Landwirt berichtet, wie es in Rheinland-Pfalz nach der Hochwasserkatastrophe zuging

Von Jürgen Fritz, Fr. 23. Jul 2021, Titelbild: BILD-Screenshot

180 Menschen kamen letzte Woche im Zuge der Hochwasserkatastrophe ums Leben, über 130 in Rheinland-Pfalz, 48 in NRW. Ein Landwirt, der nach Schuld im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler kam, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, zeigt sich schockiert über die miserable Organisation seitens der Behörden und sagt, es hätte niemand sterben müssen. Das sei ein Komplettversagen der Verantwortlichen gewesen.

Es kann sein, dass Ihr Vermisste in den Trümmern findet, dann meldet Euch

Markus Wipperfürth, ein Landwirt aus Köln, der in die Ortsgemeinde Schuld kam, um zu helfen, berichtet gegenüber BILD, dass den Helfern gesagt worden sei, es könne sein, dass sie Vermisste in den Trümmern finden, dann sollen sie sich melden. Die Helfer würden völlig alleine dastehen. Drei Tage lang hätte es null Unterstützung gegeben. Nicht ein einziges DIXI Klo sei aufgestellt worden. Er hätte sich seit drei Tagen nicht mehr die Hände waschen können. Kein einziger Fachmann wäre als Ansprechpartner da.

Es hätte keine Toten geben müssen – Komplettversagen der Verantwortlichen

Weiter führt Markus Wipperfürth aus, es hätte keinen einzigen Toten geben müssen. Er sieht das Ganze als Komplettversagen der Verantwortlichen, auch der Politiker. Es hätte alles geräumt werden müssen. Er selbst habe drei Tage vorher schon begonnen, sich auf das Unwetter vorzubereiten und alles weggeräumt. Hier in Schuld bzw. Ahrweiler sei aber nichts vorbereitet worden. Es sei auch jetzt keine Feuerwehr, kein THW, keine offizielle Stelle, kein Sanitäter, kein mobiler Reifendienst, kein mobiler Hydraulikdienstreparateur. Es sei nichts organisiert, nicht einmal die einfachsten Dinge.

Landwirt spricht über Aufräumarbeiten

Wer trägt in Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren die politische Verantwortung?

In Rheinland-Pfalz regiert seit achteinhalb Jahren, seit Januar 2013 Malu Dreyer (SPD) als Ministerpräsidentin. Ihr Vorgänger war über fast zwei Dekaden, seit 1994 Kurt Beck (SPD). Unter Beck gehörte Malu Dreyer elf Jahre lang der Landesregierung von Rheinland-Pfalz als Ministerin an, so dass wir im Falle Deyers über einen Gesamtzeitraum von fast 20 Jahren Regierungsverantwortung sprechen.

Doch Malu Dreyer, wie auch ihren roten, grünen und gelben Landesministern war es all die letzten Jahre offensichtlich lieber über den globalen Klimawandel zu reden, als sich ganz konkret um das zu kümmern, was zu 100 Prozent von ihnen beeinflusst werden konnte und auch ihre Aufgabe war als Landesregierung: der Katastrophenschutz im eigenen Bundesland, was womöglich sehr, sehr viele Menschenleben hätte retten können. Innenminister in Rheinland-Pfalz ist seit mehr als zehn Jahren Roger Lewentz (SPD).

Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität sowie Stellvertreterin der Ministerpräsidentin ist seit 2021 die frühere Sprachentrainerin Anne Spiegel (Die Grünen). Zuvor war von 2011 bis Ende 2020 Ulrike Höfken (Die Grünen) Umweltministerin in Rheinland-Pfalz. Höfken schied zusammen mit ihrem Staatssekretär Thomas Griese (Die Grünen) am 31. Dezember 2020 aus der Landesregierung aus, nachdem gerichtlich festgestellt wurde, dass zehn Jahre lang große Teile der Beförderungsverfahren für Beamte im rheinland-pfälzischen Umweltministerium „grob rechtswidrig“ vorgenommen worden waren.

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