Von Jürgen Fritz, Di. 01. Feb 2022, Titelbild: verpixeltes Polizeifahnungsfoto von Andreas S.
Der Fahndungsdruck war enorm. Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz konnte der Tatverdächtige Andreas Joachim S., nach dem bereits öffentlich mit Bild gefahndet worden war, festgenommen werden, ebenso ein zweiter Verdächtiger. Sie sollen heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Was bisher bekannt ist.
Kurz nach 17 Uhr konnten am Montag zwei Tatverdächtige widerstandslos festgenommen werden
13 Stunden nach dem brutalen doppelten Tötungsdelikt an zwei jungen Polizisten im Vollzugsdienst von Rheinland-Pfalz wurde der 38- jährige Tatverdächtige aus dem saarländischen Kreis Neunkirchen vor einem Haus im saarländischen Sulzbach von Spezialkräften der Polizei festgenommen, wie ein Polizeisprecher in Kaiserslautern am Montagabend berichtete.
Kurze Zeit später konnte ganz in der Nähe ein 32 Jahre alter zweiter Verdächtiger in einem Haus widerstandslos festgenommen worden. Laut Polizeiangaben weigerte sich der 38-jährige Andreas Joachim S., sich zur Sache zu äußern. Sowohl die beiden toten Polizisten als auch die beiden Festgenommenen stammen alle aus dem Saarland. Die Tat ereignete sich aber in Rheinland-Pfalz, wo die Polizisten auch im Vollzugsdienst tätig waren.
Der jungen Polizistin wurde aus nächster Nähe, offensichtlich ohne jede Vorwarnung in den Kopf geschossen
Nach derzeitigem Ermittlungsstand befanden sich im Tatfahrzeug mindestens zwei Personen. Tatverdächtig sind der 38-jährige Bäckereibesitzer und Wildfleischhändler Andreas Joachim S. aus Sulzbach und sein 32-jähriger Kollege. Sie zeigten den beiden Polizeibeamten vermutlich noch ihre Papiere. Dann aber muss das Feuer plötzlich, ohne jede Vorwarnung auf die Polizisten eröffnet worden sein. In der Leitstelle ging sogar per Funk noch einen Notruf ein: „Die schießen!“.
Dabei traf eine Schrotladung die erst 24-jährige Polizistin, die noch in der Ausbildung war, aus nächster Nähe direkt in den Kopf. Die junge Frau starb auf der Stelle. Sie wurde derart schwer getroffen, dass sie keinerlei Überlebenschance hatte.
Dann wurde auch ihr Kollege erschossen, vermutlich ebenfalls per Kopfschuss
Ihr 29-jähriger Kollege, ein durchaus erfahrener Polizeioberkommissar, zog seine Waffe und soll sein gesamtes Magazin abgefeuert haben (14 Schuss). Ob er einen der Täter traf, ist noch nicht ganz klar. Er soll aber das Fahrzeug mit Schüssen getroffen haben. Sicher ist auf jeden Fall, dass der oder die Täter das Feuer auch auf ihn richteten. Der Beamte soll viermal getroffen worden sein, darunter einmal in den Kopf. Beide Polizisten trugen sogar Schusswesten, doch selbst das half ihnen nicht.
Der Polizist wurde dabei so schwer getroffen und so schwer verletzt, dass er kurz darauf, schon bei Eintreffen der Verstärkung wenige Minuten später noch am Tatort ebenfalls verstarb.
Die Täter ließen sogar Ausweispapiere am Tatort liegen, die die Fahndung enorm erleichterten
Die Tatsache, dass die Täter sogar vergaßen, ihre Ausweispapiere zurückzuholen, bevor sie die Flucht antraten, deutet darauf hin, dass sie in großer Panik handelten. Die Papiere (Führerschein und Personalausweis) von Andreas Joachim S. wurden nämlich von den eingetroffenen Kollegen am Tatort aufgefunden. So konnte die Fahndung ganz gezielt eingeleitet werden und führte dann auch zur schnellen Festnahme dieser beiden Verdächtigen nur 13 Stunden nach der Tat.
Andreas Joachim S. und auch der andere 32-jährige Tatverdächtige sollen heute dem Haftrichter vorgeführt werden.
Nachtrag
Genauere Einzelheiten wurden am Nachmittag auf der Pressekonferenz der Ermittler ab 14 Uhr bekannt, die hier im Detail nachzuhören und nachzulesen ist ==> Polizistenmord in Kusel: Pressekonferenz der Ermittler.
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