AfD steigt weiter auf jetzt über 20 Prozent

Von Jürgen Fritz, So. 19. Jan 2025, Titelbild: © JFB

Nur noch fünf Wochen bis zur Bundestagswahl. In den Wahl-O-Matrix-Mittelwerten aller Institute kann die AfD weiter zulegen und steigt erstmals seit fast einem Jahr wieder über 20 Prozent. DIE LINKE kann leicht zulegen, die SPD fällt dagegen noch weiter zurück. Auch BSW verliert erneut und nähert sich immer mehr der Fünf-Prozent-Marke an.

So würden die Deutschen heute wählen

Angegeben ist für jede Partei der Wahl-O-Matrix-Mittelwert aller Institute, die – bezogen auf den mittleren Tag der Befragung – in den letzten drei Wochen repräsentative Erhebungen durchführten. Aktuell liegen zehn Umfragen von neun verschiedenen großen Meinungsforschungsinstituten vor, die diese Kriterien erfüllen. INSA veröffentlicht inzwischen jede Woche zwei verschiedene Erhebungen, einmal eine reine Online-Befragung von ca 2.000 bis 2.200 Personen und einmal eine Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von ca. 1.200 bis 1.700 Personen. Aufgeführt ist für jede Partei der niedrigste und der höchste Wert dieser elf einbezogenen Befragungen (immer nur die aktuellste) sowie fettgedruckt das arithmetische Wahl-O-Matrix-Mittel aller zehn Werte:

  1. CDU/CSU: 29 – 33 % ==> 30,5 %
  2. AfD: 18 22 % ==> 20,4 %
  3. SPD: 13,9 – 18 % ==> 15,6 %
  4. GRÜNE: 13 – 15 % ==> 13,7 %
  5. BSW: 47 % ==> 5,3 %
  6. FDP: 3,5 – 5 % ==> 4,0 %
  7. LINKE: 2,54 % ==> 3,5 %
  8. Freie Wähler: 1,2 – 2 % ==> 1,8 %
  9. Sonstige: 5,2 %

(c) JFB

Erläuterung: Diese Werte sind so zu verstehen, dass es für jede Partei bzw. für jede Bundestagsfraktion ein Fenster gibt, innerhalb dessen sie derzeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit läge. Die aufgeführten Zahlen stellen die Mitte dieses Fensters dar. Kleine Abweichungen von dieser Fenster-Mitte von ein bis zwei Prozent sind also jeweils in beide Richtungen möglich, bei größeren Parteien auch drei Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit, je weiter man sich von der Mitte des Fensters weg bewegt, immer mehr abnimmt und zwar drastisch. Abweichungen von fünf bis zehn Prozent sind daher nahezu ausgeschlossen. Dies läge weit außerhalb des Fensters.

Circa 42,7 Prozent der gültigen Zweitstimmen könnten bei diesem Ergebnis für eine absolute Mehrheit reichen

Sollten nicht nur die Freien Wähler an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern (sehr, sehr wahrscheinlich), sondern auch DIE LINKE und die FDP den Einzug in den Bundestag nicht schaffen, so würden nach diesem Ergebnis circa 42,8 Prozent der gültigen Zweitstimmen für eine absolute Mehrheit der Sitze im Bundestag ausreichen. Der Union würden hierfür weiter ca. 12,3 Prozentpunkte für eine Alleinregierung fehlen oder sie bräuchte einen mindestens 12,3 Prozent-starken Partner.

Falls das BSW, welches sich derzeit in einem klaren Abwärtstrend befindet, unter fünf Prozent fallen sollte, so könnten unter Umständen sogar knapp über 40 Prozent für eine absolute Mehrheit ausreichen. Sollten dagegen die sowohl BSW als auch FDP und DIE LINKE (zum Beispiel über drei Direktmandate) den Einzug in den Bundestag schaffen, dann bräuchte es ca. 46,5 Prozent für eine absolute Mehrheit.

Die Erhebungen dieser Institute hat Wahl-O-Matrix ausgewertet

Die zehn Umfragen, welche ausgewertet wurden, waren (Kriterium 1: bezogen auf den mittleren Tag der Befragung nicht älter als drei Wochen, Kriterium 2: von jedem Institut immer nur die jeweils aktuellste, sofern nicht verschiedene Erhebungsmethoden vorlagen, ansonsten von jeder Erhebungsmethode die jeweils aktuellste):

  1. GMS, mittlerer Tag der Befragung: 30.12.2024, Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.010 Personen,
  2. Ipsos, mittlerer Tag der Befragung: 03.01.2025, Online-Panel – internetbasierte Befragung von 1.000 ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  3. Infratest dimap (ARD-DeutschlandTrend), mittlerer Tag der Befragung: 07.01.2025, zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung von 1.323 Personen,
  4. Forschungsgruppe Wahlen (ZDF-Politbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 08.01.2025, telefonisch und online erhobene Befragung von 1.433 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten.
  5. Forsa (RTL/ntv-Trendbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 10.01.2025, telefonische Befragung von 2.504 zufällig ausgewählten Personen,
  6. INSA (BILD), mittlerer Tag der Befragung: 11.01.2025, internetbasierte Befragung von 2.005 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  7. YouGov, mittlerer Tag der Befragung: 12.01.2025, internetbasierte Befragung von 1.771 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  8. Wahlkreisprognose, mittlerer Tag der Befragung: 14./15.01.2025, Befragung via geschl. Online Panel, Befragte: 2.000 wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren
  9. INSA (BILD am Sonntag), mittlerer Tag der Befragung: 15.01.2025, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.205 Personen,
  10. Civey (SPIEGEL) vom 19.01.2025, 15 Uhr, mittlerer Tag der Befragung: 15./16.01.2025, Stichprobengröße: 10.020, stellvertretend für die Grundgesamtheit (volljährige Bundesbürger) in der Stichprobe zur Berechnung des repräsentativen Ergebnisses berücksichtigt wurden,

Wahl-O-Matrix, Deutschlands führendes Meta-Analyse-Tool (von JFB gegründet) hat damit eine sehr breite Datenbasis von insgesamt 24.271 Befragten.

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