Von Jürgen Fritz, Do. 03. Dez. 2020, Titelbild: YouTube-Screenshot
Ein ganz normaler Dienstagmittag dreieinhalb Wochen vor Weihnachten. Menschen sind in der Fußgängerzone in Trier unterwegs. Sie kaufen etwas ein, holen sich etwas zu essen, machen Erledigungen. Dann plötzlich kommt ein Fahrzeug mit immenser Geschwindigkeit angerast und es geschieht das Unfassbare. Der Fahrer lenkt seinen Wagen gezielt in die Menschen hinein. Überfährt einen nach dem anderen. Dieses Video vermittelt einen Eindruck, wie schnell der Wagen dabei fuhr.
Fünf Tote, darunter ein neun Wochen altes Baby
Hunderte Menschen sind heute Mittag, um 13.46 Uhr, genau 48 Stunden nach der schrecklichen, nach der unfassbaren Tat, zum Trierer Hauptmarkt gekommen, um der Opfer der Amokfahrt vom Dienstag zu gedenken. Fünf Menschen sind dabei zu Tode gekommen, darunter ein neun Wochen altes Baby und der Vater des Kindes. Für einen normalen, geistig-psychisch gesunden Menschen ist es wohl schwer, eigentlich gar nicht nachzuvollziehen, wie jemand so etwas tun kann. Aber es ist geschehen. Mitten in Trier.
Er wollte so viele Menschen wie möglich töten oder zumindest verletzen
Im Moment deutet alles darauf hin, dass der Mann, sein Name lautet Bernd W., so viele Menschen wie möglich verletzen und töten wollte. Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Trier hat Haftbefehl gegen den Bernd W. erlassen. Es bestehe dringender Tatverdacht des Mordes in fünf Fällen sowie des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung in 18 weiteren Fällen. Bei seiner Tat habe der 51-Jährige aus dem Kreis Trier-Saarburg die Absicht gehabt, „so viele Menschen wie möglich zu töten oder zumindest zu verletzen“, so die Staatsanwaltschaft am Mittwoch.
Dieses Video lässt uns erahnen, mit welcher Geschwindigkeit er in die Menschen raste
Das folgende kurze Video gibt eine Ahnung davon, mit welch ungeheurer Geschwindigkeit Bernd W. den Wagen in und durch die Fußgängerzone lenkte.
Eine Spur der Verwüstung
Die Polizei Trier zeigt hier in einer Karte, welche Fahrtroute der Täter genommen hat. Sie schreibt:
„Diese etwa 900 Meter lange Strecke hat der Täter durch die Fußgängerzone von Trier genommen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen.“
Zum Motiv: Warum machte der Täter das?
Bernd W. sei „in der Vergangenheit noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten“, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Den Behörden liegen auch keinerlei Hinweise auf einen politischen, einen ideologischen oder religiösen Hintergrund vor. Der Mann war auch nicht als Gefährder eingestuft. Noch immer gibt dieses Verbrechen Rätsel auf.
Fest steht aber: Bernd W. war bei der Tat betrunken. Bei ihm wurde ein Wert von 1,4 Promille Alkohol im Blut festgestellt. Und Nachbarn berichten, dass er ein massives Alkoholproblem gehabt haben soll.
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