Von Jürgen Fritz, Sa. 08. Feb 2025, Titelbild: NDR-Screenshot
Was für ein Paukenschlag mitten im Wahlkampf! Robert Habeck hat in seinem Wahlkreis Flensburg-Schleswig am Freitag seine Stimme für die Bundestagwahl abgegeben, da er am 23. Februar nicht in Flensburg ist. Heute gab er nun zu, dass er die CDU gewählt hat, weil er will, dass Merz Kanzler wird. Und er begründete auch warum.
Deshalb hat Habeck erstmals CDU gewählt
Damit hätte wohl wirklich niemand gerechnet. Nachdem der Kanzlerkandidat der Grünen gestern schon seine Stimme für die Bundestagswahl abgegeben hat, begründete Robert Habeck heute ausführlich, warum er erstmals in seinem Leben die CDU wählte: Er will, dass Friedrich Merz Kanzler wird.
Hier seine Begründung im Detail:
„Ich sehe ein und muss zugeben, dass er es einfach am besten kann. Ich selbst bin dafür nicht geeignet. Und Olaf Scholz noch viel weniger. Ich habe ihn ja drei Jahre lang erlebt. Sorry, aber nochmal Scholz geht wirklich gar nicht. Als ich mich für meine Partei als Kanzlerkandidat zur Verfügung stellte, dachte ich, ich könnte es, zumal es ja mit Annalena 2021 nicht so wirklich gut lief. Auch war ich mir sicher, dass ich auf jeden Fall besser wäre als Olaf, weil ich, ich denke, das darf ich sagen, kommunikativ viel stärker bin. Aber ich habe mich einfach selbst überschätzt. Kommunikation alleine reicht ja nicht in so einem wichtigen Amt. So viel Selbstkritik, die an anderer Stelle leider fehlt, muss einfach sein.
Unter Scholz haben wir alle wirklich sehr gelitten. Und es war einfach auch nicht richtig, dass Olaf Lindner die ganze Schuld für das Scheitern der Ampel in die Schuhe geschoben hat. Wir waren alle drei schuld und so hätte das nicht auseinandergehen dürfen. Christian Lindner hatte da vollkommen Recht. Ich habe alles versucht, Scholz von diesem Schritt abzuhalten und ein würdiges Ende gemeinsam zu gestalten, wie Christian das vorgeschlagen hatte. Aber Olaf und Klingbeil im Hintergrund wollten das unbedingt so durchziehen und ließen sich partout nicht davon abbringen. Das hatte natürlich wahltaktische Gründe. Die SPD brauchte einen Sündenbock und die FDP war ohnehin verhasst im linken Lager. Ich habe mich bei dieser Sache nie wohl gefühlt, aber man wollte nicht auf mich hören.
Und auch bei der Schmutzkampagne gegen Merz und die CDU, die nun läuft, habe ich mich nie wohlgefühlt. Die SPD und unsere Wahlkampfstrategen wollten das unbedingt, weil sie meinten, das wäre unsere einzige Chance, das Ruder doch noch rumzureißen. Ich war von Anfang an dagegen, hab mich aber wieder mal rumkriegen lassen. Das war ein Fehler. Und wie wir jetzt sehen, zahlt diese ganze unappetitliche Kampagne nicht mal auf unser Konto ein. Dabei hat Merz natürlich Recht. Wir müssen bei der Migrationspolitik was ändern. So kann das nicht weitergehen. Jeder weiß es, aber wir haben es die letzten drei Jahre nicht hinbekommen. Und als ich dann meinen 10-Punkte Plan vorlegte, fiel mir die eigene Partei wieder einmal in den Rücken, insbesondere die grüne Jugend. Es ist immer das Gleiche und ich habe davon jetzt genug. Ich mache das nicht mehr mit.
Deswegen habe ich jetzt erstmalig CDU gewählt. Merz ist der richtige Mann. Natürlich finde ich nicht alles gut und teile einige seiner Positionen nicht, aber insgesamt muss man schon sagen, er hat ganz klar Führungsqualitäten, die Scholz einfach nicht hat und die ich, so ehrlich muss ich sein, auch nicht habe. Wir stecken jetzt seit Wochen bei ca. 13,5 Prozent fest und höher geht es offensichtlich nicht mehr, obwohl wir wahnsinnig intensiv Wahlkampf gemacht haben. Und der war ja zumindest teilweise richtig gut. Lob von der Stelle an unser Wahlkampfteam, dem ich ausdrücklich danke. Chancen aufs Kanzleramt hätte ich aber ohnehin nicht mehr und unter Scholz will ich auf keinen Fall nochmals vier Jahre Minister sein. Was wir Grüne mit ihm in der Ukraine-Politik erlebt haben, das war schon arg und das sollten wir auf keinen Fall wiederholen, im Sinne der Ukraine und im Sinne Europas.
Außerdem ist Merz nach meiner Einschätzung die einzige Chance, zu verhindern, dass die AfD noch viel stärker wird und wir in vier Jahren österreichische Verhältnisse bekommen. Das will ich nicht. Insofern kann ich Ihnen hiermit sagen: Von mir aus können wir den Wahlkampf einstellen. Das spart viel Geld, welches wir die nächsten vier Jahre gut gebrauchen können. Ich hoffe, dass Herr Merz mich vielleicht doch als Minister akzeptiert und werde mich ihm nach der Wahl anbieten. Es muss ja nicht Wirtschaft sein. Das war wirklich nicht so gut. Das Thema liegt mir auch nicht so sehr. Ich wäre auch zufrieden als Kulturminister oder als Kommunikationsminister und Regierungssprecher. Ich bedanke mich bei Ihnen.“
P.S.
Satire.
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