Verbrannter Name: Firmen gehen reihenweise pleite

Von Jürgen Fritz, Do. 06. Aug 2020, Titelbild: Browser Ballett-Screenshot

Wer hätte das gedacht? Nicht die Corona-Pandemie macht vielen Firmen in Deutschland den Garaus, sondern ihr Name. Elektrogeschäfte sind genauso betroffen wie Arztpraxen und viele andere. Doch die deutschen Behörden haben bereits reagiert und eine Härtefallregelung eingerichtet, mit der schnell und unbürokratisch Abhilfe geschaffen werden kann. Vorreiter war wieder einmal Bayern.

„Der Name ist verbrannt“

Seit fast dreißig Jahren schon führt Klaus Laschet den Elektroladen, den er vom Vater übernommen hat. Das Geschäft ist schon in der dritten Generation in der Familie und es lief all die Jahre und Jahrzehnte immer gut. Das hat sich in den letzten Monaten grundlegend gewandelt. So etwas haben weder er noch der Vater oder der Großvater erlebt, dass die Umsätze quasi völlig einbrechen. Dabei war es nicht die Coronakrise, wie er anfangs befürchtet hatte, nein, es war ein anderer Umstand, der das Elektrogeschäft fast in den Ruin trieb: der Name. „Der Name ist einfach verbrannt“, sagt der gelernte Elektriker dem Browser Ballett im Interview.

Dabei ist dies nicht der einzige Fall. Nein, es zieht sich durchs gesamte Land. Zu Dr. med. Werner Laschet kamen keine Patienten mehr und tausende andere quer durch Deutschland berichten genau das Gleiche. Doch seit er sich und damit seine Praxis für Allgmeinmedizin umbenannte, läuft der Laden wieder:

 Bayern war wieder einmal der Vorreiter, alle anderen zogen nach – außer NRW

Doch die deutschen Behörden haben blitzschnell reagiert und sie bieten Hilfe an. In sämtlichen deutschen Bundesländern außer NRW hat man sich etwas einfallen lassen. Und wieder einmal war Bayern der Vorreiter. Dort bot man als erstes auf sämtlichen Bürgerämtern und dann auch schnell per Internet an, seinen Namen gegen eine minimale Verwaltungsgebühr von nur 15,00 Euro ändern zu lassen, so dieser Laschet lautet.

Man muss dazu nicht wie sonst eine psychologisches Fachgutachten vorlegen, dass der Name eine schwere Traumatisierung auslöst, mit der man nicht mehr weiterleben kann. Nein, dies wird im Falle des Namens „Laschet“ quasi stillschweigend vorausgesetzt. Inzwischen genügen so gar ein paar Klicks im Netz, um sich von diesem Namen zu befreien und sich einen neuen zuzulegen.

Nordrhein-Westfalen sträubt sich vorerst noch, sich dieser Problemlösung anzuschließen

Und kurz nach Bayern zogen die 14 anderen Bundesländer außer NRW alle sofort nach, da man natürlich auch dort die heimischen Unternehmen vor dem Untergang bewahren möchte. Nur Nordrhein-Westfalen sträubt sich noch aus Gründen, die bisher noch nicht geklärt werden konnten. 

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