Von Jürgen Fritz, Mo. 16. Aug 2021, Titelbild: phoenix-Screenshot von Friedrich Merz
Am 13. August 1961 begann das SED-Regime in Berlin mit dem Mauerbau. JFB hatte am Freitag schon den Rückblick des Historikers Herwig Schafberg veröffentlicht. Auch Friedrich Merz blickte anlässlich dieses historischen Datums auf die DDR-Zeit zurück.
Mehr als 17 Millionen Deutsche eingesperrt hinter einer Grenze aus Beton, Stacheldraht und Minenfeldern
„Vor 60 Jahren begann das SED-Regime der DDR die Mauer zu bauen“, beginnt Merz seinen Text. „Als sie fertiggestellt war, waren mehr als 17 Millionen Deutsche eingesperrt hinter einer Grenze von 1.400 km aus Beton, Stacheldraht und Minenfeldern.“ Sodann zitiert er das berühmte Diktum des DDR-Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht, der noch wenige Wochen vorher beteuert hatte: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu erreichten“. Die bittere Wahrheit für die Menschen in Ost und West habe ganz anders ausgesehen.
Fast 30 Jahre habe diese unnatürliche Teilung Deutschlands Bestand gehabt. „Der Bau der Mauer im Jahr 1961 und der Fall der Mauer im Jahr 1989 markieren historische Daten in der jüngeren deutschen Geschichte“, so Merz weiter. Die Mauer stehe bis heute symbolisch für die frühere Diktatur der DDR, für Unfreiheit und Unterdrückung, für wirtschaftlichen Niedergang und die größte Umweltzerstörung, die es auf deutschem Boden je gegeben habe.
Gerade in dieser Umweltzerstörung zeige sich bis heute, dass es einen „Sozialismus mit menschlichem Gesicht“ nicht gebe. Der „Arbeiter- und Bauernstaat“ der DDR sei der fortgesetzte Machtmissbrauch einer skrupellosen politischen Führung gewesen, die sich nur mit Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl im Amt hätte halten können. Unzählige Opfer seien in den Gefängnissen der Staatssicherheit gestorben, mindestens 400 Menschen aus der früheren DDR hätten ihren Versuch, das Land zu verlassen, mit dem Tod bezahlt. „Bis heute trauern Familien in Ost und West um ihre Angehörigen“, so der CDU-Politiker.
Bedrohungen der Freiheit durch politische und religiös motivierte Gewalt
Die Mauer bleibe für uns auch 30 Jahre nach ihrer Beseitigung eine beständige Mahnung. Die Zahl der Menschen auf der Welt, die in Unfreiheit leben, nehme beständig zu. „Die Bedrohungen durch politisch motivierte Gewalt nehmen zu. Aus zerrissenen und unregierbaren Staaten versuchen die Menschen zu fliehen, selten waren mehr Menschen in der Welt auf der Flucht als gegenwärtig.“ Das Scheitern der militärischen Mission der NATO in Afghanistan werfe ein Schlaglicht auf die Bedrohungen, die von politisch und religiös motivierter Gewalt ausgingen.
Der Tag des Mauerbaus müsse uns deshalb auch heute davor schützen, den Beteuerungen autoritärer politischer Regime allzu viel Glauben zu schenken. „Wir müssen unsere Freiheit, so selbstverständlich sie uns über die Jahrzehnte geworden sein mag, gegen die Bedrohungen im Innern wie von außen auch in Zukunft verteidigen.“ Der Tag, an dem die Mauer fiel, bleibe ein Tag des Respekts und der Anerkennung für die Menschen, die sich in der DDR erfolgreich gegen Unfreiheit und Unterdrückung zur Wehr gesetzt haben, so Friedrich Merz abschließend.
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