Von Jürgen Fritz, Mi. 04. Aug 2021, Titelbild: fsHH, Pixabay, CC0 Creative Commons
Wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof mitteilen, kam es am späten Samstagabend zu einer Vielzahl von strafrechtlichen Handlungen. Zwei Bulgaren stehen im Verdacht, einen 28-Jährigen zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben. Die Kriminalpolizei Hof übernahm Ermittlungen unter anderem wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Vergewaltigung.
Körperverletzung + Freiheitsberaubung + sexuelle Nötigung + Fahren ohne Fahrerlaubnis + Trunkenheitsfahrt
Laut der gemeinsame Presserklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Hof traf sich eine Gruppe von Bewohnern eines Mehrfamilienhauses zunächst in einem Hinterhof zu einer kleineren Feier. Bei dieser soll reichlich Alkohol geflossen sein. Gegen 22.15 Uhr sei die anfänglich noch friedliche Stimmung dann gekippt. Zwei Männer, ein 24-jähriger und ein 40-jähriger bulgarischer Arbeiter, seien mit Faustschlägen auf mehrere Mitfeiernde losgegangen, unter anderem auf einen 28-jährigen Polen.
Im weiteren Verlauf des Streites beziehungsweise der Schlägerei hätten die zwei Bulgaren den Polen unter Androhung weiterer Schläge dazu genötigt, sie zu begleiten, und hätten sich mit einem Auto von der Feier entfernt. Mit hoher Geschwindigkeit hätten sie sodann auf ihrer Fahrt nach Köditz mehrere rote Ampeln überfahren.
Während der Fahrt sollen die beiden Bulgaren den 28-Jährigen im Auto zu sexuellen Handlungen gezwungen haben, welche sie erst beendeten, als eine Hofer Streifenwagenbesatzung das Fahrzeug stoppte. Die Beamten nahmen die beiden Bulgaren vor Ort vorläufig fest.
Außerdem stellte sich heraus, dass der 24-jährige Fahrer sich bei der polizeilichen Kontrolle mit einem totalgefälschten bulgarischen Führerschein ausgewiesen hatte. Schließlich ergab ein durchgeführter Atemalkoholtest einen Wert von mehr als ein Promille, so dass bei ihm eine Blutentnahme veranlasst wurde.
Die Kripo Hof übernahm die weiteren Ermittlungen, insbesondere wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Vergewaltigung sowie gegen den 24-Jährigen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Trunkenheitsfahrt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof wurden die beiden Männer am Sonntag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl. Die beiden Bulgaren befinden sich nun in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.
2019 in Mülheim an der Ruhr: Fünf Bulgaren im Alter von 12 bis 14 vergewaltigen gemeinsam eine 18-jährige, geistig leicht Behinderte
Im Juli 2019 hatten fünf Bulgaren im Alter von 12 bis 14 Jahren in Mühlheim an der Ruhr gemeinsam eine 18-jährige geistig leicht Behinderte unter Einsatz von „massiver Gewalt“ vergewaltigt und ihre Tat auch noch gefilmt. Aber nur einer der fünf musste tatsächlich eine Haftstrafe antreten. Der 14-Jährige bekam eine Jugendstrafe von 2,5 Jahren. Die beiden anderen Jugendlichen erhielten lediglich „Bewährungsstrafen“ von 18 Monaten und vier Wochen Dauerarrest, da sie keine Vorstrafen hatten. Zwei der fünf Vergewaltiger waren zum Zeitpunkt der Tat noch keine 14 Jahre alt und damit laut deutschem Strafrecht nicht strafmündige Kinder. Daher konnte gegen sie gar nicht ermittelt werden.
Der zu zweieinhalb Jahren Verurteilte war dagegen kein Unbekannter. Schon als Kind soll er mehrfach durch Diebstahl aufgefallen sein. Außerdem war er bereits wegen zwei Strafanzeigen wegen sexueller Belästigung aktenkundig. Zehn Monate vor der Tat soll er mit anderen zusammen eine 15-Jährige auf einem Mülheimer Spielplatz eingekesselt und dann sexuell belästigt haben. Da er bei diesen Straftaten das 14. Lebensjahr aber noch nicht beendet hatte, war er rechtlich noch ein Kind und damit strafunmündig. Daher mussten alle Verfahren gegen ihn eingestellt werden. Die Stadt Mülheim scheiterte zudem mehrmals damit, die Familie des 14-Jährigen nach Bulgarien auszuweisen. Immer wieder legten seine Eltern auf den letzten Drücker notwendige Belege für eine Arbeitsstelle vor.
2018 in Velbert (NRW): Acht bulgarisch stämmige Jugendliche vergewaltigen gemeinschaftlich und mehrfach ein 13 Jahre altes Mädchen
Im April 2018 wurde ein 13 Jahre altes Mädchen auf dem Nachhauseweg vom Parkbad in Velbert (NRW) von acht bulgarisch-stämmigen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die dem Mädchen gezielt aufgelauert hatten, überfallen.
13-Jährige durch den Wald Erst als eine Passantin zufällig des Weges vorbeikam und die couragierte, mutige Frau das Kind seinen Peinigern entreißen konnte und sofort die Polizei alarmierte, endet das Martyrium des Mädchens und die acht Täter machten sich davon.Sechs der acht Täter konnten schnell festgenommen werden, zwei andere setzten sich nach Bulgarien ab, konnten dort aber später ebenfalls festgenommen werden. Kein einziger der Acht bekam auch nur fünf Jahre Freiheitsstrafe. Die Höchststrafe waren 4 Jahre und 9 Monate. Ein anderer erhielt 4 Jahre, einer 3 Jahre, einer 2 Jahre und 9 Monate, einer 2 Jahre, einer 1 Jahr und 8 Monate Jugendstrafe. Zwei kamen sogar wieder einmal mit „Bewährungsstrafen“ davon für Beihilfe zur Vergewaltigung eines Kindes.
Dabei war die 13-Jährige ihren Peinigern selbst auf die Spur gekommen. Auf Facebook hatte sie nach einem der Jugendlichen gesucht und ihn schließlich auf einem Foto wiedererkannt. Schon während der Vergewaltigung wer er ihr bekannt vorgekommen. Das Bild von ihm wurde daraufhin an alle Streifenpolizisten in Velbert verteilt. Eine Polizeistreife erkannte den Jugendlichen und konnte den Bulgaren festnehmen. Für die Ermittler erwies sich seine Festnahme als Volltreffer: „Er hatte sein Handy dabei, auf dem ein Filmmitschnitt des Verbrechens gespeichert war“, teilte der Staatsanwalt damals mit. Damit konnten dann auch die sieben anderen an der Gruppenvergewaltigung Beteiligten ermittelt werden.
Informationen zu Bulgarien
Laut der Volkszählung 2011 sollen 85 Prozent der Bevölkerung Bulgaren, 9 Prozent Türken sein und 5 Prozent Roma. Der Anteil der Roma dürfte tatsächlich aber höher liegen als nach der offiziellen Angabe. Vom Europarat wurde er auf fast 12 Prozent geschätzt statt nur 5 Prozent.
Die Roma gehören in Bulgarien zu den am stärksten von Marginalisierung betroffenen Bevölkerungsgruppen. Ihre soziale Lage ist von Armut, einem zumeist niedrigen Ausbildungs- und Erwerbsniveau sowie gesellschaftlicher Stigmatisierung geprägt. Diese Lebenssituation hat sich durch den Transformationsprozess der 1990er Jahre verstärkt und trifft besonders die Roma-Frauen, die sowohl unter sozialer Perspektivlosigkeit als auch unter patriarchalen Familienstrukturen zu leiden haben.
Bei der Volkszählung 2011 bezeichneten sich 78 Prozent als Christen, hauptsächlich Angehörige der bulgarisch-orthodoxen Kirche (76 Prozent), nur 2 Prozent römisch-katholisch und evangelisch. Weitere 10 Prozent bezeichneten sich als Muslime, doch der Anteil dürfte noch etwas höher sein. Seit 2007 ist Bulgarien innerhalb der erweiterten EU das Land mit dem prozentual größten muslimischen Bevölkerungsanteil von schätzungsweise 10 bis 13 Prozent, Tendenz steigend, da der Anteil der Christen von Dekade zu Dekade immer weiter sinkt.
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