Wie 1936 die beste Chance, Hitler frühzeitig zu stoppen, vergeben wurde

(Jürgen Fritz, 08.03.2024) Gestern vor 88 Jahren, am Morgen des 7. März 1936, rückten drei Bataillone der Wehrmacht ins Rheinland ein und errichteten Garnisonen in Aachen, Trier und Saarbrücken. Zur gleichen Zeit wurde den Botschaftern in Paris, London, Rom und Brüssel die Erklärung der Reichsregierung zum Einmarsch der deutschen Truppen übergeben, in welcher der Schritt begründet wurde. Um 12 Uhr versammelte Hitler den Reichstag und hielt eine seiner typischen Friedensreden, in der er die Besetzung mit der französischen Ratifizierung des Beistandsvertrags begründete und Deutschlands Friedenswillen darstellte. Anschließend löste er den Reichstag auf. Nun war die Frage: Wie würden Frankreich, Großbritannien und Italien darauf reagieren? Dies sollte zum Schlüsselmoment für den weiteren Verlauf der Geschichte werden.

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Der 9. November – Was damals geschah und bis heute weiter geschieht

(Herwig Schafberg, 09.11.2023) Der 9. November ist ein Datum, das nicht nur mit Erinnerungen an die Maueröffnung in Berlin 1989 verknüpft ist, sondern es erinnert auch an die Reichspogromnacht 1938, in der Synagogen abgefackelt, Geschäfte verwüstet, Juden verhaftet, misshandelt und teilweise getötet wurden. Herwig Schafberg hat die Ereignisse vor und nach 1938 mit solchen von heute verglichen und Berührungspunkte zwischen Islamismus, Antizionismus und Antisemitismus gefunden.

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Die Ära der britischen Königin Elisabeth II.

(Herwig Schafberg, 14.09.2022) Mit dem Tod der britischen Königin Elisabeth II. ist eine Ära zu Ende gegangen, die mit ihrer langen Dauer von siebzig Jahren für Kontinuität stand, auch wenn es in dieser Zeit zu manchen Veränderungen der Verhältnisse gekommen ist. Der Historiker Herwig Schafberg blickt zurück.

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Vor 100 Jahren ermordet: Walther Rathenau und sein Verhältnis zur „völkischen“ Bewegung

(Herwig Schafberg, 24.06.2022) Am 24. Juni 1922 wurde der damalige Außenminister Rathenau das Mordopfer von Attentätern, die ihn nicht etwa hassten, sondern wie viele andere Hochachtung für ihn empfanden. Herwig Schafberg erinnert an das Werden und Wirken eines Mannes, den die Attentäter für gefährlich hielten, weil er die Mehrheit des Volkes für seine Ziele begeistern könnte, sie jedoch andere Ziele im Sinn hatten.

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Russische Geschichtspolitik und ukrainische Leidensgeschichte

(Herwig Schafberg, 27.03.2022) Geschichte ist nicht das, was entstand, sondern was erzählt wird. Soll sie der Aufklärung dienen, darf Entstandenes nicht verklärt werden, wie es im Kontext der Entstehung von Nationen häufig geschieht. Das ist besonders verhängnisvoll, wenn dadurch nationale Besitzansprüche legitimiert werden sollen, wie etwa russische Ansprüche auf die Ukraine. Kurzer Beitrag zur Aufklärung von Herwig Schafberg.

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422. Todestag: Wie die katholische Kirche Giordano Bruno lebendig verbrennen ließ

(Jürgen Fritz, 17.02.2022) Wir schreiben den 17. Februar im Jahre 1600. Nach fast acht Jahren Kerkerhaft, die den 52-Jährigen sichtlich gebrochen haben, steigt Giordano Bruno, auf dem Campo de Fiori in Rom auf den Scheiterhaufen. Jahrelang hat er vergeblich versucht, eine Audienz beim Papst zu erreichen, war sogar bereit, seine Lehre teilweise zu widerrufen. Doch dies genügt der kirchlichen Inquisition nicht.

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80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz

(Herwig Schafberg, 19.01.2022) Am 20. Januar 1942 fand in einer Villa am Berliner Wannsee eine Konferenz von Staats- und Parteivertretern des nationalsozialistischen Deutschlands statt. Anders als manchmal zu lesen ist, wurde dort nicht die Vernichtung des Judentums beschlossen, sondern deren Effizienzsteigerung; denn mit der Vernichtung hatte man schon zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion im Sommer 1941 begonnen. Am Ende stand die Ermordung von nahezu sechs Millionen Juden, was indirekt zur Gründung des Staates Israel beitrug. Der Historiker Herwig Schafberg blickt zurück.

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Sturm aufs Kapitol 2021: ein unvergleichlicher Anschlag auf die Demokratie?

(Herwig Schafberg, 01.01.2022) Es war vor einem Jahr, als Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump mit dem Sturm aufs Kapitol in Washington D.C. die Bestätigung des Wahlergebnisses mit Gewalt verhindern wollten. Damit wurde nicht zum ersten Mal in der Geschichte des Landes ein Gesetzgebungsorgan unter gewaltigen Druck gesetzt, wie der Historiker Herwig Schafberg zu bedenken gibt.

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20 Jahre 9/11: Verschwörungs-Verirrungen und Wirrungen amerikanischer Bündnispolitik

(Herwig Schafberg, 11.09.2021) Heute vor zwanzig Jahren wurden die Twin Towers des World Trade Center in New York zum Einsturz gebracht. Urheber waren augenscheinlich Flugzeugentführer, die ihre Maschinen in die Türme gelenkt hatten. Oder lag die Ursache für der Einsturz  woanders, wie mancher bis heute glaubt? Zu diesem Irrglauben hat die Bündnispolitik der US-Amerikaner in Afghanistan sowie anderswo möglicherweise beigetragen, wie Herwig Schafberg verdeutlicht.

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Moderne Grundlegung des Begriffs der Nation durch Emmanuel Joseph Sieyès

(Jürgen Fritz, 13.08.2021) Emmanuel Joseph Sieyès‘ Schrift Qu’est-ce que le Tiers État? (Was ist der Dritte Stand?) vom Januar 1789 ist bis heute die auflagenstärkste politische Flugschrift aller Zeiten. Sie gilt als programmatisch für den modernen Begriff der Nation, da Sieyès darin alle Menschen, gleich welcher Herkunft, die sich den Idealen der Französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – verpflichtet fühlen, dem dritten Stand = der Nation zurechnet.

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Zum Tod von Esther Bejarano: Was ARD und ZDF Ihnen nicht sagen werden

(Jürgen Fritz, 11.07.2021) Esther Bejarano ist gestern in Hamburg im Alter von 96 Jahren gestorben. Bei allem Respekt und tiefer Anteilnahme für das, was diese Frau, wie Millionen andere auch, durch die Nazi-Schergen bis 1945 erleiden musste, sollte aber gleichwohl nicht völlig unerwähnt bleiben, wo Bejarano politisch stand, von wo aus ihr politisch-gesellschaftliches Engagement erfolgte und was sie damit womöglich auch bediente.

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Der Pakt der Macht mit dem Christentum: die konstantinische Wende

(Jürgen Fritz, 23.05.2021) Durchgesetzt habe sich der Katholizismus nicht wegen seiner „Rechtgläubigkeit“, sondern weil er sich durchsetzte, wurde er rechtgläubig, schrieb einst Karlheinz Deschner. Der Katholizismus „siegte, weil er am besten organisiert, im Konkurrenzkampf am brutalsten war… Doch erst nachdem ihn Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert favorisiert hatte, schlug er alle seine christlichen Gegner durch Zerstörung ihrer Kirchen, Konfiskation, Zwangstaufen und andere ähnliche Mittelchen nieder. Dass sich in der Geschichte nicht immer die Besten behaupten und der Sieg selten mit der Wahrheit identisch ist“, sei gerade von der theologischen Forschung oft betont worden. „Auf dem Sektor des Geistes jedenfalls sind die Entscheidungen über das, was ‚rechter‘ Glaube und ‚Irrlehre‘ war, meist nicht gefallen, sondern fast stets auf dem der Macht“, so Deschner. In der Tat spielte der Pakt der Macht mit dem Christentum für dessen Überleben und Aufstieg eine Schlüsselrolle – bis heute.

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In Erinnerung an Sophie Scholl und die weiße Rose

(Jürgen Fritz, 09.05.2021) Heute vor hundert Jahren, am 9. Mai 1921, wurde Sophie Scholl geboren. Am 22. Februar 1943 haben die Nationalsozialisten die 21-Jährige zusammen mit ihrem Bruder Hans und dem Kommilitonen Christoph Probst mit der Guillotine enthauptet. „So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln,“ sagte Sophie am Tag ihrer Hinrichtung.

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