Was hat dieser Mann nur für einen Charakter? Und wie konnte er unser Kanzler werden?

Von Jürgen Fritz, Mi. 18. Dez 2024, Titelbild: Video-Screenshot

Schimpftirade gegen den eigenen Finanzminister, Angstmach-Wahlkampf gegenüber der eigenen Bevölkerung, der FDP die „sittliche Reife“ absprechen, die eigene Parteivorsitzende öffentlich demütigen, nun sie erneut gezielt ausschließen, den Kanzlerkonkurrenten per Namensveralberung verhöhnen und den eigenen Vizekanzler beim TV-Kampf ausbooten, was für ein Mann ist Olaf Scholz? 

Schimpftirade gegen Christian Lindner, Zerstörungswahlkampf gegen die FDP, dann das Absprechen von „sittlicher Reife“

Zunächst war da 1. nach dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition die Schimpftirade auf den Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Das war eines deutschen Bundeskanzlers völlig unwürdig. So geht man nicht mit einem Bundesminister um, mit dem man drei Jahre zusammengearbeitet hat. Anschließend folgte 2. ein wahrer Zerstörungswahlkampf gegen die FDP, der man von Seiten der SPD offensichtlich den alleinigen Schwarzen Peter zuschieben möchte für das Scheitern der Scholz-Regierung (Sündenbock-Syndrom).

Dann folgte 3. dieser unsägliche Angstmach-Wahlkampf der SPD, die versucht, die Union, FDP und Grüne als „Kriegsparteien“ und Friedrich Merz als „Kriegskanzler“ darzustellen. Ganz vorne mit dabei immer Olaf Scholz, der Kopf dieses Schmutz-Wahlkampfes. 4. Am Montag unmittelbar vor der Vertrauensfrage dann die nächste Scholz-Attacke unterhalb der Gürtellinie gegen den entlassenen Bundesfinanzminister Christian Lindner und die FDP. Ihnen würde die „sittliche Reife“ fehlen, um Teil einer Bundesregierung sein zu können, so Scholz in seiner Rede am Montag bevor ihm der Bundestag mit großer Mehrheit das Misstrauen aussprach.

Scholz und Mützenich demütigen die eigene Parteivorsitzende im Parlament

Aber dieser unsägliche menschliche Umgang richtet sich nicht nur gegen die Opposition und den schärfsten Konkurrenten um das Kanzleramt, sondern sogar 5. gegen eigene Parteimitglieder, ja sogar die eigene Parteivorsitzende, wie am Montag auch deutlich wurde, als folgendes Video auftauchte:

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Der SPD-Kanzler Olaf Scholz und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Rolf Mützenich schneiden die eigene SPD-Parteivorsitzende auf eine Weise, die man nicht nur als nicht galant, sondern als zutiefst respektlos bezeichnen muss. Wie ich vorgestern schon schrieb, man muss Saskia Esken nicht mögen. Man darf sie als Politikerin schrecklich finden. Man darf sie für eine völlige Fehlbesetzung im Amt als Parteivorsitzende ansehen. Aber so geht man nicht miteinander um. Das gilt übrigens für beide Herren, sowohl für Scholz als auch Mützenich, der ja Esken, die eigene Parteivorsitzende, nicht einmal eines Blickes würdigte, bevor beide sich demonstrativ abwandten und sich von ihr entfernte, sie einfach stehen ließen. Was für eine Demütigung! Und das im höchsten deutschen Parlament.

Scholz dreht Esken wiederholt den Rücken zu, schneidet sie, schließt sie aus, zeigt keinerlei Respekt

Dass dies beileibe kein Einzelfall war, zeigt nun 6. ein weiteres Video, welches gestern publik wurde:

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Hier ist deutlich zu sehen, wie Scholz sich a) zunächst von Esken wegdreht, ihr demonstrativ den Rücken zukehrt, obschon er sie ja deutlich gesehen, sogar angeschaut hat. Und selbst als sie dann b) näher kommt, um sich dem Kreis dazuzugesellen, dann links an Scholz vorbeischaut, wahrscheinlich sogar die Hand leicht auf den Rücken legt, so dass er sie sogar spüren muss, macht er keinerlei Anstalten, auch nur einen kleinen Schritt zur Seite zu gehen, damit sie ein wenig Raum bekommt. Bei Sekunde 23 macht er dann sogar c) noch einen kleinen Schritt nach vorne und nach links und dreht ihr noch mehr den Rücken zu, um sie vollends auszuschließen. Esken merkt das natürlich und versucht nun, von rechts durchzukommen. Aber auch Eskens Kollege als SPD-Parteivorsitzender Lars Klingbeil macht ihr kaum Platz. Er dreht ihr nicht so extrem wie Scholz den Rücken zu, er geht aber auch keinen deutlichen Schritt zur Seite, um sie in die Runde aufzunehmen. Und auch von den beiden anderen Herren, darunter der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Rolf Mützenich, sagt keiner ein Wort. Esken wird hier bewusst und gezielt von allen geschnitten.

Natürlich zeigt das, welch geringes Ansehen Saskia Esken in der SPD-Spitze hat. Und das hat natürlich Gründe. Sie ist wohl eine vollkommene Fehlbesetzung, das muss man wohl so hart sagen. Gleichwohl rechtfertigt das nicht einen solchen Umgang miteinander und es sagt sehr viel über den Charakter dieser Herren aus, ganz besonders den von Olaf Scholz, der dieses Schneiden ja am heftigsten praktiziert. Scholz redet ständig von „Respekt“, zeigt selbst aber keinerlei Achtung, nicht vor seinem bis vor kurzem noch Finanzminister Christian Lindner, nicht vor der FDP und auch nicht vor der eigenen Parteivorsitzenden. Doch es geht noch weiter.

Auch gegenüber Friedrich Merz offenbart Scholz einen völligen Mangel an Achtung und Respekt

Als Scholz dann im ZDF heute journal am Montagabend auf die Kritik von Unionskanzlerkandidat Merz angesprochen wurde, dass der Kanzler auf EU-Gipfeln öfter schweigend dasitze, ohne ein Wort von sich zu geben und als er angesprochen worden sei, er solle doch auch mal was sagen, er, Scholz, mit „Nö“ geantwortet habe, sagte Scholz dann 7. wörtlich: „Fritze Merz erzählt gern Tünkram“, was wohl so viel heißen soll wie Unsinn, Quatsch, dummes Zeug. Was Scholz hier macht, ist folgendes: Er verunstaltet den Vornamen von Merz und macht aus Friedrich „Fritze“, nicht „Fritz“, sondern „Fritze“. Dieses e am Ende ist wichtig. Denn „Fritze“ ist kein Name, sondern eine pejorative, eine abwertende allgemeine Bezeichnung für eine Person, die zum Beispiel einer bestimmten beruflichen Tätigkeit nachgeht, wie Zeitungsfritze oder Versicherungsfritze. Das ist fast immer negativ konnotiert und auch negativ, abwertend gemeint. Eine typische Redewendung ist auch: „Was will der Fritze schon wieder?“, im Sinne von: dieser (unangenehme) Kerl. 

Nun ist es eine ganz grundlegende Anstandsregel, dass man sich über Namen von anderen Menschen nicht lustig macht, aus einem ganz einfachen Grund: der Name, insbesondere der Vorname gehört zur Persönlichkeit eines Menschen dazu und seinen Namen hat man sich selbst nicht ausgesucht. Niemand kann also etwas für seinen Namen. Und über unveränderliche, nicht selbst gewählte Merkmale bei Menschen macht man keine Scherze. Das gehört sich einfach nicht. Scholz macht aber nicht nur einen Scherz, durch das „Fritze“ bringt er seine vollkommen fehlende Achtung zum Ausdruck. Und dieses völlige Fehlen von Achtung gegenüber Mitmenschen ist ein Zug, den wir durchgängig sehen können bei Scholz.

Denken Sie nur zurück an seinen Ausspruch „diesen Jungs und Mädels“ schon 2022. „Diesen Jungs und Mädels“ bezog sich dabei auf den Vorsitzenden der Ausschusses für Auswärtiges Michael Roth (SPD), die Vorsitzende des Ausschusses für Verteidigung Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und den Vorsitzenden des Ausschusses für Europa Anton Hofreiter (Grüne). Denken Sie an Scholz Schimpftirade gegenüber seinem eigenen Finanzminister Christian Lindner (FDP). Denken Sie an sein mehrmaliges die kalte Schulter zeigen gegenüber und systematisches Ausschließen von Saskia Esken (SPD). Denken Sie an die Namensverunstaltung gegenüber Friedrich Merz (CDU).

Und wie sich inzwischen herausstellte, hat Merz durchaus keinen „Tünkram“ erzählt, wie Scholz behauptete. SPIEGEL Politik berichtete bereits am 06.07.2024:

Scholz schweigt 4

So wie Scholz Esken ausbootet, so versucht er es jetzt sogar mit seinem eigenen Vizekanzler zu tun

Und selbst sein Noch-Koalitionspartner Die Grünen, sein Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck bleibt 8. von diesem Mangel an Achtung, an Respekt und Fairness nicht verschont. Denn wie nun bekannt wurde, lag es wohl gar nicht an ARD und ZDF, dass Habeck nicht mit eingeladen wurde und es nur zu einem Kanzlerduell mit Friedrich Merz und Olaf Scholz kommen soll und nicht wie 2021 zu einem Triell, worüber die Grünen und ihre Anhänger sich natürlich sehr aufregen. Auch das scheint an Scholz zu liegen, wie Table Media berichtet:

Bild

Sollte das stimmen, dann hat Scholz seinen eigenen Koalitionspartner Die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck ausgebootet. Er macht also mit Habeck im Grunde das Gleiche wie mit Esken. Er zeigt auch ihm die kalte Schulter und schließt ihn aus. Als potentieller SPD-Wähler würde ich mich fragen, ob ich wirklich eine solche Person mit solchen Charakterzügen als Bundeskanzler haben möchte. Und dabei haben wir über die Außenpolitik und welchen Scherbenhaufen er in der Beziehung zu fast allen anderen Staaten hinterlässt, noch gar nicht gesprochen. Auch da fällt er ja fast jedem in den Rücken, kann sich keiner wirklich auf ihn verlassen.

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