Für BSW und FDP sieht es nicht gut aus

22Feb
von Jürgen Fritz

Von Jürgen Fritz, Sa. 22.02.2025, Titelbild: © JFB

Kurz vor der Bundestagswahl zeichnet sich in den Wahl-O-Matrix-Mittelwerten aller Institute folgendes Bild ab: Die Union wird die Wahl mit ca. 30 Prozent klar gewinnen, vor der AfD mit ca. 20,5 Prozent. Die SPD wird nur knapp über 15 Prozent kommen, die Grünen auf ca. 13. DIE LINKE kann mit über 7 Prozent rechnen. Für BSW und FDP sieht es mit ca. 4,4 Prozent nicht gut aus.

So würden die Deutschen heute wählen

Angegeben ist für jede Partei der Wahl-O-Matrix-Mittelwert aller Institute, die – bezogen auf den mittleren Tag der Befragung – in den letzten drei Wochen repräsentative Erhebungen durchführten. Am späten Freitagabend, den 21.02.2025, lagen elf Umfragen von elf verschiedenen großen Meinungsforschungsinstituten vor, die diese Kriterien erfüllen. Aufgeführt ist für jede Partei der niedrigste und der höchste Wert dieser elf einbezogenen Befragungen (immer nur die aktuellste) sowie fettgedruckt das arithmetische Wahl-O-Matrix-Mittel aller elf Werte:

  1. CDU/CSU: 28 – 32 % ==> 29,9 %
  2. AfD: 19 – 21,1 % ==> 20,5 %
  3. SPD: 14 – 17 % ==> 15,3 %
  4. GRÜNE: 12 – 14 % ==> 13,0 %
  5. DIE LINKE: 6 – 8 % ==> 7,2%
  6. BSW: 3 – 5 % ==> 4,4 %
  7. FDP: 4 – 5 % ==> 4,4 %
  8. Freie Wähler: 0,9 – 2 % ==> 1,6 %
  9. Sonstige: 3,7 %

(c) JFB

Erläuterung: Diese Werte sind so zu verstehen, dass es für jede Partei bzw. für jede Bundestagsfraktion ein Fenster gibt, innerhalb dessen sie derzeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit läge. Die aufgeführten Zahlen stellen die Mitte dieses Fensters dar. Kleine Abweichungen von dieser Fenster-Mitte von ein bis zwei Prozent sind also jeweils in beide Richtungen möglich, bei größeren Parteien auch drei Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit, je weiter man sich von der Mitte des Fensters weg bewegt, immer mehr abnimmt und zwar drastisch. Abweichungen von fünf bis zehn Prozent sind daher nahezu ausgeschlossen. Dies läge weit außerhalb des Fensters.

Circa 42,6 Prozent der gültigen Zweitstimmen könnten bei diesem Ergebnis für eine absolute Mehrheit reichen

Sollten sowohl BSW als auch die FDP den Einzug in den Bundestag nicht schaffen, wonach es im Moment ganz aussieht, so könnten nach diesem Ergebnis circa 43 Prozent der gültigen Zweitstimmen für eine absolute Mehrheit der Sitze im Bundestag ausreichen. Folgende Koalitionen wären damit möglich oder nicht möglich:

  • Schwarz-Rot käme auf ca. 45,2 Prozent und hätte eine klare Mehrheit von ca. 52,6 Prozent der Sitze
  • Schwarz-Grün käme auf ca. 42,9 Prozent. Das entspräche ca. 49,9 bis 50 Prozent der Sitze. Das liegt also im Bereich des Messfehlers. Es könnte reichen, könnte aber auch nicht reichen.
  • Rot-Grün-Dunkelrot käme nur auf ca. 35,5 Prozent. Das wären nur ca. 41,3 Prozent der Sitze im Bundestag. Rot Grün-Dunkelrot dürfte also keinerlei Chance auf eine Mehrheit haben.

Im Moment deutet also vieles auf eine CDU/CSU-SPD-Koalition hin. Eventuell wäre auch Schwarz-Grün möglich.

Falls es die FDP doch noch auf 5,0 Prozent schaffen sollte

Sollte die FDP, die sich in einem leichten Aufwärtstrend befindet, den Einzug in den Bundestag doch noch schaffen, was aufgrund der Fehlertoleranz durchaus möglich ist, wäre Schwarz-Grün wohl definitiv vom Tisch. Für eine Mehrheit im Parlament bräuchte es dann nämlich ca. 45,2 bis 45,4 Prozent.

  • Für Schwarz-Rot würde es dann mit 45,2 Prozent ganz eng werden.
  • Am wahrscheinlichsten wäre dann wohl eine Deutschland-Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP, die auf über 50 Prozent der Stimmen und über 55 Prozent der Sitze käme.

Die Erhebungen dieser Institute hat Wahl-O-Matrix ausgewertet

Die elf Umfragen, welche ausgewertet wurden, waren (Kriterium 1: bezogen auf den mittleren Tag der Befragung nicht älter als drei Wochen, Kriterium 2: von jedem Institut immer nur die jeweils aktuellste, sofern nicht verschiedene Erhebungsmethoden vorlagen, ansonsten von jeder Erhebungsmethode die jeweils aktuellste):

  1. Infratest dimap (ARD-DeutschlandTrend), mittlerer Tag der Befragung: 11.02.2025, zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung von 1.579 Personen,
  2. pollytix, mittlerer Tag der Befragung: 11./12.02.2025, internetbasierte Befragung von 1.501 nach Quotenvorgaben ausgewählten Mitgliedern eines Befragten-Pools,
  3. Allensbach, mittlerer Tag der Befragung: 14./15.02.2025, Face to face – persönlich-mündliche Befragung von 1.064 nach Quotenvorgaben ausgewählten Personen,
  4. Civey (SPIEGEL) vom 20.02.2025, mittlerer Tag der Befragung: 16./17.02.2025, Stichprobengröße: 10.036, stellvertretend für die Grundgesamtheit (volljährige Bundesbürger) in der Stichprobe zur Berechnung des repräsentativen Ergebnisses berücksichtigt wurden,
  5. GMS, mittlerer Tag der Befragung: 17./18.02.2025, Mix-Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.016 von zufällig ausgewählten Personen,
  6. YouGov, mittlerer Tag der Befragung: 18./19.02.2025, internetbasierte Befragung von 1681 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  7. Forsa (RTL/ntv-Trendbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 18./19.02.2025, telefonische Befragung von 2.002 zufällig ausgewählten Personen,
  8. Forschungsgruppe Wahlen (ZDF-Politbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 19./20.02.2025, telefonisch und online erhobene Befragung von 1.349 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten,
  9. Ipsos, mittlerer Tag der Befragung: 20.02.2025, Online-Panel – internetbasierte Befragung von 1.000 ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  10. Wahlkreisprognose, mittlerer Tag der Befragung: 20./21.02.2025, Befragung via geschl. Online Panel, Befragte: 1.536 wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren,
  11. INSA (BILD), mittlerer Tag der Befragung: 20./21.02.2025, internetbasierte Befragung von 2.005 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),

Wahl-O-Matrix, Deutschlands führendes Meta-Analyse-Tool (von JFB gegründet) hat damit eine sehr breite Datenbasis von insgesamt 24.769 Befragten.

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