Broder über Sachsens Ministerpräsident Kretschmer: „Der Mann ist ein sprachloser Schwätzer“

Von Jürgen Fritz, Sa. 1. Sep. 2018

„Der Fisch stinkt vom Kopf her“, sagt der Welt-Kolumnist Henryk M. Broder. Auf die Frage, was ihn zum Brodeln bringe, antwortet er: zum Beispiel der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Der Mann sagt, er sei ganz überrascht, er habe mit so etwas nicht gerechnet. Eigentlich sei doch alles in Ordnung in Sachsen. Dazu Broder: „Der Mann ist ein sprachloser Schwätzer“. Hören Sie hier, was Broder, der kein Blatt vor den Mund nimmt, sonst noch zu sagen hat zur Situation nicht nur in Chemnitz und Sachsen, sondern in ganz Deutschland.

Der Rechtsstaat hat sich bereits aus seinen primären Aufgaben, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, zurückgezogen

Der Mann (Kretschmer) würde viel sagen, aber es sei nichts dabei, was irgendwie von Belang wäre, so Broder weiter. Wenn solch inkompetente Leute dafür sorgen sollen, dass wir in Sicherheit leben, dann erzeuge das Angst. Und dann gebe es Grund, Angst zu haben. Nicht vor den Demonstranten, sondern vor den Politikern.

Das Kind sei schon in den Brunnen gefallen. Jetzt könne man noch überlegen, ob man eine oder zwei Platten drüber lege. Der Fisch stinke vom Kopfe her. Eine Regierung, die sich selber nicht an Gesetze halte, seit zwei, drei Jahren permanenten Rechtsbruch betreibe, ist schwerlich dazu befugt, anderen Gesetzesverstöße vorzuwerfen. Der Rechtsstaat habe sich bereits aus seinen primären Aufgaben zurückgezogen. Die erste und wichtigste Aufgabe des Staates sei aber, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen.

Wenn der Rechtsstaat sein Gewaltmonopol aufgibt, darf man sich nicht wundern, wenn die Straße übernimmt

Berlin sei bereits ein Failed State. Die Stadt verfolge gnadenlos Parksünder und Leute, die ihre Rundfunkgebühren nicht bezahlen, aber gravierende Rechtsverstöße werden entweder mäßig oder nachlässig oder gar nicht verfolgt, so Broder. Der Rechtsstaat habe sein Monopol auf Gewalt inzwischen aufgegeben. Deswegen dürfe man sich auch nicht wundern, wenn die Straße übernehme.

Jeden Tag gäbe es inzwischen irgendwo in der deutschen Provinz einen Messerangriff, der oft auch tödlich ende. Zwischem „braunen Mob“ und anständigen, aber zu Recht empörten Bürgern zu unterscheiden, sei schwerlich möglich, wenn sie alle zusammen auf die Straße gehen. Die Regierung habe letztlich auf ganzer Linie versagt. Was man jetzt tun könne, sei a) die Wirklichkeit anerkennen, b) das Ganze aufzeichnen, um die Politiker irgendwann zur Rechenschaft zu ziehen und sie abwählen.

Sehen und hören Sie hier das vollständige, sehr zu empfehlende Interview in der Welt (6:31 Min.).

Das vollständige Interview in Bild und Ton

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Titelbild: YouTube-Screenshot von der Welt

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