Wahrheit oder Gefühl – Wie die Herrschaftsverhältnisse sich immer weiter verschieben

(Jürgen Fritz, 13.07.2021) Die meisten Menschen interessiert nicht so sehr, was der Fall ist, sondern sie interessiert vor allem und zuallererst, welche Vorstellungen ihnen angenehm sind, welche ihnen in irgendeiner Weise wohltun und Vorteile verschaffen. Wahrheiten, die dieses Kriterium erfüllen, sind willkommen, die anderen nicht, genauso wie Unwahrheiten einmal willkommen sind, das andere mal nicht, gemessen an dem gleichen Kriterium.

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Vom Wirken des Heiligen Geistes zur Verbreitung von Verschwörungstheorien

(Herwig Schafberg, 31.05.2020) Auch an Pfingsten wird deutlich: Vielen ist ihre persönliche Freiheit wichtiger als soziale Verantwortung. Und noch ein zweites: Manche Menschen wollen nicht Ursachen für Geschehenes herausfinden, sondern Täter, denen sie die Schuld an diesem geben können. Ein uraltes, primitives Deutungsmuster. Dabei haben die Verschwörungsgläubigen längst einen neuen Sündenbock, ein neues Feindbild gefunden, dem sie die Schuld an der Corona-Pandemie zuweisen können. Verschwörungsgläubigen mangelt es vor allem an einem, wie Herwig Schafberg deutlich macht: an der Bereitschaft zum Verstehen von Zusammenhängen.

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Die letzten Menschen

(Jürgen Fritz, 08.02.2019) „Als Zarathustra diese Worte gesprochen hatte, sahe er wieder das Volk an und schwieg. »Da stehen sie«, sprach er zu seinem Herzen, »da lachen sie: sie verstehen mich nicht, ich bin nicht der Mund für diese Ohren. Muss man ihnen erst die Ohren zerschlagen, dass sie lernen, mit den Augen hören. Muss man rasseln gleich Pauken und Busspredigern? Oder glauben sie nur dem Stammelnden? Sie haben etwas, worauf sie stolz sind. Wie nennen sie es doch, was sie stolz macht? Bildung nennen sie’s, es zeichnet sie aus vor den Ziegenhirten. Drum hören sie ungern von sich das Wort »Verachtung«. So will ich denn zu ihrem Stolze reden. So will ich ihnen vom Verächtlichsten sprechen: das aber ist der letzte Mensch.«“ (Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra)

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Wählen Sie die zwei Witzbolde des Jahres

(Jürgen Fritz, 23.11.2018) Zu den Top-Favoriten auf den Titel dürften auf jeden Fall Kai Gniffke (ARD) und Peter Frey (ZDF) gehören. Aber auch Angela Merkel (CDU), Heiko Maas (SPD) und Thomas Walde (ZDF) werden recht gute Chancen eingeräumt. Stimmen Sie hier ab und wählen Sie: den Witzbold des Jahres. Um Ihnen die zugegeben nicht ganz einfache Wahl etwas zu erleichtern, hat JFB Ihnen eine kleine Zusammenstellung gemacht, quasi als Entscheidungshilfe.

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Die Herrschaft der Niederen muss überwunden werden, wenn nicht jede Höhe abgetragen werden soll

(Jürgen Fritz, 18.07.2018) Nicht die Höhe: der Abhang sei das Furchtbare!, so Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), der Denker des Abgründigen und der Höhe zugleich. Höhe könne jedoch nicht geschenkt, sondern wolle erklommen werden, notierte der deutsche Schriftsteller Paul Richard Luck (1880 – 1940). Was aber, wenn der Mensch nicht mehr klettern will, sondern fordert, dass ihm alles nach unten gebracht werde, auch die Höhe? Was, wenn der Niedere mehr und mehr die Herrschaft übernimmt und die seinen in höchste Ämter wählt?

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Nietzsche und der Nazarener

(Jürgen Fritz) Jesus von Nazareth ist die heilige Kuh des christlich geprägten Abendlandes, an die sich kaum einer ran traut. Einer, der sich traute, war Friedrich Nietzsche. Auch wenn ich kein großer Freund dessen Denken bin, aber müssen wir den Nazarener, dessen Lehre uns so viele Probleme einbrockte, insbesondere die fehlende Wehrhaftigkeit, die fehlende Fähigkeit zur Abgrenzung, dessen Lehre uns in immerwährender Infantilität und Unmündigkeit hält und damit unsere Selbstbestimmungsfähigkeit und unsere Würde untergräbt, nicht endlich vom Sockel stoßen und ihn einer substanziellen Kritik unterziehen, wenn wir uns als Menschheit weiterentwickeln, wenn wir endlich erwachsen werden, wenn wir endlich mündige, würdige Wesen werden wollen?

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