Von Jürgen Fritz, Mi. 18. Aug 2021, Titelbild: ARD-Screenshot
Nach all den Pleiten und Pannen der letzten Wochen, Monate und Jahre hat die Bundesregierung nun eine Patentlösung nicht für die Probleme, aber für sich selbst gefunden. Sie hat ein Standard-Entschuldigungsvideo aufgenommen, wie der Postillon berichtet, welches zukünftig universal einsetzbar ist und sie enorm entlasten wird.
Fünfminütiger Allzweck-Clip ist bereits abgedreht
Zugegeben, in letzter Zeit lief ziemlich viel schief. Und „in letzter Zeit“ ist dabei durchaus eher weit als eng zu fassen. Das hat die Bundesregierung (das Merkel-Kabinett IV) doch erheblich in Erklärungsnöte gebracht und auf ständige Erklärungen und Entschuldigungen hat man in Berlin verständlicherweise wenig Lust. Doch dafür hat man nun eine Lösung gefunden, nicht für die Probleme an sich, aber für das Kabinett. Man hat einfach ein Standard-Entschuldigungsvideo aufgenommen, welches universal einsetzbar ist. Wie das?
Der fünfminütige Allzweck-Clip kann einfach für alle Situationen eingesetzt werden: falsch eingeschätzte Flüchtlingskrisen, selbst fabrizierte Energiekrisen, Pandemien, auf die man null vorbereitet ist, viel zu spät und zu wenig bestellte Impfstoffe, tagelang angekündigte Hochwasserkatastrophen, auf die man gleichwohl nicht vorbereitet war, so dass hunderte Menschen sterben mussten, Wirecard-Skandal, Afghanistan-Desaster und alles was in den kommenden Wochen und Monaten bis zur Bundestagswahl noch kommen mag.
„Wir haben die Lage wieder falsch eingeschätzt“
An einigen Stellen im Video wurden Lücken im Redetext gelassen, die dann je nach Situation einfach mit einem Wort noch eingefügt werden können. Dies soll eine bekannter Stimmenimitator übernehmen, dessen Name aber nicht bekannt gegeben wurde, der das entsprechende Wort dann mit unterschiedlichen Stimmen (Angela Merkel, Olaf Scholz, Jens Spahn, Heiko Maas, Annegret Kramp-Karrenbauer etc.) einspricht:
„Wir haben die Lage bezüglich _____ falsch eingeschätzt. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Die genauen Umstände werden wir zu einem späteren Zeitpunkt kritisch analysieren und alles sauber aufarbeiten. Im Moment ist es aber erst mal wichtig, dass wir uns um die aktuelle Situation kümmern, um das Schlimmste zu verhindern. Es ist nicht die Zeit für Schuldzuweisungen oder gar Rücktrittsforderungen. Wir müssen jetzt alle zusammen nach vorne schauen.“
Das schafft Entlastung für alle (in der Regierung)
Durch das Standardvideo, das jetzt bei weiteren groben Fehlern und Versäumnissen immer eingesetzt werden kann, wird den Regierungsmitgliedern einfach viel Zeit erspart, wie Regierungssprecher Steffen Seibert erläuterte. In der Zeit können sie dann auch mal in Ruhe einen Flammkuchen backen (Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer), am Wochenende einen ausgedehnten Wanderausflug machen, wenn gerade alles zusammenbricht, sich einen neuen Maßanzug schneidern lassen, eine Villa kaufen (Gesundheitsminister Jens Spahn), ins Kino gehen (Kanzlerin Angela Merkel) oder sich um ihre Pferde kümmern (EU-Kommissionspräsidentin und bis 2019 Verteidigungsministerin), statt sich ständig mit essentiellen Krisen beschäftigen zu müssen.
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SWR-Screenshot
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