Putins Netz: Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste

Von Jürgen Fritz, Mi. 23. Feb  2022, Titelbild: ttt-Screenshot

Als Ende der 1980er-Jahre die Sowjetunion zusammenbrach, ahnte niemand, dass ein ehemaliger KGB-Agent sich über Jahrzehnte als russischer Präsident behaupten würde. Doch ein Alleinherrscher ist Wladimir Putin nicht. Seine Macht stützt sich auf ein Netzwerk ehemaliger sowjetischer KGB-Agenten, dessen Einfluss weit über Russland hinausreicht, wie Catherine Belton in ihrem Buch Putins Netz beschreibt.

Ein mafiöses Geflecht aus Kontrolle, Korruption und Machtbesessenheit

Die ehemalige Moskau-Korrespondentin der Financial Times Catherine Belton hat mit zahlreichen ehemaligen Kreml-Insidern gesprochen. Etwas, das bisher einmalig sein dürfte. Es sind Männer, deren Macht Putin zu groß wurde und die nun selbst vom Kreml „gejagt“ werden.

Belton beleuchtet ein mafiöses Geflecht aus Kontrolle, Korruption und Machtbesessenheit – und das gefällt nicht allen Protagonisten. Vier Oligarchen haben sie deswegen wegen Verleumdung verklagt. Ihr Buch liest sich in all seiner Komplexität so spannend wie ein Agententhriller, doch vor allem enthüllt es, wie das System Putin uns alle mehr betrifft, als uns lieb ist.

Cathrine Belton, die in London lebt, berichtete von 2007 bis 2013 für die Financial Times aus Moskau und arbeitet heute für die Nachrichtenagentur Reuters. Ihr 2020 erschienenes Buch Putins Netz (Originaltitel: Putin’s People) wurde von The Economist, der Financial TimesThe New Statesman und The Telegraph zum Buch des Jahres gekürt.

Beltons „Buch ist das beste und wichtigste über das heutige Russland“ – „Ihre Darstellung wird maßgebend sein“

Reinhard Veser von der FAZ schreibt zu ihrem Buch: Catherine Belton hat Männer zum Reden gebracht, bei denen man nicht unbedingt erwarten würde, dass sie reden wollen. Mit vielen Details entwickelt sie ein lebendiges Bild der wirtschaftlichen und politischen Umbrüche, die Russland in den vergangenen 30 Jahren erlebt hat.“

Der britische Historiker Peter Frankopan resümiert: Dieses fesselnde, fundiert recherchierte Buch ist wohl das Beste, das über Putin und die Menschen um ihn herum geschrieben wurde. Vielleicht sogar das beste über das heutige Russland.“

John Kornblum, ehemaliger Botschafter der USA: „Sensationell ist ihr Einblick in die Strukturen des KGB. Dokumentiert wird, wie sich die KGB-Führung bereits zu Sowjetzeiten auf das nächste Kapitel der russischen Geschichte vorbereitete – basierend auf Geheimdienst-Traditionen, die noch aus der Zarenzeit stammten.“

Anne Applebaum, The Atlantic: „Schritt für Schritt seziert Belton Putins Aufstieg und den Putinismus. Ihr Buch zeigt, wie Russlands Präsident in jeder Phase seiner Karriere die Methoden, Kontakte und Netzwerke des KGB in vollem Umfang nutzte. Ihre Darstellung wird maßgebend sein.“

Daniel Beer, The Guardian: „Furchtlos und faszinierend. Das Buch liest sich stellenweise wie ein John le Carré-Roman. Eine bahnbrechende und sorgfältig recherchierte Anatomie des Putin-Regimes. Beltons Buch wirft ein Licht auf die Gefahren, die vom russischen Geld und Russlands Einfluss auf den Westen ausgehen.“

Edward Lucas, The Times: „Bücher über das moderne Russland gibt es viele. Catherine Belton übertrifft sie alle. Ihr lang erwartetes Buch ist das beste und wichtigste über das heutige Russland.“

ttt: Putin, der KGB und die Spaltung des Westens

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