Von Jürgen Fritz, Sa. 19. Mrz 2022, Titelbild: YouTube-Screenshot
Anfang März hatte die deutsche Bundesregierung der Ukraine zugesichert, ihr 2.700 Strela-Luftabwehrraketen zu schicken. Tatsächlich geliefert wurden laut WELT AM SONNTAG aber nicht mal ein Fünftel davon.
Irgendwann wird sich die westliche Welt die Frage stellen müssen, ob sie die verzweifelt um ihre Freiheit kämpfenden Ukrainer genug unterstützt hat
Millionen Ukrainer kämpfen jeden Tag ums nackte Überleben. Sie werden seit dem 24.02.2022 nicht nur wie seit 2014 im Osten ihres Landes, sondern nun von drei Seiten, aus dem Norden, Osten und Süden von russischen Streitkräften völkerrechtswidrig angegriffen, mit dem Ziel das Land als eigenständigen freien, demokratischen Staat zu vernichten, das gesamte Territorium oder zumindest große Teile davon der Russischen Föderation einzuverleiben oder aber eine von Moskau abhängigen Marionettenregierung zu installieren.
Zig Millionen Ukrainer kämpfen mit unglaublichem Courage, mit unglaublichem Mut, mit unglaublicher Tapferkeit für ihre Heimat, für ihr Land, für ihre Freiheit, bilden die Speerspitze der freien Welt gegen eine hochgradig autokratische, aufklärungs-, freiheits- und demokratiefeindliche sowie menschenrechtsfeindliche, extrem gewaltaffine Großmacht, die nach Hegemonie und einem neuen Imperialismus strebt.
Die westliche Welt unterstützt die Ukraine massiv, aber sie wird sich irgendwann die Frage gefallen lassen müssen, ob sie die verzweifelt um ihre Existenz kämpfenden Ukrainer genug unterstützt hat. Dies gilt vor allen Dingen für ein Land, von dem die Menschen in der Ukraine zunehmend enttäuscht sind, wie auch die Rede von Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag im Deutschen Bundestag zeigte, ganz zu schweigen von der beschämenden Reaktion des deutschen Parlaments auf diese Rede: Deutschland.
Die Scholz-Regierung liefert der Ukraine statt der 2.700 zugesagten nur 500 Strela-2
Nun hat die deutsche Bundesregierung seit dem 27.02.2022 nach jahrzehntelangem sicherheitspolitischem Dahindämmern zumindest ein wenig aufgewacht. Der Umdenkprozess, der längst überfällig war, ist zumindest eingeleitet. Allein es stellt sich die Frage, ob die, die im Moment in Berlin regieren, den Ernst der Lage wirklich ausreichend begriffen haben und wirklich willig sind, das Notwendige, Erforderlich und auch moralisch Gebotene zu tun. Insbesondere stellt sich die Frage, ob den Worten auch wirklich die entsprechenden Taten folgen. Und da sind doch erhebliche Zweifel angebracht.
Anfang März hatte die Scholz-Regierung der Ukraine die Lieferung von 2.700 Strela-Luftabwehrraketen zugesagt. Doch wie Recherchen von WELT AM SONNTAG nun zeigen, wurden statt der 2.700 offenbar nur 500 (18,5 Prozent des Versprochenen) geliefert – nicht einmal ein Fünftel des Zugesagten!
Und die Übergabe habe zudem erst am Abend des Donnerstag, den 17.03.2022, stattgefunden. Laut ukrainischen Regierungskreisen sind auch keine weiteren Strela-Lieferungen geplant.
Entschuldigung!
Ich entschuldige mich bei den 44 Millionen Ukrainern für die deutsche Regierung und den deutschen Kanzler. Es sind leider viele Deutsche so, aber bei weitem nicht alle! Etliche Millionen Deutsche sind mit ihrem Herzen und ihren Gedanken jeden Tag bei Euch und unterstützen Euren Freiheitskampf. Haltet durch und lasst Euch nicht von den russischen Usurpatoren unterjochen! Die Welt sieht auf die Ukraine und hunderte Millionen stehen hinter Euch. Für die Halbherzigkeit der deutschen Regierung entschuldige ich mich im Namen aller Deutschen, welche sich durch Scholz und seine Regierung beschämt fühlen.
*
Aktive Unterstützung: Jürgen Fritz Blog (JFB) ist vollkommen unabhängig und kostenfrei (keine Bezahlschranke). Es kostet allerdings Geld, Zeit und viel Arbeit, Artikel auf diesem Niveau regelmäßig und dauerhaft anbieten zu können. Wenn Sie meine Arbeit entsprechend würdigen wollen, so können Sie dies tun per klassischer Überweisung auf:
Jürgen Fritz, IBAN: DE44 5001 0060 0170 9226 04, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: JFB und ggf. welcher Artikel Sie besonders überzeugte. Oder über PayPal – 3 EUR – 5 EUR – 10 EUR – 20 EUR – 50 EUR – 100 EUR