmer zu liquidieren
Die neuen woken Linken morden nicht, aber sie unterdrücken andere, sie schüchtern ein, sie manipulieren, sie grenzen aus, sie schüren Hass, sie verurteilen andere vollkommen pauschal, sie feinden an, sie beschuldigen andere permanent, versuchen, jedem ein schlechtes Gewissen zu machen, sie schreien andere, die einen Vortrag halten wollen, dessen Thema ihnen widerstrebt, nieder, sogar an Universitäten, sie umzingeln Redner und lassen sie nicht zu Wort kommen, sie verweigern den herrschaftsfreien Diskurs, sie mobben Personen, die ihre Ideologie kritisieren, aus ihren beruflichen Positionen heraus, üben Druck auf Vorgesetzte oder Hochschulleitungen aus, sie liquidieren nicht mehr physisch, aber sie versuchen, Menschen als Diskursteilnehmer zu liquidieren. Nur noch ihre eigene Stimmen sollen im öffentlichen Raum zu vernehmen sein.
Das heißt, sie untergraben das Fundament jeder freiheitlichen, menschenrechtsbasierten Demokratie: das Gespräch, den sachlichen, fair ausgetragenen offenen Disput, das Vortragen von Argument und Gegenargument. All das ist bösartig. Nicht so schlimm wie Putin, die chinesischen Kommunisten oder die Islamofaschisten im Iran, aber es ist böse. Es heilt nicht, sondern es macht die Gesellschaft krank. Und: es evoziert extreme Aversion und Gegenhass, was dann zum Erstarken des Rechtsradikalismus und -extremismus führt als Gegengenbewegung (Antithese). Daher noch einmal:
Habe Mut zur Freiheit! Habe Mut, dich von dem Bösen zu befreien, indem du dich von der sozialistischen respektive der woken Ideologie lossagst! Das wäre ein Gewinn für dich selbst wie auch für die Welt.
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