Von Jürgen Fritz, Do. 25. Mrz 2021, Titelbild: RTL-Screenshot
Der Bachelor hat gestern Abend in „Nach der letzten Rose“ nicht wenige geschockt. Man konnte ja schon zuvor einiges lesen, wollte es aber irgendwie gar nicht glauben. Nach all den Aufregungen der letzten Woche ist Niko nun gar nicht mehr mit seiner Mój Mimi zusammen, der er doch auf so herzergreifende Weise seine letzte Rose gegeben hatte und nicht der aus der Verbannung zurückgeholten Michèle. Das kann doch nicht sein, dachte man, aber es kann. Ein Rückblick.
Das irre Halbfinale: Niko gibt Mimi und Stephie die zwei letzten Rosen und merkt sofort, dass er Michèle vermisst
Ich persönlich – und ich dürfte da nicht alleine stehen – fand ja lange Zeit, dass Niko Griesert (30) aus Osnabrück der beste Bachelor war, den es je gab: sehr kultiviert, eloquent, hübsch, attraktiv, sportlich, unglaublich charmant, aufmerksam und einfühlsam, der Vater ist Oberbürgermeister von Osnabrück, er hat einen ordentlichen Beruf (IT-Projektmanager), spricht verschiedene Sprachen, spielt Klavier. Aber was hat der denn am Ende gemacht?
Zuerst serviert er im Halbfinale Michèle de Roos (27-jährige Immobilienfachwirtin aus Köln) ab, bereut es dann, holt sie zurück und beendet es dafür mit Stephie Stark (25, Store Managerin aus Olching), die völlig geschockt ist, redet irgendwas Furchtbares herum, er hätte jetzt „auf sein Herz gehört“. Was soll das denn heißen in Bezug auf Stephie? Welche Körperteile hatten sich denn dann zuvor für sie entschieden?
Sie fragt jetzt in der Sendung „Nach der letzten Rose“ , als beide im Studio nebeneinander sitzen, auch mehrfach nach, was diese Worte bedeuten sollten. Aber er kann überhaupt keine Antwort darauf geben. Die hängt auch immer noch total an ihm! Schon da hat er das erste Herz gebrochen. Stephie ist jetzt, Wochen später, immer noch total mitgenommen.
(Die richtige Antwort wäre übrigens gewesen: „Zwischen uns hatte sich ja etwas sehr Intensives entwickelt, was ich gar nicht zu hoffen gewagt hätte im Vorhinein. Da sind echte Liebesgefühle in mir für dich entstanden und das war wunderschön mit dir. An einem bestimmten Punkt habe ich aber gemerkt, dass Mimi – das hattest du ja ja die ganze Zeit mitbekommen – und am Ende auch Michelle mich noch tiefer berührt hatten, was ein völliges Gefühlschaos in mir auslöste. Deswegen wusste ich überhaupt nicht mehr, was ich machen soll und hab so blödes Zeug von mir gegeben. Ich hatte einfach innerlich meinen Kompass verloren und war selbst völlig verwirrt. Verzeih mir bitte! Das war nicht okay, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe und was ich da für dummes Zeug sagte in dem Moment. Das war Scheiße. Ich weiß das selbst. Das war einfach Ausdruck meines inneren Gefühlschaos in diesem Moment. Das hattest du aber wirklich nicht verdient. Mir tut das unendlich leid. Auch wenn das eigentlich unverzeihlich ist, ich kann dich nur um Verzeihung bitten, Sophie, verstehe aber, wenn du das jetzt nicht annehmen kannst oder willst.“)

Inniger Moment zwischen Stephie und Niko, RTL-Screenshot

Stephie, RTL-Screenshot
Das noch verrücktere Finale: Niko entscheidet sich zum zweiten Mal gegen Michèle, obschon er sie extra wieder zurückgeholt hatte in die Sendung
Okay zurück zur Sendung und diesem irren Verlauf, der alles bisher Dagewesene toppte. Nun sind also Mimi Gwozdz (26, Bürokauffrau auf Pfungstadt) und Michèle de Roos im Finale um die letzte Rose – und nicht Mimi und Stephie. Doch dann entscheidet Nico sich – obwohl er Michelle extra zurückholte – doch wieder für Mimi, serviert Michelle zum zweiten Mal ab, nachdem er sie entgegen der Regeln heimlich kontaktiert hat, womit er vertragsbrüchig wurde gegenüber RTL. Er beendet es zum zweiten Mal mit ihr, nachdem er sie aus der Verbannung zurückholte, nachdem sie eine Nacht zusammen verbracht haben ohne Kameras – was da geschehen ist, darüber kann man nur mutmaßen.
Und dann gibt er seine letzte Rose doch Mimi, zu der er von Anfang an eine sehr innige Beziehung aufgebaut hat, die eigentlich auch die ganze Zeit die Favoritin war. Das Band zwischen den beiden konnte man ja förmlich sehen. Wie muss sich das jetzt für Michelle anfühlen? Er weist sie zum zweiten Mal ab, nachdem er sie extra entgegen der Regeln zurückgeholt hat, was ihre Hoffnungen, dass er sich doch für sie entscheiden könnte, natürlich ins schier Unendliche gesteigert hat. Denn wer bricht den Vertrag, nur um eine Frau wiederzusehen, wenn er sie nicht ernsthaft will?
Beim ersten Mal hatte Michèle – ein tolle Frau übrigens – damit gerechnet, dass sie nicht die letzte Rose bekommen würde und war eigentlich froh, dass sie schon vor dem Finale rausflog, denn für sie war eigentlich immer klar, dass er sich letztlich für Mimi entscheiden würde, und ihre Überlegung war durchaus rational: „Lieber jetzt rausfliegen als im Finale, gegen Mimi habe ich eh keine Chance, wenn ich sehe, wie er sie immer anschaut. Jetzt ist der Schmerz zwar groß, aber wenn ich am Ende den Kürzeren ziehe, wird der Schmerz noch größer sein“, so sinngemäß ihre Gedanken. Denn Sie konnte dieses Band zwischen Nico und Mimi, das wirklich von Anfang an da war, ja auch sehen.
Aber nachdem er Michelle in die Sendung zurückholte, was ja eigentlich gar nicht geht, hat sich ihre Erwartungshaltung natürlich völlig verändert. Jetzt glaubt sie zum ersten Mal, dass er sich doch nicht für Mimi, sondern für sie entscheiden würde. Warum sonst holt man jemanden zurück, der schon weg war?
Dann aber sagt Nico im Finale zu Michèle, er habe sich doch in Mimi verliebt und nicht in sie. Er werde Mimi die letzte Rose geben. Michèle ist jetzt natürlich nicht mehr so verständnisvoll wie bei der ersten Abfuhr und will jetzt kein Wort mehr von ihm hören. Im Auto sagt sie: „Der hat keine Träne mehr verdient“, kann sich die Tränen aber doch nicht ganz verkneifen. Die Enttäuschung ist jetzt natürlich endlos groß.

Michèle nach der zweiten Abfuhr, RTL-Screenshot
Niko gibt die letzte Rose mit wunderschönen Worten an Mimi
In der Zeit gibt Nico die letzte Rose nun tatsächlich Mimi und das mit den schönsten Worten, die ich je gehört habe in so einer Sendung:
„Mimi, was Salz und Pfeffer dir bedeuten, bedeutest du mir. Du bist einfach nicht wegzudenken. Ich bring dir jeden Tag frische Croissants mit einer großen Notfalltasse Kaffee. Mimi, du bist meine Traumfrau, mein Zuhause und meine Mimi. Mój Mimi (sie ist gebürtige Polin und er hat ein wenig Polnisch gelernt für sie). Du bist einfach zu lieben. Mimi, wenn du springst, dann springe ich auch. Du bist mein Lieblingsgedanke.“

Niko gibt Mimi gleich die letzte Rose, RTL-Screenshot
Dann gibt er ihr seine letzte Rose, sie nimmt sie freudetrunken an, die beiden scheinen jetzt nur noch weg zu wollen, endlich alleine, ohne Kameras, und endlich ganz füreinander da sein und man denkt: „Okay, die zwei passen ja auch wirklich sehr, sehr gut zusammen, das konnte man vom ersten Tag an sehen (wenngleich es mit Michelle und Sophie auch sehr gut gepasst hätte)“.

Mimi, als sie nochmals die Bilder sieht, wie Niko ihr die letzte Rose gibt, RTL-Screenshot
Nach der letzten Rose
Und jetzt eine Woche später (bezogen auf die Ausstrahlung, Realtime wohl einige Wochen später) sagen er und sie, dass ihr Liebesglück sofort nach der Sendung gleich wieder vorbei war. Sie sagt, es sei überhaupt nie zu einer Beziehung gekommen. Sie habe schon am gleichen Abend oder nächsten Morgen gemerkt, dass da etwas nicht stimmt mit ihm. „Nein, sind wir nicht. Wir waren auch nie wirklich eins“, antwortet Mimi auf die Frage von Frauke Ludowig, ob sie denn jetzt noch ein Paar seien. Und er sagt, er sei innerlich so zerrissen gewesen, dass er sich nicht auf sie einlassen konnte. Das alles hätte immer noch in ihm gearbeitet und er hätte sich davon nicht frei machen können. „Ich hab das alles nie wirklich wegstecken und verarbeiten können“, erklärt er in der Sendung. Ich übersetze: „Mir geht einfach Michèle nicht aus dem Kopf.“ Ja aber warum hast du sie denn dann wieder nicht genommen?

Mimi und Niko, man achte auf die Körpersprache von beiden, RTL-Screenshot
Dass Nico die letzten Wochen innerlich zerrissen war, das konnte man ja sehen, aber wie kann man sich denn nach solch neun intensiven Wochen für eine Frau entscheiden, wegen der man all die anderen wegschickte, und das hält noch keinen Tag an? Man hat den Eindruck, er will jetzt doch wieder Michèle. Und die sitzt da und weint die ganze Zeit. Nachvollziehbar. Man sah ja, wie sehr sie sich in ihn verliebt hat (und er ja auch in sie), wie schwer es ihr fiel, sich in diesem Format – 22 Frauen und ein Mann – innerlich zu öffnen. Dann tut sie es ganz am Schluss endlich, nachdem er sie zurückholte, und dann nimmt er doch wieder Mimi. Er hat Michèle zweimal weggeschickt. Soll die ihn jetzt zum zweiten Mal zurücknehmen und die dritte Enttäuschung riskieren?

Michèle, RTL-Screenshot
Dieser Bachelor bricht die Frauenherzen gleich reihenweise und weiß offensichtlich überhaupt nicht, was er will. Wieso nimmt er denn Mimi, sagt das sei vom ersten Tag an toll gewesen mit ihr – hat man ja auch gesehen und das war vollkommen glaubhaft -, und sofort nach Drehschluss ist es wieder vorbei? Wer soll daraus denn klug werden?
Inzwischen soll Niko und Michèle nun also doch wieder miteinander anbandeln, was Mimi verständlicherweise einige bissige Bemerkungen entlockt:
Nicos Fehler war, dass er ohne jedes innere Konzept in die Sendung ging
Was war nun Nicos Fehler? Was hat er falsch gemacht? Zunächst einmal wird wieder deutlich, dass eine solche Sendung wohl kein sehr guter Ort ist, um einen Partner auf Dauer zu finden. Ja, alles ist schön arrangiert, ein junger, attraktiver Mann, der Single und auf Partnersuche ist, und 20 oder 22 junge, attraktive Frauen, die ebenfalls Single und auf Partnersuche sind, auf der Suche nach der großen Liebe. Die entsteht aber offensichtlich ausgesprochen selten in all diesen Sendungen. Dieses Phänomen lässt sich nunmehr seit vielen Jahren über etliche Länder hinweg beobachten. Dass das, was da entsteht, auf Dauer hält, ist nicht die Regel, sondern die ganz große Ausnahme. Woran liegt das?
RTL respektive die entsprechenden TV-Sender in anderen Ländern – The Bachelor wurden in den USA bei der ABC 2002 erstmals produziert – arrangieren das Ganze natürlich so, dass es leicht wird, schnell besondere Gefühle zu entwickeln. Das alles ist längst bekannt: wunderschöne Locations, aufregende Dates, die Konkurrenzsituation zwischen den vielen Frauen um den einen Mann (oder umgekehrt bei der Bachelorette), das Ganze oft garniert mit abenteuerlichen Dingen, wie am Seil vom Hochhaus springen, in der Wildnis klettern usw. usf. Da schlägt das Herz ohnehin schon mal höher und das Gehirn kann dann nicht mehr so genau unterscheiden, ist die Aufregung jetzt nur wegen dem anderen oder ist sie wegen beidem, dem anderen und der abenteuerlichen Situation. Solche Dinge verbinden erstmal, haben aber mit dem Alltag später, der ja in einer Partnerbeziehung gemeinsam gestaltet werden muss, eher wenig zu tun. Das Ziel der TV-Macher ist klar: das Verlieben soll schnell gehen, damit die Zuschauer etwas zu sehen bekommen und durch die extrem ungleichen Zahlenverhältnisse 1:22 eine starke Konkurrenzsituation entsteht.
Auf all das hätte sich Niko, der immerhin 30 Jahre alt und nicht auf den Kopf gefallen ist, vorher schon einstellen können. Er ging ohne jedes Konzept in die Sendung. Nicht gut! Vorher Gedanken machen, was auf einen zukommen könnte, ist nicht schlecht. Dann ist die Gefahr, dass einen das Ganze überrumpelt und einem alles über den Kopf wächst, zumindest nicht ganz so groß. Man sollte das nicht unterschätzen. Denn die Gefahr, dass man bei so einer Auswahl von jungen, attraktiven Personen, die man alle noch nicht kennt, die alle Interesse an einem haben, sich gleich zu mehreren hingezogen fühlt, ist extrem groß. Was tun in so einer Situation? Das ist schon von außen schwer zu sagen und wenn man mitten drin steckt, noch viel schwieriger, zumal wenn man vorher nicht darüber nachgedacht und kein klares inneres Konzept hat.
Außerdem ließ er eine sehr starke Intimität gleich mit mehreren Frauen zu
Dass Niko so vielen Frauen näher kam, teilweise zwei, drei, vier Frauen in einer Sendung, also innerhalb einer Woche in Realtime küsste und ihnen körperlich und seelisch sehr nah kam, ist für den Zuschauer interessant und erhöht die Spannung, dürfte von RTL also auch so gewollt sein, für den Bachelor oder die Bachelorette erschwert es die Sache aber ungemein. Küsst man drei, vier Frauen innerhalb weniger Tage, verbringt mit jeder von ihnen unglaublich schöne, innige Stunden und fühlt sich mit jeder von ihnen wohl, dann verursacht das in einem selbst schnell ein Gefühlsdurcheinander und bei den Frauen natürlich ein enormes Enttäuschungspotential. Das ist ohnehin schon sehr hoch, da vor allem die drei, vier, fünf Letzten meist schon sehr starke Gefühle entwickelt haben. Durch zu viel Intimität wird dies aber nochmals gesteigert. Dabei ist von vorneherein klar, dass alle bis auf Eine furchtbar enttäuscht werden und selbst die Eine kann sich nicht mal halbwegs sicher sein, dass die Enttäuschung der Freude nicht auf den Fuß folgt.
Das ist in Liebesbeziehungen natürlich grundsätzlich so, wer sein Herz für einen anderen Menschen öffnet, macht sich dadurch enorm verletzbar. Es gibt kaum Schmerzhafteres als sich auf jemanden mit Haut und Haaren einzulassen, sich ganz auf ihn zu konzentrieren und bereit sein, alles für ihn zu tun, und der andere erwidert das nicht entsprechend. Aber hier in diesem Format ist das Ganze nochmals potenziert. Genau das ist das Prinzip der Sendung und das macht ihre Attraktivität aus: Wir sehen quasi im Großen, was im Kleinen bei jeder Partnerwahl abläuft. Durch die Potenzierung werden die Grundmechanismen der Liebessuche mithin überdeutlich. Aber für die Beteiligten ist das emotional kein Zuckerschlecken. Viele unterschätzen das wohl enorm und ahnen nicht wirklich, was da auf sie zukommt. Daher kann etwas Nachdenken, genauer: Antizipieren, was passieren könnte, was das emotional mit einem machen wird und worauf man achten sollte, nicht schaden. Das hat Niko meines Erachtens zu wenig getan. Er ging etwas unbedarft an die Dinge heran.
Und er hätte vielleicht auch etwas vorsichtiger sein sollen, mit wem er so viel Intimität zulässt. Das mag furchtbar verführerisch sein, wenn RTL quasi alles anrichtet, die Frau vor einem dafür offen ist und man sich zu ihr hingezogen fühlt, aber am nächsten Tag steht eben schon die nächste attraktive Frau vor dem Bachelor und RTL arrangiert die nächste wunderbare Situation, die zum Verlieben einlädt. Das sollte man einfach im Kopf behalten. Daher: Nein, Niko der Kopf (Gedanken) ist bzw. sind nichts Negatives. Immer nur auf sein Herz hören (sich ständig seinen Emotionen hingeben), ist nicht immer gut.
Worum es in Wahrheit geht, ist Verantwortung. Ja, natürlich sind die Frauen alle erwachsen (umgekehrt die Männer bei der Bachelorette natürlich ebenso) und müssten eigentlich wissen, worauf sie sich einlassen. Aber die Dinge entwickeln oft schnell eine Eigendynamik und diese wird sowohl vom TV-Sender als meist auch vom Bachelor noch zusätzlich angeheizt, der oftmals signalisiert: Ich will sehen, wer sich wirklich um mich bemüht. In der typischen Bachelor-Sprache: „Ich will wissen, wer es ernst meint und wem es wirklich um mich geht“. Also müssen die Frauen sich ranhalten und sich öffnen, wenn sie nicht gleich rausfliegen wollen.
Die formatbedingte Macht-Asymmetrie erfordert von dem Bachelor, dass er seiner Verantwortung gerecht wird, die er den Frauen gegenüber hat
Hinzu kommt ein Macht-Asymmetrie, da der Bachelor (oder die Bachelorette) als Einzelperson gleich bis zu 22 attraktiven und an ihm interessierten Frauen gegenübersteht, er somit freie Auswahl hat, während die Frauen alle auf einen Mann fixiert sind. Das macht übrigens den Bachelor meist zum wahren Verlierer. Denn er wird dieser Machtposition meist nicht gerecht, was man ihm viel mehr verübelt, als wenn Frauen, die auf Grund der Konstellation in der schwächeren Position sind, Fehler begehen. Dem kann man als Bachelor nur begegnen, indem man sich seine Verantwortung für den anderen bewusst macht. Jeder weiß: Mit Gefühlen anderer sollte man nicht spielen. Und man kann meist merken, bei wem die Gefühle echt sind, so hier bei Stephie, bei Mimi und Michèle – und bei einigen anderen Frauen, die teilgenommen haben, ebenso. Selbst die sehr von sich überzeugte Linda und die wahnsinnig sympathische Hannah waren schon ganz nah dran, sehr starke Gefühle zu entwickeln. Und auch sie küsste Niko beide recht intensiv.
Durch all das hat Niko gleich in mehreren Frauen ein sehr hohes Enttäuschungspotential erzeugt und noch etwas anderes zusätzlich: Er halt sich selbst innerlich völlig verwirrt und sich dabei verloren. Heraus kam dann dieses Chaos: Ich wähle Mimi und Stephie. Oh, das war ein großer Fehler! Ich vermisse Michèle so sehr! Michèle, das war ein Fehler, ich hätte dich nicht gehen lassen dürfen. Würdest du zurückkommen? Stephie, du musst jetzt doch gehen, ich werde Michèle zurückholen. Mein Herz will sie. Michèle, ich hab mich jetzt doch für Mimi entschieden, in sie habe ich mich verliebt, nicht in dich. Mimi, ich will dich, nur dich. Und am nächsten Tag merkt Mimi: Der will mich gar nicht, der hängt an Michèle.
Mein Rat an alle kommenden Bachelor
Hier also mein Rat an alle kommenden Bachelor: Denkt immer an die eine Sendung „Nach der letzten Rose“, wie ihr aus dieser heil herauskommt. Denn das ist das Schwierigste von allem.

RTL-Screenshot
Und unterschätzt das Ganze nicht. Macht euch vorher klar, was da vor allem auch emotional auf euch zukommen wird. Das überfordert wohl jeden, aber genau darauf kann man sich mental einstellen, indem man das gedanklich schon mal durchspielt, indem man es antizipiert. Profi-Sportler machen das vor Wettkämpfen fast alle. Also gerade nicht nur auf das Herz hören, sondern auch den Kopf (Gedanken) einschalten und zwar vorher schon. Das Herz (die Emotionen) wird sich ohnehin melden und das nicht zu knapp. Und bei der letzten Rose kann dann natürlich voll das Herz sprechen, aber bei den anderen Frauen ist Umsicht und Verantwortungsgefühl gefragt. Das ist sehr, sehr schwer in dieser Situation und wahrscheinlich wird das keiner so hundertprozentig schaffen. Deswegen hilft ein inneres Konzept, um sich selbst nicht völlig in den Emotionen zu verlieren.
Zur Philosophie der Emotionen siehe auch: Hoffnung, Emotionen und der Sinn des Lebens.
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