Warum so wenige die Aufklärung lieben

Von Jürgen Fritz, Do. 24. Dez 2020, Titelbild: Alexandr Ivanov, Pixabay

Obschon sie schon vor mehr als zweieinhalb Jahrtausenden den Boden unseres Planeten betrat, hat sie noch immer nur wenige in ihrem Innersten erreicht. Womit hängt das zusammen? Warum sind es auch im dritten Jahrtausend so wenige, die die Aufklärung lieben? Dabei hat es den Anschein, dass die, die sie gerade meiden, seit geraumer Zeit sogar wieder mehr werden. Das hat Gründe, die im Wesen dieser spröden Schönen und im Wesen des Menschen selbst zu suchen sind.

Weshalb tun sich so noch immer so viele so schwer mit dieser Bewegung?

Weil Aufklärung letztlich immer Zerstörung bedeutet. Zerstörung von was, wovon? Von Fehlvorstellungen. Von dem, was also bereits in einem drin ist. Was man zuvor erworben hat, was wiederum mit Aufwand verbunden war. Woran man sich dann gewöhnt hat. Was dann mit der Zeit meist als Teil von sich selbst empfunden wird und was man nun loslassen soll.

Und wer liebt es schon, wenn etwas in ihm zerstört wird, das ein Teil von ihm ist, zumal wenn es zum Kern des je eigenen Weltbildes gehört und da viel Energie investiert wurde, das aufzubauen? Das kann nur dann wirklich gut gehen, wenn in dem, in dem diese Destruktion stattfindet, eine sehr starke Wahrheitsliebe vorhanden ist, die über das kurzfristige angenehme Gefühl, denn diese Destruktion tut immer erstmal weh, und über die Zuneigung zum Gewohnten dominiert.

Mehr Wahrheit in sich zu tragen, bedeutet, seiner Seele mehr Wert zu verleihen

Je größer also das innerlich bereits Erbaute, desto schwieriger wird es, dieses aus innerer Einsicht und Wahrheitsliebe wieder abzubauen und zu verwerfen, um nochmal neu anzufangen. Deshalb ist der Anfang so wichtig, dass der gerade ist und da nichts Schiefes entsteht.

Wer es aber gleichwohl – trotz all dieser inneren Schwierigkeiten, die man überwinden muss – schafft, seine Fehlvorstellungen von der Welt und auch sich selbst abzubauen und durch Besseres zu ersetzen – nicht Angenehmeres, sondern Besseres! -, der verändert natürlich sein Inneres, mithin seine Seele und verleiht ihr mehr Schönheit, damit mehr Wert, macht sie und damit sich selbst wertvoller.

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