Putin schenkte Außenministerin Österreichs privat Schmuck für 50.000 Euro

Von Jürgen Fritz, Fr. 18. Mrz 2022, Titelbild: Global News-Screenshot

Im Dezember 2017 wurde die parteilose Karin Kneissl Außenministerin von Österreich im Kabinett Sebastian Kurz I. Nominiert wurde sie hierfür von der FPÖ, dem österreichischen Vorbild der AfD. Im August 2018 heiratete Kneissl. Eine Einladung zur Hochzeitsfeier erging hierbei zufällig auch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Und der brachte einiges mit, wie nun bekannt wurde.

Österreichische Außenministerin lädt Putin zu ihrer Hochzeit ein, tanzt mit ihm und macht einen tiefen Knicks

Im Dezember 2017 wurde die parteilose Karin Kneissl Außenministerin von Österreich im Kabinett Sebastian Kurz I. Nominiert wurde sie hierfür von der FPÖ, dem österreichischen Vorbild der AfD. Auch nach dem Ausscheiden der FPÖ aus der Regierung nach der Stracher-Affäre (Ibiza-Afffäre) im Mai 2019 blieb Kneissl auf eigenen Wunsch weiter im Amt bis Juni 2019.

Im August 2018 lud die damals amtierende Außenministerin zu ihrer privaten Hochzeitsfeier nicht nur Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), die FPÖ-Minister Norbert Hofer und Mario Kunasek und mehrere Diplomaten, sondern auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. Auf der Hochzeitsfeier tanzte sie mit dem russischen Despoten und machte anschließend einen tiefen Knicks vor ihm.

Streit zwischen Kneissl und dem österreichischen Außenamt: Wem gehört Putins Geschenk?

Gestern wurde nun bekannt, dass Putin nicht nur mit Kosakenchor, Butterfass, Samowar und Blumenstrauß zur Hochzeit der österreichischen Ministerin angereist war, sondern auch mit Saphir-Weißgold-Ohrschmuck im Wert von ca. 50.000 Euro.

Schon kurz danach war ein Streit um den Schmuck entbrannt. Kneissl sah den Ohrschmuck als privates Hochzeitspräsent an und wollte sie unbedingt behalten. Das Außenamt vertrat die Rechtsmeinung, es handle sich eindeutig um Staatsgeschenke, überreicht an eine amtierende Ministerin während eines vom Innenministerium gesicherten Arbeitsbesuches eines ausländischen Staatsoberhaupts, folglich Staatsbesitz. Die vom österreichischen Steuerzahler entrichteten Sicherheitskosten für die Hochzeit betrugen 222.750 Euro.

Ein Leihvertrag wurde ausgehandelt, der Schmuck sei österreichisches Staatseigentum, aber Kneissl dürfe sie leihweise behalten. Kneissl sprach jedoch von einem „Knebelvertrag“. Seit Februar 2020 befindet sich der Schmuck im Gewahrsam der Republik Österreich.

Österreich eine Art russisches Trojanisches Pferd innerhalb der EU?

Schon im August 2018, noch bevor das teure Schmuckgeschenk öffentlich bekannt geworden war, gab es in Österreich scharfe Kritik an Kneissl und der Einladung des russischen Obermafiosi. Der österreichische Politikwissenschaftler und Professor für internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck mit dem Schwerpunkt Osteuropa und Russland, Gerhard Mangott, warnte:

„Man gewinnt den Eindruck, dass Österreich für Putin eine Art Trojanisches Pferd innerhalb der EU ist.“

Kneissl wird schon bald nach Ausscheiden aus dem Amt Gastautorin bei Russia Today und dann hoch dotierte Aufsichtsrätin bei Rosneft

Nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt als Außenministerin im Juni 2019 wurde im Mai 2020 bekannt, dass Kneissl ihren neuen Job als Gastautorin für den russischen Staatssender Russia Today antreten wird, für den sie wohl bis heute tätig ist.

Am 3. März 2021 nominierte die russische Regierung Karin Kneissl zusätzlich für einen der Sitze im Aufsichtsrat des staatlichen Ölkonzerns Rosneft. Am 2. Juni 2021 wurde sie vom Unternehmen in dieser Funktion offiziell bestätigt. Als Aufsichtsrätin bei Rosneft soll sie ein Basisgehalt von mindestens 500.000 US-Dollar jährlich erhalten.

Trotz des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine will Kneissl, ähnlich wie der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD), ihren Aufsichtsratsposten beim Ölkonzern Rosneft nicht aufgeben. Sie verstehe sich als „politischen Flüchtling“. Schließlich habe sie Österreich „aufgrund der vielen Anfeindungen und des De-facto-Arbeitsverbots“ verlassen müssen.

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