Zum kognitiven Niveau der Corona-Verharmloser

Von Jürgen Fritz, Do. 26. Nov 2020, Titelbild: Internet-Screenshot

Corona-Verharmloser fühlen sich oftmals besonders schlau, bezeichnen sich gerne als „Erwachte“, alle anderen aber als „Schlafschafe“ oder „Systemlinge“. Tatsächlich aber bewegt sich nahezu diese gesamte Szene, die oftmals auch als „Covidioten“ bezeichnet werden, auf einem erschreckend niedrigen kognitiven Niveau, was an einem Beispiel expliziert werden soll.

Das serielle Intervall liegt bei ca. 4 Tagen, die durchschnittliche Inkubationszeit aber bei 5 bis 6 Tagen

Coronaverharmloser und Pandemieleugner schicken sich gerne solche Bildchen wie oben im Titelfoto zu und lachen dann im Gefühl der Überlegenheit über alle anderen, die sie „Schlafschafe“, oder „Systemlinge“ nennen, für dumm oder korrumpiert halten, sich selbst aber als die „Erwachten“ sehen und gerne auch so bezeichnen. Dabei haben sie fast durch die Bank aller größte Probleme selbst einfachste Zusammenhänge zu erfassen. Ich will das an diesem Beispiel erläutern.

Die höchste Ansteckung geht bei COVID-19 von Personen aus, die sich vor 3 bis 5 Tagen infizierten. Das serielle Intervall liegt bei ca. 4 Tagen. Etwa alle vier Tage stecken Infizierte bei uns andere an und tragen das Virus so weiter, die es nach weiteren 4 Tagen dann auf die nächsten Personen übertragen usw.

Die ersten Symptome treten aber in den meisten Fällen erst 5 bis 6 Tage nach der Infektion auf (Inkubationszeit), teilweise sogar noch wesentlich später. Das heißt, diejenigen, die andere am häufigsten anstecken, sind selbst noch nicht erkrankt, ja haben noch keinerlei Symptome.

Der Denkfehler der Covidioten

Der Denkfehler, der den Covidioten hier unterläuft, ist der, dass sie meinen, nur Kranke könnten ansteckend sein. Genau das ist bei diesem Virus aber anders und genau das ist einer der Faktoren, der SARS-CoV-2 so gefährlich macht. Es ist weniger die Letalität (Sterblichkeit der Infizierten), die im Vergleich zu manch anderen Viren, etwa dem Ebola-Virus, eher gering ist, wahrscheinlich „nur“ bei ca. 0,3 bis 1 Prozent liegt. Mindestens 99 Prozent der mit SARS-CoV-2 Infizierten überleben das Ganze also (sofern das Gesundheitssystem einigermaßen funktioniert und nicht zusammenbricht).

Die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 besteht mehr in diesem Faktor der enorm schnellen Verbreitung, seiner hohen Virulenz, was zusammen eine relativ hohe Mortalität (Sterblichkeit der Gesamtbevölkerung) ergeben kann. 0,3 Prozent Todesfälle sind eben bei 83 Millionen Menschen ca. 250.000 Tote, so man nicht gegensteuert und die Ausbreitung des Virus verhindert respektive stark drosselt. Hinzu kommen all die Spätschäden bei den Genesen, die wir noch gar nicht genau abschätzen können und die, darauf deuten viele Befunde hin, teilweise nicht ohne sind.

Wie mit systematischen Coronaverharmlosern umgehen?

Mit Skeptikern, die bezweifeln, ob SARS-CoV-2 und die durch dieses neuartige Coronavirus hervorgerufene Erkrankung COVID-19 wirklich so gefährlich ist, wie die Mehrheit der Fachwissenschaftler und politisch Verantwortlichen glauben, mit Kritikern, die bestimmte Maßnahmen als nicht angemessen oder nicht zielführend, nicht verhältnismäßig oder nicht angebracht sehen, kann man unter Umständen diskutieren, so sie eine gewisse geistige Offenheit mitbringen. Das ist ja immer die Grundvoraussetzung für jede Diskussion, für jedes Sachgespräch, wenn es zu irgendetwas führen soll, im Idealfall zu einem Erkenntnisgewinn mindestens auf einer oder auf beiden Seiten.

Mit systematischen Coronaverharmlosern, Problemleugnern und regelrechten Covidioten, die geistig wie vernagelt sind und wenn man eine Behauptung widerlegt hat, sofort auf die nächste Falschbehauptung springen und wenn man die widerlegt hat, dann wieder auf die nächste und immer so weiter, erscheinen Gespräche aus meiner Sicht wenig sinnvoll. Wenn sich jemand bereits vollkommen festgelegt hat, für Fakten und Argumente überhaupt nicht mehr offen oder diesen gar nicht folgen kann, zugleich aber meint, er wäre viel schlauer und wüsste alles viel besser, dabei meint, mit denkbar einfachen, teilweise regelrecht primitiven Mustern, insbesondere Verschwörungsmythen, die ganze Welt zu erklären (Verschwörungsgläubige), dann stellt sich die Frage, wo ein Gespräch hier hinführen soll. Eine Diskussion setzt ja bereits eine gemeinsame Basis voraus, auf die beide beziehungsweise alle Teilnehmer rekurrieren können. Ist diese Grundlage nicht gegeben, gibt es nichts, worauf beide Seiten sich berufen können, was von dem anderen akzeptiert wird.

Mein Rat

Daher rate ich persönlich, sich auf solche Gespräche gar nicht einzulassen, weil es in aller Regel nirgendwo hinführt. Was im geistigen Bereich dahinter steckt, insbesondere bei den Covidioten, aber nicht nur bei ihnen, habe ich hier versucht aufzuschlüsseln: Der kluge Kluge, der dumme Kluge, der kluge Dumme und der Dummdreiste.

*

Aktive Unterstützung: Jürgen Fritz Blog (JFB) ist vollkommen unabhängig und kostenfrei (keine Bezahlschranke). Es kostet allerdings Geld, Zeit und viel Arbeit, Artikel auf diesem Niveau regelmäßig und dauerhaft anbieten zu können. Wenn Sie meine Arbeit entsprechend würdigen wollen, so können Sie dies tun per klassischer Überweisung auf:

Jürgen Fritz, IBAN: DE44 5001 0060 0170 9226 04, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: JFB. Oder über PayPal – 3 EUR – 5 EUR – 10 EUR – 20 EUR – 50 EUR – 100 EUR