Trier: Ein Mann rast mit SUV gezielt in Menschen hinein, mehrere Tote und Schwerverletzte

Von Jürgen Fritz, Di. 01. Dez 2020, Update: Mi. 02. Dez., Titelbild: WELT-Screenshot

Gegen 14 Uhr raste am Dienstag ein 51-jähriger Mann in der Fußgängerzone in Trier mit einem SUV mit sehr hoher Geschwindigkeit gezielt in Menschen hinein. Mindestens fünf Personen kamen dabei zu Tode, darunter ein Baby. Es gibt zahlreiche weitere zum Teil schwer Verletzte. Im Moment deutet alles auf eine Amokfahrt, nicht auf einen terroristischen Akt hin.

Mehrere Tote und etliche schwer Verletzte

Nach jetzigem Kenntnisstand, am Mittwochmorgen, wurden mindestens fünf Menschen getötet, darunter ein Baby. Außerdem sollen mindestens 14 weitere Personen zum Teil schwer verletzt worden sein. Zu den Todesopfern zählen neben dem Baby drei Frauen im Alter von 25, 52 und 73 Jahren sowie der 45-jährige Vater des Kindes. Sie alle stammen aus Trier. Die Mutter des Babys hat diese schreckliche Tat überlebt. Sie liegt laut Behördenangaben im Krankenhaus, ebenso ihr eineinhalb Jahre alter Sohn.

Etliche Personen, die das Ganze mit ansehen mussten, es waren wohl zum Tatzeitpunkt hunderte Menschen in der Fußgängerzone unterwegs, sind traumatisiert und werden psychologisch betreut. Zum Glück befinden sich zwei Krankenhäuser in der Nähe des Tatorts.

51-jähriger Mann festgenommen

Der Fahrer sei heute Nachmittag mit – laut Augenzeugen – um die 100 km/h in die Menschen gerast. Er soll ca. ein bis 1,5 Kilometer durch die Fußgängerzone gefahren sein, schlug dabei einen Zick-Zack-Kurs ein, versuchte offenbar gezielt, Menschen umzufahren.

Eine zufällig in der Nähe befindliche Zivilstreife in einem schwarzen, größeren Fahrzeug musste das Tatfahrzeug in der Nähe der Porta Nigra offenbar mit Gewalt stoppen, indem sie gezielt eine Kollision verursachte. Eine Person wurde festgenommen, siehe Titelbild. Dabei soll es sich um einen 51-jährigen Mann aus dem Kreis Trier-Saarburg handeln, der bei der Festnahme Widerstand leistete und überwältigt werden musste.

Menschen wurden durch die Luft geschleudert

Laut Südwestrundfunk (SWR) hätten Augenzeugen berichtet, dass der Fahrer des Autos durch Fußgänger „gerast“ sei und Menschen absichtlich angefahren habe. Die Nachrichtenagentur DPA schreibt, Augenzeugen hätten berichtet, dass Menschen durch die Luft geschleudert worden seien.

Die Polizei Trier teilte nach 14 Uhr mit: „Wir haben eine Person festgenommen, ein Fahrzeug wurde sichergestellt. Zwei Menschen sind nach ersten Erkenntnissen verstorben. Bitte meidet weiterhin die Innenstadt.“

Um 14:53 Uhr gab die Polizei Trier folgendes Update: „Mehrere Tote und Verletzte in der Trierer Innenstadt. Ein Fahrer ist gefasst. Nähere Infos werden folgen. Die Versorgung der Verletzten hat absoluten Vorrang!“

Der mutmaßliche Täter wird derzeit von der Polizei vernommen. Um 19 Uhr soll es eine Pressekonferenz geben, auf der weitere Details, soweit bis dahin bekannt, mitgeteilt werden.

Hunderte Polizisten im Einsatz zur Absperrung und Spurensicherung

Ein erfahrener Reporter vom Trierischer Volksfreund, der mit den Örtlichkeiten und Lokalitäten in Trier bestens vertraut ist, sagte, dass er noch nie so viele Polizisten in Trier gesehen habe und schätzte die Anzahl der im Einsatz befindlichen Beamten auf mehrere hundert. Die Innenstadt wurde abgeriegelt und man versucht derzeit, möglichst viele Spuren zu sichern.

Der Reporter schilderte, dass die Fußgängerzone für Fahrzeuge dieses Jahr frei zugänglich war, da der Weihnachtsmarkt wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt werden musste. Ansonsten hätte es eine Absperrung der Fußgängerzone gegeben, wenngleich natürlich nicht klar ist, ob diese den Täter hätte aufhalten können.

Tatmotiv bislang unklar

Bereits etwa vier Minuten nach dem ersten Notruf konnten Polizisten den Autofahrer festnehmen. Das Motiv des Mannes ist noch unklar, ein politisch-ideologisch-religiöser Hintergrund scheint aber nicht vorzuliegen. Alles deutet derzeit auf eine Amoktat, nicht auf einen terroristischen Akt hin. Auch gebe es keine Hinweise auf Mittäter oder Komplizen des Festgenommenen.

Der Verdächtige ist ein deutscher Staatsbürger, der in Trier geboren wurde. Er soll zur Tatzeit betrunken gewesen sein. Bei ihm wurden 1,4 Promille Alkohol im Blut festgestellt. Gegen den 51-Jährigen laufen nun Ermittlungen wegen Mordes, Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung. Nach Angaben der Ermittler sei der Mann, der wohl aus dem Kreis Trier-Saarburg kommt, zuletzt ohne Wohnung gewesen und lebte in den Tagen vor der Tat in seinem SUV.

Die WELT berichtet über die schreckliche Tat

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