Von Jürgen Fritz, Mi. 17. Nov 2021, Titelbild: Allgäuer Zeitung-YouTube-Screenshot
Am Dienstag wurden weitere Einzelheiten zu dem am Montag tot aufgefundenen 16-jährigen Mädchen bekannt. Die Jugendliche verstarb am Sonntagabend in Memmigerberg „an massiver äußerer Gewalteinwirkung“. Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass „Stichverletzungen“ die Todesursache waren. Zwei Personen wurden wegen des dringenden Tatverdachts des Heimtückemordes verhaftet.
Vermisste 16-Jährige bereits am Sonntagabend ermordet
Am Montagvormittag teilten die Eltern einer 16-jährigen Jugendlichen bei der Polizeiinspektion Memmingen mit, dass ihre Tochter seit Sonntagabend nicht mehr zu erreichen sei. Nach Abklärung bekannter Hinwendungsorte und weiterer Ermittlungen konnte die Polizei das Mädchen bereits am Montagvormittag (15.11.2021) nahe des Flughafengeländes auffinden und musste den Eltern sodann eine schreckliche Mitteilung machen: Ihre Tochter sei tot. Sie war offensichtlich ermordet worden, verstarb „an massiver äußerer Gewalteinwirkung“, wie es im Polizeijargon heißt.
Die Tat müsse sich bereits am Sonntagabend (14.11.2021) in Memmingerberg, einer dreitausend Seelen-Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu an der Stadtgrenze von Memmingen in Schwaben ereignet haben.
Bereits am Montag werden ein 25-jähriger und eine 15-jährige Tatverdächtige festgenommen
Die Polizei nahm sofort unter Einsatz eines größeren Personalaufgebotes und unter Hochdruck weitere Ermittlungen auf. Bereits am Montag führten die ersten Ermittlungen zum Tatverdacht gegen einen polizeibekannten 25-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit aus dem Landkreis Unterallgäu sowie gegen ein 15-jähriges Mädchen, ebenfalls mit deutscher Staatsangehörigkeit. Beide konnten im Rahmen der Fahndung noch am Montag festgenommen werden.
Das Mädchen wurden erstochen, die Rede ist von einem „Overkill“
Eine rechtsmedizinische Untersuchung der Getöteten beim Universitätsklinikum Ulm ergab, dann dass die 16-Jährige durch „mehrere Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers“ ums Leben kam. Laut BILD soll das Opfer massive Verletzungen im Oberkörper aufgewiesen haben. Dem Mädchen soll auch massiv ins Gesicht geschlagen worden sein. „Ermittler sprechen von einem sogenannten ‚Overkill‘ (Übertötung). Heißt: Der Killer muss mit äußerster Brutalität auf die 16-Jährige eingestochen haben.“
Im Rahmen der Suchmaßnahmen in Zusammenhang mit der Festnahme des 25-Jährigen wurden dann von der Polizei zwei Messer sichergestellt, welche als Tatwerkzeug in Fragen kommen könnten. Spurentechnische Gutachten wurden in Auftrag gegeben.
Zwei Haftbefehle wegen dringendem Tatverdacht des Heimtückemordes erlassen
Am Montagabend suchten zig Polizisten ein kleines Waldstück am Flughafengelände, etwa 200 Meter südlich der Landebahn des Airports, wo die Jugendliche tot gefunden worden war, systematisch ab. Dort wurde Ausschau gehalten nach Gegenständen, die mit der Tat zu tun haben könnten. Ob die 16-Jährige am Auffindeort getötet worden ist, war zunächst unklar.
Am Dienstag wurden die beiden Tatverdächtigen, der 25-Jährige sowie die 15-jährige Jugendliche, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen der zuständigen Ermittlungsrichterin vorgeführt. Die Richterin folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ gegen die beiden Tatverdächtigen jeweils „Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des heimtückischen Mordes“.
Die beiden Tatverdächtigen wurden in verschiedene bayerische Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Zur vollständigen Aufklärung des Tatherganges und der Hintergründe der Tat wurde bei der Memminger Kriminalpolizei die Ermittlungsgruppe „Shelter“ eingerichtet. In dem Areal, in dem die Tote gefunden wurde, gibt es laut Polizei mehrere ehemalige Luftschutzbunker und Hangars. Deswegen trage die Ermittlungsgruppe den Namen „Shelter“, zu deutsch Schutzraum.
Polizei und Staatsanwaltschaft wollen keine näheren Angaben zu Motiv und genauem Tathergang machen
Die Beamten seien sich sicher, dass das Mädchen ihre mutmaßlichen Mörder persönlich gekannt habe. „Wie die Tatbeteiligungen im Einzelnen sind, ist noch Gegenstand der Ermittlungen“, so ein Sprecher der Polizei am Montag. In welchem Beziehungsverhältnis Täter und Opfer standen, darüber wollten die Ermittler aber zunächst keine Angaben machen.
Auch auf Grund welcher Delikte inhaftierte 25-Jährige polizeibekannt ist sowie über den genauen Tathergang und das Motiv der mutmaßlichen Täter wollen die Behörden keine näheren Angaben machen. „Aus ermittlungstaktischen Gründen werden zum aktuellen Ermittlungszeitpunkt keine weiteren Details zu Tathergang oder Motiv bekannt gegeben“, heißt es vonseiten der Polizei. Auch möchte man in Bezug auf den genauen Tathergang und die in ihm zum Ausdruck gekommene Brutalität wohl Rücksicht auf die Angehörigen der Getöteten nehmen.

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