WDR zieht gleich mehrfach den Schwanz ein

Von Jürgen Fritz, Mo. 30. Dez 2019, Titelbild: YouTube-Screenshot

Gewaltmenschen verstehen nur eine einzige Sprache: wenn Druck auf sie ausgeübt wird. Über sachlich-logische und ethische Argumente sind sie in der Regel nicht erreichbar, oft gar nicht fähig, auf dieser Ebene selbstkritisch ihr Tun zu reflektieren. Aber sie, die es lieben, auf andere Druck auszuüben, haben selbst schreckliche Angst, dass man solches auch mit ihnen machen könnte, würden sich das am liebsten ganz verbieten und reagieren oftmals schnell, sobald sie ein bisschen Gegenwind bekommen. Dann entschuldigen sie sich artig, ziehen kleinlaut den Schwanz ein, natürlich ohne zu reflektieren, was mit ihnen grundsätzlich nicht stimmt, geschweige denn etwas an ihrem Verhalten zu verändern. So dürfte es nun auch beim WDR ablaufen respektive den dort Verantwortlichen.

A. Die völlige Entgleisung des WDR

„Sie können singen – und sie können frech. Die Mädchen vom WDR Kinderchor Dortmund mit unserem Song zum Jahreswechsel. In Zeiten des Klimawandels müssen auch Klassiker wie ‚Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad‘ ganz neu getextet werden …“ fabulierte der schon lange umstrittene ARD-Sender WDR auf seiner Seite. Und so hörte sich der neue WDR-Text dann an:

„Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad, Motorrad, Motorrad.
Das sind tausend Liter Super jeden Monat.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma sagt: ‚Motorradfahren ist voll cool, echt voll cool, echt voll cool.‘
Sie benutzt das Ding im Altersheim als Rollstuhl.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma fährt mit nem SUV beim Arzt vor ,beim Arzt vor, beim Arzt vor.
Überfährt dabei zwei Opis mit Rollator.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma brät sich jeden Tag ein Kotelett, ein Kotelett, ein Kotelett.
Weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet.
Meine Oma ist ne alte Umweltsau!

Meine Oma fliegt nicht mehr, sie ist geläutert.
Stattdessen macht sie jetzt zehn Mal im Jahr ne Kreuzfahrt.
Meine Oma ist doch keine Umweltsau!
Meine Oma ist doch keine Umweltsau!“

Dann hört man die Stimme der wohl ebenfalls instrumentalisierten Klimafanatikerin Greta Thunberg, dem neuen Messias dieser quasi-religiösen Bewegung, und eines der Mädchen des WDR-Kinderchors bewegt dazu synchron die Lippen:

„We will not let you get away with this!” 

B. War doch nur Satire, daher kann Danny Hollek ruhig noch was draufsetzen

Das sei doch nur Satire, meinte der Westdeutsche Rundfunk (WDR). Nun ja, der Begriff gehört wohl zu denen, die mit am wenigsten verstanden werden. Satire ist eine Spottdichtung. Die Frage ist immer: Wer wird verspottet? Politische Satire richtet sich normalerweise gegen die Machthaber, sie kann auch Eigenarten des Volkes kritisch beleuchten und sie lächerlich machen, um bei diesem ein Bewusstsein für eigene Unzulänglichkeiten zu schaffen. Hier aber werden die Großeltern von den eigenen Enkeln unter Anleitung und Abrichtung von gnadenlosen neulinken Ideologen verspottet, die bereit sind, über Leichen zu gehen, wie es scheint, und die kleine Kinder gegen ihre eigene Familie aufhetzen.

Doch damit nicht genug. Ein „freier Mitarbeiter“ des umstrittenen Senders namens Danny Hollek setzte dann nochmals eine drauf und schrieb auf Twitter:

Lass mal über die Großeltern reden, von denen, die jetzt sich über #Umweltsau aufregen. Eure Oma war keine #Umweltsau. Stimmt. Sondern eine #Nazisau.“

Danny Holek-Tweet

Dann legte er am gleichen Tag nochmals nach:

„Haha. Wie jetzt alle ausrasten.“

Haha - Wie jetzt alle ausrasten

… und brüstete sich damit, dass Twitter sein „Nazisau“-Posting trotz Meldung nicht entfernt hat und darin keinen Verstoß gegen die Twitter-Richtlinien zu erkennen vermochte:

DH-Twitter-Meldung.png

Twitter-Meldung

C. „Ich bin ein Antideutscher“ und „auch weiterhin der Meinung, dass alte Menschen noch nicht ausreichend beleidigt wurden“

Und ebenfalls am selben Tag, dem 28. Dezember 2019 schrieb Danny Hollek, der WDR-Mitarbeiter, dann als Krönung (Rechtschreibfehler übernommen):

„Bin auch weiterhin der Meinung, das alte Menschen noch nicht ausreichend beleidigt wurden. Mehr!“

Alte Menschen mehr beleidigen

Einen Monat zuvor hatte sich Danny Hollek bereits deutlich positioniert:

„Ich bin ein Antideutscher.“

Antideutscher

Dieser junge Mann scheint aber nicht nur ein Antideutscher zu sein, sondern noch viel mehr als das. Und wer nun glaubt, Danny Hollek sei eine absolute Ausnahme beim WDR, alle anderen würden vollkommen anders ticken, der erscheint doch recht naiv. Mag sein, dass die meisten nicht ganz so extreme Einstellungen haben wie Hollek, manche vielleicht sogar politisch etwas anders ticken, aber niemand kann mit solch extremistischen Ansichten in einem Umfeld arbeiten, das gänzlich anders gestrickt ist. Das ist unmöglich.

D. Hollek arbeitet nicht erst seit einigen Wochen oder Monaten, sondern seit über vier Jahren für den WDR

Nun könnte man einwenden, vielleicht habe Hollek ja erst seit ein paar Wochen oder Monaten beim WDR gearbeitet und dort habe man das vielleicht noch gar nicht bemerken können, wie er politisch tickt. Doch auch das trifft nicht zu. Aber auf der WDR-Seite selbst wird angegeben, dass er schon über vier Jahre für den WDR tätig ist, seit 2015 schon:

„Bei der bin ich seit 2015.“

Danny-Holek-WDR

Danny-Holek-WDR-2

E. Danny Hollek ist nur die Spitze des Eisbergs

Max Erdinger schreibt dazu auf jouwatch:

»Der Antifa-Hetzer vom WDR, Danny Hollek, ist wohl kein freier Mitarbeiter des WDR mehr. Der junge Mann hat Zehntausende gegen sich – und indirekt gegen den WDR aufgebracht, als er noch einmal Benzin in das Empörungsfeuer goß, das wegen des #Umweltsau-Liedes des Kinderchores des WDR ohnehin schon loderte. Über Twitter simulierte er Zustimmung für die Empörten, um ihnen dann zu bescheinigen, ihre Oma sei tatsächlich keine Klima-, sondern eine Nazisau. 

Manche Namen tauchen auf wie aus dem Nichts, überstrahlen kurz alles, und sind dann wieder weg. Danny Hollek ist so ein Name. Der 27-Jährige wurde vom WDR als freier Mitarbeiter geführt und ist dem Vernehmen nach seine Stellung inzwischen los. Nicht nur tausende Bürger, sondern auch Politiker von der AfD bis zur CDU hatten vom WDR Konsequenzen gefordert. Es gab Sondersendungen, und sogar der Intendant des WDR, Tom Buhrow, sah sich zu einer vorbehaltlosen Entschuldigung veranlaßt. Wer den Intendanten eines Senders wie dem WDR zu einem solchen Schritt nötigt, hat erfahrungsgemäß am nächsten Tag keinen Job mehr. (…)

So empörend der #Nazisau-Tweet des jungen Herrn Hollek auch ist: Man muß ihm dennoch fast dankbar dafür sein, daß er ihn abgesetzt hat. Dieser Tweet offenbart nämlich weit mehr, als der Inhalt auf den ersten Blick erkennen läßt.

Der junge Mann ist als freier Mitarbeiter des WDR offenbar der Ansicht gewesen, er könne einen solchen Tweet absetzen, ohne dadurch seinen Arbeitsplatz zu gefährden. Den hatte er, obwohl er jahrelang „Aktivist“ der Dortmunder Antifa-Szene gewesen ist (Nickname: Danny Marx), und obwohl er einer der Tatverdächtigen im Fall eines linksextremistischen Angriffs auf einen Familienvater im Jahre 2010 gewesen war, der im Beisein seines 8-jährigen Sohnes dafür attackiert wurde, daß er eine Jacke des Labels „Thor Steinar“ getragen hatte, wie das dortmundecho berichtet. Was also könnte den jungen Danny Hollek zu der Annahme verführt haben, sein Tweet würde ohne persönliche Konsequenzen für ihn bleiben? Er muß sich seiner Sache sehr sicher gewesen sein. Seiner Eigenauskunft nach liebte er seinen Job, weil er sehr abwechslungsreich ist. Jetzt hat er ihn wohl verloren. Sein Profilbild bei Twitter hat er gelöscht.

Danny Hollek scheint der Ansicht gewesen zu sein, der Applaus des gesamten WDR würde nur so auf ihn herniederprasseln für seinen Tweet. Für dieses Kalkül muß er vorher Indizien ausgemacht haben, die ihn in seinem Wagemut bestärkt haben. Andernfalls hätte er sich das wohl kaum getraut. Machen wir uns nichts vor: Danny Hollek dachte, er würde sich mit diesem Tweet lieb Kind machen bei seinen Kollegen, und daß sich das in irgendeiner Form beruflich für ihn auszahlen würde. Das heißt, daß Danny Hollek mit seinen Ansichten beim WDR unmöglich allein gewesen sein kann. Realiter scheint er lediglich die berühmte Spitze des Eisbergs zu sein. Das heißt, daß bei den Öffentlich-Rechtlichen eine Vielzahl von Redakteuren und Journalisten Unterschlupf gefunden haben muß, die ganz ähnlich tickt wie Danny Hollek, sich aber lediglich nicht so deutlich exponiert wie der junge Danny Hollek.«

F. Der WDR zieht gleich mehrfach den Schwanz ein

Der WDR hat inzwischen gleich mehrfach den Schwanz eingezogen. Zunächst distanzierte sich der Sender deutlich von dem, was sein Mitarbeiter hier wiederholt und immer wieder auf Twitter von sich gegeben hatte: Der Herr sei ja gar kein Redakteur, sondern bloß ein freier Mitarbeiter“. Man distanziere sich „scharf von Form und Inhalt“

WDR

Das unsägliche, widerliche Video, in dem der WDR-Kinderchor, der eigentlich eher WDR-Mädchenchor heißen sollte, auf schäbigste und abscheulichste Weise gegen die eigene Familie aufgehetzt wurde und die eigenen Großmütter verhöhnte, hat der umstrittene Sender dann endlich schnell von seiner Internetseite genommen. Das aber erst, nachdem die Proteste zu heftig wurden, also nicht etwa aus eigener Einsicht und Scham, was hier im Hause Widerwärtiges fabriziert wurde.

Drittens hat man wohl dem jungen „freien Mitarbeiter“ Danny Hollek nahe gebracht, dass es besser wäre, jetzt ruhig zu sein, nicht allen zu zeigen, wie er denkt, und sich öffentlich zu entschuldigen, was der junge Mann – jetzt wohl in der Angst um seinen Job und seine berufliche Zukunft – dann auch artig tat. Womöglich wird ihn der WDR nicht weiter beschäftigen. Das wird sich zeigen.

Und viertens haben sich auch andere Verantwortliche entschuldigt, so auch der Intendant des WDR Tom Buhrow, der bestbezahlte ARD-Intendant von allen, der schon vor drei Jahren vom WDR (aus zwangsfinanzierten Geldern, das heißt auch von Leuten, die sich den WDR niemals antun), ca. 400.000 EUR im Jahr überwiesen bekam, inzwischen wahrscheinlich noch deutlich mehr – vier Millionen Euro in zehn Jahren! Buhrow ist zumindest proforma zu Kreuze gekrochen.

G. Für „Oma ist ’ne Umweltsau“ kann man sich nicht entschuldigen

Doch ob das reicht, einfach mal „Entschuldigung“ dahin zu sagen, was aus vielen Mündern nicht viel mehr wert ist, als der Hauch, der dabei ausströmt, wenn keine Konsequenzen im Handeln erfolgen, ist mehr als fraglich, wie auch der Star-Kolumnist Franz Josef Wagner in der BILD sehr treffend schreibt:

»Lieber WDR-Intendant Tom Buhrow, Sie haben sich für „Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau“ entschuldigt. Der Chef vom WDR 2 hat sich entschuldigt, der Leiter des Kinder­chors hat sich auch entschuldigt. Was für ein Entschuldigungs-Gequatsche. Sie alle plappern Entschuldigungen, wie man „Guten Tag“ sagt oder „Gute Nacht“. Entschuldigung ist ein Wort – es ist ein Nichts.

Entschuldigung sage ich, wenn ich ein Auto zugeparkt habe. Entschuldigung sagt man, wenn man sich vorgedrängelt hat an der Supermarkt-Kasse. Für „Oma ist ’ne Umweltsau“ kann man sich nicht entschuldigen. Eine Entschuldigung ist, wie wenn man etwas in den Papierkorb des Vergessens wirft.

Die Entschuldigung des WDR nehme ich nicht an. Eine echte Entschuldigung sieht so aus: Die Verantwortlichen müssen ihren Job verlassen. Vielleicht auch Sie, lieber Tom Buhrow.«

Recht hat er, der Franz Josef Wagner.

*

Aktive Unterstützung: Jürgen Fritz Blog (JFB) ist vollkommen unabhängig und kostenfrei (keine Bezahlschranke). Es kostet allerdings Geld, Zeit und viel Arbeit, Artikel auf diesem Niveau regelmäßig und dauerhaft anbieten zu können. Wenn Sie meine Arbeit entsprechend würdigen wollen, so können Sie dies tun per klassischer Überweisung auf:

Jürgen Fritz, IBAN: DE44 5001 0060 0170 9226 04, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: JFB. Oder über PayPal  5 EUR – 10 EUR – 20 EUR – 30 EUR – 50 EUR – 100 EUR