Fehlkonstruktionen: EU und Euro waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt

Von Jürgen Fritz

Mit Großbritannien ist der nach Deutschland größte Nettozahler aus der EU ausgetreten. Griechenland steht zum x-ten mal vor dem Staatsbankrott und ist ohne weitere Milliardenzahlungen vor allem aus Deutschland nicht überlebensfähig. Italien und Griechenland sind nicht fähig oder nicht willens, die EU-Außengrenzen konsequent zu schützen. Weshalb waren sowohl der Euro als auch die EU in dieser Form von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

Welches Interesse sollten Italien und Griechenland haben, uns vor Immigranten zu schützen?

Afrika mit inzwischen weit über einer Milliarde, bald zwei Milliarden Menschen und auch die islamische Welt mit 1,6 Milliarden Muslimen, ebenfalls explosionsartig sich vermehrend, werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten alles dran setzen, Europa förmlich zu überrennen. Warum sollten sie nicht, wenn sie niemand davon abhält? Schließlich können sie ihren Lebensstandard hier doch schlagartig verzehn-, verzwanzig-, verdreißigfachen.

Welches Interesse sollten nun aber Italien, Griechenland und andere haben, die Außengrenzen konsequent zu sichern und die Gesundheit ihrer Polizisten und ihres Grenzschutzes aufs Spiel setzen, zudem noch der Schuldige der hässlichen Bilder sein, die dann unweigerlich entstehen, wenn doch fast alle Immigranten nur durchziehen wollen, weiter nach Österreich, Schweden und vor allem nach Deutschland? Italiener und Griechen haben kein originäres Interesse, Österreich und Deutschland zu schützen. Warum sollten sie das auch haben?

Die EU bewirkt kein inneres Zusammenwachsen, sondern die Spaltung Europas

Also geht es nur über Druck, den andere Länder, insbesondere Deutschland und Österreich auf Italien und Griechenland ausüben müssen. Was bewirkt aber dieser Druck? Wird dies zu einem inneren Zusammenwachsen der EU-Länder führen oder zu einer zunehmenden inneren Spaltung?

Die EU ist nicht nur gescheitert, sie konnte, so wie sie konstruiert war, niemals funktionieren. Wer rein über die Ökonomie geht, bewirkt folgendes: Jeder versucht, den anderen auszunutzen, so sehr er nur kann. Solange alle irgendwie profitieren, hält das Konstrukt zusammen. Sobald einer aber nicht mehr von der Gemeinschaft profitiert, sobald die persönlichen Nachteile die Vorteile überwiegen, hat er kein Interesse mehr an solch einer Union, weil sie niemals eine innere, politische, mentale solche war, sondern von Anfang an eine ökonomische.

Auch der Euro war von Anfang an eine Fehlkonstruktion

Hinzu kommt, dass die wirtschaftliche Leitungsfähigkeit gerade zwischen Italienern und Griechen einerseits sowie Deutschen und Österreichern oder auch Niederländern, Luxemburgern etc. andererseits viel zu große Unterschiede aufweisen. Man hat hier Länder zusammengekippt, die viel zu stark differieren, sowohl in ihrer Wirtschaftskraft als auch in ihrer Mentalität.

Auch hat man die selbst definierten Regeln niemals eingehalten. Viele Länder, vor allen Dingen Griechenland, welches von Beginn an falsche Zahlen lieferte, hätten niemals in den Euro aufgenommen werden dürfen. Als dann später sogar die zwei Schlüsselländer Frankreich und Deutschland die Konvergenzkriterien immer wieder gebrochen haben, Deutschland unter der rot-grünen Schröder-Regierung gleich viermal in Folge, ohne dafür je zur Rechenschaft gezogen zu werden, war allen klar: Die Regeln stehen nur auf dem Papier, da muss sich keiner dran halten.

In dieser Form ist der Totalzusammenbruch unvermeidlich

Vor allem aber, Deutschland macht durch seine enorme Wirtschaftsstärke fast alle anderen Euro-Länder kaputt, weil diese innerhalb einer gemeinsamen Währung, welche sie völlig überfordert, keine Möglichkeit mehr haben, eine eigene Währung abzuwerten, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Anschließend geben wir Deutschen ihnen dann ständig Geld, weil sie sonst nicht mehr überleben könnten. Genau dadurch aber machen wir sie immer noch schwächer (Sozialismusprinzip). Das heißt, wir züchten regelrecht Abhängigkeiten statt anderen zu helfen, selber stärker zu werden. Irgendwann aber werden die anderen so zahlreich so schwach sein, dass wir sie nicht mehr alle halten können. Dann wird alles zusammenbrechen. Ein vollkommen krankes System!

Dieses kranke System führt aber schon jetzt nicht zu einem inneren Zusammenwachsen Europas, welches sehr wünschenswert wäre, sondern bewirkt genau das Gegenteil, siehe all die Hetze in Griechenland gegen Deutschland (Merkel mit Hitlerschnauzer), obschon es Milliarde um Milliarde überwiesen bekommt. Die Kluft wird dadurch aber nicht kleiner, sondern immer größer. Und die Griechen und auch die Italiener haben keine Lust, uns zu schützen, indem sie die EU-Außengrenzen konsequent sichern und Immigranten ordnungsgemäß registrieren. Stattdessen winken wie viele einfach durch nach dem Motto: Die wollen ja eh nach Österreich oder Deutschland, lassen wir sie doch einfach durchziehen.

Fazit

Ergo raus aus dem Euro (Dexit), die EU von Grund auf reformieren oder einen völligen Neuanfang machen mit einem kleinen Kerneuropa von Ländern, die a) eine ähnliche Mentalität haben und b) eine ähnliche ökonomische Stärke. Und vor allem: die eigenen Grenzen wieder konsequent sichern, eventuell mit anderen Ländern zusammen wie Österreich, Slowenien usw., sofern möglich.

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Dieser Artikel erschien auch auf jouwatch.

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Bild: Pixabay, CC0 Public Domain

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6 Antworten auf „Fehlkonstruktionen: EU und Euro waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt

  1. Tanzender Berg

    Eine Familie lebt in einem bescheidenen Haus, umgeben von einem großen Gemüsegarten. Sie besitzen weder große Kenntnisse im Gemüseanbau noch unternehmerische Fähigkeiten, so dass sie eine ärmliche Existenz fristen. Ihr Nachbar besitzt Unternehmergeist, hat sich große Expertise in der Milchwirtschaft angeeignet und durch großen Fleiß einen Stall voller prächtiger Milchkühe erworben. Der erfolgreiche Milchbauer schenkt dem trägen Nachbarn jeden Tag frische, wohlschmeckende Milch und außerdem so viel Geld, dass der arme Nachbar für sich und seine Söhne und Töchter größere und komfortablere Häuser bauen konnte als der tüchtige Milchbauer. Nun kommen zahlreiche junge Männer aus fremden Landen, die durch den Gemüsegarten stapfen, die Töchter des Gemüsebauern befummeln und beschimpfen und das Gemüse niedertrampeln, um auf das Grundstück des Milchbauern zu gelangen und dessen prächtige Kühe mit riesigen Messern in blutrünstiger Art niederzumetzeln, seinen Stall niederzubrennen und sein Geld zu entwenden. Welches Interesse sollte der Gemüsebauer haben, einen Zaun um sein Grundstück zu ziehen und zu bewachen?

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  2. Pingback: Wieso Euro und EU nicht nur gescheitert sind, sondern so gar nicht funktionieren konnten – Alternativnews

  3. sascha313

    Das ist ja nun ganz und gar Käse – wieso sollten imperialistische Staaten mit Weltmachtanspruch wie die BRD ein Interesse am „Zusammenwachsen“ mit anderen imperialistischen Staaten, ihren Konkurrenten, haben.

    Und was für eine verquere Denkweise ist es, wenn man verlangt, daß ein Land sich erst „schützen“ muß vor Flüchtlingen, die durch dessen eigene kriegerische Aktivität erst zum Verlassen ihrer Heimatländer gezwungen wurden.

    Schon vergessen, wer im die Massendeportationen, Plünderungen und Mordtaten wie z.B. im griechischen Thessaloniki, Ioannina oder Distomo angerichtet hat? Oder „nicht gewußt“ (ei, wie typisch deutschl) wie viele Milliarden Euro an Schäden die deutsche Monopolbourgeoisie dem griechischen Volk durch die Massaker während der deutsch-faschistischen Besatzung zugefügt hat? Und nicht nur dort! So als habe es den Nürnberger Prozeß nie gegeben!

    Wenn schon „krankes System“ – dann ist es der Kapitalismus, der durch seine Ausbeutung fremder menschlicher Arbeitskraft, seine Eroberungs- und Kriegspolitik millionenfach unter Beweis gestellt hat, daß er die Probleme, die er hervorbringt – und es werden täglich mehr! – nie und nimmer wird lösen können!

    Und überhaupt – was verstehen Sei unter „Sozialismus-Prinzip“? Andere Länder schwächen, etwa? Man muß schon mit einer erheblichen Dürftigkeit an historischem Wissen bedacht sein, um solche lachhaft-schrägen Vergleiche ziehen zu können…

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  4. fibeamter

    Hat dies auf fibeamter rebloggt und kommentierte:
    Richtig. vgl.hierzu Pressemitteilung des Bundesverfassungs-gerichts vom 30.06.2009 zum Lissaboner Vertrag mit aufzählun großer Demokratiedefizite

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