Zahl der Corona-Toten steigt in den USA auf über 330.000

Von Jürgen Fritz, Do. 24. Dez 2020, Titelbild: YouTube-BILD-Screenshot

Was für eine Nachricht kurz vor Weihnachten! Die Zahl der Menschen, die in den USA infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, ist am Mittwoch deutlich über 330.000 gestiegen. Das bedeutet, dass in den Vereinigten Staaten inzwischen mehr als 0,1 Prozent der Bevölkerung der Pandemie zum Opfer fielen oder anders formuliert: pro eine Million Einwohner mehr als tausend Menschen. Doch in einigen anderen Ländern sieht es nicht besser aus.

Zahl der COVID-19-Toten steigt in den USA auf über 330.000

Die USA sind weltweit nun das zehnte Land, welches die Grenze von 0,1 Prozent Mortalität (Sterblichkeit in Bezug auf die gesamte Bevölkerung) überschreitet. Zehn Staaten verzeichnen also inzwischen mehr als tausend COVID-19-Todesfälle (+ Todesfalldunkelziffer) pro eine Million Einwohner (gerechnet nur solche Länder mit mindestens einer Million Einwohner). Dazu gleich mehr. Doch betrachten wir zunächst die absoluten Zahlen.

Weltweit wurden laut Worldometer, das meist die aktuellsten Zahlen hat, bis gestern, 23. Dezember 2020, insgesamt 1.736.720 COVID-19-Todesfälle registriert. Diese verteilen sich vor allem auf vier Länder, ganz besonders aber auf eines. Die Zahlen sind jeweils auf hundert gerundet (in Klammern der Anteil des jeweiligen Landes an den weltweiten Todesfällen):

  1. USA: 334.200 (19,2 %)
  2. Brasilien: 189.300 (10,9 %)
  3. Indien: 146.800 (8,5 %)
  4. Mexiko: 119.500 (6,9 %)

Fast jeder fünfte COVID-19-Tote war bislang also in den USA zu verzeichnen. Und diese vier genannten Länder machen über 45,5 Prozent aller Todesfälle weltweit aus, also fast so viele wie alle anderen Länder der Erde zusammen. Dabei ist bei Indien zu erwähnen, dass dort fast 1,4 Milliarden Menschen leben (über 17 Prozent der Weltbevölkerung), so dass die Todesfallzahlen pro Einwohner mit 106 pro eine Million in Indien eher gering sind, kaum mehr als ein Zehntel dessen, was wir in den Vereinigten Staaten von Amerika sehen.

Die 65-jähirge Gerda Chavez (siehe Titelbild), die vor 47 Jahren aus Deutschland in die Staaten auswanderte und mit ihrem Mann ein Restaurant betreibt, erzählt im BILD-Interview, dass in ihrer Familie elf Mitglieder an COVID-19 erkrankten, sie selbst, aber auch die Tochter, der Schwiegersohn und Enkelkinder. Sie musste in ihrem Restaurant bereits 23 Angestellte entlassen. „2020“, sagt die 65-Jährige, die bereits einiges erlebte, so den Verlust ihres 19-jährigen Sohnes bei einem Autounfall, sei „das schlimmste Jahr, das sie je mitgemacht hat“.

Im Hotspot Europa gibt es fünf Länder, die in absoluten Todesfallzahlen weit herausstechen

Doch inzwischen ist vor allem auch Europa mit etwa 746 Millionen Einwohnern (inkl. Russland, Polen, Ukraine, Rumänien, Tschechien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Moldawien, Serbien, Nordmazedonien, Weißrussland …) wieder der Hotspot der Erde mit 508.000 Corona-Toten. Das heißt, Europa mit 9,6 Prozent der Weltbevölkerung verzeichnet zum 23.12.2020 über 29,2 Prozent aller COVID-19-Todesfälle seit Ausbruch der Pandemie. Und hier sind es in absoluten Zahlen vor allem fünf Länder, die enorm viele Todesfälle zu beklagen haben (die Zahlen sind wiederum auf hundert gerundet):

  1. Italien: 70.400
  2. Großbritannien: 69.100
  3. Frankreich: 62.000
  4. Russland: 52.500
  5. Spanien: 49.700

Zusammen kommen diese fünf Länder mithin auf rund 303.600 Tote seit Beginn der Pandemie (17,5 Prozent aller weltweiten Todesfälle). Und Großbritannien wird nun von einer Mutation von SARS-CoV-2 heimgesucht, die nochmals ca. 50 bis 70 Prozent ansteckender sein soll als die bisherige Variante des neuartigen Coronavirus.

Deutschland rangiert inzwischen in ganz Europa auf Platz 6 (weltweit auf Rang 14) mit laut RKI 28.770 Corona-Toten, laut Worldometer, das meist etwas aktuellere Zahlen hat, über 29.100.

Diese Länder verzeichnen die meisten Todesfälle pro Einwohner

Betrachten wir nun, welche Länder weltweit die meisten Todesfälle pro eine Million Einwohner aufweisen, wo also die Todesfalldichte am größten ist (nur Staaten mit mindestens einer Millionen Einwohnern berücksichtigt):

  1. Belgien: 1.621
  2. Slowenien: 1.180
  3. Bosnien und Herzegowina: 1.173
  4. Italien: 1.165
  5. Nordmazedonien: 1.130
  6. Peru: 1.123
  7. Spanien: 1.063
  8. Großbritannien: 1.015
  9. Bulgarien: 1.008
  10. USA: 1.007
  11. Tschechien: 1.000

In diesen elf Ländern liegt die Mortalität, also die Sterblichkeit von COVID-19 bezogen nicht auf die Infizierten, sondern auf die gesamte Bevölkerung, bereits bei über 0,1 Prozent, in Belgien, dem traurigen Schlusslicht, sogar schon über 0,16 Prozent.

Das zeigt wohl, wie absurd die Behauptung von systematischen Corona-Verharmlosern ist, SARS-CoV-2 wäre nicht gefährlicher als ein gewöhnliches Influenza-Virus und die Letalität (Sterberate bei den Infizierten) würde lediglich bei 0,1 bis 0,2 Prozent liegen.

Und was ist mit Deutschland?

Deutschland, das im Vergleich zu vielen anderen Ländern bis Oktober zumindest relativ glimpflich durch diese Pandemie kam, liegt inzwischen laut Worldometer bei 347 Todesfällen pro eine Million Einwohner (jeder 2.882ste ist bisher infolge einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben) und liegt nun anderes als noch vor zwei Monaten weit über dem weltweiten Durchschnitt von 223.

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