Maaßen nun auch in der CDU abserviert; Linksradikale sehr zufrieden

Von David Berger, Di. 27. Aug 2019, Titelbild: WELT-YouTube-Screenshot

Nach Kramp-Karrenbauer fallen nun auch Friedrich Merz und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in den Rücken. Dabei wollte dieser doch nur die CDU im Wahlkampf in Sachsen und Brandenburg unterstützen. Aber die Linkspartei hatte damit ein Problem. Ihrem Wunsch kommt die CDU nun selbstverständlich nach. David Berger beleuchtet die linke Schlangengrube CDU.

AKK: Man hätte Maaßen schon viel früher in die Wüste schicken sollen

Sie gelten als die großen Hoffnungsträger der Union. Jedenfalls für jene, die wider alle Vernunft noch immer an die große Wende der CDU weg vom System Merkel hin zu einer zukunftsträchtigen Rückbesinnung der Union auf ihre eigentliche Identität glauben: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Friedrich Merz. Nun hatte aber die Linkspartei von der CDU gefordert, sich von Maaßen klar zu distanzieren.

Nachdem Kramp-Karrenbauer ihren halbherzig zurückgenommenen Vorschlägen zum Parteiausschluss Maaßens im Deutschlandfunk nochmal eines drauf gesetzt hat, indem sie anmahnte, dass man Maaßen als Chef des Verfassungsschutzes schon viel früher hätte in die Wüste schicken sollen, melden sich nun auch ihre Schoßhündchen in ähnlichem Ton zu Wort.

Dabei hatte es Maaßen nur gut gemeint, wollte er doch im Wahlkampf in Sachsen und Brandenburg der CDU möglichst viele konservative Wählerstimmen erhalten, die derzeit eher gewillt sind, der AfD ihre Stimme zu geben. Doch gut gemeint, kann oft auch das Gegenteil von gut sein. So sehen das jedenfalls die CDU-Spitzen in Brandenburg und Sachsen, die Maaßen dringend aufforderten, sich aus dem Wahlkampf in beiden Bundesländern zurückzuziehen. Was dieser auch, auch darin noch immer ganz Parteisoldat mit fast jesuitischem Gehorsamsverständnis, auch brav tat.

Kretschmer tritt dem fliehenden Hund noch einmal hinterher

Doch selbst jetzt tritt man dem geschlagenen und bereits resignierenden Hund noch mächtig hinterher. So etwa Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Maaßen habe genügend Ärger gemacht, so Kretschmer, der sich in Dresden zufrieden über dessen Aufgabe zeigte. Und weiter:

„Diese Mann und sein undifferenziertes Gerede haben die Debatte über die rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz unnötig verlängert … Maaßen hat keine Bedeutung.“

Daran dass er dennoch Aufmerksamkeit bekomme, seien die Medien schuld, die überhaupt darüber berichtet hätten. Vor etwa einem Jahr hatte sich Kretschmer  zur Hetzjagdenfrage in Chemnitz (die es nie gegeben hat) noch ganz anders geäußert.

Merz: Kramp-Karrenbauer statt Maaßen

Noch vor dem Nachtreten von Kramp-Karrenbauer und Kretschmer hatte Friedrich Merz, von den Kreisen rund um die WerteUnion eigentlich als großer Hoffnungsträger gefeiert, Maaßen hart kritisiert – nicht ohne AKK als große Hoffnungsträgerin zu feiern, die für größere Meinungsfreiheit in der Union stehe:

Maaßen beschreibe „die Lage in düsteren Farben und gibt doch kaum Antworten auf die Fragen, die sich damit verbinden.“ Er kritisiere „lautstark eine Bundesregierung, deren Staatssekretär er vor gerade einmal einem Jahr noch werden wollte“. So Merz Merz im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zugleich erteilte er einer Zusammenarbeit der Union mit der AfD in Sachsen und Brandenburg nach den Landtagswahlen – getreu der derzeitigen Parteidoktrin – eine klare Absage.

Auch Brandenburger CDU setzt Maaßen vor die Türe

Gestern hat nun auch die Brandenburger CDU Maaßen vor die Türe gesetzt. Die Märkische Allgemeine berichtet: „Die Brandenburger CDU hat keine Ambitionen, sich vom ehemaligen Verfassungschutz-Chef Hans-Georg Maaßen in der heißen Phase des Wahlkampfs unterstützen zu lassen.“

Steeven Bretz, der Generalsekretär der Landespartei, betonte auf MAZ-Anfrage: „Von Seiten der Landes-CDU sind keine Termine mit Herrn Maaßen geplant gewesen, und es wird auch bis zum Wahltag keine Termine geben.“

Linke Schlangengrube CDU

Da man in der brandenburgischen und sächsischen CDU bereits mit einem Debakel bei den Landtagswahlen rechnet, wird dies vermutlich nur ein Vorspiel sein, dessen Hauptakt noch bevorsteht: Schuld am schlechten Abschneiden der CDU werden dann nicht etwa Kretschmer & Co, sondern die AfD und die Konservativen in der Union, allen voran Herr Maaßen sein.

Oder um das sprachlich so auszudrücken, wie die Leute, die offensichtlich selbst bei Merz und Kretschmer den größten Einfluss haben: die Nazis! Immerhin, in diesen unsicheren Zeiten, können wir in einem Punkt sicher sein: der antifaschistische Schutzwall steht – bislang auch ohne Schießanlagen, Mauer und Stasi-Knast Bautzen – mächtiger als je zuvor!

Wer sind diejenigen, für die Hans-Georg Maaßen „umstritten“ ist?

Martin D. Wind schreibt dazu:

»“Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung der Vorkommnisse in Chemnitz lediglich für diejenigen, die weder auf das Zeugnis der Zeugen, die Darlegungen der Freie Presse, die Berichte der Polizei Chemnitz und die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft Wert legen. „Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung lediglich für jene, die ein bestimmtes gesellschaftliches Klima herbeiführen wollen, in dem sie mit ihrer geklitterten Erzählung ein ideologisches Klima gegen die Realität in Stellung bringen können. „Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung lediglich für jene, die in populistischer Manier auf einer moralisch hochgepeitschten Empörungswelle reiten wollten und dafür logen. „Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung bei all jenen, die in der Aufgabenerfüllung eines Verfassungsschutzpräsidenten, in hocherrschaftsstaatlicher Manier eine Insubordination sehen. „Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung bei all jenen, die einen demokratisch gedeckten Meinungsaustausch mit Ihrem Ego nicht vereinen können, denn die Chefin „hat immer Recht!“

„Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung besonders auch bei jenen, denen es schon immer unangenehm war, dass sie selbst und ihre terroristischen Straßenschlägertruppen unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes standen. Das hat „man“ inzwischen erfolgreich bereinigt und den Focus neu justieren lassen – nach gusto, nicht wirklich erkennbar zum Schutze der Verfassung. „Umstritten“ sind Maaßens Beurteilung vor allem in der Entourage der Postenbesatzer. Denn wenn die Postenbesatzer die Posten räumen müssen, gehen die fetten Apanagen der Paladine flöten, die ein durchaus einkömmliches Auskommen auf Kosten des Volkes gewährleisten. Da will man dann doch lieber einen untadeligen Demokraten, der Meute zum Fraß vorwerfen als ein gut geschmiertes System zum Kollabieren zu bringen.«

P.S.: Wem steht die CDU näher, der AfD oder der Linkspartei (SED)?

Einen Hinweis zur Beantwortung dieser Frage liefert dieses aktuelle authentische Wahlplakat:

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Philosophia perennis und erscheint hier mit freundlicher Genehmigung von PP und dessen Betreiber David Berger.

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Zum Autor: David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch Der heilige Schein über seine Arbeit im Vatikan als homosexueller Mann. Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Homomagazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritk. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die ZeitJunge Freiheit, The European). Seine Bibliographie wissenschaftlicher Schriften umfasst ca. 1.000 Titel.

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