Philosophischer Realismus: Die Welt ist nicht in mir, sondern ich bin in der Welt

(Jürgen Fritz, 02.10.2020) Erzeugt ein Baum, der in der Wildnis umfällt, Schall, wenn niemand da ist, dessen Ohr die hierdurch erzeugten Bewegungen der Luftmoleküle aufnehmen und die Signale an sein Gehirn weiterleiten könnte? War die Erde schon damals (annäherungsweise) eine Kugel, als vor vielen Jahrtausenden noch niemand dies entdeckt hatte? Ist ein bestialischer Mord ein Verbrechen, mithin eine moralisch zu verurteilende Tat, auch wenn er sich in der Wildnis ereignet, wo niemand es beobachtet, niemand den Toten vermisst und die Leiche niemals entdeckt wird?

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Warum Moral in der Politik wichtig und was von Trump zu halten ist

(Jürgen Fritz, 03.04.2020) Joseph Nye ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen. In seinem neuen Buch „Do morals matter?“ (Warum Moral in der Außenpolitik wichtig ist), legt er eine prägnante, eindringliche Analyse der Rolle der Ethik in der amerikanischen Außenpolitik vor. Dabei arbeitet er alle 14 Präsidenten von Roosevelt bis Trump durch und bewertet ihre Außenpolitik anhand von drei ethischen Dimensionen: a) ihrer Absichten, b) der von ihnen eingesetzten Mittel und c) der Konsequenzen ihrer Entscheidungen. Daneben bewertet er auch ihre Führungsqualitäten und arbeitet heraus, welche Ansätze funktionieren und welche nicht. Dem Tagesspiegel gab Nye diese Woche ein sehr interessantes Interview.

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Ist es gut oder schlecht, Haltung zu zeigen?

(Jürgen Fritz, 15.07.2019) Haltung zeigen ist a priori sicherlich nichts Schlechtes, jedoch kommt es offensichtlich auf die jeweilige konkrete Ausformung derselben an. Viele Menschen haben die Haltung: „Zuerst sich möglichst in Übereinstimmung mit der jeweiligen Mehrheit festlegen, dann Fakten und Argumente zusammentragen, welche die eigene Haltung stützen, und alles ausblenden (ignorieren), was die eigene Position widerlegt oder schwächt, notfalls jeden, der so etwas vorträgt, mundtot machen, um nicht hören zu müssen, was der andere sagt, und auch kein anderer es hören oder lesen kann.“ Wie könnte dagegen eine redliche Haltung aussehen, die jenseits des Opportunismus und der Konformität angesiedelt ist?

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Metaphysik (Ontologie): Unsere tiefsten Glaubenssätze

(Jürgen Fritz, 26.04.2019) Vor einigen Monaten fragte ich die JFB-Leser, was denn ihr persönlich tiefster Glaubenssatz wäre. Beim Lesen der Antworten hatte ich den Eindruck, dass die meisten diese Frage nicht wahrheitsgemäß beantworteten. Nicht weil sie vorsätzlich die Unwahrheit sagen wollten, sondern weil ihnen ihre eigenen innersten Überzeugungen gar nicht bewusst waren.

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Vom Glück und vom Schmerz, der uns die Welt erst erschließt

(Jürgen Fritz, 12.09.2018) Der Schmerz sei Leben, meinte Friedrich Schiller, und Friedrich Löchner sah in ihm einen guten Erzieher. Für Ernst Jünger war der Schmerz sogar ein Schlüssel zur Erschließung der Welt. In der Tat lernt der Mensch durch nichts so sehr wie durch den Schmerz. Was passiert aber, wenn man versucht, diesen aus dem Leben der Menschen immer mehr zu verbannen, vor allem, wenn man sie von den Konsequenzen ihres eigenen Tuns mehr und mehr entbindet und diese anderen aufbürdet? Was passiert, wenn man Glück und Schmerz mit aller Gewalt umzuverteilen trachtet und dabei die Natur selbst negiert, sich über die Wirklichkeit und deren Gesetzmäßigkeiten hinwegzusetzen können meint? Macht man dann vielleicht alles nur noch schlechter statt besser?

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Der Egalitarismus-Fetisch

(Jürgen Fritz, 07.03.2017) Solange die Europäer in ihrem Egalitarismus-Fetisch gefangen und die Mitte zwischen bösartigem Rassismus und dümmlichem Egalitarismus oder gar inversem Rassismus zu finden nicht imstande sind, werden sie die eigentliche Problematik der Massenimmigration schwerlich verstehen und ihrer Herr werden können.

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