Von Jürgen Fritz, Fr. 13. Mai 2022, Titelbild: Screenshot aus The Tree of Life
Man muss im Beten, wissend dass da nichts ist, sich gleichwohl vorstellen, dass da Etwas wäre, das einen hören kann. Man muss sich vorstellen, dass das Gebet auch im Äußeren eine Wirkung erzielen könnte. Dann entfaltet das Gebet eine ungleich andere innere Wirkung, auf die es ankommt.
Der Sinn der von uns erschaffenen Götter
Außer dieser Innenwirkung, die dann freilich wiederum auf die Außenwelt wirkt durch die gestärkte innere Festigkeit und das daraus entspringende eigene Handeln sowie das Zutrauen in eine größere Sinnhaftigkeit des Ganzen, gibt es keine direkte Außenwirkung. Aber um diese Innenwirkung entfalten zu können, muss man sich, zumindest für die Zeit des Betens, vorstellen, dass es darüber hinaus doch etwas gäbe, etwas Höheres nicht nur in der eigenen sterblichen Seele, sondern außerhalb dieser, außerhalb seiner selbst, das die nach innen gesprochenen Worte hört, so dass sie sich nach außen hin gesprochen anfühlen. Das innere Höhere muss vorstellungsmäßig gleichsam nach außen verlagert werden, um ein klareres Gegenüber zu haben, zu dem gesprochen und auf das hingehört werden kann. Sonst wird es schwer, die volle gewünschte Innenwirkung zu erzielen. Dies ist mithin der Sinn der von uns erschaffenen Götter.
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