Von Jürgen Fritz, Di. 01. Jun 2021, Titelbild: WELT-Screenshot
Gegen 11.30 Uhr wurde am Montag in der 850 Seelen-Gemeinde Lanz im Landkreis Prignitz in Brandenburg die Feuerwehr zu einer Türnotöffnung gerufen. Nachbarn hatten einen lautstarken Streit bzw. Schreie einer Frau gehört. Schnell wurde daraus ein Großeinsatz von Rettungsdienst, Polizei, Hubschrauber und schließlich Kriminalpolizei. Vermutlich hat ein 64-Jähriger seine Ex-Frau mit einer Kettensäge enthauptet, sich dann verschanzt und schließlich selbst gerichtet.
Streit zwischen ehemaligem Paar endet für die Frau tödlich
Zwischen 11:15 und 11:30 Uhr war am Montag nach Angaben der Polizei die Feuerwehr von Nachbarn alarmiert worden, um die Tür des Hauses in Lanz gewaltsam zu öffnen. Die Nachbarn hatten einen lautstarken Streit, eventuell auch die Schreie der Frau aus dem Haus gehört, dann Geräusche einer Kettensäge. Weil ihnen das unheimlich vorkam, wählte jemand den Notruf. Nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, wurde jedoch schnell klar, dass hier Polizeikräfte vonnöten sind. Denn der Mann soll sich in dem Haus bzw. einem Schuppen daneben verschanzt haben.
Anwohner berichteten später, das ältere Paar habe in Trennung gelebt. Die beiden sollen sich am Montagvormittag für ein Gespräch in dem Haus getroffen haben und wollten es gemeinsam ausräumen. Bei dem Termin soll es auch darum gegangen sein, die Aufteilung der Einrichtung zu klären. Dabei ist es wohl zum Streit gekommen, der dann tödlich endete.
Vermutlich hat der 64-Jährige seine Ex-Frau mit einer Kettensäge enthauptet, sich dann in einem Schuppen verschanzt und schließlich – wahrscheinlich mit der Kettensäge – selbst gerichtet. Das Grundstück wurde großräumig abgesperrt. Einige Polizisten bewachten das Gelände bis zum Eintreffen der Mordkommission, während ein Rettungshubschrauber in der Nähe landete. Wann sich der Mann umbrachte, teilte die Polizei nicht mit. Trotz zahlreicher Einsatzkräfte vor dem Einfamilienhaus kam auch für ihn jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.
Täter soll der frühere Chef der örtlichen freiwilligen Feuerwehr gewesen sein
Details zu der Tat wollte die Sprecherin Dörte Röhrs von der Polizeidirektion Nord zunächst nicht bestätigen. „Wir gehen aktuell von einem Tötungsdelikt in Lanz aus“, sagte sie auf Anfrage der Märkischen Allgemeinen Zeitung. „Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.“ Laut Röhrs waren die Ermittlungen am Montagnachmittag in vollem Gange. „Einige Kollegen sind bereits vor Ort, andere befinden sich gerade auf der Anfahrt“, erklärte sie. Die Behörde werde erst am Dienstag weitere Informationen herausgeben, hieß es. Man stünde erst am Anfang der Ermittlungen.
Im weiteren Verlauf des Tages bestätigte die Pressestelle der Polizeidirektion Nord schließlich, dass auf einem Grundstück in Lanz zwei leblose Personen aufgefunden worden seien. Zum Tathergang und zum Motiv konnten allerdings keine konkreten Angaben getätigt werden. Die Mordkommission habe unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Neuruppin ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, berichtete Dörte Röhrs.
Während Mordermittler den ganzen Nachmittag lang im Umfeld nach Zeugen suchten, sicherten Kriminaltechniker in dem Haus Beweismittel. Die beiden Leichen sollen nun zur Gerichtsmedizin gebracht werden, wo sie untersucht werden. Auch zum Alter der beiden Toten machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Ermittler wollen erst zu 100 Prozent die Identitäten klären. Laut BILD soll es sich bei dem 64-jährigen Mann um den früheren Chef der Freiwilligen Feuerwehr in dem Ort gehandelt haben.
Schreckliche Bluttat in Brandenburg
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