„Antisemitismus hat in der AfD keinen Platz!“

Ein Exklusivinterview von Collin McMahon mit Beatrix von Storch

Cem Özdemir und Sigmar Gabriel haben die AfD als „Nazis“ bezeichnet. Führende Vertreter der jüdischen Gemeinde wie Josef Schuster und Charlotte Knobloch warnen vor Antisemitismus in der AfD. Zurecht oder die Tatsachen völlig verkennend und verdrehend? Collin McMahon sprach hierüber für Jouwatch mit der Europa-Abgeordneten Beatrix von Storch.

Gründungsmitglied von „Friends of Judea and Samaria in the European Parliament“

Beatrix von Storch ist Gründungsmitglied von Friends of Judea and Samaria in the European Parliament. Auf die Frage, wie es dazu kam, antwortete die stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende wie folgt.

Beatrix von Storch: Uns ging es darum, ein Zeichen zu setzen. Im EU-Parlament gibt es einen starken Rückhalt für die Boykottbewegung gegen Israel, insbesondere bei den linken und sozialistischen Parteien. Zum Teil sind das dieselben Abgeordneten, die den politischen Islam hofieren und den Beitritt von Erdogans Türkei forciert haben, die Israel politisch ausgrenzen wollen. Konservative, nationalliberale und euroskeptische Politiker tragen diese verlogene Political Correctness nicht mit. Wir wollten demonstrieren, dass diese nicht für ‚Europa‘ sprechen.

Israel ist die einzige demokratische und pluralistische Gesellschaft des nahen Ostens

Collin McMahon: Welche Verbindungen haben Sie zu Israel?

BvS: Ich habe Israel 2010 besucht und ein sehr weltoffenes Land kennengelernt. Israel ist die einzige demokratische und pluralistische Gesellschaft des Nahen Ostens inmitten islamistischer Diktaturen. Als Christ ist mir das jüdisch-christliche Erbe wichtig und als Deutsche bin ich mir auch der historischen Verantwortung bewusst. Außer dem kulturellen und historischen Band gibt es auch gemeinsame Sicherheitsinteressen.

Die norwegische Ministerin Sylvi Listhaug sagte, durch den islamischen Terror in Europa könnten die Europäer jetzt besser nachvollziehen, was Israel seit Jahrzehnten durchlebt. Listhaug gehört der Fortschrittspartei an, die politisch vergleichbar mit der AfD ist. Aus diesen Gründen bin ich für eine enge Kooperation mit Israel auf wirtschaftlicher, politischer und kultureller Ebene.

Über 10 Prozent unserer baden-württembergischen Direktkandidaten waren Juden

CMM: Welche Verbindungen haben Sie zur jüdischen Gemeinde in Deutschland?

BvS: Unsere Kontakte bestehen bisher vor allem auf persönlicher Ebene, noch nicht auf institutioneller. Wir haben jüdische Mitglieder, Unterstützer, und Gesprächspartner, die sich für die AfD interessieren.

CMM: Wie viele Juden kennen Sie in der AfD?

BvS: Die ZEIT hat bestätigt, dass allein in Baden-Württemberg vier von 38 Direktkandidaten der AfD jüdischen Glaubens waren. Im Übrigen führen wir aber keine Statistiken über den religiösen Hintergrund unserer Parteimitglieder. Wenn ich einen Parteifreund treffe, dann frage ich ihn nicht, ob er katholisch, evangelisch oder jüdisch ist. Ich kenne aber eine Reihe von Parteifreunden, die jüdischen Glaubens sind.

Antisemitismus hat in der AfD keinen Platz

CMM: Gibt es auch antisemitische Tendenzen in der AfD?

BvS: Antisemitische Einstellungen finden Sie überall. Das reicht bis in die linksliberalen Redaktionsstuben der Hauptstrom-Medien. Wir sagen es immer wieder: Antisemitismus hat in der AfD keinen Platz. Da müssen wir auch ganz klare rote Linien ziehen. Anders als der Islam gehört jüdisches Leben zu Deutschland, und zwar schon immer.

Wir bekennen uns zu Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat

CMM: Josef Schuster hat gesagt, „Ich habe … das Gefühl, dass die AfD keine Hemmungen hätte, auch gegen jüdische Menschen zu hetzen, wenn es opportun wäre.“ Charlotte Knobloch sagte: „Die AfD steht für Antisemitismus, Rassismus, Fremdenhass, Geschichtsklitterei, Revisionismus, Demokratie- und Freiheitsfeindlichkeit. … Die AfD ist für jüdische Menschen nicht wählbar!“ Was würden Sie ihnen gerne sagen?

BvS: Das sind Unterstellungen, die ich mit Entschiedenheit zurückweise. Ich kann nur empfehlen, unser Parteiprogramm zu lesen. Unser Programm ist von den Mitgliedern verabschiedet worden. Wir bekennen uns dort zu Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat. Das sind die Werte, um die es uns geht und die wir schützen wollen. Wir haben die AfD gegründet, weil wir die Rechtsbrüche und die Aushöhlung der Demokratie durch Merkels Eurorettungspolitik nicht länger hinnehmen wollten.

Die Gefahr, die von der Islamisierung ausgeht, wird unterschätzt

Leider unterschätzen viele die Gefahr, die von der Islamisierung für Juden und Nicht-Juden ausgeht. Schauen wir uns einfach die Lage bei unseren westlichen Nachbarn an. Seit 2006 haben 40.000 Juden Frankreich verlassen. Eines der Hauptmotive ist die Angst vor Muslimen und islamischem Terror. Ich will nicht, dass wir in Deutschland auch dahin kommen.

In Ungarn müssen Synagogen nicht von Polizisten mit Maschinenpistolen bewacht werden

Ich habe in Ungarn eine Synagoge besucht, anders als in Deutschland muss diese dort nicht von Polizisten mit Maschinenpistolen bewacht werden. Dieser Unterschied zu Deutschland hat etwas mit dem Islam zu tun. Dass die AfD die einzige Partei ist, die den Mut hat, das offen auszusprechen, ist einer der Gründe, warum uns auch viele Juden unterstützen.

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Das Interview führte Collin McMahon exklusiv für Jouwatch. Collin McMahon ist Autor (Lukas und Skotti) und Übersetzer (Gregs Tagebuch). Er schreibt gerade an einem Buch über Donald Trump und die konservative Revolution.

Das Interview erschien zuerst auf Jouwatch, dem inzwischen führenden Alternativmedium. Ich bedanke mich bei dessen Machern Thomas Böhm und Marilla Slominski für die freundliche Genehmigung, das Exklusivinterview hier „abdrucken“ zu dürfen.

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Bild: By Superbass (Own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)%5D, via Wikimedia Commons

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3 Antworten auf „„Antisemitismus hat in der AfD keinen Platz!“

  1. Igo Kirchlechner

    Ich finde es begrüßenswert, dass sich Frau von Storch ebenso wie vor kurzem Frauke Petry so positiv über unseren Waffenbruder Israel äußert und nun auch den Juden wieder den gebührenden Platz in unserer Gesellschaft zuweist, der ihnen zusteht. Die „Neue Welt Ordnung“ ist nach zuvor notwendigem Chaos unaufhaltsam fortschreitend. Und darum ist es gut, wenn wir diejenigen, die am Ende auch als Retter das Sagen über uns alle haben (siehe Thesen eines Coudenhove-Kalergi), schon jetzt in unseren Reihen wissen. Und auch Frau Merkel ist zumindest in diesem Punkt einig mit der AfD. – https://www.youtube.com/watch?time_continue=26&v=A8pOr7VTFwk

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