Von den Göttern und den Religionen

(Jürgen Fritz, 27.12.2024) Wenn wir von Göttern sprechen, müssen wir uns als erstes bewusst machen, dass wir immer nur von unseren Vorstellungen von Göttern in unserem Denkraum sprechen (obere Ecke im semiotischen Dreieck). Denn anders als bei realen Personen, deren reale Existenz kaum sinnvoll angezweifelt werden kann, gibt es bei ihnen nichts, auf das wir zeigen und sagen könnten: „Von dem rede ich, den meine ich.“

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Taleb Al Abdulmohsen wollte Deutsche ermorden, weil sie Deutsche sind

(Jürgen Fritz, 22.12.2024) Betrieb der Magdeburg-Attentäter Taqiyya, versuchte seine islamische Weltanschauung zu verschleiern, oder fürchtete er tatsächlich die Islamisierung Deutschlands und geriet daher in Panik? Fest steht: Der arabische, „ex-muslimische“, „islamkritische“ Immigrant wollte nicht Muslime ermorden, sondern Deutsche. Wie ist das zu erklären? Eine Analyse.

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Warum „Allah“ nicht mit „Gott“ übersetzt werden sollte

(Jürgen Fritz, 26.06.2021) Ich bitte alle Übersetzer und auch alle Journalisten, „Allah“ nicht in „Gott“ zu transformieren. Denn dies ist nicht nur nicht richtig, es ist irreführend und wirkt verschleiernd statt erhellend. Ich will auch gerne begründen, warum dem so ist. Dazu müssen wir ein wenig in die Grundlagen der Sprachphilosophie und der Logik eintauchen, insbesondere in die Prädikationstheorie, welche grundlegend ist für die Linguistik.

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Was ich Gott fragen würde

(Jürgen Fritz, 20.07.2020) Was ich Gott fragen würde, so mir jemand erschiene, der behauptete, ein solcher zu sein: Zunächst würde ich ihn fragen, was es bedeutet, ein Gott zu sein, ob er mir diesen Begriff irgendwie explizieren könne, so dass klar sei, von was die Rede ist. Sodann würde ich fragen, wo die anderen Götter seien, warum man so selten welche sehe, was die denn so machten, womit er und sie ihre Zeit verbrächten und wo sie sich für gewöhnlich aufhielten. Wenn er behauptete, er sei der einzige Gott, das höchste Wesen überhaupt, welches alles geschaffen habe, würde ich ihn folgendes fragen …

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Nach Überwindung der sakrifiziellen Gewalt ist es Zeit, auch die religiöse Gewalt hinter uns zu lassen

(Jürgen Fritz, 20.06.2020) In Teil eins der dreiteiligen Reihe Monotheismus und die Sprache der Gewalt ging es um die monotheistische Revolution, welche eine neue Unterscheidung in die Welt brachte, die zwischen Rechtgläubigen, die dem wahren Gott dienen, und den „Götzendienern“. In Teil zwei zeigte Jan Assmann wie dadurch zu den bestehenden vier Formen der Gewalt eine völlig neue fünfte in die Welt kam: die religiöse Gewalt, die erstmals Menschen gegen Menschen aufbrachte im Namen des gekränkten, eifersüchtigen Gottes. In Teil drei erläutert der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, dass die Idee des eifersüchtigen Gottes nicht im Raum des Religiösen, sondern des Politischen wurzelt: Gott tritt an die Stelle des Pharaos. Nach der sakrifiziellen sollten wir nun auch die religiöse Gewalt hinter uns lassen.

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Die sokratische Weisheit

(Jürgen Fritz, 27.12.2019) „Ich weiß nichts von Göttern“, sagt der Weise, „weder dass es sie gibt noch dass es sie nicht gibt, wenngleich für jene Einschätzung wenig Überzeugendes vorgebracht wurde. Und wenn es sie tatsächlich gäbe, so wüsste ich nicht, wie sie sind. Ob sie klug oder dumm, gut oder bösartig, schön oder hässlich, prahlerisch oder bescheiden, ehrgeizig oder phlegmatisch, sexuell oder asexuell sind. Ob sie aus Materie bestehen oder reine Geistwesen sind, wobei mir Letzteres schwer vorstellbar scheint, wenn man es konsequent durchdenkt. Ob sie den Naturgesetzen unterstehen oder nicht, welche Eigenschaften sie genau haben, welche Attribute ihnen zukommen, all das weiß ich nicht, so ich annehmen möchte, dass es sie gäbe.“

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Was ist der Mensch?

(Jürgen Fritz, 04.11.2019) Der Mensch ist das übende Wesen, welches sich seine Übungen selbst aussuchen und über diese Wahl sich selbst formen, mithin sich selbst erschaffen kann. Ist der Mensch also ein Gott? In gewissem Sinne mehr als das.

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Warum Religion zur Begründung von Moral nicht taugt

(Jürgen Fritz, 05.10.2019) Fragt man nach dem Verhältnis von Moral und Religion, so muss man mindestens drei Fragen unterscheiden: 1. Kann Religion eine Moral begründen? Kann jene diese rechtfertigen? 2. Kann Religion helfen, dass eine wohlbegründete, gerechtfertigte Moral (oder auch eine nicht gerechtfertigte) eher eingehalten wird? Dies wäre also nicht die Frage nach der Begründung der Richtigkeit, sondern die Frage nach der Motivation, einer (richtigen oder falschen) Moral Folge zu leisten. 3. Schließlich kann die Frage gestellt werden, ob die Moral eine Religion rechtfertigen kann. Dieser Frage widmete sich insbesondere Immanuel Kant. Ich will im folgenden die erste Frage untersuchen und dabei wichtige Hinweise zur zweiten geben.

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Die christlichen Kirchen und die Nazis

(Jürgen Fritz, 16.07.2019) „Ihr Knechte, seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen“, heißt es im Neuen Testament (1. Petrusbrief 2,18). Und im Römerbrief 13,1 steht geschrieben: „Jedermann sei Untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nur der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen.“ Wenn jede Obrigkeit von dem einen und einzigen Gott verordnet ist, so dann natürlich auch das Hitler-Regime. Insofern ist es natürlich interessant zu beleuchten, wie sich die christlichen Kirchen unter der NS-Herrschaft verhielten.

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Die fehlerhafte Kopplung von Gott und gut

(Jürgen Fritz, 19.04.2019) Der Grundfehler der monotheistischen Göttergläubigen war und ist der, das Gute an ihren jeweiligen Gott zu koppeln, quasi die Fortführung der frühkindlichen Moralvorstellung, gut sei, was der Papa sagt und tut, nicht weil er das Gute eher zu erkennen vermag – dann gäbe es ja einen Begriff von gut jenseits des Vaters, auf den er dann blicken könnte, einen solchen Begriff von gut hat das Kleinkind aber gerade noch nicht -, sondern einfach weil es der Papa sagt, der mithin als die Quelle von Moralität fehlinterpretiert wird (Stufe 1 von 6 der Moralentwicklung nach Kohlberg).

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Welcher Gott ist stärker?

(Jürgen Fritz, 14.04.2019) Fußballweltmeisterschaft. Endspiel. 89 Minuten sind vorüber. Es steht noch immer 0:0. Das Match ist hochklassig. Taktisch sind beide Mannschaften exzellent eingestellt. Vor allem in der Defensive und in der Laufarbeit liefern sie jeweils eine Meisterleistung ab. Auch technisch alles vom Feinsten. Das Einzige, was fehlt, ist das längst überfällige Tor, denn trotz der jeweils überragenden Defensivarbeit gab es doch einige sehr schön herausgespielte Torchancen, wenngleich noch keine zwingende. Jetzt aber in der 90. Minute schafft es die Mannschaft A, der Gastgeber der WM, sich in einem Konter durchzuspielen. Der Mittelstürmer von A läuft alleine auf den Torwart von B zu. Niemand ist mehr zwischen ihnen. Keiner kann den Stürmer von hinten mehr einholen.

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Franziskus will zwei Milliarden Migranten im Vatikan aufnehmen

(Jürgen Fritz, 07.04.2019) Vor einigen Tagen erst hatte Franziskus unmissverständlich festgestellt, dass das große Migrationsproblem nicht durch Schließung von Grenzen, sondern nur durch Großmut zu lösen sei. Der Pontifex hatte die Europäer dazu aufgefordert, keine Mauern zu bauen, sondern alle Einwanderer mit offenen Armen zu empfangen. Zwar könne kein Land alleine die ganze Welt aufnehmen, aber die Migranten könnten ja auf ganz Europa verteilt werden. Nun geht der absolutistische Monarch des Vatikanstaates aber noch einen Schritt weiter und mit gutem Beispiel voran.

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Mein Gott, ist das kompliziert und wirr mit diesem einen Gott

(Jürgen Fritz, 04.04.2019) Der Gott der Juden hat keinen Sohn. Der Gott der Araber auch nicht. Der Gott der Christen hat einen. Dieser soll zugleich irgendwie zu ihm dazugehören. Der Sohn soll göttlich und zugleich eine eigenständige Person sein, irgendwie aber doch nicht, weil es ja nur einen Gott geben darf. Da ist sich der Christ mit dem Juden und dem „gläubigen“ Araber zumindest im Grundsatz einig. In vielen anderen Punkten sind sich die drei aber völlig uneins. Von dem einen Gott wird dies behauptet, von dem anderen das und von dem dritten wieder etwas anderes. Zugleich behaupten alle drei, es gebe nur einen. Wie passt das alles zusammen? Oder passt es gerade nicht zusammen? Gehen wir den Dingen doch mal auf den Grund.

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