Der SPIEGEL, seine linken „Wissenschaftler“ und Fake News-Leserbriefe

Von Jürgen Fritz, Sa. 08. Feb 2025, Titelbild: YouTube-Screenshot

Der SPIEGEL-Kolumnist Prof. Dr. Christian Stöcker behauptet in einem abstrusen Artikel, Friedrich Merz falle „auf den Psychotrick der AfD herein“. Gleich an vier Stellen musste die Redaktion den Text korrigieren. Dann veröffentliche DER SPIEGEL einen Leserbrief, in dem falsche Tatsachenbehauptungen über Merz frei erfunden wurden. Ein SPD-Politiker verbreitete das weiter.

SPIEGEL-Journalist Claas Relotius, der größte Betrüger seit Hitlers Tagebücher

Es war 2018, als der Fall des mit Preisen überhäuften SPIEGEL-Journalisten Claas Relotius aufflog und herauskam, dass Relotius in seinen „Reportagen“ massenweise Dinge teilweise einfach hinzugedichtet, teilweise sogar vollkommen frei erfunden und erlogen hatte. Und das ging über viele, viele Monate so, ja über mehr als ein, fast zwei Jahre, bis ihn schließlich sein Kollege Juan Moreno gegen heftige Widerstände innerhalb des SPIEGEL schließlich überführte. Moreno schrieb ein Buch darüber, dass er ein Jahr später veröffentlichte. „Es tut uns leid, was passiert ist – und wir werden den Fall in aller Demut aufarbeiten“, schrieben die Chefredakteure des SPIEGEL damals. Doch wer glaubt, DER SPIEGEL sei nun zu einem seriösen Blatt geworden, der muss regelmäßig feststellen, dass einiges dagegen spricht. Hier nur zwei Fälle aus der jüngsten Vergangenheit.

DER SPIEGEL muss in einem Artikel vier Fehler korrigieren, drei waren zugunsten von SPD und Grünen

Zu dem SPIEGEL-Artikel „Friedrich Merz fällt auf den Psychotrick der AfD herein“ von Christian Stöcker vom 02.02.2025 musste sich die Redaktion gleich vierfach korrigieren:

»Anmerkung der Redaktion: (1) In einer früheren Version des Artikels hieß es, 2007 habe die Union zusammen mit der FDP regiert. Es war jedoch eine Große Koalition mit der SPD. Außerdem war (2) von den Geschehnissen in der Silvesternacht 2016/17 die Rede, gemeint war die Silvesternacht 2015/16. Wir haben die Fehler korrigiert. An einer anderen Stelle zu den Fällen in Solingen und Aschaffenburg war davon die Rede, dass die politische Verantwortung bei den Unionsinnenministern von Nordrhein-Westfalen und Bayern gelegen habe. Das ist so nicht korrekt. (3) In NRW ist für die Abschiebung die grüne Fluchtministerin des Landes zuständig. (4) Im bayerischen Fall lag ein Problem beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das dem SPD-geführten Bundesinnenministerium untersteht und wegen Überlastung mit Verzögerung arbeitete. Auch hier haben wir die Stelle korrigiert.«

Zu dem Autor des Artikels und SPIEGEL-Kolumnisten: Christian Stöcker ist „Kognitionspsychologe“ und seit Herbst 2016 Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). Dort verantwortet er den neuen Studiengang „Digitale Kommunikation“. Vorher leitete er das Ressort „Netzwelt“ bei SPIEGEL ONLINE.

In seinem fachlich dilettantischen und stark tendenziösen, propagandistisch aber raffinierten Artikel hatte er behauptet, das Narrativ vom „gefährlichen Ausländer“ gehöre zum Markenkern der AfD. Sie habe es mit langem Atem strategisch in den Mainstream eingeschleust und die Union „mit gezielter Realitätsverzerrung“ überlistet.

Sodann arbeitet er fortlaufend mit einem Trick, den wir bei linkspopulistischen und linksradikalen Journalisten sehr häufig beobachten können: Sie knallen die Leser a) mit unglaublich vielen Zahlen und Statistiken voll, um so den Blick auf das Wesentliche zu vernebeln und zu verschleiern, um gezielt falsche Eindrücke zu erwecken, und benutzen b) Begriffe, die einen sehr wissenschaftlichen Eindruck erwecken, wie „kognitive Verzerrung“ und „Verfügbarkeitsheuristik“. Diese Begriffe und Phänomene gibt es natürlich, aber sie setzen diese gezielt ein, um damit ihre linke Propaganda zu betreiben und um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen: Deutschland hätte keinerlei Sicherheitsproblem und es gäbe keinerlei Kausalzusammenhang zwischen Herkunft und Gewalt.

Dabei belegen die offiziellen Kriminalstatistiken eindeutig, dass 100.000 Ausländer ca. 5,5 mal so viele Tötungsdelikte begehen wie 100.000 Deutsche (eingedeutschte Immigranten, auch solche mit mehreren Nationalitäten, werden dabei zu hundert Prozent zu den Deutschen gezählt). Bei Asylanten und Geduldeten ist die Faktenlage noch viel dramatischer: Hier begehen 100.000 Asylanten/Geduldete 20 mal so viele Tötungsdelikte wie 100.000 Deutsche und 50 mal so viele Gruppenvergewaltigen und überfallartige Vergewaltigungen. Von solchen Zahlen und Zusammenhängen findet sich kein einziges Wort bei dem „Kognitionspsychologen“. Was der „Wissenschaftler“ Christian Stöcker hier betreibt, ist nichts anderes als linkspopulistische/linksradikale Propaganda und das auch noch mit jeder Menge sachlicher Fehler versehen. Die Stoßrichtung ist dabei klar: Es geht immer gegen die AfD und gegen die Union, mittlerweile besonders gerne gegen Friedrich Merz.

Der SPIEGEL veröffentlicht einen Leserbrief mit frei erfundenen falschen Tatsachenbehauptungen über Merz

Inzwischen gibt es schon den nächsten Fall. DER SPIEGEL veröffentlichte offensichtlich vollkommen ungeprüft einen Leserbrief angeblich von einem Dr. Peter Krizan, der behauptete, sein Sohn hätte in St. Gallen studiert. Dort hätte Friedrich Merz als Honorarprofessor Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften gehalten, deren Qualität und Inhalt so miserabel gewesen wären, dass die Studenten „dies als Schande für die Hochschule empfunden“ hätten. Die Universitätsleitung wäre nach kurzer Prüfung zu dem gleichen Schluss gekommen und hätte das Lehrverhältnis mit Friedrich Merz vorzeitig beendet. Soweit die Behauptungen in dem Leserbrief.

Unter anderem das SPD-Unterbezirksvorstandsmitglied Cuxhaven Mattheus Berg, Gründer der wahlwertstattWahlkampf mit Wirkung, hat dies ungeprüft weiterverbreitet:

Dabei kann man innerhalb von einer Minute nachprüfen, dass Friedrich Merz überhaupt keine Wirtschaftswissenschaften studiert hat, sondern Rechtswissenschaft. Nach seinem Ersten juristischen Staatsexamen absolvierte er seinen Vorbereitungsdienst, unter anderem am Landgericht Saarbrücken und nach der zweiten juristischen Staatsprüfung war er als Richter am Amtsgericht Saarbrücken tätig und danach als Rechtsanwalt.

Armin Peter, der stellvertretende Leiter Pressestelle und Sprecher der CDU sowie Sprecher des Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, schreibt dazu:

»Das ist Unfug. Friedrich Merz hatte nie einen Lehrauftrag an der Universität St. Gallen. Entsprechend kann der Vorfall so nicht stattgefunden haben. Bitte um Korrektur ging an DER SPIEGEL. Und an Mattheus Berg: Wer so einen Stuss ungeprüft verbreitet, riecht nach Verzweiflung.«

 Der SPIEGEL hat den Leserbrief inzwischen entfernt und schreibt nun:

»Anmerkung der Redaktion vom 8. Februar 2025: An dieser Stelle war ein Leserbrief zu finden, in dem es um einen angeblichen Lehrauftrag von Friedrich Merz an der Universität St. Gallen ging, den es aber nach Angaben der CDU nie gab. Wir haben den Brief deshalb depubliziert und prüfen den Vorgang.«

Schlusshinweis

Was hinter dem Ganzen steckt, können Sie hier lesen: Sozialistische Politiker, „Wissenschaftler“, Journalisten, „Kulturschaffende“ haben keine moralische „Haltung“ oder „Gesinnung“ (Tugend), sondern eine Ideologie mit einem äußeren Ziel (Telos): Sie wollen die gesamte Gesellschaft nach ihren Vorstellungen umformen, nach dem Prinzip: Der Zweck heiligt die Mittel.

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