Mein Name ist Daniel Zabel, ich habe der Öffentlichkeit den Haftbefehl zugänglich gemacht

Von Jürgen Fritz, Fr. 31. Aug. 2018

Nach dem Totschlag (Mord) an dem 35-jährigen Daniel Hillig in Chemnitz hat sich gestern ein 39-jähriger Justizvollzugsbeamter aus Dresden dazu bekannt, den Haftbefehl gegen die beiden Tatverdächtigen Alaa S. und Yousif A. fotografiert und weitergegeben zu haben. Sein Name ist Daniel Zabel. Herr Zabel wurde mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert. Hier seine Erklärung sowie ein Stellenangebot an ihn.

Pressemitteilung, Dresden, 30. August 2018

Erklärung von Herrn Daniel Zabel zur Veröffentlichung des Haftbefehls wegen der Ermordung eines jungen Mannes in Chemnitz

Am heutigen Tag hat mich mein Mandant, Herr Daniel Zabel (hier sind beide, Anwalt und Mandant zusammen auf dem Bild zu sehen), aufgesucht und mich gebeten, mit ihm gemeinsam die Konsequenzen zu erörtern, die meinem Mandanten wegen der Veröffentlichung eines Fotos des Haftbe­fehls gegen den mutmaßlichen Mörder von Chemnitz treffen. Im Ergebnis hat mich mein Mandant gebeten, die anliegende Erklärung in seinem Namen zu veröffentlichen. Ich bitte, von der anliegenden Erklärung meines Mandanten Kenntnis zu nehmen. Ich weise darauf hin, dass mein Mandant über diese Erklärung hinaus keine Auskünfte geben wird und sämtlicher Kontakt ausschließlich über mein Büro erfolgen soll. Frank Hannig (Rechtsanwalt/ Strafverteidiger, siehe Bild oben): hannig@hannig-rechtsanwaelte.de / Tel. 49 351 481870 / Mobil: 49 151 40440088

Erklärung

Mein Name ist Daniel Zabel. Ich habe mich gemeinsam mit meinem Verteidiger, Herrn Rechtswalt Hannig dazu entschlossen, mit der folgenden Erklärung an die Öffentlichkeit zu gehen:

Ich bin Justizvollzugsbeamter und habe im Rahmen meiner Tätigkeit Kenntnis von dem Haftbefehl gegen einen der Tatverdächtigen des Tötungsdelikts in Chemnitz an dem Herrn Daniel Hillig erhalten. Ich habe mich entschlossen, dieses Dokument, den vollständigen Haftbefehl, zu fotografieren und der Öf­fentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Mir war dabei klar, dass ich damit Dienstpflichten verletze und ich habe auch gewusst, dass ich dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit meinen Job verlieren werde. Mir war allerdings nicht klar, dass ich mich mit dem Veröffentlichen dieses Dokuments möglicherweise auch straf­bar gemacht habe. Dies habe ich vor allem deshalb nicht geglaubt, weil spätestens mit Eröffnung des Hauptverfahrens die Angelegenheit ohnehin in einer öffentlichen Verhandlung stattfinden muss und ich da davon ausgegangen bin, die Öffentlichkeit früher oder später die Wahrheit ohnehin erfährt.

Ich habe mich aus folgenden Gründen dazu entschlossen, den Haftbefehl öffentlich zu machen und damit der Öffentlichkeit ein für alle Mal zu zeigen, welche Tat nach vorläufiger Ansicht der Staatsanwaltschaft in Chemnitz stattgefunden hat:

Ich möchte, dass die Öffentlichkeit weiß, was geschehen ist. Ich möchte, dass die Spekulationen über einen möglichen Tatablauf ein Ende haben und ich möchte, dass die Medien nicht mehr die Hoheit haben, den tatsächlichen Tatablauf in Frage zu stellen, zu manipulieren oder auf einen ihnen jeweils genehme Art und Weise zu verdrehen. Ich möchte, dass die gesamte Öffentlichkeit ausschließlich die zum heutigen Zeitpunkt bekannten harten Fakten kennt.

Ich bin als Justizvollzugsbeamter tagtäglich im Brennpunkt eines Geschehens, dass es in unserem Land vor einigen Jahren in dieser Intensität und Weise nicht gegeben hat. Trotzdem beobachte ich jeden Tag, dass die meisten Menschen über die Veränderungen in unserem Land belogen werden oder die Wahrheit nicht wahrhaben wollen. Zumindest im Hinblick auf den Totschlag oder Mord von Chemnitz wollte ich aber nicht mehr Teil dieser schweigenden Masse sein, sondern dafür sorgen, dass die Wahrheit, und ausschließlich die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Dafür stehe ich.

Dies ist auch der Grund, warum ich mich hier öffentlich äußere. Die Konsequenzen sind mir bewusst. Ich gebe zu, dass ich durchaus Angst habe, dass der Rechtsstaat nicht mehr funktioniert und ich trotz dieses öffentlichen Geständnisses in Haft genommen werde. Dieses Risiko muss ich leider in Kauf nehmen. Ich vertraue aber darauf, dass ich ein faires und rechtsstaatliches Verfahren kriege, auch wenn die Wahrheit, die ich veröffentlicht habe, manchen Menschen in Deutschland nicht passen wird.

Ich habe nicht die Absicht, etwas zu Verdunkeln oder zu Vertuschen und ich habe nicht die Absicht zu flie­hen. Ich stehe zu dem, was ich getan habe. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an meinen Verteidiger Herrn Rechtsanwalt Hannig. Hannig.Rechtsanwälte / Lockwitztalstraße 20 / 01259 Dresden, hannig@hannig-rechtsanwaelte.de / Telefon: 0351-481870

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Stellenangebot des baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple

Ich biete Daniel Zabel aus Chemnitz eine Arbeitsstelle in meinem Team an. Herr Zabel wurde als Justizvollzugsbeamter vom Land Sachsen gekündigt, weil er den Haftbefehl der beiden Mörder von Chemnitz veröffentlicht hatte. Ich danke Herrn Zabel für seine wahrhaftige Zivilcourage, die eigene Existenz zu riskieren, um auf die Mißstände in unserem Staatswesen hinzuweisen.

Viel zu viele patriotische Polizisten und Verwaltungsbeamte schweigen, obwohl sie den Volksverrat ihrer Vorgesetzten jeden Tag präsentiert bekommen. Daniel Zabel tat es nicht, und dafür gebührt ihm mein Respekt und meine Solidarität.

Herr Zabel, Sie haben vielleicht gegen eine Dienstvorschrift verstoßen. Aber was ist daran auszusetzen, wenn die Regierung ständig die Verfassung bricht, das Land mit Illegalen überflutet, kriminelle Ausländer niemals abgeschoben werden und Intensivstraftäter von der Justiz und grünen RichterInnen in Watte gepackt werden? Es ist auch als Beamter dann Ihre Pflicht, Widerstand und Ungehorsam zu leisten. Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zu Pflicht.

Nichts anderes haben Sie getan. Sie sind ein Held und genau so, wie alle meiner genialen Mitarbeiter Helden auf Ihrem Gebiet sind, kann ich Sie und ihre Expertise sehr gut in meinem Team brauchen. Als Justizvollzugsbeauftragter des Landes Baden-Württemberg ist ein Experte auf dem Sachgebiet in meinem Team auch sinnvoll. Herr Zabel, wenn Ihnen diese Nachricht zugeleitet wird, bitte ich Sie, sich bei mir, bei Interesse in irgendeiner Form zu melden.

Herzlichen Gruß
Stefan Räpple, MdL

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Titelbild: Bild von Rechtsanwalt Frank Hannig aus der Pressemitteilung

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