Von Jürgen Fritz, Di. 18 Mai 2021, Titelbild: DAZN-Screenshot
40 Tore in einer Saison sind eigentlich eine Unmöglichkeit. Schon 30 sind ja kaum zu schaffen. Doch nicht für Robert Lewandowski. Seit 1976/77 hat nie wieder ein Spieler 30 Tore in einer Saison geschossen. In manchen Jahren (mehr als zehnmal) kam nicht mal einer an die 20 ran. Dreimal reichten 17 Treffer, um Torschützenkönig zu werden. Dann kam Lewandowski.
40 Tore in 28 Spielen
Bereits 2013/14 schoss der 1988 in Warschau geborene Superstürmer für Borussia Dortmund 20 Tore, dann wechselte er zu Bayern München und nun sollte es richtig krachen. 2015/16 erzielte Lewandowski das erste Mal seit fast 40 Jahren in der Geschichte der Bundesliga 30 Treffer in einem Jahr. Nachdem Pierre-Emerick Aubameyang, für Borussia Dortmund spielend, dies ein Jahr später mit einem Treffer mehr toppe (31), setzte Lewandowski in der Saison 2019/20 nochmals einen drauf, und versenkte das Runde nun sogar 34 mal im Eckigen.
Und jetzt einen Spieltag vor Ende der Saison 2020/21 erzielte er im Spiel gegen Freiburg mit einem verwandelten Foulelfmeter (Strafstoß) doch tatsächlich sein 40. Tor. Und das obschon er in den 33 Spieltagen fünfmal gar nicht zum Einsatz kam! Am sechsten Spieltag wurde Lewandowski in Köln geschont und vom 27. bis zum 30. Spieltag konnte er wegen einer Bänderdehnung am Knie nicht eingesetzt werden. 40 Tore in 28 Spielen. So viele Treffer erzielt bei fast der Hälfte der Bundesligaclubs die ganze Mannschaft zusammen nicht. Unfassbar!
Lewandowski stellt den fast ein halbes Jahrhundert alten Rekord von Gerd Müller ein und kann diesen im letzten Spiel eventuell sogar noch toppen
Der 32-jährige Pole, seit 2014 bei Bayern München, spielt seit fast einer Dekade großartig, ist seit Jahren einer der besten Stürmer der Welt und nun wohl auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. 2020 wurde er als Europas Fußballer des Jahres und FIFA-Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet. Nun also hat er einen Spieltag vor dem Ende der Bundesligasaison 2020/21 den fast 50 Jahre alten Allzeit-Rekord von Gerd Müller aus der Saison 1971/2 eingestellt. Trifft er im letzten Spiel gegen Augsburg am Samstag in München nochmal, wäre er der erste Spieler, der die 40-er Marke überschreitet. Unglaublich!
Immer wieder schaffen es die Bayern, die besten Spieler nach München zu holen und auch zu halten
Lewandoski war zusammen mit Manuel Neuer der vielleicht beste Einkauf der Bayern der letzten Dekade. Die Münchner haben einfach ein Näschen und erkennen früh, wer Potential hat. Und sie schaffen es immer wieder, solche Weltklassespieler über viele Jahre zu halten und an den Verein zu binden, was nicht leicht ist angesichts der Unsummen, die in Spanien und England, inzwischen auch Paris florieren, nicht selten finanziert durch Multimilliardäre, bevorzugt aus dem arabischen Raum, die dann schon mal ein paar hundert Millionen über den Tisch schieben und alles aufkaufen, was nicht bei Drei in Sicherheit ist.
Seit Jahrzehnten geben sich die ganz Großen des Fußballsports in München die Ehre, teils aus der eigenen Jugend aufgebaut, teils von anderen Clubs eingekauft. Erinnert sei nur an Sepp Maier, Gerd Müller, Franz Beckenbauer, Georg „Katsche“ Schwarzenbeck, Paul Breitner, Uli Hoeneß, Karlheinz Rummenigge, Klaus Augenthaler, Lothar Matthäus, Stefan Effenberg, Mehmet Scholl, Oliver Kahn, Philipp Lahm, Giovane Élber, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry, Arjen Robben, Thomas Müller, Manuel Neuer und eben Robert Lewandowski, um nur einige zu nennen. Die Liste ließe sich lange fortsetzen.
Eine großartige Leistung sowohl vom Verein Bayern München, der vor allen anderen dafür sorgt, dass Deutschland international konkurrenzfähig bleibt, wie natürlich ganz besonders von Robert Lewandowski, der in vielem vorbildlich ist. Solche Erfolge kommen nicht von ungefähr.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Robert Lewandowski!
… für diese Wahnsinns-Leistung, hinter der so viel Arbeit, Leidenschaft, Liebe zum Spiel und eine besondere innere Haltung und Arbeitsmoral stecken!
Und wenn Ihnen am Samstag der Ball in halbwegs günstiger Position vor die Füße rollt: Hauen Sie das Ding auch noch rein! Mit dem Kopf geht natürlich auch, wenn der Ball für den Fuß zu hoch angeflogen kommt. Ja auch andere Körperteile wären möglich, Brust, Knie, sogar mit dem Hintern wäre erlaubt. Nur eben nicht mit der Hand oder dem Arm. Eigentlich müsste das Spiel ja „Nicht-Handball“ heißen beziehungsweise „Nicht-Armball“, klingt aber komisch. Mit Fuß oder Kopf wäre aber natürlich am elegantesten. Wir nehmen aber auch alles andere.
Die magische 40 – Lewandowski stellt den Müller-Rekord ein
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