Islamistischer Anschlag in Oslo: Norwegen hebt nationale Terrorwarnung auf höchste Stufe

Von Jürgen Fritz, So. 26. Jun 2022, Titelbild: On Demand news-Screenshot

Oslo: Im Zentrum der norwegischen Hauptstadt hat ein mutmaßlicher islamistischer Einzeltäter in der Nacht zum Samstag in einer Schwulenbar und deren Umgebung auf zig Menschen geschossen. Zwei kamen zu Tode, mehr als 20 wurden verletzt. Norwegen hat die nationale Terrorwarnung auf die höchste Stufe angehoben.

Mutmaßlicher islamistisch-terroristischer Anschlag durch einen Norweger mit iranischer Abstammung

Polizisten gelang es bereits nach kurzer Zeit, den mutmaßlichen Schützen, der ein Sturmgewehr bei sich hatte, zu überwältigen. Die Person sei dem auch für Terrorabwehr zuständigen Inlandsgeheimdienst bekannt, sagte Polizeichef Christian Hatlo auf einer Pressekonferenz. Auch bei der Polizei sei er wegen kleinerer Vergehen bekannt, so etwa wegen Körperverletzung, dem Tragen eines Messers und wegen Drogenbesitz. Bei dem 42-Jährigen handelt es sich um eine Person mit norwegischer Staatsbürgerschaft und iranischer Abstammung. Er wird nun des Mordes, des mehrfachen versuchten Mordes und des Terrorismus verdächtigt.

Im Zusammenhang mit der Tat seien eine Pistole und eine automatische Waffe sichergestellt worden. Hatlo sagte, Grund für diese Einschätzung, dass der Angriff eine Terrorattacke gewesen sei, seien die Anzahl an Todesopfern, Verletzten und Tatorten: Es gebe Grund zur Annahme, dass der Verdächtige mit seiner Tat Angst und Schrecken verbreiten wollte. Ein Reporter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks NRK berichtete, er habe gesehen, wie ein Mann mit einer Tasche angekommen sei: „Er nahm eine Waffe und begann zu schießen.“

Norwegen hebt nationale Terrorwarnung auf höchste Stufe

Hauptziel der Angriffe war der Nachtclub London Pub. Er gilt in Oslo als beliebter Treffpunkt für Schwule, Lesben und andere Angehörige der queeren Szene. Auf der eigenen Internetseite beschreibt sich der Club als beste „Gay Bar“ der Stadt und „Schwules Hauptquartier seit 1979“. Dort wollten von Freitag auf Samstag viele ins Wochenende hineinfeiern. Am Samstag hätte in Oslo nach Absagen wegen der Corona-Pandemie erstmals wieder eine „Pride-Parade“ stattfinden sollen. Diese fiel jetzt wieder aus. Die Organisatoren von Oslos „Pride Parade“, die eigentlich ihre 40. Parade feiern wollten, sagten auf Anraten der Polizei die gesamte Veranstaltung ab.

Das London Pub war aber nicht der einzige Tatort. Auch an anderen Plätzen der Partymeile fielen Schüsse. Norwegen hat nun die nationale Terrorwarnung auf die höchste Stufe angehoben (Stufe fünf). Die Gefahr einer terroristischen Bedrohung sei „außergewöhnlich hoch“, teilte der norwegische Geheimdienst PST am Samstag mit, wie der Sender NRK berichtete. Behördenchef Roger Berg erklärte, man betrachte die Tat als „islamistisch“, also radikalmuslimisch motivierten Terroranschlag.

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